Er wurde schon als Garant für eine Verankerung der Koalition zwischen SVP und Recht(sextrem)en in der Mitte gehandelt, selbst sieht er sich zumindest als »nicht rechts«, wie er vor wenigen Tagen in einem Salto–Interview sagte. Mäßigung wird Angelo Gennaccaro (La Civica) fast überall bescheinigt.
Ich selbst hatte bereits darauf hingewiesen, dass er im Vorfeld der Gemeinderatswahl 2016 in seiner Rolle als Bürgermeisterkandidat eine homophobe Selbstverpflichtung der einschlägigen Bewegung Generazione Famiglia LMPT unterzeichnet hatte. Ihm gleich taten es sonst nur Kandidatinnen der Rechten (Uniti per Bolzano, Alleanza per Bolzano und Lega Nord). Damit stellte sich Gennaccaro auch gegen jegliche Form der Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare, die damals in Italien (als einziges westeuropäisches EU-Land) noch nicht gegeben war.
Nun wurde mir eine Kopie der von ihm ausgefüllten und unterzeichneten Vorlage zugespielt, die ich hier wiedergebe:
Bild zum Vergrößern anklicken
Von dieser äußerst bedenklichen Verpflichtung zur Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Paare hat sich Gennaccaro meines Wissens bis heute nicht distanziert. Ist er damit ein Rechter? Nach meiner Auffassung ja. Doch längst sind selbst viele dezidiert rechte Kräfte in Europa so weit, dass sie die Gleichberechtigung von Homosexuellen explizit mittragen. Und auch die SVP ist insgesamt sehr viel weiter als der nunmehrige Landtagsabgeordnete der Civica.
Als gemäßigt kann Gennaccaro mit dieser Position höchstens gelten, weil die gesamte politische Landschaft in Italien sehr weit nach rechts verschoben ist. Und weil er im Vergleich zu den übrigen Koalitionspartnerinnen der Volkspartei wie ein Lämmchen wirkt.
Cëla enghe: 01
02
03
04
05
06
|| 01
Scrì na resposta