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Die ostbelgische Polizei und die deutsche Sprache.

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In der Euregio Maas-Rhein um die Städte Maastricht, Aachen und Lüttich finden regelmäßig Schwerpunktkontrollen statt, bei denen die Polizeien der drei Länder grenzüberschreitend zusammenarbeiten (vgl. 01). Auch am 16. April wurde ein derartiger Einsatz durchgeführt. Dazu hat die nordrhein-westfälische Polizei dieses Bild veröffentlicht:

Bildquelle: Polizei Aachen (Markierungen von mir)

Aus Südtiroler Sicht sind nicht so sehr die beiden Motorräder links (niederländische) und in der Mitte (deutsche Polizei) interessant, sondern vor allem jenes ganz rechts. Es handelt sich dabei um ein Fahrzeug der Polizeizone Weser-Göhl in Ostbelgien, das in der dortigen Minderheitensprache Deutsch beschriftet ist. Lediglich auf der Jacke ist (unter der deutschen) auch die englische bzw. französische Bezeichnung »Police« zu lesen.

Bildquelle: Polizeizone Weser-Göhl (Ostbelgien)

Ein Blick auf die Facebook-Seite dieser ostbelgischen Polizeizone zeigt, dass alle ihre Einsatzfahrzeuge auf Deutsch beschriftet sind, vom Transporter über das Motorrad bis zum Fahrrad. Und auch die Website ist in deutscher Sprache:

Ausschnitt: Website Polizeizone Weser-Göhl

Während die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien eine Polizei hat, die die Minderheitensprache nutzt und respektiert, ist das in Südtirol nicht der Fall. Wie ich schon im Vergleich mit der walisischen Polizei thematisiert hatte, hat die italienische Polizei in Südtirol eine »deutschsprachige« Version ihrer Homepage, die zu einem großen Teil auf Italienisch verfasst ist:

Ausschnitt: »Deutschsprachiger« Webauftritt der Staatspolizei in Südtirol

Polizeifahrzeuge sind wenn überhaupt nur an den Flanken zweisprachig beschriftet, dann natürlich in der Reihung Italienisch-Deutsch. Am Heck (einschließlich Kennzeichen) ist die Beschriftung ebenso wie auf den Uniformen schon wieder einsprachig italienisch, wie auch obiges Bild gut zeigt.

Erst vor wenigen Wochen hatte ich zudem aufgezeigt, wie die Staatspolizei die deutsche Sprache in ihrer offiziellen Kommunikation systematisch marginalisiert. Und um mit Beamtinnen in Südtirol Deutsch sprechen zu können, muss man ebenfalls Glück haben.

Dass das für eine Autonomie und eine (angeblich mustergültig geschützte) Minderheit keine akzeptable Lösung sein kann, liegt auf der Hand.

Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 | 10 11



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