Trotz seiner Misogynie und trotz seines Hasses auf die deutschsprachigen Südtirolerinnen durfte der italienische Moderator Giuseppe Cruciani ausgerechnet am diesjährigen Frauentag, den 8. März, im öffentlichen Bozner Stadttheater auftreten.
Gestern wurde seine Sendung La Zanzara (Radio24 – Il Sole 24 Ore) anlässlich des Wirtschaftsfestivals vom nahen Trient aus ausgestrahlt. Dabei nutzte er die Gelegenheit, um die Anwesenden und die Zuhörerschaft gegen Südtirol aufzuwiegeln: Er zog sich eine Trikolore-Schärpe über und schrie »Meran ist italienisch!« (Merano è italiana!) ins Mikrofon. Wenn »der Bürgermeister« von Meran die Schleife nicht tragen wolle, solle sie [bzw. »er«] nach Österreich oder nach Deutschland gehen, so Cruciani.
Für seine wiederum frauen- und minderheitenfeindliche Hetze erntete er vom zahlreichen Publikum auf der Piazza Cesare Battisti, wo sein Übertragungswagen stand, frenetische Zustimmung und Applaus.
In einem Interview mit dem Corriere della Sera hatte er letztes Jahr gesagt, ihn störe, dass in Südtirol Deutsch gesprochen wird. Im Jahr 2016 hatte er in seiner Sendung Senator Hans Berger (SVP) beleidigt und dazu aufgefordert, er solle sein »Drecks-Scheißdeutsch« (minchia di tedesco di merda) zuhause in Südtirol sprechen, aber nicht in Rom.
Das ist die »Qualität« des öffentlichen Diskurses in Italien, gegen den wir ankämpfen müssten, wenn wir Südtirol »erklären« wollten, wie es dem Landeshauptmann wieder einmal vorschwebt.
La Zanzara ist eine der meistgehörten Radiosendungen in Italien.
Dass Cruciani wegen seiner Äußerungen zur Verantwortung gezogen wird, ist in Italien leider äußerst unwahrscheinlich. Anderswo hätte er zumindest mit Kritik von der Journalistenkammer bzw. vom Presserat zu rechnen.
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