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Zweifelhaftes Glück.

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Auf den letzten Leitartikel von Georg Mair in der ff hat Harald schon in seinem Beitrag über die sogenannte Sonderklasse der Goetheschule hingewiesen. Trotzdem möchte ich hier noch einmal kurz darauf zurückkommen.

Mir ist natürlich klar, dass der Titel

Zum Glück ist Südtirol Italien

– Georg Mair, ff Nr. 36/2024

in erster Linie auf die Inklusion in den Schulen gemünzt ist, wo Italien tatsächlich — wenngleich wohl mit Einschränkungen — ein Positivbeispiel darstellt. Dennoch bin ich der Meinung, dass ein derartiger Titel nicht nur echte Autonomistinnen oder einen überzeugten Sezessionisten wie mich stören sollte.

Die fortwährende Minorisierung muss nicht jeden umtreiben, wiewohl man es sich von einem Medium, das in einer Minderheitensprache erscheint, zumindest wünschen würde. Dass sich Italien aber seit Jahrzehnten auf dem Weg zur illiberalen Demokratie befindet, derzeit von neofaschistischen Kräften regiert wird und auch in Bezug auf die Pressefreiheit richtig schlecht dasteht, sollte einen Journalisten vielleicht doch interessieren und von einem so plakativen Titel abhalten.

Doch anscheinend ist das Glücksgefühl bei manchen einfach durch gar nichts mehr zu trüben.

Siehe auch: 01 02 03 | 04 || 01 02 03 04



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Comentârs

7 responses to “Zweifelhaftes Glück.”

  1. Kritischer Beobachter avatar
    Kritischer Beobachter

    Die Zentralisten und Antiautonomisten freuen sich sicher um diese Schützenhilfe von Mair.

  2. Veronica Miron avatar
    Veronica Miron

    Doch anscheinend ist das Glücksgefühl bei manchen einfach durch gar nichts mehr zu trüben.

    Ich habe den Eindruck viele verwechseln das Südtirol mit der Svp und dessen nicht immer brillanter Politik. Dieses Gefühl ist vor allem in den italienischen Milieus zu spüren. Oftmals aber auch bei der deutschensprachigen Bevölkerung.
    Macht die Svp/Landesregierung etwas davon man sich schämen tut, so ist man gleich glücklich das nicht alle Kompetenzen in Südtiroler Hand sind.

    Das Narrativ lautet : “das Südtirol/Altoadige leidet unter einen langjährigen Diktatur der Svp (und der im Hintergrund stehenden Strippenzieher). Das ist eine aus den Wurzeln des Pangermanismus entstandene Diktatur die die italienischsprachige Bevölkerung als Zweitsorteleute behandelt. Davon sind viele italienischsprachigen überzeugt und übertragen diesen Narrativ immer mehr auf die deutschsprachigen.
    Und weiter geht es so : die Südtiroler teilen sich in jene die rassistisch denken, für die nur die deutsche Kultur und Sprache wichtig sind, und die guten Südtiroler für die die deutsche Sprache und Kultur nicht mehr so wichtig sind, da sie auch gerne italienisch sprechen und sind für die Umwandlung der deutschen Schule in eine Zweisprachige und für das freundliche und friedliche Zusammenleben der zwei Sprachgruppen.
    Das heißt : bin ich für ein friedliches Zusammenleben der Sprachgruppen, dann muss ich halt die zum Teil unvermeidliche Italianisierung einfach akzeptieren und mich glücklich zeigen in Italien leben zu können. Bin ich hingegen für die ewige Trennung der Sprachgruppen und Minderheitenschutz, dann strebe ich für die Reinheit der deutschen Rasse und bin rassistisch.

    1. G.P. avatar
      G.P.

      Puhhh, mit Ihrem letzten Absatz gehen Sie aber in die Vollen … ohne Rücksicht auf Verluste. Ist das wirklich Ihr Ernst?

      1. Veronica Miron avatar
        Veronica Miron

        So ist das Narrativ das ich beobachtet habe.

      2. Hartmuth Staffler avatar
        Hartmuth Staffler

        Hier ist wohl ein “Gesetzt der Fall, ich wäre … ” mitzudenken, nicht ein “ich bin”.

      3. Lorenz Winkler avatar
        Lorenz Winkler

        Ich denke, das ist nicht Veronica Mirons Meinung, sondern sie schildert ein vermutetes Narrativ. Leider hat sie die Anführungsstiche { ” } am Ende des vermeintlichen Narrativs vergessen zu setzen.

      4. Veronica Miron avatar
        Veronica Miron

        Danke an @Lorenz Winkler. Ja, die Anführungsstiche hab ich vergessen am Ende zu setzen.

        Meiner Meinung nach, stecken Leute wie G. Mair in diesem Narrativ fest und weil es ihnen zufolge keinen Minderheiten- oder Sprachenschutz ohne Rassismus geben könnte, wollen sie ihre antirassistische Position durch den Ausdruck ihrer Liebe zu Italien kennzeichnen.

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