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Not und Elend.

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Es vergeht kaum ein Tag, an dem wir nicht von neuerlichen Flüchtlingstragödien im Mittelmeer hören. Zwar ertranken in den vergangenen Tagen nicht wieder hunderte Menschen, aber einige Dutzend haben die Überfahrt trotz ausgeweiteter Rettungsaktionen neuerlich nicht überlebt. (Zahlen, die nicht im dreistelligen Bereich liegen, nehmen wir schon beinahe nicht mehr wahr.) Und auch die Lage in Europa selbst — für jene, die die Fahrt überlebt haben — ist alles andere als rosig.

Wenn wir aber von Not und Elend sprechen, dürfen wir dies nicht bloß auf die Situation der flüchtenden Menschen beziehen. Not und Elend sind auch die bestimmenden Attribute für Europas Reaktion auf die derzeitige Situation: auf Ebene der EU wie auch darunter bei Staaten und Ländern, Parteien und Politikern. In willkürlicher Reihenfolge und ohne Anspruch auf Vollständigkeit folgt eine Aufzählung, was alles so falsch läuft.

  • Die Themen Zuwanderung und Asyl werden ständig vermischt, dabei haben diese beiden Konzepte im Grunde wenig miteinander zu tun. Ersteres ist eine mehr oder weniger freiwillige Entscheidung — sowohl auf Seiten des Auswanderers, der entscheidet sein Land zu verlassen, als auch auf Seiten des Ziellandes, das nach gewissen Kriterien entscheidet, ob es den Auswanderer aufnimmt oder eben nicht. Zweiteres hingegen ist ein Menschenrecht, das zu gewähren ist, sofern die Voraussetzungen erfüllt sind (obgleich in vielerlei Hinsicht keine rechtliche, sondern “nur” eine moralische Verpflichtung besteht).
  • Sowohl bei der Zuwanderung als auch bei der Asylsuche gibt es legale und illegale Wege um in ein Zielland zu kommen. Das Problem ist, dass selbst die EU — oder auch das mit seiner “No Way”-Strategie neuerdings als “Vorbild” gehandelte Australien — die Konzepte aus Punkt eins nicht auseinanderhalten. Es gibt für einen Flüchtling, der um Asyl ansuchen möchte, kaum eine legale Möglichkeit dies in Europa zu tun. Es bleibt meist nur die illegale Einwanderung. Um um Asyl anzusuchen, muss man sich nämlich auf europäischem Boden befinden (Botschaften zählen in diesem Fall nicht dazu). Ein syrischer Regimegegner, der sich vor den Behörden versteckt, wird jedoch kaum ohne die Mithilfe der selben staatlichen Behörden legal nach Europa ausreisen können. Gleichzeitig hat jedoch jeder Mensch das Recht (lt. Art. 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte), in einem Land einen Asylantrag zu stellen, der individuell behandelt wird. Asylsuchende also pauschal ohne Prüfung wieder rückzuführen – zumal in einen nicht sicheren Drittstaat – ist menschenrechtswidrig und widerspricht auch der Charta der Grundrechte der Europäischen Union sowie der Genfer Flüchtlingskonvention. Es ist erstaunlich, dass gerade Bernhard Zimmerhofer und Myriam Atz Tammerle als Vertreter einer Partei wie der Süd-Tiroler Freiheit, die bei jeder Gelegenheit auf das Menschenrecht auf Selbstbestimmung verweist, dies einfach nicht kapieren wollen und haarsträubende Aussagen im Südtiroler Landtag tätigen. Der Bewegung scheint mit Eva Klotz das soziale Gewissen abhanden gekommen zu sein. Sie driftet immer weiter nach rechts ab. Ebenso widerwärtig ist Andreas Pöders (Bürgerunion) Hinweis, dass sich unter den Flüchtlingen auch Kriminelle befinden könnten. Selbst wenn dem so ist, so ändert das nichts daran, dass die Menschen ein Recht auf Asyl haben. Das wäre in umgekehrter Logik ungefähr so, wie wenn man sagen würde, wir dürfen keine Gerichtsverfahren mehr machen, denn es könnte ja auch ein Unschuldiger verurteilt werden.
  • Wer in Europa einen Asylantrag stellen darf, entscheiden laut Prof. Hans Rosling dank der EU Direktive 2001/51/EC mitunter Mitarbeiter von Fluggesellschaften am Check-in-Schalter. Für all jene, die sich schon immer gefragt haben, warum Flüchtlinge tausende Euros für Schlepper ausgeben, wo doch ein Flugticket nach Europa nur ein paar hundert Euro kostet.
  • Politisch müsste derzeit auf drei Ebenen gehandelt werden. Notfallhilfe, Symptombekämpfung und Ursachenbekämpfung. Diese drei Dinge müssen parallel laufen. Leider beschränkt sich die öffentliche Debatte im Moment auf die ersten zwei, wobei man die Symptombekämpfung als Ursachenbekämpfung zu verkaufen versucht.
  • Die Kosten für die Nothilfe — sprich ein umfassendes Seenotrettungsprogramm im Mittelmeer — sind, anders als oft behauptet, in einem europäischen Kontext gesehen nahezu vernachlässigbar. Wobei im Zusammenhang mit der Rettung von Menschenleben Geld ohnehin keine Rolle spielen sollte. Ein entsprechendes Programm – größer als “Mare Nostrum” – kostet jeden EU-Bürger rund 30 Cent pro Jahr oder 0,09 Prozent des EU-Budgets.
  • Schlepper sind ein Symptom des Flüchtlingsstroms. Wenn man die Schlepper bekämpft — was grundsätzlich nichts Schlechtes ist — verkleinert man jedoch nur das Angebot bei gleichbleibender bis steigender Nachfrage. Das heißt, die Überfahrt wird nach den bisweilen zynischen Gesetzen der Marktwirtschaft nur noch teurer und risikoreicher.
  • Auch die “Unterstützung der nordafrikanischen Länder” und die so genannte “Entwicklungshilfe” bzw. “Hilfe zur Selbsthilfe” sind Symptombekämpfung. Wenn jetzt über die Aufstockung Letzterer diskutiert und polemisiert wird, ist das purer Zynismus. Die derzeitge Praxis, die Lebensgrundlage der nun an unsere Tür klopfenden Menschen durch Schleppnetzfischerei, Nahrungsmittelspekulation, Landgrabbing für Monokulturen und Raubbau, Waffenexporte und die Überschwemmung der afrikanischen Märkte mit hochsubventionierten Agrarprodukten zu zerstören um ihnen dann im Gegenzug ein Almosen zu geben, ist an Perversion kaum zu überbieten.
  • Ein moderner europäischer Fischtrawler vor der westafrikanischen Küste kann an einem Tag bis zu 300 Tonnen Fisch fangen und verarbeiten. Das ist ungefähr jene Menge, für die afrikanische Fischer in einer Piroge 56 Jahre (!!!) brauchen würden. Ein einziger Schleppnetzkutter fängt also so viel wie 20.000 traditionelle Fischerboote. Ein Tiefkühlhühnchen aus deutscher oder holländischer Produktion kostet aufgrund der enormen europäischen Subventionen auf dem afrikanischen Markt rund die Hälfte von dem, was ein einheimischer Bauer in Senegal oder Ghana für sein Fleisch verlangt. Diese Tatsachen sollte man auch im Hinterkopf behalten, wenn andauernd — wie zum Beispiel bei den Freiheitlichen — davon die Rede ist, dass da ja “nur” Wirtschaftsflüchtlinge kämen, die von unserem System profitieren möchten. Vielmehr zwingt “unser System” diese Menschen zum Auswandern.
  • Aber auch Vertreter anderer Parteien tun sich durch intellektuelle Abenteuerlichkeiten hervor. Die Grünen zum Beispiel: In einem Abänderungsantrag zu einem Beschlussantrag im Landtag fordern sie, dass das Schengener Abkommen — sprich die Reisefreiheit — für Menschen mit gültigem Zugticket angesichts der Kontrollen der “trilateralen Streifen” in Zügen und auf Bahnhöfen geachtet werden muss. An und für sich ja eine legitime Forderung. Was die Grünen aber offenbar nicht verstanden haben — ihr Antrag ist ja auf die Ausweisungen von Flüchtlingen aus den Zügen durch die Polizeistreifen gemünzt: Ein gültiges Zugticket allein genügt nicht, um sich frei im Schengenraum bewegen zu dürfen. Dafür bedarf es eines gültigen Aufenthaltstitels für Europa, über den die betroffenen Personen nicht verfügen. Genaugenommen wird gerade durch die Zurückweisung das Schengener Abkommen eingehalten, wie es die Grünen fordern.
  • Zynisch sind auch die Äußerungen von Soziallandesrätin Martha Stocker, die ein breiteres Engagement Südtirols mit der Begründung ablehnt, dass die Flüchtlinge ohnehin weiter in den Norden reisen möchten. Laut geltender Dublin-III-Verordnung dürfen sie das jedoch nicht. Sollten sie es tatsächlich illegal nach Österreich schaffen, ist man “das Problem” in Südtirol los. Andere mögen sich dann um Menschen ohne Aufenthaltstitel und deren Asylverfahren bzw. Abschiebung kümmern.
  • Ähnlich frech bis schwachsinning sind auch Klaus Ladinsers (Vizebürgermeister von Bozen) Forderung, Österreich und Bayern mögen endlich Korridore Richtung Norden öffnen oder Paolo Campostrinis Hinweis in der Tageszeitung A. Adige, dass die Euregio versagt habe.

1. Die Einreise und Aufenthaltsgenehmigung sind Sache des Staates und nicht der Euregio. Zuallererst wäre Italien verpflichtet, die ankommenden Menschen zu registrieren und ihnen ein geordnetes Verfahren anzubieten.
2. Italien hat nach wie vor wesentlich weniger Asylwerber pro Kopf als Deutschland, Österreich oder Schweden. Auch nach einem Verteilungsschlüssel, der neben der Bevölkerungszahl die ökonomische Stärke eines Landes berücksichtigt, ist Italien säumig, während Österreich die Quote übererfüllt.
3. Dass Nordtirol beinahe 3000 Flüchtlinge untergebracht hat, während es in Südtirol etwas über 200 sind, sei nur am Rande erwähnt.

  • Dass Italien bei der Bewältigung der ankommenden Menschen Unterstützung braucht und die Dublin-III-Verordnung Blödsinn ist, steht außer Frage. Dennoch ist die Forderung nach “Reisefreiheit” für die Flüchtlinge und Italiens “Taktik”, die Menschen nicht zu registrieren, in der Hoffnung, dass sie nach Norden abhauen, eine Katastrophe. Für Europa und die (sich selbst überlassenen) Flüchtlinge selbst.

1. Würde für Menschen ohne regulären Aufenthaltstitel Bewegungsfreiheit herrschen, würden sämtliche Asylanträge in Europa wohl nur noch in Schweden, Deutschland, Österreich und vielleicht auch noch in den Niederlanden, in Frankreich und in Großbritannien gestellt werden. Diese Verteilung wäre nicht nur ungerecht, sondern würde mit Sicherheit auch dazu führen, dass diese Länder ihre Regelungen und Aufnahmepraxis drastisch verschärfen. Asyl würde noch unmöglicher werden. Es käme zu einem Wettbewerb der schlechtesten Standards.
2. Menschen, die in keinem geordneten Asyl- oder Aufnahmeverfahren sind, würden massenhaft als “U-Boote” in Europa leben (bereits jetzt befinden sich zwischen 1,9 und 3,8 Millionen Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung in der EU). Diese Menschen haben keine Perspektive, da sie weder legal arbeiten noch wohnen können. Sie sind der Willkür ausgeliefert, werden ausgebeutet und missbraucht oder driften in die Kriminalität ab. Es gibt kaum anderen Optionen für sie.

Angesichts der dilemmaartigen Umstände, der haarsträubenden Rechtslage und der menschlichen Katastrophe, wären meines Erachtens folgende Maßnahmen angebracht:

  1. Umfassende, von der EU finanzierte Rettungsaktion im Mittelmeer.
  2. Humanitäre Hilfe und Grundversorgung vor Ort für all jene, die bereits in Europa sind. Nachträgliche Registrierung der Menschen und Überführung in ein reguläres Asyl- bzw. Aufenthaltsverfahren.
  3. Registrierung sämtlicher ankommenden Flüchtlinge — ebenfalls durch eine massive Aufstockung von Budget und Personal durch die EU.
  4. Schnellstmögliche Aufstellung einer europäischen Asylbehörde mit einheitlichem Verfahren und einheitlichen Standards. Schaffung legaler und fairer Möglichkeiten, um um Asyl anzusuchen. Verteilungsschlüssel für die Mitgliedsländer nach Bevölkerungszahl, Wohnfläche und Wirtschaftskraft bzw. Präferenzen des Asylsuchenden (z.B. Sprachkenntnisse, Ausbildung) und bereits bestehenden Kontakten (z.B. Verwandte).
  5. Konsequente Umsetzung des geltenden Rechts bei gleichzeitiger Anstrengung, dieses innerhalb weniger Monate zu überarbeiten. D.h. Flüchtlinge müssen um Asyl ansuchen oder sie werden abgeschoben. Bisher tun sie das nicht, da sie befürchten, dass das Asylverfahren zum Beispiel von Italien (und nicht ihrem Wunschland) abgewickelt werden wird. Sobald jedoch die neue europäische Asylbehörde steht, könnten alle bereits gestellten Anträge in “europäische Asylanträge” umgewandelt und die Dublin-III-Regeln abgeschafft werden.
  6. Die Tatsache, dass bezüglich Zuwanderung in den Binnenmarkt bzw. Schengenraum — ähnlich wie beim Asylrecht — 28 unterschiedliche Regelungen gelten, ist widersinnig. Daher braucht es auch neue, faire und transparente Wege für den Zuzug nach Europa.
  7. Verbot von Schleppnetzfischerei, Waffenexporten, Nahrungsmittelspekulation. Radikale Überarbeitung der Agrarsubventionen. Strengere Kontrollen für europäische Konzerne bei Abfallexport, Landgrabbing, Raubbau, Rodung. Verpflichtung zu bodenschonendem Anbau (Stichwort Monokulturen) usw. usw. usw.
  8. Um die Umsetzung vor allem letzterer Maßnahmen zu beschleunigen, soll sofort und unwiderruflich beschlossen werden, dass Europa seine Grenzen — sagen wir — binnen 40 Jahren komplett öffnen wird (siehe dazu auch Michael Clemens, Ökonom am Center for Global Development). Dadurch wäre die EU förmlich gezwungen, Massenflucht (auch aus wirtschaftlichen Motiven) ursächlich und nachhaltig zu bekämpfen bzw. kompromisslos und vor allem schnell zu handeln. Gemäß dem Motto: Europa kann nicht Afrikas Probleme lösen. Aber es kann wenigstens damit aufhören, sie mitzuverursachen.


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Comentârs

45 responses to “Not und Elend.”

  1. pérvasion avatar

    Danke für die überfällige Differenzierung! Was sich die STF da geleistet hat ist grausig (und dürfte auch den Grundwerten der EFA widersprechen).

    1. Libertè avatar
      Libertè

      Also bitte das ganze würde ich in der Kategorie “Ausrutscher” entschuldigen.
      Das Flüchtlingsthema ist Ergebnissoffen zu diskutieren, wenn hier maximal Forderungen aufeinander prallen wird das nichts, und schon gar nicht mit der Unterstützung der Bevölkerung.

      1. hunter avatar
        hunter

        Menschen zum Essen und ein Dach über dem Kopf zu geben ist eine Maximalforderung?

  2. Steffl avatar
    Steffl

    Man kann den Artikel nur unterschreiben, von der STF bin ich enttäuscht und wie hier erwähnt wird hat man von Eva Klotz in diese Richtung nie etwas gehört, jedenfalls wäre mir nix bekannt.
    Die Forderungen von Harald Knoflach zum Schluss des Artikels sind völlig richtig, nur derzeit wegen den Lobbys und der Zusammenarbeit mit der USA leider utopisch. Wie ich schon sagte, kann man halt selbst mit Ernährung, Second-Hand usw. versuchen, gegen das System zu arbeiten. Was die Ernährung anbelangt, wird man nebenbei noch mit Gesundheit, antibiotikafreier und angstfreier (die Stresshormone der Massentierhaltungstiere isst man mit) Ernährung belohnt. Die Massenflucht nach Europa wird geopolitisch gerne in Kauf genommen. Die Länder mit den meisten Flüchtlingen wurden praktisch allesamt von den USA bombardiert. Wenn sich die Rechten in Europa schon beschweren wollen, dann sollten sie zumindest an denjenigen wenden, der es verursacht hat und nicht die Leute gegen die Schwächsten aufhetzen.

    1. Steffl avatar
      Steffl

      Was das perverse System mit der Ernährung und Monokultur anbelangt, sollte man sich Erwin Wagenhöfers Meisterwerk “We feed the World” wirklich einmal ab ca. der 50. Minute anschauen. Hier wird ein Bruchteil des Systems beschrieben, an dem die meisten von uns unwissend teilnehmen. Es ist wie gesagt wahnsinnig

      https://archive.org/details/WE_FEED_THE_WORLD_DEUTSCH

  3. Christian Mair avatar
    Christian Mair

    Die wirtschaftlichen Zusammenhänge durch die Deregulierung der Märkte ist nicht genug hervorzuheben. Dieser Argumentationslinie folgend sollten wir die Agrarpolitik nicht nur überenken sondern konsequent zu einer regionalen Produktionsweise reformieren, Importe von Futtermitteln,Fisch, Palmöl, Rosen und Tulpen aus Afrika… mit Erziehungszöllen belegen, deren Erlös in eine regionale Landwirtschaft in Afrika und Europa investiert werden könnten.

    https://stop-ttip.org/it/?noredirect=it_IT; http://octfi.org/transparencyforall/DE/; http://www.financialtransactiontax.eu/de/

  4. Steffl avatar
    Steffl

    Bitte lasst mich noch eine Arte-Doku hinzufügen, dann lass ich euch in Ruhe. Aber das Thema und seine Weitläufigkeit, das mir erst seit ca. 3 Jahren so bewusst ist, lässt mich einfach nicht mehr los. Schaut euch doch nur mal die letzte Viertelstunde des Filmes an, um all die perversen Aspekte und Auswirkungen auf die armen Länder, die Gesundheit und die Umwelt zu begreifen.

    https://www.youtube.com/watch?v=NyDYAnMmXXs

  5. Fritz avatar
    Fritz

    Hallo allesamt!

    Es ist schon interessant, wie individuell hier bei der bbd der Begriff Flüchtling definiert wird.

    Nikolaus Fest kann das auch:
    Der Begriff des Flüchtlings ist in Artikel 1 der Genfer Flüchtlingskonvention klar definiert:
    » Flüchtling ist eine Person, die sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt und wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung eine wohlbegründete Furcht vor Verfolgung hat und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen oder wegen dieser Furcht vor Verfolgung nicht dorthin zurückkehren kann.” Nur, auf wen dies zutrifft, ist ein Flüchtling. Alles andere sind Eindringlinge – und somit fast alle, die aus Afrika übersetzen. Sie sind so wenig ‚Flüchtlinge’ wie die Deutschen, die auf RTL oder Pro7 ihr Glück im Ausland suchen.«
    http://nicolaus-fest.de/a-failed-area-neukoelln/
    https://www.facebook.com/festnicolaus?fref=nf

    Frage: Warum kommen alle Flüchtlinge aus Afrika ohne jegliche Dokumente nach Europa? Die meisten Flüchtlinge, die in Italien ankommen, haben nicht einmal ein Schnäuztuch in der Tasche.
    Hingegen die Flüchtlinge, die aus Syrien in die Türkei fliehen, haben meist alle notwendigen Dokumente bei sich (die auch penibel genau von den Türken geprüft werden), obwohl sie manchmal nur wenige Stunden Zeit haben, sich vor dem IS zu retten …

    Ca. 6000€ kostet eine Flucht von Nigeria über die Wüste bis Libyen und weiter bis Italien. Um dieses Geld zu sammeln, haben die Flüchtlinge Zeit, aber Dokumente zusammenzustellen, nicht.
    Die Welt.de berichtete, dass Flüchtlinge in Libyen beobachtet wurden, wie sie in leeren Ölfässern allerlei Papier verbrannt haben, bevor sie nach Italien übersetzten. Hoffentlich waren da keine Reisepässe darunter, denn das Verbrennen von Dokumenten ist auch in Afrika verboten.

    Was soll einmal in der Heiratsurkunde stehen, wenn ein Flüchtling aus dem Niger oder Nigeria, der ohne Dokumente sich nach Italien retten konnte, in Südtirol eine fesche Bäuerin heiratet, und ein neues Leben als Bauer beginnt? Das geht manchmal schneller als einem lieb ist… Genügen da die Angaben des Bräutigams?

    In Innsbruck gehen die Behörden über, anhand von Handwurzelröntgen das halbwegs richtige Alter von eingewanderten Strolchen zu bestimmen …
    http://www.tt.com/panorama/verbrechen/9979654-91/drogenszene-am-hauptbahnhof-weitgehend-zerschlagen.csp

    Warum ihr lieben Linksliberalen, lest ihr immer nur den Standard, die NZZ, die Zeit, die taz, die Frankfurter Rundschau und die Süddeutsche Zeitung? Die anderen Zeitungen haben doch auch viel Interessantes zu berichten!

    Hier z.B.:
    In der FAZ ist ein aufschlußreicher Beitrag über das afrikanische Migrationsverhalten erschienen. Die darin enthaltenen Thesen passen überhaupt nicht zu dem, was uns europäische Politiker seit Tagen über die Flüchtlinge von dort und ihre Sorgen erzählen. Armut sowie politische bzw. religiöse Verfolgung spielen bei der Auswanderung nach Europa nämlich nur eine untergeordnete Rolle.
    Autor Joseph Croitoru hat sich den derzeitigen Stand der Migrationsforschung einmal ganz genau angesehen und kann Überraschendes berichten: Nur etwa 14 Prozent der afrikanischen Auswanderer fliehen vor politischer Verfolgung oder gewalttätigen Konflikten. Das müsste bedeuten, dass dann auch kaum einer Asyl in Europa bekommen dürfte. Doch Fehlanzeige! ”Kaum einer kehrt zurück”, heißt es bereits in der Überschrift des Artikels.
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/afrikanische-fluechtlinge-kaum-einer-kehrt-zurueck-13562679.html

    LG

    1. Harald Knoflach avatar
      Harald Knoflach

      Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe:

      1. es liegt weder an mir noch an dir festzustellen, wer flüchtling ist. die menschen, die in den booten zu uns übersetzen, müssen – nach meinen forderungen – einen asylantrag stellen oder sie werden wieder zurück gebracht. in diesem asylverfahren wird dann festgestellt, wer anrecht auf asyl hat
      2. wir müssen grundsätzlich zuwanderung und asyl überdenken. derzeit gibt es zu beidem kaum einen legalen weg.
      3. hinzu kommt, dass viele der menschen vielleicht nicht vor unmittelbarer bedrohung durch krieg usw. fliehen, ihre “flucht” aber sehr wohl zu einem nicht unwesentlichen teil von uns verursacht wurde, weil wir – zusammen mit chinesen, indern und amis – ihre lebensgrundlage zerstört haben. für afrika kann ich jetzt nicht aus persönlicher erfahrung sprechen, weil ich noch nie dort war. aber fahr mal nach asien – dort sind in vielen ländern ähnliche phänomene zu beobachten, die ich mit eigenen augen gesehen habe.

      1. Fritz avatar
        Fritz

        Lieber Freund Harald Knoflach!

        Rhodesian/Simbabwe z.B. war einmal die Kornkammer Afrikas, bis die Weißen vertrieben wurden. Anschließend wurde es das Armenhaus. Simbabwe steht nur als Beispiel für viele andere Länder innerhalb und außerhalb Afrikas.
        Hingegen das Erdölreiche Nigeria, wurde und wird von den westlichen Erdölfirmen schamlos ausgebeutet. Das funktioniert aber nur, wenn die örtlichen Politiker in Nigeria das miese Spiel mitspielen- und das tun sie.
        Auch hier steht Nigeria nur als Beispiel für viele andere Länder innerhalb und außerhalb Afrikas.
        Afrika hat ca. 1,1 Milliarden Einwohner. Nach UNSEREM Maßstab leben die meisten von denen in Not und Elend. Wie viele von denen wollen wir in Europa aufnehmen? Wenn wir, sagen wir einmal, 4 Millionen aufnehmen, dann kommt sehr schnell jemand, der sagt: wenn wir 4 Millionen aufnehmen können, warum dann nicht auch 5 Millionen? usw …

        Und WER lieber Harald entscheidet, wer sich zu den 4 Millionen zählen darf, und wer nicht? Steht da wieder einer an der Rampe der sagt: der/die /das rechts, und die andern links …
        Es sind sicher nicht die »Guten und Anständigen, die moralisch Überlegenen«, die sich für diese Arbeit hergeben. Das sind WER lieber Harald???

        Lieber Harald,
        Das Asylrecht soll nicht missbraucht und zweckentfremdend werden, nur um das plötzlich auftretende schlechte Gewissen der Europäer zu besänftigen! Oder doch??

        Es waren die Engländer, die Franzosen, Portugiesen und Belgier, die zur Kolonialzeit Afrika unterjocht haben (kurze Zeit auch Italien, Türkei und Deutschland) Aber das ist schon lange her…Und ausgerechnet diese Länder bleiben vom jetzigen Flüchtlingsstrom aus Afrika relativ unberührt.
        Und WO bleibt die Solidarität der Islamischen Brüder und Schwester, die sich auch nicht besonders hervortun, wenn es darum geht, Flüchtlinge aus Syrien vor dem IS in Sicherheit zu bringen…

        Bei den Flüchtlingen aus Afrika handelt sich zu über 90 Prozent um meist streng religiöse Moslems, die nicht nur ihre Mentalität, Charaktere und Religion mitbringen, sondern auch die Probleme, die in ihren Heimatländern zu deren jetzigen Misere beigetragen haben.

        Glaubt denn wirklich jemand von euch, dass ein afrikanischer Flüchtling jemals in Südtirol, Österreich oder Deutschland Arbeit findet und sich somit integrieren kann?
        Heute bekommt schon ein 45-jähiger, gut ausgebildeter Einheimischer kaum noch eine Arbeit, wenn er einmal seiner Arbeit verloren hat. Und dann soll ein Afrikaner, der keine Bildung vorweisen kann, eine Arbeit bekommen? Hilfsarbeiter haben wir schon genug, die die Arbeitsämter bevölkern.

        Und lieber Harald, und wie steht es mit der Sexualität der Zugewanderten Afrikaner?
        Es ist sicher auch schon Dir aufgefallen, dass die große Mehrheit der Flüchtlinge aus Afrika, recht stämmige junge Männer sind. Glaubst du, die finden bei uns alle nette Mädchen, die ihnen ihre Wünsche von den Augen ablesen und sich dann auch noch dafür bedanken? Ein interessanter Link dazu:
        http://www.focus.de/panorama/welt/sexuelle-beduerfnisse-stillen-pfarrer-fordert-gratis-prostituierte-fuer-asylbewerber_id_4527239.html
        Also, holen wir aus Afrika auch noch Frauen für unsere neuen Mitbürger, sonst gibs irgendwann Ärger, wie auch schon der evangelische Pfarrer befürchtet … Am besten wird es wohl sein, wir holen geschlossen ganze Dörfer zu uns … natürlich samt Imam…

        Lieber Harald, man verpflanz keine Palme nach Europa, und auch keinen Tannenbaum nach Afrika … auch dann nicht, wenn das schlechte Gewissen gar so zwickt!

        PS: wie geht es eigentlich der Südtiroler Bäuerin (der Lichtstrahl), die sich entschlossen hat, einen Flüchtling aufzunehmen? Hat sie das Kruzifix im Herrgottswinkel schon abgedeckt? Mag der Flüchtling deftige Tiroler Kost, mit Speck, Wurst und Südtiroler Wein?
        Was macht so ein Flüchtling am Bauernhof so den ganzen Tag, wenn alle arbeiten, nur er darf nicht? Und wenn er doch darf, was soll er arbeiten, der Fachmann aus Afrika? Schweine füttern jedenfalls eher nicht.
        Das alles dauert keine 2 Wochen, dann gehen sich alle gegenseitig auf die Nerven (es kracht), und der Flüchtling hat sich das Leben in Tirol auch ganz anders vorgestellt. Besonders im Winter bei 16 Stunden Dunkelheit und 24 Stunden Kälte …
        Das alles und noch viel mehr, überlegen sich unsere Freunde der Zuwanderung nicht. Wohl auch deshalb, weil es sie nicht betrifft …

        LG

      2. Harald Knoflach avatar

        ich erspar mir jetzt auf jeden einzelnen deiner bisweilen rassistischen punkte einzugehen. die sprechen ohnehin für sich.

        ein zwei dinge nur:
        die “islamischen brüder” reagieren sehr unterschiedlich.
        kurden sind muslime. man kann nicht sagen, dass sie sich in der hilfe für is-flüchtlinge nicht hervortäten. in der türkei (mehrheitlich muslimisch) sind 800.000 syrienflüchtlinge. im libanon (mehrheitlich muslimisch) sind 25 % der bevölkerung von ca. 4 millionen derzeit syrienflüchtlinge. grundsätzlich sind jene länder auf der welt, die zahlenmäßig die meisten flüchtlinge aus anderen ländern beherbergen muslimisch dominiert. pakistan, iran, libanon, jordanien, türkei …
        https://d28wbuch0jlv7v.cloudfront.net/images/infografik/normal/chartoftheday_2380_Pakistan_Hosts_The_Highest_Number_of_Refugees_Worldwide_n.jpg

        die essenz meines aufsatzes ist nicht die forderung nach ungebremster zuwanderung – sondern nach klaren unwidersprüchlichen standards und einer ursächlichen bekämpfung der migrationsbewegungen.

      3. Fritz avatar
        Fritz

        Lieber Harald,
        es ist doch immer dasselbe mit euch linken Gutmenschen. Fehlen die Argumente oder Antworten auf Fragen, wird sofort die Nazikeule geschwungen, oder man ist zumindest Rassistisch. Und aus!
        Was ist denn da so rassistisch, was ich geschrieben habe? Ich kann doch unmöglich weniger rassistisch schreiben, wenn ich nicht weiß, was hier rassistische sein soll! Das musst doch du verstehen!
        Also, WAS ist den an meinem Brief rassistisch??

        Ein kleiner Lesetipp:
        http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wir_sind_schuld

        http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article133470941/Wir-sind-doch-nicht-am-Fluechtlingselend-schuld.html

        Es würde wirklich nicht schaden, einmal etwas anders zu lesen, als die liebgewonnen einschlägigen linksliberalen Zeitungen. Dann könnt ihr ja immer noch entscheiden, welche Zeitung richtig und welche falsch informiert. Das ist durchaus ein interessanter Zeitvertreib, der noch niemanden geschadet hat!

        LG

      4. hunter avatar
        hunter

        Und wenn er doch darf, was soll er arbeiten, der Fachmann aus Afrika? Schweine füttern jedenfalls eher nicht.

        du gehst notwendigerweise davon aus, dass der “fachmann aus afrika” ein ungebildeter, arbeitsfauler, fundamentalistischer nichtsnutz ist. für mich ist das rassismus. oder weißt du, wer bei besagter frau wohnt?

        wenn ich ein linker gutmensch bin, bist du dann ein rechter schlechtmensch?

        und bitte – was weißt du von mir? nichts. dennoch stellst du jede menge mutmaßungen auf. das amüsiert mich beinahe. mein faz-abo, ein gespräch mit holger steltzner vor ein paar monaten, … dürfte es also nicht geben.

        Aber lassen wir das, bitte. Ich mag nicht mehr.

      1. Fritz avatar
        Fritz

        Halrald Knoflach schreibt:

        Harald: 1.

        Umfassende, von der EU finanzierte Rettungsaktion im Mittelmeer.

        Wie soll diese EU- Rettungsaktion ausschauen? Abholen der Flüchtlinge von lybischen Häfen?
        Das hätte zur Folge, dass der Flüchtlingsstrom sich ins Unendliche ausdehnen würde. Wir hätten schon morgen den ganzen afrikanischen Kontinent in Italien. Und wer einmal in Europa ist, der wird für immer hier bleiben.

        Harald: 2.

        Humanitäre Hilfe und Grundversorgung vor Ort für all jene, die bereits in Europa sind. Nachträgliche Registrierung der Menschen und Überführung in ein reguläres Asyl- bzw. Aufenthaltsverfahren.

        Humanitäre Hilfe und Grundversorgung wird bereits jetzt getätigt. Was aber versteht Harald unter Grundversorgung? Etwa Recht auf eine Mindestrente, Mindesteinkommen, Wohnung etc?
        Das wär gut zu wissen, lieber Harald!
        Der Besitzer eines Gasthaus in Prägraten (Osttirol) bekommt pro Asylant 40€ vom Staat, für Unterkunft und Verpflegung der Asylanten. Bei 17 Asylanten ergibt das eine Summe von 680€ täglich rund ums Jahr … Ein stolzes und gesichertes Einkommen auch rund ums Jahr …
        Ein Zweibettzimmer (mit Frühstück) in einer Pension kostet einem Urlauber im selben Dorf zwischen 28 und 34 € …
        In Innsbruck haben die Grünen ein Wohnhaus in der Brunecker Straße den Asylanten organisiert. 99 Flüchtlinge dürfen ab Mai 2015 durch die Innsbruck Innenstadt flanieren und bestaunen, was es in Tirol so alles gibt was sie bisher in Afrika und Afghanistan nicht hatten.
        Mal sehen, weil lange es dauert bis auch sie das alles haben möchten … nur wie sollen sie das anstellen??

        Harald: 3.

        Registrierung sämtlicher ankommenden Flüchtlinge — ebenfalls durch eine massive Aufstockung von Budget und Personal durch die EU.

        Immer soll alles die EU bezahlen. Und hier wiederum sollen den Löwenanteil die Deutschen übernehmen, haben sie doch eine böse Geschichte hinter sich … eine Solidarität wäre somit wohl das Mindeste, was die Deutschen zu leisten hätten …
        http://www.welt.de/politik/deutschland/article140437854/Deutschland-darf-keine-Fluechtlinge-ablehnen.html

        Registriert werden die Flüchtlinge wohl jetzt auch. Aber WIE stellt sich Harald die Registrierung vor, wo doch jetzt die Flüchtlinge ohne jegliche Papiere in Italien ankommen?

        Harald: 4.

        Schnellstmögliche Aufstellung einer europäischen Asylbehörde mit einheitlichem Verfahren und einheitlichen Standards. Schaffung legaler und fairer Möglichkeiten, um um Asyl anzusuchen. Verteilungsschlüssel für die Mitgliedsländer nach Bevölkerungszahl, Wohnfläche und Wirtschaftskraft bzw. Präferenzen des Asylsuchenden (z.B. Sprachkenntnisse, Ausbildung) und bereits bestehenden Kontakten (z.B. Verwandte).

        … Legaler und fairer Möglichkeiten

        Harald, bitte was ist eine illegale Möglichkeit um Asyl anzusuchen????? Das was jetzt über die Bühne geht, ist also nach Harald illegal und unfair.

        …Verteilungsschlüssel

        Lieber Harald, schläfst Du? Die EU ist gerade dabei, deinen Wunsch zu erfüllen. Nur die Engländer (wieder einmal die…) lässt das völlig kalt … und andere übrigens auch …
        Will jetzt die EU die Engländer dazu zwingen? Wenn nicht, drohen dann den Engländern Konsequenzen, womöglich sogar Sanktionen? Wohl eher nicht, vor allem seit den gestrigen Wahlen wäre das Wasser auf den Mühlen der EU- Gegnern …

        …Präferenzen des Asylsuchenden (z.B. Sprachkenntnisse, Ausbildung) und bereits bestehenden Kontakten (z.B. Verwandte).

        Wie soll jemand eine Ausbildung vorweisen können, wenn er ohne Papiere kommt? Und wie soll er glaubhaft Verwandte anmelden, wenn er keine Papiere hat?
        Lieber Harald, jetzt aber nicht sagen, wir sind auf dieser Welt doch alle Brüder und Schwestern…
        Und glaubst du wirklich, die Flüchtlinge haben eine nachweisbare Ausbildung, die hier in Europa von Nutzen sein kann?? Glaubst Du das wirklich?? Wer’s glaubt, der wird selig …
        Welche Sprachkenntnisse? Deutsch, Englisch, Italienisch? Bei uns sollte man schon Deutsch können, in Italien Italienisch und in Frankreich Französisch. Afrikanische Sprachen sind bei uns eher nicht in Gebrauch.

        Harald: 5.

        Konsequente Umsetzung des geltenden Rechts bei gleichzeitiger Anstrengung, dieses innerhalb weniger Monate zu überarbeiten. D.h. Flüchtlinge müssen um Asyl ansuchen oder sie werden abgeschoben. Bisher tun sie das nicht, da sie befürchten, dass das Asylverfahren zum Beispiel von Italien (und nicht ihrem Wunschland) abgewickelt werden wird. Sobald jedoch die neue europäische Asylbehörde steht, könnten alle bereits gestellten Anträge in ”europäische Asylanträge” umgewandelt und die Dublin-III-Regeln abgeschafft werden.

        Harald:

        …Konsequente Umsetzung des geltenden Rechts bei gleichzeitiger Anstrengung, dieses innerhalb weniger Monate zu überarbeiten.

        Lieber Harald, Niemand, auch schon wirklich niemand, der von Afrika/Arabien zu uns kommt, wir jemals wieder abgeschoben. Das ist schon rein organisatorisch absolut unmöglich! Wohin sollt er auch abgeschoben werden, wenn er keine Papiere mit sich trägt? Doch nicht etwa nach Libyen … Was glaubst Du, was für ein Wirbel unsere Gutmenschen veranstalten würden, wenn z.B. 10 Nigerianer in Bozen oder Innsbruck sich am Flughafen zur Abschiebung einfinden würden. Die gesamte linke Weltpresse einschließlich der Grünen würde jeden Versuch erfolgreich verhindern …

        Harald: 6.

        … Die Tatsache, dass bezüglich Zuwanderung in den Binnenmarkt bzw. Schengenraum — ähnlich wie beim Asylrecht — 28 unterschiedliche Regelungen gelten, ist widersinnig. Daher braucht es auch neue, faire und transparente Wege für den Zuzug nach Europa.

        Die Linken mögen keine Nationalstaaten mit ihren unterschiedlichen Gesetzten, die jeweils die unterschiedlichen Mentalitäten berücksichtig. Das ist nichts Neues. Die Linken wollen den Einheitsmenschen. Alle Menschen sind gleich. Nicht nur weg mit allen Autoritäten, weg mit allen Grenzen und allen Regelungen. Wozu auch, wenn der neue Mensch (Einheitsmensch) geboren wird? Es lebe die Vielfalt, aber nieder mit der Vielfalt an Religionen, an Kulturen und Mentalitäten.
        Das Einzige was die Linken an Vielfalt zugestehen, ist die Vielfalt bzw. Buntheit der Hautfarben. Der Rest ist die Einheit. Natürlich auch nieder mit der Meinungsvielfalt. Es gilt die Einheits- Meinung. Der Rest ist Rassismus und Faschismus.

        Harald: 7.

        Verbot von Schleppnetzfischerei, Waffenexporten, Nahrungsmittelspekulation. Radikale Überarbeitung der Agrarsubventionen. Strengere Kontrollen für europäische Konzerne bei Abfallexport, Landgrabbing, Raubbau, Rodung. Verpflichtung zu bodenschonendem Anbau (Stichwort Monokulturen) usw. usw. usw.

        Lieber Harald, warum nicht gleich, Verbot der Armut und Unterdrückung, des Geizes und des Bedürfnis des Menschen, unnützen Reichtum anzuhäufen? Hat das nicht schon der Kommunismus und wasweißichnochalles versucht?
        Wer wird z.B. dem Verbot von Waffenexporten zustimmen? Nicht einmal die Deutschen tun das. Und über den Rest Deiner Forderungen sind schon tausende Bücher geschrieben worden.
        Wie können wir die Welt retten und eine Paradies auf Erden schaffen? Siehe die Forderungen von Harald und Co …

        Harald: 8.

        ..Um die Umsetzung vor allem letzterer Maßnahmen zu beschleunigen, soll sofort und unwiderruflich beschlossen werden, dass Europa seine Grenzen — sagen wir — binnen 40 Jahren komplett öffnen wird (siehe dazu auch Michael Clemens, Ökonom am Center for Global Development). Dadurch wäre die EU förmlich gezwungen, Massenflucht (auch aus wirtschaftlichen Motiven) ursächlich und nachhaltig zu bekämpfen bzw. kompromisslos und vor allem schnell zu handeln. Gemäß dem Motto: Europa kann nicht Afrikas Probleme lösen. Aber es kann wenigstens damit aufhören, sie mitzuverursachen.

        â–º Lieber Harald, wahrscheinlich ist dir noch nicht aufgefallen, aber um all Deine Forderungen durchsetzten zu können, müssten wir die Demokratien in Europa schnell wieder abschaffen!
        Möchtest Du das? Nein sicher nicht.

        Bis Dein Ökonom Clemes (wer ist das?) deine Wunschvorstellungen überall in der EU durchgesetzt hat, haben wir den gesamten Afrikanischen Kontinent schon lange in Europa.
        Schneller geht es, wenn du sofort und heute noch eine Diktatur installierst, die alle DEINE Forderungen sofort und unwiderruflich beschließt. Notfalls mit Gewalt natürlich, denn freiwillig (und sofort) werden nicht alle Europäer ihre Eigenständigkeit aufgeben.

        **** Fazit:****
        Lieber Harald, du bist gewiss ein ganz netter, gebildeter und humaner Zeitgenosse, der sich zur Aufgabe gemacht hat, vom Schreibtisch aus die Welt zu retten. Das haben schon ganz andere Genossen und Genossinnen versucht, falls dir das entgangenen ist.
        Bei Dir wird es – Gott sei Dank- beim Versuch bleiben.
        Aber da ihr Linken ja bekanntlich unseren lieben Gott und auch alle anderen Autoritäten (wieder) aus dem Programm gestrichen habt, ist es durchaus möglich, dass eine neuerliche Diktatur uns Europäer zwangsbeglücken wird. Die Diktatur der Guten und Anständigen, der moralisch Überlegenen, steht jedenfalls schon in den Startlöchern …

      2. pérvasion avatar

        Wie soll diese EU- Rettungsaktion ausschauen?

        Ich denke, da könnte man sich an der Operation »Mare Nostrum« orientieren.

        Abholen der Flüchtlinge von lybischen Häfen?

        Das wäre nicht erforderlich, wenn man Flüchtlingen schon in ihren Herkunftsregionen die Möglichkeit gäbe, einen europäischen Asylantrag zu stellen.

        Das hätte zur Folge, dass der Flüchtlingsstrom sich ins Unendliche ausdehnen würde.

        Der Flüchtlingsstrom ist schon jetzt sehr ausgedehnt, mit dem Unterschied, dass viele Menschen im Mittelmeer ertrinken.

        Wir hätten schon morgen den ganzen afrikanischen Kontinent in Italien.

        Das wage ich zu bezweifeln, da nicht ganz Afrika — im Gegenteil — Krisengebiet ist in dem Sinne, dass den Menschen daraus Asylansprüche erwachsen.

        Humanitäre Hilfe und Grundversorgung wird bereits jetzt getätigt. Was aber versteht Harald unter Grundversorgung? Etwa Recht auf eine Mindestrente, Mindesteinkommen, Wohnung etc?

        Im ersten Moment sicher Gesundheitsversorgung, genug zum Essen etc. Als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft in der Folge aber dasselbe, was auch »Einheimischen« zusteht. Die meisten wollen doch sowieso arbeiten und werden über kurz oder lang mehr erwirtschaften, als sie uns kosten.

        Der Besitzer eines Gasthaus in Prägraten (Osttirol) bekommt pro Asylant 40€ vom Staat, für Unterkunft und Verpflegung der Asylanten. Bei 17 Asylanten ergibt das eine Summe von 680€ täglich rund ums Jahr … Ein stolzes und gesichertes Einkommen auch rund ums Jahr …
        Ein Zweibettzimmer (mit Frühstück) in einer Pension kostet einem Urlauber im selben Dorf zwischen 28 und 34 €

        Also kommt das Geld großteils wieder »Einheimischen« zugute.

        In Innsbruck haben die Grünen ein Wohnhaus in der Brunecker Straße den Asylanten organisiert. 99 Flüchtlinge dürfen ab Mai 2015 durch die Innsbruck Innenstadt flanieren und bestaunen, was es in Tirol so alles gibt was sie bisher in Afrika und Afghanistan nicht hatten.
        Mal sehen, weil lange es dauert bis auch sie das alles haben möchten … nur wie sollen sie das anstellen??

        Arbeiten und Geld verdienen, wenn man es ihnen gestattet, hat Harald schon im Artikel beschrieben.

        Immer soll alles die EU bezahlen. Und hier wiederum sollen den Löwenanteil die Deutschen übernehmen, haben sie doch eine böse Geschichte hinter sich … eine Solidarität wäre somit wohl das Mindeste, was die Deutschen zu leisten hätten …

        Das hat mit der Geschichte nichts zu tun, jedes Land finanziert die EU nach seinen finanziellen Möglichkeiten.

        Registriert werden die Flüchtlinge wohl jetzt auch.

        Nein, Italien zum Beispiel registriert viele nicht und hofft, dass sie (illegal) weiterziehen. Steht im Artikel.

        Aber WIE stellt sich Harald die Registrierung vor, wo doch jetzt die Flüchtlinge ohne jegliche Papiere in Italien ankommen?

        Registrierung heißt doch nicht Passkontrolle… vielmehr müssen diese Menschen einen Asylantrag stellen. Steht übrigens auch im Artikel…

        Harald, bitte was ist eine illegale Möglichkeit um Asyl anzusuchen?????

        Okay, du hast den Beitrag offenbar wirklich nicht gelesen. Dort hat Harald nämlich beschrieben, dass Asylsuchenden nach derzeitiger Rechtslage kaum eine andere Möglichkeit bleibt, als illegal einzuwandern, um dann hier einen Asylantrag zu stellen.

        Das was jetzt über die Bühne geht, ist also nach Harald illegal und unfair.

        Genau, unfair und hochproblematisch.

        Lieber Harald, schläfst Du? Die EU ist gerade dabei, deinen Wunsch zu erfüllen.

        Harald formuliert eine Forderung, die demnächst vielleicht (!) umgesetzt wird. Was ist daran verkehrt?

        Nur die Engländer (wieder einmal die…) lässt das völlig kalt … und andere übrigens auch …
        Will jetzt die EU die Engländer dazu zwingen? Wenn nicht, drohen dann den Engländern Konsequenzen, womöglich sogar Sanktionen?

        Wenn das, wie du behauptest, eh umgesetzt wird, dann drohen bei Nichtbeachtung wohl Sanktionen, ja.

        Wohl eher nicht, vor allem seit den gestrigen Wahlen wäre das Wasser auf den Mühlen der EU- Gegnern …

        Meine Meinung: Wer sich an der gemeinschaftlichen Solidarität nicht beteiligen will, kann die EU gern verlassen.

        Wie soll jemand eine Ausbildung vorweisen können, wenn er ohne Papiere kommt? Und wie soll er glaubhaft Verwandte anmelden, wenn er keine Papiere hat?

        Kommen ja nicht alle ohne Papiere… dümmliche Vereinfachung.

        Und glaubst du wirklich, die Flüchtlinge haben eine nachweisbare Ausbildung, die hier in Europa von Nutzen sein kann?? Glaubst Du das wirklich?? Wer’s glaubt, der wird selig …

        No comment.

        Welche Sprachkenntnisse? Deutsch, Englisch, Italienisch? Bei uns sollte man schon Deutsch können, in Italien Italienisch und in Frankreich Französisch. Afrikanische Sprachen sind bei uns eher nicht in Gebrauch.

        Ich weiß echt nicht, ob so rassistische Aussagen eine Antwort überhaupt verdienen… Englisch und Französisch sind in vielen Ländern Afrikas Amtssprache.

        Lieber Harald, Niemand, auch schon wirklich niemand, der von Afrika/Arabien zu uns kommt, wir jemals wieder abgeschoben. Das ist schon rein organisatorisch absolut unmöglich! Wohin sollt er auch abgeschoben werden, wenn er keine Papiere mit sich trägt? Doch nicht etwa nach Libyen … Was glaubst Du, was für ein Wirbel unsere Gutmenschen veranstalten würden, wenn z.B. 10 Nigerianer in Bozen oder Innsbruck sich am Flughafen zur Abschiebung einfinden würden. Die gesamte linke Weltpresse einschließlich der Grünen würde jeden Versuch erfolgreich verhindern …

        Natürlich wird abgeschoben, das ist alltägliche Praxis — in Europa werden deutlich mehr Asylanträge abgelehnt, als angenommen.

        Die Linken mögen keine Nationalstaaten mit ihren unterschiedlichen Gesetzten, die jeweils die unterschiedlichen Mentalitäten berücksichtig. Das ist nichts Neues. Die Linken wollen den Einheitsmenschen. Alle Menschen sind gleich. Nicht nur weg mit allen Autoritäten, weg mit allen Grenzen und allen Regelungen.

        Ich dachte immer, Rechte rauchen nichts Illegales, doch du beweist mir das Gegenteil. Zumindest hoffe ich, dass du das nicht im nüchternen Zustand geschrieben hast… wo, bitte wo hat Harald gesagt, alle Regelungen sollten fallen? Ziemlich genau das Gegenteil fordert er.

        Wozu auch, wenn der neue Mensch (Einheitsmensch) geboren wird? Es lebe die Vielfalt, aber nieder mit der Vielfalt an Religionen, an Kulturen und Mentalitäten.
        Das Einzige was die Linken an Vielfalt zugestehen, ist die Vielfalt bzw. Buntheit der Hautfarben. Der Rest ist die Einheit. Natürlich auch nieder mit der Meinungsvielfalt. Es gilt die Einheits- Meinung. Der Rest ist Rassismus und Faschismus.

        Lieber Harald, wahrscheinlich ist dir noch nicht aufgefallen, aber um all Deine Forderungen durchsetzten zu können, müssten wir die Demokratien in Europa schnell wieder abschaffen!
        Möchtest Du das? Nein sicher nicht.

        Also ist jeder, der Forderungen aufstellt, ohne eine Mehrheit hinter sich zu haben, gegen Demokratie und für Diktatur? Sehr sonderbare Auffassung.

      3. pérvasion avatar

        …Verteilungsschlüssel

        Lieber Harald, schläfst Du? Die EU ist gerade dabei, deinen Wunsch zu erfüllen.

        Leider widersetzen sich immer mehr Staaten dem Vorschlag der EU, einen Verteilungsschlüssel einzuführen. Heute war davon die Rede, dass sich Polen, Tschechien, Slowakei und die baltischen Länder dagegen versperren.

    2. Steffl avatar
      Steffl

      Der Fritz hat noch nicht verstanden, dass der derzeitige Flüchtlingsstrom viel mit westlicher Geopolitik zu tun hat. Weiters ist die Aussage mit der Ausbildung völliger Stumpfsinn. Ich alleine hab mich erst zufällig mit einer Reinigungsfrau aus Nordafrika unterhalten. Da sie grad Papiere für das Kopieren der Aufenthalsgenehmigung dabei hatte, staunte ich nicht schlecht als ich sah dass sie einen Doktor in Wirtschaftswissenschaften hat.

      1. Karl-Heinz avatar
        Karl-Heinz

        dass der derzeitige Flüchtlingsstrom viel mit westlicher Geopolitik zu tun hat

        Und womit noch? Kolonialismus und Geopolitik betreffen ja den gesamten Globus. Warum geht es dann den Ländern in Asien besser?

        Zu der erwähnten Frau
        1. Warum arbeitet eine Akademikerin als Putzfrau?
        Warum findet sie keine Stelle in ihrem Beruf?
        Fehelende Sprachkenntnisse oder fehlende freie Stellen?
        Oder Rassismus potentieller Arbeitgeber?

        2. Ist die Frau politisch verfolgt? Wenn ja, könnte sie einen Asylantrag stellen, der zumindest hier in Deutschland erfolgreich sein würde
        Falls nein, die Frau also einfach besser leben möchte, denke ich, dass ihre Ausbildung doch von den Bürgern ihres Heimatlands bezahlt wurde. Sie hätte dann doch auch eine Verpflichtung, mit ihren Kenntnissen und ihrer Arbeitskraft den Menschen dort zu helfen, die weniger glücklich waren als sie.

        3. Ist die Frau mit ihrer Ausbildung repräsentativ für die Flüchtlinge oder ist das Bildungsniveau der Leute geringer oder höher?

      2. Steffl avatar
        Steffl

        @Karl-Heinz
        Afrika ist ein Problem für sich. In den armen Ländern nehmen sich die paar Reichen (die meist von westl. Organisationen unterstützt werden) alles und Korruption ist Normalität. Wie kann man dies nun alles in den Griff kriegen? Keine Ahnung, aber die Bomben der NATO haben diese wahnsinnige Flüchtlingswelle und den nahenden “Clash of Civilizations” ausgelöst. Hier in Meran kann ich meine Kinder in Zukunft abends nicht mehr aus dem Haus lassen, ist zu gefährlich…

  6. Waltraud Astner avatar
    Waltraud Astner

    Zuerst muss einmal zwischen dem Asylstatus und dem Flüchtlingsstatus unterschieden werden. Für beides gibt es klare Regeln.
    https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wer-ist-Fluechtling-und-wer-Asylbewerber,flucht196.html
    Da aber nahezu alle die über das Meer kommen in irgend einem Land einen Asylantrag stellen wollen, ist von vorneherein schon klar, dass nahezu niemand die Voraussetzungen dazu erfüllt, denn Bürgerkrieg und andere Notsituationen gelten nicht als Asylgrund, ebenso wenn jemand über einen sicheren Drittstaat einreisen will. Schon allein aus diesem Grund wäre es legitim alle Boote an ihre Startorte zurückzuführen, da sie ja nicht von ihrem Ursprungsland Europa betreten sondern über andere (sichere) Staaten einreisen. Und dass jemandem in Afrika im eigenen Land ermöglicht werden soll einen Asylantrag ausgerechnet für Europa zu stellen, erschließt sich mir nicht.
    Auch handelt es sich nicht um sog. Kontingentflüchtlinge, wo ganze Familien oder Dörfer aus humanitären Gründen zeitweilige Aufnahme finden. Solche finden wir in den Nachbarländern der Konfliktregionen, im Libanon oder in Jordanien in großer Zahl. Dass die alle um pol. Asyl angesucht haben, ist mir jedenfalls nicht bekannt.
    Was hier also stattfindet ist ein großangelegter Missbrauch des Asylrechts und eine damit verbundene Förderung des Schlepperwesens nicht nur auf dem Meer, sondern in ganz Europa. Deshalb heißt die einzige Lösung, die Boote zurückzuführen. Australien, das doch wohl auch als demokratisches Land zu bezeichnen ist, hat es vorgemacht. Denn den Ankommenden erweisen wir mit dieser Politik einen Bärendienst. Deren Perspektiven liegen nämlich in Afrika. Früher oder später werden es die Afrikaner nämlich anpacken müssen.

    1. Steffl avatar
      Steffl

      Wir müssen erst einmal klar und deutlich feststellen und uns getrauen zu sagen, woher der aktuelle Flüchtlingsstrom herkommt. Es wurde akut, nachdem die USA (in erster Linie) und deren Verbündete unter Schirmherrschaft der NATO entschieden haben, Libyen zu bombardieren und ins Chaos zu stürzen. Nachdem man lange mit Gaddaffi gute Geschäfte machte und beste Freunde war, hatte dieser sich dazu entschieden gegen die Pläne des IWF, der USA und der NATO Politik zu machen. Libyen war bis dato das reichste Land Afrikas, jetzt aber ein “Failed-State” und die “Rebellen” die Gaddaffi bekämpften sind jetzt zu einem großen Teil Kämpfer des IS (früher Al-Kaida). Diejenigen die jetzt vor dieser Situation flüchteten landeten bei uns in Europa. Mittlerweile ist es einen Schritt weiter und es wurde zum guten Geschäft für Schlepperbanden und Kriminelle, natürlich immer auf dem Rücken von Armen Leuten. Nachdem die Pläne des CIA das Europa eingebrockt haben, wäre es das Natürlichste wenn diese zumindest einen Teil der Flüchtlinge betreuen würden oder in den USA aufnehmen würden. Aber sie landen ja alle in der EU (von den USA bewusst geplant oder nicht, das sei dahingestellt), die das jetzt alles alleine stemmen muss. Wie gesagt, die Wurzel dieser Welle liegt im Libyen-Konflikt. Als Normalbürger in Europa weiß ich und wahrscheinlich die meisten von uns natürlich nix über die genauen Hintergründe der Kriege und wer wirklich die “Guten” und die “Schlechten” sind, jedoch scheint es immer um Macht und Geld zu gehen, von dem der Mensch scheinbar nie genug hat.
      Wie man das “Flüchtlingsproblem” wieder in den Griff bekommt, weiß ich nicht, aber wir müssen menschlich bleiben, sonst gerät alles außer Kontrolle und es kommt früher oder später zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen in den Städten Europas und auch bei uns in Südtirol.

      1. Waltraud Astner avatar
        Waltraud Astner

        Australien kommuniziert klar und deutlich in alle Welt, dass auf diesem Weg (illegal) in Australien keine Einwanderung möglich ist. Die Regierung Abbott von einer MEHRHEIT demokratisch gewählt setzt damit ein Wahlversprechen um. Also kann man annehmen, dass eine Mehrheit der Australier diese Maßnahme befürwortet. Aber die Kritik an der Rückführung der Boote wird an Australien gerichtet, das gemäß des Wählerwillens getroffene Entscheidungen ausführt und nicht an jene, die trotz deutlich kommunizierter Botschaft weiterhin versuchen illegal einzureisen. Dabei können in Australien jährlich 190.000 Menschen völlig legal einwandern. Aber soweit ist es mittlerweile gekommen, das Asylrecht wird ungeniert umgangen und illegale Einwanderung, die klar und deutlich ausgeschlossen wird, salonfähig gemacht. Die Sündenböcke sind nicht jene die Gesetze umgehen, sondern jene die sie einhalten.
        “Ich mach mir die Welt widewidewitt, wie sie mir gefällt.”

      2. pérvasion avatar

        Im Namen des Gesetzes wurden schon viel Schindluder getrieben und sogar schwerste Verbrechen begangen. Nur weil etwas Gesetz ist, ist es nicht über Kritik erhaben.

      3. Karl-Heinz avatar
        Karl-Heinz

        Nur weil etwas Gesetz ist, ist es nicht über Kritik erhaben.

        Ja, klar, Kritik üben darf jede(r).
        Australische Gesetze ÄNDERN aber können nur die Australier selbst. Wer sonst hätte ein Mandat hierzu?

      4. Libertè avatar
        Libertè

        Wenn die Gesetze gegen Menschenrechte verstoßen ist es die Pflicht der internationalen Gemeinschaft die entsprechenden Länder zu einer Änderung zu bewegen!

      5. Karl-Heinz avatar
        Karl-Heinz

        Wenn die Gesetze gegen Menschenrechte verstoßen ist es die Pflicht der internationalen Gemeinschaft die entsprechenden Länder zu einer Änderung zu bewegen!

        Das müssen Sie dann der “internationalen Gemeinschaft” direkt sagen. Mal sehen, wie’s ausgeht.

  7. Hubert Trocker avatar
    Hubert Trocker

    Ja, diese Waffenlieferanten bleiben meist ungeschoren. Jetzt ist man schon dabei, sich eine Quote für die “Zuwanderer” auszudenken und damit verschiebt man wieder mal die Verantwortung an Regierungen und Menschen, die für diese gewollte Misere überhaupt nichts können, nicht wahr?

  8. hunter avatar
    hunter

    Europa hat Afrika viel zu lange ausgebeutet

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article140084006/Europa-hat-Afrika-viel-zu-lange-ausgebeutet.html
    Interview mit CSU(!!!)-Minister Gerd Müller

    1. Steffl avatar
      Steffl

      Das ist selten, dass ein Minister der CSU offen die Wahrheit ausspricht, auch was Kolonisation und die Bomben auf Libyen betrifft. Schauen wie lang er noch im Amt bleibt.

      1. Karl-Heinz avatar
        Karl-Heinz

        An Gauch reicht er leider nicht heran; er hätte sagen müssen “Gerade wir als Deutsche usw usf etc pp”
        Das ist zwar nicht postnational aber trotzdem ein wichtiger Textbaustein bei prominenten Mahnern, Warnern, Forderern in der BRD

        Das ist selten, dass ein Minister der CSU offen die Wahrheit ausspricht

        Pass’ auf, Biaschal , beim nächsten Grenzübertritt geht’s Dir so wie Bruno dem Bär. :-)

        Als Schwarzer hat er bestimmt größere kulturelle Sensibilität für die Afrikaner als für “Preussen” .

        Auf nach Krumbach in Schwaben

    2. Steffl avatar
      Steffl

      @hunter
      Es muss aber gesagt werden, dass Springer-Medien wie die Welt sonst natürlich für das Kriegs-und Ausbeutungssystem arbeiten. Das sieht man auch gut daran, welche Nachrichten sie “freigegeben” und welche nicht. So wurde eine der wichtigsten Aussagen der letzten Zeit vom Mainstream ausgeblendet. Papst Franziskus benannte neulich bei einem Treffen mit Schülern die Schuldigen an den Kriegen und Ungerechtigkeiten auf der Welt ungewöhnlich deutlich. Er sprach dabei von der Waffen- und Finanzlobby in der Welt, die das alles verursachen. Weiters erkannte der Vatikan Palästina als souveränen Staat an. Ich gebs gerne zu. Seit Papst Franziskus an der Spitze des Vatikans steht, bin ich wieder gerne Katholik und bekenne mich auch dazu. Vorher hatte ich mit der Richtung, die die Kirche eingeschlagen hatte, ein Problem.
      Übrigens werden auch jene enttarnt, die solch wichtige Meldungen nicht bringen wollen, dass sie Teil dieses verbrecherischen Systems sind. Eben wie Springer, Zeit, FAZ und wie sie sonst noch alle heißen.

      http://de.radiovaticana.va/news/2015/05/11/papst_an_kleine_friedensarbeiter_frieden_ist_handwerk/1143244

      http://derstandard.at/2000015778823/Vatikan-und-Palaestinenser-einigten-sich-auf-Grundlagenvertrags-Text

      1. Karl-Heinz avatar
        Karl-Heinz

        bin ich wieder gerne Katholik und bekenne mich auch dazu

        Werde besser Protestant!

        Jeder Tag ein Buß-und Bettag, leider keiner davon mehr arbeitsfrei :-)

  9. pérvasion avatar

    Die EU-Außenbeauftragte Mogherini (PD) setzt sich bei der UNO dafür ein, dass die EU Schlepper militärisch verfolgen und ihre Boote zerstören darf. Dass man zuerst legale Fluchtmöglichkeiten für Asylberechtigte schaffen sollte, auf diese Idee ist man bei der Friedensnobelpreisträgerin (EU) offenbar noch nicht gekommen.

  10. hunter avatar
    hunter

    ungemein interessantes und couragiertes schreiben der övp-bürgermeisterin von alberschwende und anderer gemeindevertreter an bundespräsident heinz fischer:

    https://www.wir-treten-ein.de/wp-content/uploads/2015/05/Schreiben-an-den-Bundespr%C3%A4sidenten.pdf

  11. hunter avatar
    hunter

    Wenn sich die Türkei ein Vorbild an der EU nehmen würde, dann müsste sie wohl demnächst auf die 2,5 Mio syrischen Flüchtlinge im Land schießen.

    Und der bekanntlich superreiche Libanon – so groß wie Oberösterreich – müsste sich wohl eine aktive Aushungerungsstrategie gegen die Million Flüchtlinge im Land zurecht legen.

    Die 28 Regierungen der 500 Millionen EU-Bürgerinnen und Bürger zeigen sich außer Stande, mit aktuell knapp 700.000 Flüchtlingen einen menschenwürdigen Umgang zu finden.

    Ausblick: Es werden Millionen kommen. Tot oder lebendig. Wir werden an anderen Ecken Entschlossenheit zeigen müssen, als dabei, Boote zu versenken.

    Wo es Entschlossenheit braucht: Aktive Nachbarschaftspolitik, gemeinsame Asylpolitik mit einer gemeinsamen Asylbehörde, gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, forcierte Entwicklungspolitik, koordinierte Wirtschaftspolitik, Kooperation auf Augenhöhe mit der Afrikanischen Liga und diese auch in die Pflicht nehmen …

    Matthias Strolz, Vorsitzender der NEOS

  12. pérvasion avatar

    Der deutsche Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat heute angeblich die Möglichkeit angedeutet, syrische Flüchtlinge (für die ohnehin eine Anerkennungsquote von fast 100% herrsche) mit Fähren nach Europa zu bringen.

  13. pérvasion avatar

    ARD-Video »Flüchtlinge in Bozen« — interessant nicht nur wegen der offenbar großartigen Deutschkenntnisse Südtiroler Polizeigewerkschafter.

    1. Christian Mair avatar
      Christian Mair

      Im Vorspann des Beitrags treffend formuliert; es geht um die Bekämpfung der Ursachen der Flüchtlgssituation.

    1. Steffl avatar
      Steffl

      Das ist wirklich nicht gut. Aber man sieht dass wir hier in Europa, aber auch in der Türkei (hunderttausend Flüchtlinge vor Izmir) und den USA (Grenzzaun zu Mexiko, werden hier Menschenrechte eingehalten?) mit der neuen Situation überfordert sind. In einigen Jahrzehnten werden wir durch die Migrationsbewegungen und die fortschreitende Globalisierung vor einer neuen Weltordnung stehen.

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