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Obermairs antinationalistische Kritik an den Frecce.

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Kurz bevor gestern die italienische Luftwaffe ihre national-kolonialistische Inkontinenz über Bozen zur Schau gestellt hat, war mit der von Hannes Obermair dann doch noch auch in Südtirol eine vorsichtig kritische Meinung zu vernehmen, die nicht ihrerseits aus einer nationalistischen Ecke kam.

In der laienhaften »Debattenraumgrafik«, die ich neulich — zur Veranschaulichung des Unterschieds zwischen einer Ablehnung aus gegensätzlichen nationalistischen und einer aus antinationalistischen Gründen — »erfunden« hatte, wäre der Bozner Historiker und Eurac-Forscher dann so verortet:

Gegenüber Rai Südtirol bezeichnete Obermair die Frecce Tricolori als »eine Art Fahnenpatriotismus am Himmel«.

Natürlich sind sie rein schon aus ökologischen Gründen extrem fragwürdig. Zugleich bemerken wir aber eine Aufrüstung allenthalben, eine Militarisierung der Welt im Zuge neuer Konflikte. Daher sind die Chancen, dass solche Staffeln wirklich verschwinden, nur sehr gering.

– Hannes Obermair

Ein erster Schritt könnte natürlich sein, die nationalistischen Darbietungen wenigstens in einem sensiblen Gebiet wie dem unseren (wie es Harald Stauder (SVP) vor seiner peinlichen Kehrtwende immerhin korrekt benannt hatte) zu unterlassen. Um nicht zu sagen: Das wäre das Allermindeste.

Siehe auch: 01 02



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Comentârs

3 responses to “Obermairs antinationalistische Kritik an den Frecce.

  1. Martin Piger avatar
    Martin Piger

    Doch immerhin haben sie mit ihrem Überflug über das Mahnmal am Siegesplatz der Untaten des Faschismus und des italienischen Nationalismus gedacht, mit dem Ablassen der Trikolorefarbe genau darüber haben sie stolz kundgetan, dass sich Italien heute noch dafür schämt. Das fand ich schon stark.
    Ich glaube, ich habe diese Aktion schon richtig verstanden.

  2. artim avatar
    artim

    Einem Historiker der Zeitgeschichte müsste zu 100 Jahre it. Luftwaffen mehr einfallen, als “Frecce Tricolori” mit »Fahnenpatriotismus am Himmel« zu verharmlosen.
    Selbst Wikipedia weiß: Die 1923 gegründete it. Luftwaffe war Teil der totalitären Terror- und Gewaltherrschaft, die u.a Verbrechen gegen Menschlichkeit beging, andere Völker mit Giftgas und Bomben in Aggressionskriegen angriff.
    Braucht das politische Italien tatsächlich solche nationalistische, chauvinistische Selbstvergewisserung und Abwehr?
    Die Komplizenschaft schweigt. Die SVP, der LH schweigen. Auch die „Grünen“ in Bozen, anders als ihre Schwesterpartei in Rom, schweigen vehement. Auch zu den “Frecce tricolore” mit 84 Todesopfern und rund 1.000 Verletzten seit 1961.
    Natur- und Klimaschutz — interessieren da plötzlich auch nicht mehr.
    Glaubwürdigkeit und Kohärenz sehen jedenfalls anders aus.

  3. Lukas Wegscheider avatar
    Lukas Wegscheider

    Na ja. Der Herr Haus&HofHistoriker vom Mazziniplatz hat das bisschen Kritik doch ziemlich dezent angebracht [Rai, die übrigens einen “farbenfroher Flug über Bozen” gesehen haben will.]:
    “… gehört zu den größten Flugkunststaffeln der Welt…” Sie spielen dementsprechend eine “hohe Rolle” und kämen bei “wichtigen Terminen, wie in diesem Fall, ein Jubiläum der militärischen Luftfahrt” zum Einsatz.
    Schnulzig. Und so weit so gut.
    Der FahrradketteSeitenhieb “… die selben Damen und Herren der patriotischen Kreise würden wahrscheinlich applaudieren, wenn eine österreichische Flugkunststaffel, wenn es sie noch gäbe [….] über den Südtiroler Himmel donnern würde” war, meiner persönlichen Meinung nach dann aber richtig schwach.
    Aber immerhin hat vielleicht bei diesen Worten doch der eine oder andere nachgedacht, weshalb es immer noch eine italienische Flugkunststaffel gibt. Und Österreich darauf verzichten kann…

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