→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

Ununterbrochene Hetze von Urzì gegen Katharina Zeller.

Autor:a

ai

Anfang Juli hat die neue Meraner Bürgermeisterin Katharina Zeller (SVP) einige der krassen Hassbotschaften veröffentlicht, die sie seit dem sexistischen und nationalistischen Übergriff ihres Vorgängers Dario Dal Medico erhalten hat.

Dazu hat Rai Südtirol ein tolles Gespräch mit der Wiener Digitalexpertin Ingrid Brodnig geführt, in dem sie unter anderem Folgendes sagt:

[H]äufig ist es so, wenn Leute das thematisieren, kriegen sie Zuspruch. Und hier ist eigentlich die Macht von uns allen enthalten, weil häufig, wenn Leute das thematisieren, sagen andere »das ist schrecklich, das hast du nicht verdient«. Das kann man übrigens auch bei Leuten sagen, die jetzt vielleicht nicht genau zur eigenen politischen Ausrichtung passen oder wo man [nicht] alles unterschreiben würde, was die Person macht, da gehts einfach um grundsätzlichen menschlichen Respekt, den jede und jeder verdient hat.

– Ingrid Brodnig

Transkription von mir

Aber selbstverständlich kann man sich diesen grundsätzlichen menschlichen Respekt von Neofaschisten nicht erwarten. Der rechte Parlamentarier und Koalitionspartner der SVP, Alessandro Urzì (FdI), sprach Zeller nicht bloß nicht seine Solidarität aus, sondern konnte offenbar auch nicht einfach die Klappe halten. Er musste nachtreten.

Dabei rechtfertigte er die wahnsinnigen verbalen Angriffe auf die Bürgermeisterin, indem er sie kurzerhand zur Täterin erklärte, weil sie seine Partei (ja, eine Partei!) kritisiert habe.

Einfach nur zum Kotzen.

Die SVP stellte sich daraufhin zwar ausdrücklich hinter Zeller, die gegen die Hasskommentare auch rechtlich vorgehen will, schaffte es dabei jedoch nicht, die Täter-Opfer-Umkehr von Urzì und FdI zu benennen und zu verurteilen.

Dass die Rechtsextremen ein Problem mit Kritik haben und diese nicht von Hetze unterscheiden können, hat sich auch bereits im Fall des Bozner Gemeinderats Diego Salvadori (FdI) gezeigt. Nicht dessen entsetzlichen Angriff auf die Pride-Flagge samt Goebbels-Zitat kritisierte der Vizelandeshauptmann und Südtiroler FdI-Chef Marco Galateo, sondern vor allem die völlig zu Recht vehementen Rücktrittsforderungen, die gegen Salvadori vorgebracht wurden.

Inzwischen hetzt Urzì erneut gegen Zeller, weil sie bei der Pride in Bozen ein Plakat mit der harmlosen zweideutigen Botschaft +Limoni -Meloni gehalten hat und weil sie angeblich — was gar nicht stimmt — die italienische Sprache diskriminiert habe. Damit befeuert er bewusst weitere Shitstorms gegen sie.

Wenn sich eine Frau nicht den sexistischen und nationalistischen Attacken der Rechten unterordnet, wird sie vom toxischen Koalitionspartner der SVP — unisono mit italienischen Medien (vgl. 01 02) — einfach zum Freiwild erklärt.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05



Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

Comentârs

One response to “Ununterbrochene Hetze von Urzì gegen Katharina Zeller.”

  1. Martin Brugger avatar
    Martin Brugger

    “Weil es eben seine Art ist…”

    Es ist schon länger her, als ich am 22. Jänner 2024 auf Salto auf eine “Schachtelgeschichte”, eine Tierfabel, aufmerksam gemacht, die in Youtube veröffentlicht ist und vom preisgekrönten österreichischen Schriftsteller und Geschichtenerzähler Michael Köhlmeier vorgetragen wird.

    Das Anhören und Ansehen lohnt sich, denn die Erzählung drückt treffend aus, warum man sich nicht mit “falschen” Freunden einlassen und “fraternisieren” soll, mögen sich diese anfangs auch von einer vertrauensbildenden Seite zeigen, bevor sie dann ihr wahres Gesicht zeigen, wie das oben angesprochene “Prachtexemplar” Urzì.

    Mein Vorspann dürfte übrigens nichts an Aktualität verloren haben und darum wäre es in Anbetracht der letzten Entwicklungen rund um das degenerierte politische Regierungsbündnis in Südtirol längst an der Zeit, die Reißleine zu ziehen, bzw. sich vom “Stachel des Skorpions” zu befreien.

    Hier der Link zu Salto und am Ende der Vorrede der Link zur “Schachtelgeschichte”: https://salto.bz/de/article/22012024/von-froeschen-und-skorpionen

Scrì na resposta

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL