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Bozen: Faschistinnen markierten Straßennamen.
4. November

Autor:a

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Die rechtsextreme Bewegung mit dem vielsagenden Namen Comitato Remigrazione e Riconquista hat am 4. November, dem Tag an dem Italien seine nationale Einheit und die Streitkräfte — sowie den (angeblichen) Sieg im Ersten Weltkrieg — feiert, an mehrere Straßennamenschilder in Bozen italienische Trikoloreflaggen gehängt.

Ausgewählt wurden für die provozierende Aktion unter anderem Straßen und Plätze, die an Nationalisten und Irredentisten, aber auch an Kriegsverbrecher erinnern.

Konkret behangen wurden (zumindest) Schilder an folgenden Orten:

  • 4.-November-Platz : Erinnert an den Tag des (angeblichen) Sieges im Ersten Weltkrieg. An diesem Tag wurde am 3. November 1918 der Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und Italien geschlossen, der letztendlich auch zur Teilung Tirols und zur Annexion von Südtirol durch Italien führte.
  • Cesare-Battisti-Straße : Italienischer Irredentist (1916 von Österreich wegen Hochverrats hingerichtet).
  • Luigi-Cadorna-Straße : Chef des italienischen Generalstabs im Ersten Weltkrieg, aufgrund seiner Grausamkeit als »Schlächter« bezeichnet.
  • Armando-Diaz-Straße : Ab 1917 Generalstabschef des italienischen Heeres, später faschistischer Kriegsminister (1922-24) unter Benito Mussolini.
  • Fabio-Filzi-Straße: Italienischer Irredentist (1916 von Österreich wegen Hochverrats hingerichtet).
  • Fiumestraße : Expansionistisch-irredentistische Straßenbenennung nach der zu Kroatien gehörenden Stadt Rijeka/Fiume.
  • Antonio-Locatelli-Straße : Der Pilot Antonio Locatelli hatte schon im Ersten Weltkrieg Propagandaflüge über deutschen und österreichischen Städten durchgeführt. Im Zweiten Weltkrieg beteiligte er sich am imperialistischen und kolonialistischen Angriffskrieg gegen Äthiopien, wo er starb.
  • Nazario-Sauro-Straße: Italienischer Irredentist (1916 von Österreich wegen Hochverrats hingerichtet).
  • Vittorio-Veneto-Straße : Nach dem Ort benannt, an dem die gleichnamige Dritte Piaveschlacht stattgefunden hatte und wo am 3. November 1918 der Waffenstillstand zwischen Österreich-Ungarn und Italien geschlossen wurde.
  • Zarastraße : Expansionistisch-irredentistische Straßenbenennung nach der zu Kroatien gehörenden Stadt Zadar/Zara.

In einem Communiqué teilten die Faschistinnen mit, dass »unsere Vorfahren ihr Leben geopfert haben, um uns Italien zu schenken [und] jene so aufwändig eroberten heiligen Grenzen abzustecken«1Übersetzung und Hervorhebung von mir, die jetzt von unkontrollierter Migration verletzt würden.

Zwischen Remigrazione e Riconquista und CasaPound, deren Mitglieder in Bozen jetzt als Lega-Mandatare zur Koalition von SVP und Rechten gehören (vgl.), gibt es deutliche personelle Überschneidungen. So ist CasaPound-Chef Luca Marsella einer der Sprecher von Remigrazione e Riconquista.

Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08

  • 1
    Übersetzung und Hervorhebung von mir


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