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Galateos grünweißroter Auswurf.

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Mal wieder etwas über Südtirols großartigen Vizelandelandeshauptmann: Während er beharrlich gegen die Regenbogenflagge als Symbol der Gleichberechtigung von LGBTQIA-Menschen (vgl.) agitiert, betrachtet er ausgerechnet die oktroyierte italienische Nationalflagge als »Friedenssymbol« für Südtirol. Um dies zu unterstreichen, äffte er im Landtagswahlkampf 2018 den antiösterreichischen Militaristen und Protofaschisten Gabriele D’Annunzio nach, der während des Ersten Weltkriegs grünweißrote Flugblätter mit Texten des Ultranationalisten und späteren Faschisten Ugo Ojetti über Wien abgeworfen hatte.

Ein entsprechender Eintrag mit einem Zeitungsausschnitt ist bis heute auf dem Facebook-Profil von Marco Galateo (FdI) zu finden:

Querbalken von mir

Demnach warf der stellvertretende Regierungschef vor rund fünfandhalb Jahren selbst von einem Flugzeug grünweißrote Flugblätter über der Südtiroler Landeshauptstadt ab und schrie dabei »Viva l’Italia«. Sehr viel offensichtlicher als so könnte man seinen kolonialistischen Geist gar nicht zur Schau stellen. Die imperialistische und faschistische Vergangenheit verurteilen mag Galateo ja nicht, da er — wie er behauptet — geboren wurde, als der historische Faschismus schon beendet war. Doch wenn es darum geht, sich an der Symbolik und Ideologie jener Zeit zu bedienen und sie in die Gegenwart zu holen, hat er keinerlei Berührungsängste (01 02 03).

Dass der Überflug von 2018 kein Ausreißer, sondern bis heute repräsentativ für seine Gesinnung ist, lässt sich schnell nachzeichnen:

  • Im Jahr 2019 hatte Galateo geschrieben, statt dem Befreiungstag am 25. April solle lieber der 4. November — an dem auch die Annexion von Südtirol gefeiert wird — ein Staatsfeiertag sein.
  • 2021 und 2022 beschwor er die Kontinuität zwischen dem unverbesserlichen Faschisten, Rassisten und Antisemiten Giorgio Almirante (PNF, MSI) und seiner eigenen Partei (FdI).
  • Vor der Landtagswahl 2023 wandte er sich empört gegen den heutigen SVP-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Harald Stauder, der den Überflug der Frecce Tricolori über Bozen kritisiert hatte. Die nationalistische Flugshow sei ein Symbol für den nationalen Zusammenhalt und müsste von allen Südtirolerinnen mit Stolz aufgenommen werden, so Galateo.
  • Zum 25. April dieses Jahres erhob er die perfide neokoloniale Forderung, alle Mitglieder der Landesregierung müssten die italienische Nationalhymne antimmen, um sich seine Anwesenheit bei den Feierlichkeiten in Gedenken an das Ende des historischen Faschismus zu verdienen.

Andernorts wäre ein solcher Herr, wenn er denn überhaupt eine Chance hätte, gewählt zu werden, weit hinter einer roten Linie. Dank Volkspartei ist er aber in Südtirol stellvertretender Regierungschef.

Siehe auch: 01



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