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Vom Firmament gefallen.
Fünf glanzlose Sterne

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Sie hatten sich am Anfang sehr viel vorgenommen, manches davon war gar nicht so schlecht. Unter anderem befand sich auch die Föderalisierung Italiens auf ihrer langen To-Do-Liste, ja sogar die Selbstbestimmung sollte ermöglicht werden. Doch dann kamen die Fünf Sterne in Rom an die Macht: Sie koalierten mit der rechtsradikalen Lega, trugen jedes noch so grausige Vorhaben von Matteo Salvini mit, den sie zum Innenminister gemacht hatten. Damit begleiteten sie das Land ein entscheidendes Stück weit auf dem Weg an den rechten Rand, trugen mit dazu bei, neofaschistische Kräfte salonfähig zu machen.

Gegen heftige internationale Bedenken diente sich Italien zudem unter Ministerpräsident Giuseppe Conte China an. 5SB und Lega (»Italien zuerst!«) gliederten das Land in die sogenannte neue Seidenstraße ein, aus der man jetzt möglichst gesichtswahrend (und verlustarm) wieder herauskommen möchte. Ein geopolitisches Desaster.

Bei uns in Südtirol ließ 5SB-Gesundheitsministerin Giulia Grillo den öffentlichen Gesundheitsbetrieb von römischen Inspektorinnen auf den Kopf stellen und auf seine Italianität überprüfen. Die groben Ausfälle ihres Beraters Costantino Gallo gegen Südtirol wurden zur Blamage. Nicht anders als FdI vertraten ranghohe Vertreterinnen der Fünf Sterne bald die absurde Auffassung, Italienisch sei in Südtirol eine zu schützende Minderheitensprache. Auch der Landtagsabgeordnete Diego Nicolini fordert regelmäßig die Lockerung oder gar die Abschaffung von Minderheitenschutzmaßnahmen. Zudem agitierte er zum Beispiel vehement gegen die Gleichstellung der deutschen mit der italienischen Sprache bei der Einschreibung von Ärztinnen in die Berufskammer. Neulich kritisierte er im Netz sogar, dass Harald Stauder (SVP) auf die Unangemessenheit eines Auftritts der Frecce Tricolori hingewiesen hatte. Eine Haltung, die immerhin gut zur Position seiner Partei beim Angriff auf die Ukraine passt, die viel Verständnis für den russischen Imperialismus aufbringt.

Bei den anstehenden Landtagswahlen steht auch eine gewisse Simonetta Lucchi auf der 5SB-Liste. Die Lehrerin hetzt tagein tagaus im Internet gegen den Minderheitenschutz in Südtirol, insbesondere auf Salto, wo sie jede Menge weiteren Unsinn verbreitet.

Man kann sagen: In wenigen Jahren ist den Sternen sämtlicher Glanz abhanden gekommen. Sie sind kaum noch von den Rechten zu unterscheiden, wenn es um Zentralismus, Nationalismus und Minderheitenfeindlichkeit geht.

Siehe auch: 01 02 03 04



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Comentârs

One response to “Vom Firmament gefallen.
Fünf glanzlose Sterne

  1. Simonetta Lucchi avatar
    Simonetta Lucchi

    Mai, tantomeno su Salto, mi sono espressa contro le minoranze in Sudtirolo, ma esattamente il contrario, a favore di tutte le minoranze. In ogni mio scritto, libro, articolo pubblicato, in Italia o all’estero, sia in lingua italiana che tedesca o inglese, ladino o sloveno, tutte lingue da me conosciute, mi esprimo per i diritti di tutti e per l’equità. Lo stesso vale per la mia produzione pittorica e letteraria. In nessun modo mi si può accusare di nazionalismo, anche solo per mie origini familiari o osservando il mio lungo curriculum professionale. Questo è credo ben noto allo scrivente, che comunque dovrebbe evitare in ogni caso, per principio, giudizi inutilmente offensivi.
    Es ist einfach nicht richtig.

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