→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

  • Sammelpanik.

    Wie der Corriere dell’Alto Adige in seiner heutigen Ausgabe berichtet, plädiert nun auch Richard Theiner, Obmannkandidat der Südtiroler Volkspartei, für eine Wiederbelebung der Selbstbestimmungsfrage. Wenn selbst die Grünen davon sprächen, so seine Argumentation, dann müsse sich auch die Sammelpartei damit befassen. Nach besonnener Strategie klingt das nicht.

    Einerseits kann es uns nur freuen, wenn immer breitere Teile der Südtiroler Politik Diskussionsbereitschaft signalisieren; andererseits muss genau diese Bereitschaft kritisch hinterfragt werden. Denn wie es aussieht handelt es sich bei der Volkspartei vor allem um kurzfristiges parteipolitisches Kalkül, damit die Zügel der Landespolitik auch weiterhin fest in ihrer Hand bleiben — und nicht um den Wunsch nach konstruktivem Dialog.

    In diesem Sinne hat Parteisoldat Günther Heidegger aus seinem Schützengraben im Tagblatt sogleich klargestellt, was von der Öffnung der (Jungen) Grünen zu halten sei:

    Kein Staat zu machen.

    Ausschnitt aus den Dolomiten vom 20.03.2009

    Das ist Fortführung der Politik unter der Gürtellinie. Wie demagogisch dabei vorgegangen wird, ist unschwer nachzuweisen. Da heißt es:

    Plötzlich machen sich Leute für die Ausübung unseres Selbstbestimmungsrechts stark, die bislang höchstens ein abfälliges Grinsen oder ein verächtliches Kopfschütteln dafür übrig hatten. Und die Verfechter einer Volksabstimmung über die Zukunft des Landes als verkalkte Nostalgiker und nationalistische Wolkenschieber abgetan haben. […] Da drehn sich die Fähnchen im Wind.

    Genau diese Vorwürfe treffen aber die Volkspartei mindestens genauso hart wie die Grünen, die sich ja niemals mit dem Istzustand begnügt haben.

    Karl Zeller, bis vor wenigen Monaten auch bei einschlägigen Podiumsdiskussionen stets letztes Bollwerk der dynamischen Autonomie, zeigt gegenüber dem Wochenmagazin ff keine Bedenken, ebendiese Autonomie über Bord zu werfen, um eine neue Phase der Selbstbestimmung einzuläuten. Bei so viel Kohärenz bleibt einem die Puste weg. Obwohl auch er sich jetzt der typischen -Forderung nach einer sprachgruppenübergreifenden Lösung nicht mehr entziehen kann, scheint allzu eindeutig, dass diese letzte Windung der Sammelpartei nicht einem klar definierten Projekt entspringt, sondern der Angst, ihre historische Rolle einzubüßen, sowie der Notwendigkeit, parteiinterne Machtkämpfe auszutragen. Nach den schallenden Ohrfeigen der letzten Urnengänge macht die VP ohnehin bei vielem mit, was gerade en vogue ist und Wählerstimmen verspricht.

    Genau jetzt, wo unser unermüdliches Engagement — der stete Tropfen höhlt den Stein! — seine ersten realen Früchte hervorbringt, gilt es größte Wachsamkeit, Nüchternheit und Distanz zu bewahren. Mehr denn je muss unsere Rolle eine prüfende und eine mahnende sein, um die hässlichen Fratzen völkischer und opportunistischer Verirrungen zu entlarven.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Zurück in eine wundervolle Zukunft.

    Italien wagt den Wiedereinstieg in die Atomkraft, eine sichere, günstige und umweltfreundliche Energiequelle. Endlich! Dazu einige Berichte des ZDF-Magazins Frontal 21, das sich wiederholt mit der Thematik befasst hat:

    http://www.youtube.com/watch?v=jYyXLlEjb6Q

    Mihama, Barsebäck, Shearon Harris — Stör- und Unfälle in Atomkraftwerken passieren jedes Jahr, durch technisches und menschliches Versagen. Dieses Video der deutschen Grünen zeigt eine Auswahl von 1988 bis 2006:

    http://www.youtube.com/watch?v=HxpZWqDTlwM

    Macht das nicht Lust auf mehr? Ich jedenfalls freue mich schon richtig auf eine strahlende Zukunft. Vielleicht beschließt ja die Regierung in Rom, auch bei uns ein schönes Kraftwerk anzusiedeln. Was wäre das ein riesiger Standortvorteil für unser Land!



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Ausschnitt Tagesschau 19.03.09.

    [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=WQuA6me5TEc[/youtube]

    Tagesschau-Bericht vom 19.03.09 (Rai Sender Bozen) über die Forderung der Jungen Grünen, sich mit dem Thema Selbstbestimmung zu befassen. Interviews mit Valentino Liberto und Brigitte Foppa.


    Medien/ Politik/ · · · · · Vërc/ ·

    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • ff-Umfrage.

    Passend zum Titel der aktuellen Ausgabe führt das Wochenmagazin ff auf seiner Homepage eine Umfrage zur Unabhängigkeit durch. Das derzeitige Ergebnis legt nahe, dass die ff-Leser die Idee vom eigenen Staat tatsächlich »überaus reizvoll« finden.

    ff-Umfrage.

    Hier gehts zur Abstimmung. Die Umfrage ist freilich nicht repräsentativ.

    Cëla enghe: 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Ausschnitt Südtirol heute 19.03.09.

    [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=VYiQu3Sz7E8[/youtube]

    Bericht über den »unorthodoxen« Vorstoß der Jungen Grünen und Interview mit Valentino Liberto. Aus Südtirol heute, ORF 2 Tirol vom 19.03.2009.

    Danke an Michi (sosigis) für die Aufnahme!


    Medien/ Politik/ · · · · · Vërc/ ·

    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Michael Hitthaler im Interview.

    Einen Tag nach Veröffentlichung seiner Blog-Mitteilung zum Thema Selbstbestimmung bekräftigt Michael Hitthaler von den Jungen Grünen seinen mutigen Vorstoß im Tageszeitung-Interview.

    TAZ: Junge Grüne für Selbstbestimmung.

    Auf Evas Spuren.

    Was wie ein vorgezogener April-Scherz klingt, ist grüner Ernst: Die Jungen Grünen treten für das Selbstbestimmungsrecht ein. Die “Tageszeitung” hat sich von Michael Hitthaler erklären lassen, was in die Jungen Grünen gefahren ist.

    Tageszeitung: Herr Hitthaler, die Jungen Grünen fordern in einer Pressemitteilung die Selbstbestimmung. Mit Verlaub: Haben Sie gekifft?

    Michael Hitthaler (lacht): Nein, die Grünen treten seit jeher für die Basisdemokratie ein. Bei jedem Liftprojekt fordern wir, dass die Bevölkerung ihre Meinung sagen kann. Daher sehe ich nicht ein, warum man die Basis nicht darüber abstimmen lassen soll, ob sie bei Italien bleiben wolle oder nicht.

    In Ihrer Pressemitteilung schreiben Sie, die römische Regierung lasse keine Möglichkeit aus, um Minderheiten klarzumachen, wer das Zepter der Macht in den Händen halte, die Autonomie werde in Frage gestellt. Ist Ihre Forderung nach Selbstbestimmung eine Trotzreaktion auf die Berlusconi-Regierung?

    Dass die Regierung Berlusconi bereits stark autoritäre Züge aufzeigt, steht außer Frage. Und wenn Berlusconi so weitermacht, dann müssen wir uns wirklich fragen, ob wir in diesem Staat noch willkommen sind. Und warum soll man nicht das Volk fragen, ob es bei Italien bleiben oder weg wolle.

    Verstehen wir Sie richtig: Sie fordern tatsächlich die Selbstbestimmung so wie ein gewisser Sven Knoll oder eine Eva Klotz?

    Schauen Sie: Erstens ist die Selbstbestimmung nicht ein Thema, das nur der Rechten gehört. Ich kenne viele Linke, die ebenfalls für das Selbstbestimmungsrecht eintreten. Es gibt auch bei uns Jungen Grünen Leute, die dafür wären, wenn Südtirol einen Weg in die Eigenständigkeit ginge. Das ist nicht meine Linie, aber ich finde es gut, wenn darüber diskutiert wird.

    Und was ist Ihre persönliche Linie?

    Unser Beitrag soll in erster Linie ein Denkanstoß und ein Diskussionsbeitrag sein. Ich habe genau das, was ich jetzt sage, schon 2006 in einer Radiosendung gesagt, nur hat sich damals niemand aufgeregt. Ich denke aber, dass sich — wenn die Regierung Berlusconi so weitermacht — irgendwann schon die Frage stellt, was wir tun sollen. Und warum soll man dann nicht das Volk fragen und sich danach richten was das Volk will?

    Interview: Artur Oberhofer.

    Der Titel, den das Blatt dem Interview verpasst hat, verrät einmal mehr, wie schwer sich manche in Südtirol mit einer unvoreingenommenen Zuordnung beim Thema Unabhängigkeit noch immer tun. In dieser Hinsicht scheint sich bei der Tageszeitung seit Veröffentlichung des ersten Artikels über die Brennerbasisdemokratie wenig getan zu haben — als man uns »stramme Genossen« nannte.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Medienvorschau.

    Angeblich werden aufgrund der ff-Titelstory (s. gesonderten Eintrag) sowohl die ORF-Sendung Südtirol heute, als auch die Tagesschau des Rai Sender Bozen am heutigen Abend über das Thema Selbstbestimmung und über berichten:

    Südtirol heute, ORF 2*, 18.30 und 19.30 Uhr
    Tagesschau, Rai Bozen, 20.00 und 22.10 Uhr

    Wer die Möglichkeit hat, die Sendungen aufzunehmen und digital zur Verfügung zu stellen, ist gebeten, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Wir wären daran interessiert, die Videos im Blog zu veröffentlichen.

    * Nur in Nord-, Süd- und Osttirol.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL