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  • Bazar der Unterwürfigkeit.

    Am heutigen Nachmittag wird Innenminister Maroni in Bozen eintreffen, um uns einen »Runden Tisch des Zusammenlebens« vorzusetzen. Mit in der ersten Reihe Elena Artioli, Koryphäe des Zusammenlebens, besonders wenn es um Südtiroler muslimischen Glaubens geht. Unfassbar: Ein Innenminister der Intoleranz, der einer autonomiefeindlichen Regierung angehört (wie nicht nur die Demokraten festgestellt haben) will uns das Miteinander beibringen.

    Der Publikumserfolg Maronis wäre nicht nur die Bankrotterklärung unseres »Modells«, sondern auch ein unwürdiges Schaustück römischen Zentralismus. Doch anstatt sich dagegen zu verwehren, überbieten sich Parteien und Organisationen in Anbiederung und Unterwürfigkeit. Provinzieller geht es kaum.

    Brennerbasisdemokratie begrüßt daher die Entscheidung der linken Parteien, dem Treffen fernzubleiben. Die Grünen haben vorgeschlagen, den Tisch wennschon von einer unabhängigen Südtiroler Persönlichkeit leiten zu lassen. Alles andere wäre tatsächlich ein Zeichen der Unmündigkeit. Doch es ist auch ein Markenzeichen dieser Autonomie, dass stets gewartet wird, bis die Probleme von außen »gelöst« (oder mithilfe fauler Kompromisse übertüncht) werden.



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  • Arpejon naturala dla umanité.

    Dolomites.

    Ai 26 de jugn à la UNESCO nominé la Dolomites arpejon naturala dla umanité tla sentada de Sevilla. Am 26. Juni wurden die Dolomiten zum Weltnaturerbe der UNESCO ernannt. Il 26 giugno l’UNESCO ha nominato le Dolomiti patrimonio naturale dell’umanità.

    Es gibt weltweit nur 176 UNESCO-Naturerbestätten, an einer davon hat jetzt auch Südtirol Anteil. Diese Auszeichnung, welche die besondere Schönheit und die Einzigartigkeit der Dolomiten unterstreicht, muss Auftrag sein, besonders behutsam damit umzugehen — und nicht, sie wirtschaftlich auszuschlachten.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Abessinien.

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    Bericht über den Abessinienkrieg und die Erfahrungen Südtiroler Soldaten. Ausgestrahlt im Rai Sender Bozen am 24.06.2009.

    Das Video ist leider stellenweise holprig. Falls jemand einen besseren Mitschnitt zur Verfügung stellen kann, ist er/sie gebeten, dies mittels Kommentar mitzuteilen. Besten Dank!



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  • Grönland bald unabhängig?

    Seit dem 21. Juni ist Grönlands reformiertes Autonomiegesetz in Kraft, mittels dessen der Inselbevölkerung das Recht zuerkannt wird, jederzeit frei über ihre Zukunft — bis hin zur Schaffung eines unabhängigen Staates — zu befinden.

    Dänemark hat sich an das Wort gehalten, das es der Inselregierung vor rund einem halben Jahr gegeben hatte. Damals stimmten die Grönländerinnen in einem Referendum der Reformvorlage zu, die dänische Regierung verpflichtete sich, das Votum zu respektieren, obwohl es rechtlich nicht bindend war.

    Der neue Status tritt genau 30 Jahre nach Gewährung einer ersten, beschränkten Autonomie in Kraft. Er erhebt Inuit zur Amtssprache und überträgt den Grönländerinnen sofort die Zuständigkeit über zahlreiche Schlüsselbereiche, wie die reichhaltigen Bodenschätze, die Zuwanderungspolitik und die wirtschaftliche Entwicklung. Einige wenige Bereiche, wie Außen- und Währungspolitik bleiben im Einvernehmen mit der grönländischen Regierung bis auf weiteres in dänischer Hand.

    Mit Einführung des neuen Autonomiegesetzes tritt auch das neue Kabinett der linken Unabhängigkeitspartei Inuit Ataqatigiit (IA) seine Arbeit an. Bei den Wahlen vom 2. Juni gelang IA ein Erdrutschsieg (43,7%), mit dem die Partei ihre Sitze von 7 auf 14 (von insgesamt 31) verdoppeln konnte. Damit folgt Premierminister Kuupik Kleist (IA) auf den Sozialdemokraten Hans Enoksen (Siumut), dessen Partei die Insel seit 30 Jahren regiert und die jüngsten Autonomieverhandlungen mit Kopenhagen geführt hatte.

    In Grönland wurde die erweiterte Unabhängigkeit am 21. Juni mit einem großen Festakt im Beisein der dänischen Königsfamilie (!) begrüßt.

    Cëla enghe: 01 || 01 🇬🇱



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  • Geschwindigkeitsempfehlung.

    50 Euro Strafe.

    Überhöhte Geschwindigkeit ist in Italien die häufigste Ursache für tödliche Verkehrsunfälle. Dennoch scheint sich niemand daran zu stören, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung faktisch großteils abgeschafft wurde. Im Gegenteil: Die Tageszeitung (TAZ) hetzt in bester Bild-Manier gegen die letzten vereinzelten Versuche, Rasende in die Schranken zu weisen.

    Übertrieben garantistische Gesetze haben die runden Schilder mit dem roten Rand hierzulande zu reinen Empfehlungen herabgestuft. Radarkontrollen müssen per eigenem Hinweis auffällig angekündigt werden — nur dort muss sich die Autofahrerin also tatsächlich an das vorgegebene Limit halten. Ansonsten gilt freie Fahrt, gerne auch mit 300 Sachen über die Autobahn.

    Gegen die spärlichen Kontrollen holt die TAZ einmal mehr zum Rundumschlag aus, und drückt auch noch kräftig auf die Tränendrüse. Mit der gestrigen Ausgabe soll in der Leserin Mitleid für zwei Raserinnen ausgelöst werden, die geltende Begrenzungen um rund zehn Prozent überschritten haben. Kein Kavaliersdelikt — doch für die Tageszeitung ist das kein Problem.

    Vorgeworfen wird den Übertreterinnen dank lascher italienischer Gesetzgebung nach Abzug von Toleranzen nur noch 1km/h Überschreitung. Doch anstatt sich dafür zu bedanken, fühlen sich die Betroffenen angeblich »gepflanzt«. Eine deutsche Touristin zum Beispiel werde, nachdem sie sage und schreibe 50,- Euro berappen musste, wohl nie wieder nach Südtirol kommen, denn Urlaub ist offenbar nur dort schön, wo frei rumgebrettert werden darf — so die abstruse Logik der Tageszeitung. Pathetisch. Beinahe möchte man der Armen etwas Geld spenden.

    In Österreich oder der Schweiz könnte die Presse ganze Gazetten mit solchen G’schichterln füllen, doch auf diese Idee ist dort wohl noch nie jemand gekommen. Mit gutem Grund.

    Geschwindigkeitsempfehlung.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Polizeigewalt in Meran.

    Wie die Autonome Antifa Meran in Berufung auf Medien und Augenzeugen berichtet, kam es am 12. Juni im Umfeld des Rock the Lahn Open Airs in Meran zu Auseinandersetzungen zwischen einigen Jugendlichen und Carabinieri, die in einem Gewaltexzess der Ordnungshüter endeten. Aus noch nicht geklärten Gründen seien die Carabinieri mit unerhörter Brutalität gegen die Jugendlichen vorgegangen, anstatt zur Beruhigung der Situation beizutragen, sodass es zu generalisierten Solidaritätsbekundungen mit den Jugendlichen gekommen sein soll. Die Ordnungshüter sollen außerdem versucht haben, Bild- und Videoaufnahmen zu verhindern.

    Mehrere Jugendliche wurden verhaftet, ihnen werden auch alle Sachbeschädigungen an den Uniformen und Fahrzeugen der Carabinieri zur Last gelegt.

    Bild: Antifa Meran

    Die Süd-Tiroler Freiheit benutzte den Vorfall zunächst für parteipolitische Zwecke, indem MdL Sven Knoll zunächst behauptete, die Eskalation sei auf die Forderung der Jugendlichen zurückzuführen, im Umgang mit den Carabinieri ihre Muttersprache benutzen zu dürfen. Dafür gibt es jedoch bis heute keine Belege, Augenzeugen widersprechen dieser Interpretation.

    Anstatt ihr eigenes Vorgehen kritisch zu hinterfragen — eine Stellungnahme zu den Anschuldigungen steht nach wie vor aus — reichten die Ordnungshüter eine Verleumdungsklage gegen Sven Knoll ein. Damit üben sie direkten Druck auf die politische Debatte aus, anstatt eine freie Diskussion über den Vorfall zu ermöglichen. Sven Knoll legte daraufhin Fotos mit Gewaltspuren an menschlichen Körpern vor, die die Misshandlungen durch die Carabinieri beweisen sollen. Mit Ausnahme der Jungen Generation Burggrafenamt (SVP) hat sich bis heute keine weitere Partei zum Thema geäußert.

    verurteilt die Gewalt aufs Schärfste und fordert eine lückenlose Aufklärung der Fakten — ohne bevorzugte Behandlung der Ordnungshüter. Allerdings wurden mit den Nachforschungen zum Vorfall dieselben Carabinieri betraut.



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