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  • Bettelnotstand.

    Regierungskommissär und Polizeipräsident, zwei der höchstrangigen Vertreter des Staates in Südtirol, versuchen seit Wochen die von der römischen Regierung losgetretene, institutionelle Intoleranzwelle gegenüber Minderbemittelte auch in Bozen zu etablieren. Sie haben es vor allem auf die »vielen« Bettler abgesehen — laut Medienangaben sollen es 20 (!) sein — die in die Landeshauptstadt gekommen sind, weil sie von anderen Städten vertrieben wurden. Dabei wird über die Öffentlichkeit Druck auf die Gemeindepolitik ausgeübt, einige Medien sind willfährige Handlanger beim Versuch, die Lage zur Ausnahmesituation hochzustilisieren. Bis jetzt bieten Bürgermeister Spagnolli und Vize Ellecosta (!) zusammen mit der Mehrheit im Gemeinderat den Angriffen die Stirn.

    Beim staatlich empfohlenen Bettelverbot handelt es sich um nichts anderes als die Unterdrückung von Symptomen. Die tieferliegenden Gründe (Armut, Verwahrlosung…) lassen sich nur mithilfe der Sozialeinrichtungen in den Griff bekommen. Aggressives Betteln, Machenschaften krimineller Vereinigungen oder die Ausbeutung von Minderjährigen sind bereits heute strafbar. Dafür ist keine Verordnung des Bürgermeisters nötig.

    Der Versuch, über die Grenzen der Gewaltenteilung hinweg und in objektiver Ermangelung eines tatsächlichen Bedarfs Druck auf die Politik und auf die Unabhängigkeit der Gemeinden auszuüben, ist daher aufs Schärfste zurückzuweisen.

    Cëla enghe: 01



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  • Widerstand.Resistenza’09.

    Im Zeichen des Widerstands von Hans Egarter und dem Andreas-Hofer-Bund organisiert die Südtiroler HochschülerInnenschaft eine Veranstaltungsreihe mit folgendem Inhalt:

    Programm/Programma

    Samstag, 18. April/Sabato, 18 aprile – 9.00-17.00
    Social Club, Freie Universität Bozen, Sernesiplatz / Libera Università  di Bolzano, Pz. Sernesi
    Symposium.Simposio: Widerstand im Zeichen von Anno Neun. Hans Egarter und der Andreas-Hofer-Bund. Forme di Resistenza nella Provincia di Bolzano. Hans Egarter e l’Andreas-Hofer-Bund.

    Sonntag, 19. April/Domenica, 19 aprile – 9.00-18.00
    Exkursion.Escursione. Lebensstationen von Hans Egarter. Niederdorf und Brixen. Tappe di vita di Hans Egarter. Niederdorf e Brixen.

    Dienstag, 21. April/Martedì, 21 aprile – ore 19.30 Uhr
    sh.asus, Kapuzinergasse 2, Bozen/via dei Cappuccini 2, Bolzano
    Podiumdiskussion. Dibattito pubblico. Widerstand und Zivilcourage in Südtirol. Resistenza ed impegno civile in Sudtirolo.

    Anmeldung (nur für die Exkursion erforderlich) bis zum 17. April verlängert / Iscrizione (necessaria solo per l’escursione) prorogata fino al 17 aprile: bz[at]asus.sh Tel. 0471/974614



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  • Das Kind mit dem Bade…

    Die STF treibt kommunal die Änderung amtlicher Gemeindebezeichnungen voran, um den Namen Alto Adige zu beseitigen. Dabei nehmen die Patrioten billigend in Kauf, dass aufgrund der vorschriftmäßigen Gleichstellung der Sprachen auch Südtirol entfällt. So bliebe auch im deutschen Sprachgebrauch nur noch die etwas unnatürlich klingende Bezeichnung »Autonome Provinz Bozen« erhalten.

    Statt einer rein symbolischen Negativaktion, die im täglichen Sprachgebrauch wirkungslos verpuffen würde, wäre es wohl angebrachter, die Umsetzbarkeit eines konstruktiven Vorschlags zu überprüfen — nämlich ob es möglich wäre, an die offizielle Landesbezeichnung »Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige« den Zusatz Sudtirolo zu hängen:

    Provincia Autonoma di Bolzano – Alto Adige/Sudtirolo

    Meiner bescheidenen Meinung nach dürfte es jedenfalls einfacher sein, einer zunächst vollständig erhalten bleibenden Bezeichnung etwas hinzuzufügen, als einseitig etwas zu entfernen und/oder zu ersetzen. Sofern zulässig, könnte diese Änderung sowohl im Landtag als auch in allen anderen öffentlichen Entscheidungsgremien beantragt und hoffentlich von einem Teil der »italienischen« Parteien mitgetragen werden.

    Dies wäre eine wirksame Unterstützung zur Etablierung der italienischen Landesbezeichnung Sudtirolo; irgendwann könnte dies zur Substitution von Alto Adige durch Sudtirolo führen. Überhaupt wäre eine Politik der schrittweisen Annäherung im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhalts ungleich zielführender als irgendwelche Hauruck-Aktionen, durch die wir riskieren, das Kind mit dem Bade auszuschütten.

    Eine Idee auch für andere Parteien?



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  • JGS doch für die Selbstbestimmung.

    Wie sich jetzt herausstellt, sind die Jungen Grünen doch für Selbstbestimmung. Nach einer diesbezüglichen Mitteilung, die nicht Pressemitteilung heißen durfte, und nach dem entsprechenden Medienrummel hatten die Young Greens zunächst einen Rückzieher gemacht und sinngemäß klargestellt: »Wir sind nicht für die Selbstbestimmung, wir wollen nur diskutieren.«

    Auf Nachfrage heißt es nun, man sei zwar nicht für die Selbstbestimmung, aber sehr wohl für eine Abstimmung. Ein Widerspruch, denn selbst bestimmen heißt in einer Demokratie abzustimmen. Ergebnisoffen — denn Selbstbestimmung heißt per se noch lange nicht Unabhängigkeit.

    Wenn die Jungen Grünen also für eine Abstimmung unter »mündigen BürgerInnen« sind, dann sind sie für die Selbstbestimmung — ohne die Unabhängigkeit fordern zu müssen.



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  • Reißverschluss.
    In eigener Sache

    Nachdem ich heute zum wiederholten Male aus dem Auto steigen musste, um einem hupenden Zeitgenossen das Reißverschlussverfahren zu erklären, sehe ich mich veranlasst einen Beitrag dazu zu verfassen. Es gibt (zum Beispiel) auf der Eisackuferstraße in Bozen nicht dafür zwei Spuren, damit jeweils nur diejenige befahren wird, die nicht in einer Engstelle endet. Der Verkehr soll hingegen erst dort — an der Engstelle — in eine einzige Spur zusammenfließen, und zwar wie bei einem Reißverschluss durch abwechselndes Einordnen eines Fahrzeugs vom linken und eines vom rechten Fahrstreifen.

    Hierzulande versuchen die Fahrer zumeist, sich möglichst bald (und undiszipliniert) in die eine Fahrspur einzuordnen. Wenn dann jemand die freibleibende Spur nutzt, um dem Reißverschlussprinzip folgend bis zur Engstelle vorzufahren, wird diese »Dreistigkeit« nicht selten mit einem Hupkonzert quittiert, und das Einordnen wird quasi »zur Strafe« nicht gestattet.

    Durch konsequente Einhaltung des Reißverschlussverfahrens ließe sich jedoch viel Zeit und Ärger — aber auch ein bisschen Umweltverschmutzung — sparen. Übrigens: Dasselbe Prinzip gilt auch auf der Autobahn, wenn ein Fahrstreifen baustellenbedingt entfällt.

    Geht hin und verbreitet diese Kunde. Meine Nerven bedanken sich schon mal.



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  • Rappresentare gli italiani.

    Quando i Verdi, qualche giorno fa, andarono a sbattere contro l’autodeterminazione, Christian Tommasini (PD), interpellato dai giornali, disse che quella «tigre» non andava accarezzata. Fu l’ammissione, nemmeno troppo velata, di voler rinunciare a prendere in considerazione una delle ipotesi di evoluzione di questa terra — per pura e semplice paura. Ma la paura, come afferma giustamente Riccardo Dello Sbarba, è una cattiva consigliera. In questo contesto, ad esempio, impedisce di riflettere sulla differenza tra un processo «etnico», certamente pericoloso, ed uno «interetnico», potenzialmente capace di condurre questa terra ad un futuro indiviso.

    Invece i due ministri democratici, Tommasini e Repetto, hanno sentito la necessità di scrivere all’A. Adige per ribadire la loro contrarietà perfino al passaggio della polizia alla provincia. A loro avviso infatti le competenze andrebbero richieste solo qualora un servizio funzionasse male, ed in ogni caso quando al contempo si riuscisse a far risparmiare lo stato*. Argomentazioni strampalate, che ridurrebbero l’autonomia ad un semplice pretesto funzionale ed economico, senza tener conto delle specificità di questa terra.

    Se ora è vero, ed io ne sono convinto, che una buona fetta dei sudtirolesi di lingua italiana sarebbe disposta a parlare di indipendenza, a patto di farlo con piena dignità, è evidente che lo stretto legame che quasi tutti i partiti «italiani» hanno con il centralismo romano crea un problema di rappresentanza. Ammesso cioè che i rappresentanti politici «tedeschi» volessero interloquire con gli «italiani» su questo tema — e lentamente ne stanno comprendendo l’importanza — ora come ora sarebbe impossibile farlo per la ragione stessa che gli italiani, da questo punto di vista, non sono adeguatamente rappresentati.

    E non si tratta tanto di un deficit dei partiti nazionali, quanto invece dell’intero sistema politico sudtirolese etnicizzato — per via del quale si sta rischiando di far arenare in partenza un dibattito stimolante e doveroso sul nostro comune futuro. A medio termine solo l’apertura dei partiti coinvolti nei confronti di tutti i cittadini che vi siano interessati, indipendentemente dall’appartenenza linguistica, potrebbe garantire un confronto vero. Ecco quindi che se l’SVP o la stessa Süd-Tiroler Freiheit dovranno giocoforza rivolgersi direttamente ed attivamente ai concittadini italiani, cambiando radicalmente atteggiamento nei loro confronti, il ruolo dei Verdi come partito interetnico per definizione potrebbe diventare fondamentale.

    In questo frangente è difficilissimo capire se questa svolta avverrà tra cinque mesi o tra cinquant’anni. Però è un’evoluzione imprescindibile se vogliamo avvicinarci seriamente al traguardo dell’indipendenza. E questo evidenzia come lo stesso «processo» contribuirebbe a trasformare la politica — ed al contempo la società — in senso post-etnico.

    *) Se la sicurezza — per fortuna — non è un problema che attualmente ci affligge, sarebbero sicuramente migliorabili la formazione, la collaborazione transfrontaliera e soprattutto il bilinguismo delle forze dell’ordine. Se pensiamo a quest’ultimo punto ci rendiamo conto come non sia vero nemmeno che il servizio oggi sia già perfetto. Inoltre, il controllo del territorio fa indubbiamente parte di un’autonomia matura ed evoluta.



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  • Messner vs Knoll zur Selbstbestimmung.

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    Pro und Contra des Rai Sender Bozen vom Dienstag, den 25. März mit Reinhold Messner und Sven Knoll.



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  • Indipendenza. Dalla storia.

    In risposta ai commenti di Florian Kronbichler e Riccardo Dello Sbarba, sul Corriere di oggi è apparsa un’ottima lettera-analisi di Valentino Liberto.

    Un Sudtirolo indipendente dalla storia.

    Egregio Direttore, desidero esprimere alcune perplessità riguardo all’editoriale di Florian Kronbichler nel quale il giornalista si rivolge al capogruppo verde nel Landtag, Riccardo Dello Sbarba, quasi fosse l’unico interlocutore legittimato a rispondere sul caso Selbstbestimmung dal punto di vista dei Verdi. Sbaglia Kronbichler a vedere nei Consiglieri i soli responsabili della linea assunta dal dibattito interno. È una questione di metodo: i partiti moderni discutono in base alle istanze che salgono dalla base. Allinearsi al pensiero dominante significa rallentare, se non compromettere, i progressi in atto. Tornando all’oggetto del contenzioso, duole constatare che l’equivoco di fondo – capace di renderci prigionieri un po’ ottusi dei vocaboli – è di là dall’essere superato. L’inerzia collettiva ha privato il termine “autodeterminazione” di un sinonimo meno saturo di riferimenti, ma il suo contrario non è “autonomia”. Entrambe vengono celebrate come valori in sé, entrambe fanno parte di un linguaggio storicizzato che ne determina il significato. Gli interetnici, fautori di un lessico alternativo al vocabolario autonomista, si sono arresi di fronte all’equivoco. E’ stato proprio il timore di invadere il campo semantico altrui a condannare l’autodecisione al declassamento nel gergo del conflitto etnico »ben temperato« e i Verdi a prenderne le distanze.«

    Continua a leggere su blaun.eu.



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