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  • Gli italiani e l’indipendenza.

    L’istituto di ricerca Apollis di Bolzano, per conto del movimento politico Süd-Tiroler Freiheit, ha intervistato 502 sudtirolesi di madrelingua italiana ai fini di sondarne, per prima volta in maniera organica e dedicata, l’opinione a riguardo di un’eventuale indipendenza dall’Italia.

    Considerando che

    • gli italiani, all’infuori della modesta esperienza di , non hanno mai avuto alcun interlocutore politico o sociale serio che abbia reso loro appetibile l’idea;
    • non c’è nessuna campagna od azione di sensibilizzazione in corso;
    • un tale progetto è stato spesso proposto in chiave sciovinista, e potrebbero dunque sentirsi minacciati od esclusi da quest’opzione;
    • si tratta di una possibilità attualmente abbastanza remota;
    • le forze politiche «italiane» hanno sempre ignorato, o peggio, avversato questa proposta;

    il risultato ha davvero dell’incredibile. Uno strepitoso 41% degli intervistati, infatti, si dice d’accordo sin da subito ad indire un referendum, e dunque ad accettare che sia tutto il popolo sudtirolese ad esprimersi sulla questione.

    Ed ancora il 22% degli intervistati voterebbe per una dissoluzione dei legami con lo stato nazionale, a condizione che venga «garantita l’identità linguistica e culturale» del gruppo linguistico italiano. Proprio incredibile: Un «italiano» su cinque sarebbe favorevole all’indipendenza ancor prima che vi sia un’azione reale e mirata di sensibilizzazione in tal senso.

    Sono cifre confortanti ed inaspettate, che confermano ed allargano il responso di un sondaggio condotto qualche mese addietro per conto di ff, settimanale in lingua tedesca. L’impressione, all’epoca, era che la domanda fosse mal formulata ed abbia potuto indurre, per l’infelice paragone col Kosovo, i sudtirolesi di tutti i gruppi linguistici ad esprimersi in maniera estremamente cauta. Impressione apparentemente avvallata dai risultati attuali.

    Queste cifre, ora, dovrebbero convincere tutti quanti che

    • l’impegno per l’indipendenza del Sudtirolo, se condotta nel modo giusto, non è a priori un’azione rivolta contro gli italiani;
    • l’autodeterminazione non è un traguardo remoto, almeno da un punto di vista sociale, e che gli italiani non andranno mai più esclusi da alcuna considerazione a riguardo;
    • anzi, è solo rafforzando la coesione sociale e l’identificazione di tutti con questa terra che il risultato sarà davvero a portata di mano.

    In questo contesto sarebbe proprio un progetto come quello proposto per primo da ad avere le carte in regola per venire accettato da tutti. Perché, probabilmente, farebbe fare un salto di qualità impressionante alla convivenza in una futura realtà convintamente plurilingue.

    Cëla enghe: 01



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  • +++ Umfragen.

    Im Auftrag der Süd-Tiroler Freiheit hat das Sozialforschungsinstitut Apollis aus Bozen eine höchst interessante Umfrage zur Selbstbestimmung und zur Unabhängigkeit unter italienischsprachigen Südtirolerinnen durchgeführt.

    Die Ergebnisse sind erfreulich, zum Teil unerwartet, und bestätigen weitgehend, was in letzter Zeit aus ähnlich gelagerten, aber weniger seriösen und/oder nicht auf diesen Punkt abzielenden Umfragen hervorgegangen war.

    Die Tageszeitung A. Adige veröffentlicht in ihrer heutigen Ausgabe ebenfalls eine Analyse zur Befindlichkeit — und zu den Wahlabsichten — der Italienerinnen im Lande. Daraus geht Positives (wie eine nur marginale Ablehnung der Autonomie und eine hohe Akzeptanz für die Landespolitik hervor), aber auch Bedenkliches (der Wunsch nach einer italienischen Sammelpartei, was die Ethnisierung der Südtiroler Politik noch zusätzlich verstärken würde) hervor.

    Ich werde diese Umfrageergebnisse so schnell kommentieren, wie ich etwas Zeit dafür finde.

    Cëla enghe: 01 || 01



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  • Eklat in Urtijëi.

    Wie der Ladinia Blog berichtet, haben SVP und Lista Urtijëi im dortigen Gemeinderat einen Beschlussantrag der Ladins zurückgewiesen, der darauf abzielte, die Position der ladinische Sprache zu stärken. Die angeblich so vorbildlichen — mehrsprachigen! — ladinischen Schulen sollten angehalten werden, in ihren Mitteilungen an die Schüler auch (man möchte eigentlich hoffen: bevorzugt) die ladinische Sprache zu benutzen. Was sie anscheinend nicht immer tun.

    Nix da, entschieden die Mitglieder der beiden anderen Parteien unisono mit äußerst peinlichen Begründungen. Man wolle sich ja nicht in die Angelegenheiten der Schulen einmischen, argumentierte Leander Moroder (Lista Urtijëi), seines Zeichens immerhin Vorsitzender des ladinischen Kulturinstituts und ehemals ranghoher Grüner. Es gebe nur ein Recht, aber keine Pflicht, die ladinische Sprache zu benützen, meinte die SVP, Sammelpartei der Deutschen und Ladiner, die sowas für die deutsche Sprache niemals akzeptieren würde. Wie dieses Recht aussehen soll, wenn niemand eine Pflicht hat, blieb offen.

    Genauso wie ein klares Bekenntnis der größten ladinischen Gemeinde zur eigenen Sprache ausblieb.

    Auszug aus dem Protokoll der Gemeinderatssitzung:

    La mozion di 15.09.2008 di cumëmbri dla grupa de cunsëi di Ladins sun l duvier de adurvé la rujeneda ladina da pert dla scoles de ublianza vën lieta dant.
    L cunselier de chemun Demetz Enrico G. spiega la mozion: son dessegur duc a una che la rujeneda ladina à  n gran valor y che la muessa unì scuneda. Sce la scola ne adrova nia la rujeneda ladina, pona mancia l respet ti cunfronc dla populazion.
    De plù cunselieres de chemun tol la parola. Baur Elisabeth spiega che la comunicazions dla direzion scolastiga ie for te trëi rujenedes. La lëtra njunteda a la mozion ie me na comunicazion dla maestra ai sculeis dla prima tlass. à‹ila liej dant l coma 2 dl art. 19 dl statut de autonomia (D.P.R. n. 670/1972 sun l adurvé dla rujeneda ladina tla scoles di luech ladins. L D.P.R. 574/1988, nunzià  tla mozion, reverda la normes n cont dl adurvé la ruejeneda tudëscia y ladina ti raporc cun la aministrazion publica. Moroder Giorgio G. port dant mo autri ejempli, ulache la rujeneda ladina ne ie nia adurveda da la scoles. à‹l ten dur sun la mozion data ju. L Chemun muessa vëi la rejon de fé ora sun chësta cuestion. Demetz Marina dij mo n iede che la comunicazions dl’aministrazion de scola ie te trëi rujenedes. I maestri possa crì ora te cie rujeneda scrì. Moroder Leander ie dla minonga che de chësta cuestion messessa se cruzië la ntendënza scolastiga ladina y i diretëures dla scoles. Rabanser Paul fej la pruposta ala grupa de cunsëi di Ladins de tré de reviers la mozion, ajache l art. 32 dl D.P.R. 574/1988 vëij dant la facultà  de adurvé la rujeneda ladina y nia l duvier.

    Link: Artikel zu diesem Thema bei Noeles.



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  • Wider den Methodenzwang.

    mit Wertschätzung den Abgewandten

    Das Totschlagargument von Unabhängigkeitsgegner- und -zweiflerinnen (wie resignierenden Befürworterinnen) lautet häufig: Ist nicht, geht nicht. Denn in der Tat gibt es keine juristische Grundlage, auf die man sich in dieser Angelegenheit berufen könnte. Doch ist das Grund genug zu resignieren?

    Meines Erachtens gilt, was Wissenschaftstheoretiker und Philosoph Paul Feyerabend für die Forschung feststellt gerade auch für die Politik: Neues wurde immer dann erreicht, wenn Wege abseits definierter Methodiken und Vorschriften eingeschlagen wurden. Gerne auch mit einem Hauch Naivität — denn Dogmatismus kann in einem menschgemachten Bereich erst recht nicht zielführend sein, wenn er schon in der absoluten Wissenschaft versagt.

    In diesem Blog habe ich schon mehrfach gezeigt, wie anderswo »Utopisches« erlangt, die Grenze des nicht Machbaren unmerklich und nonchalant verschoben werden konnte. Ohne auf müßige Präzedenzfälle wie Kosovo und Montenegro zurückzugreifen, ist Katalonien — immer wieder Katalonien — ein Meister darin, seine Souveränität happenweise zu erweitern, indem es Einschränkungen aussondiert, in Frage stellt und sukzessive überwindet, anstatt in Zweifeln zu erstarren. Anything goes.

    Zwei Fallbeispiele.

    01 puntCAT: Ein infranationales Territorium hat noch nie ein eigenes Internet-Suffix bekommen, doch Katalonien wünschte diese Anerkennung seiner Eigenständigkeit. “Wenn wir in der ganz richtigen Wirklichkeit noch kein anerkanntes Land sind, so wollen wir dieses Ziel wenigstens in der immer wichtigeren virtuellen Welt erreichen”. Dafür gab es dazumal ganz klare Regeln der internationalen Vergabebehörde ICANN, wonach nur Länder der ISO-3166-1-Länderliste ein eigenes Suffix beantragen können.

    Die Katalanen hätten sich enttäuscht zurücklehnen oder in interne Grabenkämpfe verstricken können, wenn sich die Zweifler durchgesetzt hätten. Doch für Katalonien war klar: Wir werden uns nicht a priori damit zufrieden geben, dass nicht geht, was nicht sein darf. Die private puntCAT-Stiftung wurde von öffentlicher Hand immer stärker unterstützt, in einer Sache, die aussichtslos war.

    Doch einige Jahre später sollte sich zeigen, dass der Einsatz seine Wirkung nicht verfehlt hat. Über einen Umweg (.cat wurde als erste und bisher einzige Sprach- statt einer Länderdomain vergeben) konnten Widerstände ausgeschaltet, das gesteckte Ziel erreicht werden. Ein Ziel, das man mit Sicherheit nicht erreicht hätte, wenn man auf die Realisten gehört hätte. Denn realistisch hätte es .cat nie geben dürfen und bis heute nicht gegeben.

    02 Der Sport: Die Katalanen wollen eigenständig an internationalen Sportbewerben teilnehmen, doch internationale Sportverbände, die spanische Politik und vor allem auch das spanische Gesetz sagen unisono: Nein. Katalonien argumentiert: Auch andere infranationale Gebiete — wie Schottland, Wales, die Färöer-Inseln — sind Mitglied internationaler Sportverbände. Ein Widerspruch. Die spanische Politik, die spanische Gesetzgebung können nicht Einfluss nehmen auf überstaatliche Organisationen. Zwei Widersprüche.

    Man macht sich also in mühevoller Kleinarbeit daran, zuerst in unbedeutenden, dann (gemäß öffentlicher Auffassung) immer wichtigeren Sportarten die internationale Anerkennung zu erlangen. Man spielt bei internationalen Meisterschaften, zum Teil im etwas offeneren und spanienkritischeren Südamerika mit. Und stets mit tatkräftiger Unterstützung der katalanischen Regierung. Schlussendlich zieht man vor den internationalen Sportsgerichtshof in Lausanne, der feststellen muss, was nicht mehr leugbar ist: Der Ausschluss Kataloniens von internationalen Sportverbänden fußt auf einer Reihe von Widersprüchen und kann juristisch nicht aufrecht erhalten werden.

    Jetzt geht es (ganz euphemistisch) »nur noch« darum, die einzelnen Verbände von einer Mitgliedschaft zu überzeugen. Das kann in manchen Sportarten noch Jahre dauern, doch eins ist sicher: Die Katalanen werden nicht aufgeben. Eine Pioniersleistung, die auch uns vielleicht irgendwann zugute kommen wird, da wir nicht mehr werden sagen können: Ist nicht, geht nicht.



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  • A s’odëi.

    Die Süd-Tiroler Freiheit hat in einer Aktion den Namen Alto Adige auf einem offziellen Willkommensschild durch Sudtirolo ersetzt und folgt damit erstmals einer konstruktiveren Logik als mit dem Schild am Brenner (Süd-Tirol ist nicht Italien). Zum ersten Mal macht der Einsatz dieser Bewegung nicht an der Sprachgrenze halt: Der Ansatz ist positiv, müsste aber in einen breiteren Dialog mit den Italienerinnen eingebettet werden, um sich nicht kontraproduktiv auszuwirken.

    Bild: Südtirol - Sudtirolo.

    Das Risiko ist jetzt, dass Sudtirolo einen parteipolitischen Beigeschmack erhält. Im heutigen Corriere dell’Alto Adige war bereits von einer eingedeutschten Bezeichnung die Rede, obwohl der Name bekanntlich auf den Brückenbauer Alexander Langer zurückgeht.

    Cëla enghe: 01 02 03 04

    Nachträgliche Vervollständigung: Artikel auf blaun.eu



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  • L’eguaglianza è razzismo?

     

     

    Durante la campagna elettorale in corso sia Michaela Biancofiore (PDL) sia Donato Seppi (Unitalia) hanno definito la proporzionale una norma «razzista».

    È piuttosto ironico che a fare queste affermazioni siano gli esponenti di partiti uno più, l’altro poco meno xenofobo: Quando si tratta di schedare e prendere le impronte digitali ai bimbi rom — in base alla loro appartenenza etnica! — o di svantaggiare gli stranieri nell’assegnazione di alloggi, Biancofiore e Seppi sono sempre in prima fila.

    La proporzionale cosiddetta etnica, va detto, è sicuramente anacronistica, ma allo stesso tempo funzionale ad un impianto autonomistico altrettanto superato — e dunque assolutamente necessaria. Va inoltre ricordato che la proporzionale è una norma che previene, e certamente non favorisce, la discriminazione, in quanto inquadra la distribuzione del pubblico impiego in un contesto statistico assolutamente oggettivo*.

    Par dunque di capire che per le destre è razzista solo ciò che non consente di avantaggiare spudoratamente gli italiani discriminando tutti gli altri.

    *) In realtà, gli unici a venire svantaggiati a causa del loro numero davvero esiguo sono i ladini. E non è poco. Ma non è certamente a loro che si riferiscono i «nostri».



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  • +++ Aktuell: Rasender Wahlkämpfer gesichtet.

    Am heutigen Abend gegen 19.00 Uhr fuhr ich auf der Brennerautobahn nordwärts zwischen Bozen und Brixen ungefähr mit den vorgeschriebenen 110km/h. Da wurde ich plötzlich von einem dunklen Mercedes mit dem auffälligen Kennzeichen PC-ZS0LH überholt — einem eilig wahlkämpfenden Landeshauptmann, über jegliches Gesetz erhaben. Da habe ich mich kurzentschlossen für einige hundert Meter an die Stoßstange des Fürsten gehängt und eine Geschwindigkeit von rund 130km/h gemessen. Dies natürlich anhand meines ganz normalen Tachos.

    Ja, ich gestehe es: Aus niederen »journalistischen« Gründen habe ich mich mal eben strafbar gemacht. Asche auf mein Haupt!

    Doch andererseits: Wenn der erste Mann im Land nicht mit gutem Beispiel voranfährt! Wen wundert es da, dass er seinem Volk von Rasern und Lenkern nichts besseres zu schenken weiß als freie Fahrt ohne Blitzer?

    Ich jedoch finde es eine Frechheit, dass der Landeshauptmann — mit Steuergeld unterwegs — derart lässig mit Gesetzen umgeht. Gesetze, die auch er erlässt, und die wir dann brav einhalten sollen. So nicht, Herr Präsident!



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