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  • 3 Erkenntnisse.

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    Drei Beobachtungen zur gestrigen Wahl in Katalonien:

    • Die “schweigende Mehrheit“ scheint ein Mythos zu sein.
    • Mit Schlagstöcken und Inhaftierungen gewinnt man in einer Demokratie keine Sympathien.
    • Die Wahl ist über Manipulation — zumindest zugunsten der Unabhängigkeitsparteien — erhaben, da sie unter der Schirmherrschaft der Madrider Zentralverwaltung organisiert wurde.


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  • 21D: Unionistische Städte, separatistisches Land?

    Zugleich haben allerdings auch die „spanientreuen“ Unionisten, besonders in den urbanen Zentren, ihre grundtiefe Ablehnung jeder Loslösung vom Gesamtstaat geschlossen behauptet.

    schreibt Lorenz Gallmetzer auf Salto

    Ist diese Interpretation der Wahlergebnisse von Fakten gedeckt? Ja, wenn damit gemeint ist, dass sich die Unionistinnen eher in den Städten konzentrieren. Nein, wenn suggeriert werden soll, dass die Stadtbevölkerung auch nur annähernd geschlossen gegen (und die Landbevölkerung geschlossen für) die Sezession ist.

    In Katalonien ist die Metropole Barcelona größenmäßig dominierend. Betrachten wir das Gemeindegebiet der Hauptstadt, sehen wir jedoch, dass hier — also im pulsierenden Zentrum der mehrere Gemeinden umfassenden Agglomeration — die ausdrücklichen Unabhängigkeitsgegnerinnen (Cs, PSC, PP) auf 43,5% und die sezessionistischen Kräfte (JxC, ERC, CUP) auf 45,8% der Stimmen kommen.

    In den Provinzhauptstädten Lleida (43,0% vs 50,4%) und Girona (32,3% vs 62,16%) fällt das Ergebnis noch viel deutlicher — mit absoluter Stimmenmehrheit für die Unabhängigkeitsparteien — aus. Lediglich Tarragona (55,2% vs 36,7%) tanzt hier traditionell aus der Reihe.

    Um das Wachstum von Ciutadans zu verstehen, muss man sich hingegen vor allem im sogenannten Cinturó, dem historisch in sozialistischer Hand befindlichen, im Laufe der Jahre weiter nach rechts gerückten einwohnerstarken Gürtel rund um Barcelona umsehen, wo besonders viele Einwandererinnen aus anderen spanischen Regionen leben.

    In Katalonien sind, anders als das Narrativ von einem angeblichen Stadt-Land-Gefälle nahelegen könnte, traditionell eher die besser Ausgebildeten, Akademikerinnen und Linken für die Abspaltung von Spanien.



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  • 21D: Das Wahlergebnis.

    Katalonien hat heute ein neues Parlament gewählt.

    • Die massive Einschüchterung des Zentralstaats hat nicht gewirkt. Bei hoher Wahlbeteiligung (rund 82%) haben die Wählenden den sezessionistischen Kräften trotz widriger Verhältnisse den Rücken gestärkt.
    • Junts per Catalunya (JxCat – 21,7%), ERC (21,4%) und CUP (4,5%) kommen gemeinsam auf 70 von 135 Sitzen. Sie behalten somit die absolute Mehrheit im Parlament.
    • Entgegen jeglicher Prognose landete Puigdemonts JxCat mit voraussichtlich 34 Sitzen vor ERC (32). Eine starke Aufholjagd hatten die Umfragen der letzten Wochen aber schon aufgezeigt.
    • Die unionistische Ciutadans (Cs – 25,4%) ist mit voraussichtlich 36 Sitzen (2015: 25 Sitze) erste Kraft, was vor allem dem Austritt von ERC aus Junts pel Sí geschuldet ist. JxCat und ERC gemeinsam kommen auf 66 Sitze.
    • Die »155er Parteien« Cs, PSC (13,9%) und PP (4,2%) erringen laut vorläufigem Endergebnis gemeinsam nur 57 Sitze.
    • Der PP, der Katalonien seit Oktober unter Zwangsverwaltung von Madrid aus regiert hat, erlebt ein regelrechtes Debakel, hat fortan wohl nur noch vier Sitze (statt 11 wie bisher) und landet damit gleichauf mit der radikal linken, pro-sezessionistischen CUP (von 10 auf 4 Sitze).
    • Die selbstbestimmungsfreundliche Catalunya en Comù – Podem (7,5%) erringt acht Sitze (es waren 11). Parteien und Listen, die ein Referendum unterstützen, kommen somit auf 78 Sitze.

    Was nun, Europa? Was nun, Mariano Rajoy?

    Cëla enghe: 01 || 01 02 03



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  • Katalonien: Demokratische Garantien?
    Eine kritische Betrachtung der heutigen Wahl

    Zur Stunde finden in Katalonien vorgezogene Neuwahlen statt, einberufen von der spanischen Zentralregierung, nachdem sie Ende Oktober die Region unter Zwangsverwaltung gestellt und das Parlament aufgelöst hatte.

    Das Referendum vom 1. Oktober war — zum Beispiel auch von der die Selbstbestimmung grundsätzlich befürwortenden Podemos — nicht erst nach dem gewaltsamen Einschreiten der spanischen Polizei, sondern auch schon im Vorfeld wegen mangelnder »demokratischer Garantien« kritisiert worden. Schauen wir also, wie es um die »demokratischen Garantien« der heutigen amtlichen Wahl steht:

    • Zunächst wurde das katalanische Parlament nach Ansicht mehrerer spanischer Verfassungsrechtlerinnen illegal aufgelöst, da die Zwangsverwaltung durch Madrid diesen Schritt gar nicht decke.
    • Zwischen Ankündigung (am 27. Oktober) und Wahltermin lagen weniger als zwei Monate. Kurze Fristen sind in Spanien und auch in Katalonien zwar nicht ganz ungewöhnlich, doch die letzte Parlamentswahl vom September 2015 wurde bereits im Jänner angesetzt. Die Wahlkampfzeit war diesmal also eingeschränkt.
    • Die von mehreren Seiten geforderte Anwesenheit internationaler Beobachterinnen wurde von der spanischen Regierung abgelehnt, obschon sie in dem angespannten Klima hätte für Vertrauen sorgen können.
    • Dass die Wahl an einem Werktag angesetzt ist, ist für Spanien und Katalonien absolut ungewöhnlich. Es gab und gibt juristische Unsicherheiten — etwa bezüglich des Rechts der Angestellten, den Arbeitsplatz zu verlassen, um wählen zu gehen. Auch ob der Unterricht in Schulen, die als Wahllokal dienen, aufrecht bleiben soll — und wenn ja, wie — war zunächst unklar.
    • Die staatliche Junta Electoral (Wahlkommission) in der Regionalparteien nicht vertreten sind, hat völlig abstruse Wahlkampfvorschriften erlassen und etwa den Gemeinden den Gebrauch der gelben Farbe untersagt, die sich binnen kurzer Zeit als Symbol gegen politische Inhaftierungen etabliert hatte. Das ging so weit, dass nicht nur Barcelona die gelbe Beleuchtung von Gebäuden und Springbrunnen einstellen musste, sondern auch, dass der PP gegen eine Gemeinde Anzeige erstattet hat, in deren alljährlichem Weihnachtsvideo die gelbe Farbe vorkommt. Internationale Medien berichteten teils konsterniert über das Verbot einer Farbe.
    • Schwerer als alles bisher Genannte dürfte jedoch wiegen, dass die Spitzenkandidaten zweier aussichtsreicher Listen (ERC und Junts per Catalunya) im Gefängnis respektive im Ausland festsitzen. Dasselbe gilt für mehrere wichtige Kandidatinnen der sezessionistischen Parteien. Vizepräsident Oriol Junqueras wurde im Gefängnis gar mit fünf Tagen Isolierung dafür bestraft, dass er einen Anruf aus der Haftanstalt als Wahlwerbung hatte aufzeichnen und in Umlauf bringen lassen.
    • Zahlreiche im Ausland lebende Katalaninnen beklagen, dass sie noch immer keine Wahlunterlagen erhalten haben. Das gilt unter anderem für Mexiko, Saudi Arabien und Italien.
    • Außerdem wird davon berichtet, dass einige Menschen, die das Referendum vom 1. Oktober miterlebt haben, unter Panikattacken leiden, wenn sie sich vorstellen, nach so kurzer Zeit wieder Wahllokale aufsuchen zu müssen — die sich größtenteils am selben Ort befinden, wie damals.
    • Nicht zuletzt wird kritisiert, dass Premier Mariano Rajoy gestern (am wahlkampffreien Vorwahltag) in einer offiziellen Rede mit der Fortführung der Zwangsverwaltung gedroht hat, falls sich die sezessionistischen Kräfte durchsetzen. Ebenfalls gestern hat die spanische Regierung eine äußerst düstere Wirtschaftsprognose für Katalonien herausgegeben — ähnlich düster übrigens wie bereits vor einem Jahr, als es dann jedoch real zu einem Rekordwachstum kam.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Hannah Arendt über Mussolini.

    »Was lange währt, wird endlich gut« — könnte man in diesem Fall wohl über die Historisierung des monumentalen Mussolinireliefs von Hans Piffrader am Bozner Gerichtsplatz sagen. Gestern hatte ich endlich die Gelegenheit, mir das Ergebnis vor Ort anzuschauen.

    Natürlich könnte man (speziell: könnte und werde ich wohl) auch einiges aussetzen und kritisieren, doch das sind angesichts der hier vollbrachten Leistung wirklich nur Details.

    Der dreisprachige Schriftzug, abends eine Leuchtschrift, ist auch tagsüber — woran ich zunächst gezweifelt hatte — einigermaßen gut sichtbar. Er ist ausreichend verständlich und gleichzeitig ausreichend kryptisch, um sowohl die erwünschte kontextualisierende Wirkung zu erzielen, als auch zum Nachdenken anzuregen. Und er hat das, was meiner Meinung nach dem (sichtbaren) Eingriff am Siegesdenkmal fehlt, nämlich die nötige Ausdrucksstärke, um vor der Wucht und der Monumentalität des faschistischen Artefakts zu bestehen.

    So sieht ein gelungener Umgang mit belastetem Kulturgut aus. Man kann sich jetzt schon kaum noch vorstellen, dass so viele Jahre lang gar nichts gemacht wurde.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03 ||



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  • Sardegna, in arrivo il dominio ‘.srd’.

    La Regione Autonòma de Sardigna ha ufficialmente avviato la procedura d’acquisizione e attivazione del suffisso internet ‘.srd’ e conta di diventare registration authority entro sei mesi. Lo ha confermato ai media l’assessore agli affari generali Filippo Spanu. Sulla scia di altre regioni europee (Catalogna, Scozia, Bretagna o Tirolo…), dunque, anche l’isola disporrà di un identificativo proprio nella rete delle reti. Dettaglio interessante è che nel caso della Sardegna non sarà un’azienda privata o un’associazione a fungere da autorità di gestione ma, almeno secondo le intenzioni del governo regionale, una società in house della regione stessa.

    In Sudtirolo invece: il nulla.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Gezielte Erniedrigung.

    Der Leiter des SZ-Büros in Madrid, Thomas Urban, hat im Vorfeld der vorgezogenen Neuwahlen in Katalonien einen Beitrag verfasst, in dem er das Vorgehen Madrids gegenüber der abtrünnigen Region als »gezielte politische Erniedrigung« bezeichnet. Er thematisiert dabei die personellen Überschneidungen zwischen der Volkspartei (PP) von Mariano Rajoy auf der einen und Justiz bzw. Rechnungshof auf der anderen Seite. Zu Bestandteilen der Erniedrigungsstrategie zählt Urban unter anderem die Beschlagnahme des Privathauses von Ex-Präsident Artur Mas, die Inhaftierung von Regierungsmitgliedern und zivilgesellschaftlichen Anführern sowie die gerichtliche Verfolgung von Carles Puigdemont. Darüberhinaus geht er auf die äußerst umstrittene Übergabe wertvollster Kunstwerke an die Region Aragón ein, die während des Bürgerkriegs im katalanischen Lleida versteckt und später von Katalonien offiziell angekauft worden waren.

    Nicht nur hierfür nutzte — oder: missbrauchte — Madrid die Gleichschaltung der Generalitat, sondern beispielsweise auch, um die katalanischen Auslandsvertretungen zu schließen, unliebsame Beamte zu entlassen oder Katalanisch als Arbeitssprache der katalanischen Institutionen zurückzudrängen.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Stravincono le forze regionaliste còrse.

    Dopo il già spettacolare successo del primo turno, la coalizione di forze indipendentiste e autonomiste Pè a Corsica ha confermato, ampliando ulteriormente i consensi, la propria posizione dominante anche al secondo turno elettorale di domenica 10 dicembre, e dispone ora di una larghissima maggioranza nell’assemblea legislativa regionale.

    La lista capeggiata dal presidente regionale uscente Gilles Simoni, infatti, porta a casa ben il 56,46% dei voti, cresciuti in termini assoluti da 54.000 a 67.000 al secondo turno — segno che la formazione è riuscita a convincere anche molte elettrici che al primo turno avevano sostenuto altre candidature.

    I 41 seggi conquistati (su 63 totali) situano Pè a Corsica a un soffio dalla maggioranza dei due terzi. I regionalisti conservatori di A strada di l’avvene (10 seggi), La république en marche del presidente Macron (6) e Les Républicains (6) si spartiscono il terzo rimanente degli scranni, mentre rimangono fuori la sinistra centralista, il Front National e la sinistra radicale indipendentista di Rinnovu.

    Nel 2015, al secondo turno, Pè a Corsica aveva ottenuto il 35,34% dei voti.

    Cëla enghe: 01



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