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  • Moody’s: Bestnote gefährdet.

    Ich halte nicht viel von Ratingagenturen — welche den Beginn der weltweiten Wirtschaftskrise 2007 »verschlafen« haben, und die als Privatunternehmen mittels undurchsichtiger Bewertungsprozeduren die Stabilität ganzer Länder mitbeeinflussen. Zumal jedoch die Macht dieser Unternehmen faktisch so groß ist, bleibt es eine beunruhigende Nachricht, dass Südtirol nun erstmals ausdrücklich ins Visier von Moody’s geraten ist. Die Agentur überlegt, die Kreditwürdigkeit unseres Landes demnächst herabzustufen: Mit der Höchstnote Aaa wurde bisher nicht nur der soliden Finanzgebarung des Landes Rechnung getragen, sondern auch seinem verfassungsmäßig garantierten Sonderstatus, der es teilweise vom makroökonomischen staatlichen Kontext abgrenzt. Soll heißen: Die Autonomie hat uns eine Bewertung ermöglicht, die über jener Italiens liegt — obwohl wir Teil dieses Staates sind. Diese Abgrenzung reicht jedoch jetzt, wo Italien weiter herabgestuft werden könnte, womöglich nicht mehr aus, um die Bestnote zu halten:

    For the entities in the first group (Autonomous Province of Trento (Aaa), Autonomous Province of Bolzano (Aaa) and Region of Lombardy (Aa1)), the review will focus on the institutional factors that have allowed their ratings to remain above that of the sovereign. For Trento and Bolzano, this includes a unique constitutional status providing a degree of insulation from macroeconomic and financial market factors impacting the sovereign. In addition, these autonomous provinces display exceptionally strong fiscal and debt metrics supporting their high ratings.

    Quelle: Moody’s.

    Eine schlechtere Einstufung hätte unter anderem zur Folge, dass Kredite für Südtirol teurer werden. Außerdem wäre unser Land als Unternehmensstandort weniger attraktiv als bisher.


    Wirtschaft+Finanzen/ · · · · Lombardia/ · ·

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  • Rifiuto del diverso, riflesso «nazionale».

    Questa lettera è apparsa oggi sul quotidiano A. Adige:

    POCA CORTESIA

    Nel convegno medico di Merano le relazioni tutte in tedesco

    È la prima volta che vengo a Merano: città bellissima e civilissima. Sono stato 2 giorni per il congresso internazionale sulla medicina delle catastrofi organizzato dal dott. Norbert Pfeifer dell’Ospedale di Merano. Me ne torno nella mia Milano arricchito dal punto di vista scientifico ma indignato per la scortesia “linguistica” perpetrata alla maggior parte dell’uditorio “italiano”.
    Quasi sempre partecipo come relatore ai vari eventi, questa volta, anche attratto dal luogo, ho voluto esserci come un semplice partecipante anche perché ritengo utile saper anche ascoltare. Ma ascoltare (e leggere) è stato difficile. In maniera arrogante alcuni relatori che lavorano nello “stato italiano” hanno non solo parlato ad un uditorio italiano in tedesco ma hanno presentato le slides nella stessa lingua pur conoscendo benissimo l’italiano. Anche gli ospiti tedeschi pensando di parlare “a casa loro” si sono presentati con le diapositive scritte nella loro lingua. Solitamente negli eventi di carattere internazionale la lingua ufficiale è l’inglese. In questo caso si è preferito marcare la divisione etnico-culturale anche in un evento scientifico. Certo c’era la traduzione simultanea, per gli italiani…

    Pietro Marino
    Direttore del Dipartimento di
    Emergenza Azienda Ospedaliera
    Fatebenefratelli di Milano

    Ciò che delude è che a fare affermazioni talmente dispregiative nei confronti delle specificità sudtirolesi non sia un incolto, ma evidentemente un medico di spicco, oltretutto abituato a fare il relatore. Parlare il tedesco in pubblico, questo il tono, nello «stato italiano» non va bene, è un’offesa, perfino arrogante. Negli eventi di carattere nazionale va usato l’italiano (tanto anche i sudtirolesi lo capiscono), mentre in quelli internazionali può bastare l’inglese, indipendentemente dal fatto che questa è una terra in cui coesistono varie lingue. La traduzione simultanea? Insufficiente. È una forma appena un po’ più sofisticata di dire: Siamo in Italia, si parli italiano.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Klarheit zur SB-Umfrage.

    Herr Roland Lang von der Arbeitsgruppe für die Selbstbestimmung hat mir auf Anfrage freundlicherweise die genauen Daten der Selbstbestimmungsumfrage zur Verfügung gestellt, über die während der letzten Tage so viel Unklarheit geherrscht hatte. Offensichtlich waren die Ergebnisse falsch oder zumindest sehr missverständlich kommuniziert worden, wenn in den Südtiroler Medien jeweils unterschiedliche Daten veröffentlicht werden konnten — von denen die meisten nicht korrekt waren.

    Im großen und ganzen bestätigt sich, was ich [hier] in einem Kommentar geschrieben hatte: Das Sozialforschungsinstitut Apollis hat im Auftrag der Arbeitsgruppe 454 Interviews mit Zielpersonen der deutschen und ladinischen Sprachgruppe realisiert. Die Stichprobe ist laut Apollis

    repräsentativ und stimmt bezüglich Alter, Geschlecht und Bezirk des Wohnorts mit der Verteilung in der Gesamtbevölkerung überein.
    Die Zahl der Befragten garantiert, dass die Ergebnisse der Stichprobenerhebung eine maximale zufallsbedingte Ungenauigkeit von ±4,6 Prozentpunkten aufweisen.

    Die genaue Fragestellung lautete folgendermaßen:

    Das Thema Selbstbestimmung spielt in Süd-Tirol nach wie vor eine große Rolle. Als Alternativen zur bestehenden Situation werden die Gründung eines eigenen Staates bzw. die Wiedervereinigung Tirols vorgeschlagen. Kürzlich stand sogar der Anschluss an die Schweiz zur Diskussion.
    Wenn es in Süd-Tirol zur Durchführung des Selbstbestimmungsrechtes kommen würde und Sie die Wahl hätten, wofür würden Sie sich entscheiden: Zugehörigkeit zu Italien oder Unabhängigkeit, also eigener Staat bzw. Wiedervereinigung?

    Eine Mehrheit von 56% der deutsch- und ladinischsprachigen Südtirolerinnen entschied sich für die Unabhängigkeit, während 44% einen Verbleib bei Italien wünschen.

    Es stimmt also nicht, dass über die Hälfte der Südtirolerinnen aller Sprachgruppen für die Unabhängigkeit wären, wie von einigen Medien vermittelt. Wenn wir diese und die letzte Apollis-Umfrage (bei der ausschließlich Angehörige der italienischen Sprachgruppe befragt wurden) zusammennehmen, kommen wir aber auf rund 47% der Gesamtbevölkerung, die sich für eine Loslösung von Italien aussprechen würden. Dies ist ein sehr hoher Anteil, wenn wir berücksichtigen, dass nicht ein konkretes Projekt in Aussicht gestellt wurde, und dass sich die Mehrheitspartei SVP und die Gesamtheit der »italienischen« Parteien derzeit gegen die Unabhängigkeit aussprechen. [Vergleiche].

    Sieht man sich die Daten im Detail an, so entdeckt man, dass die Zustimmung zur Unabhängigkeit zwar mit steigendem Bildungsgrad sinkt, aber immerhin noch 42% der Südtirolerinnen deutscher und ladinischer Muttersprache, die einen Hochschulabschluss haben, dafür stimmen würden. Ebenfalls höher ist der Wunsch nach Unabhängigkeit in den Landgemeinden (59%), während er in den Stadtgemeinden auf 42% sinkt.

    Nach Bezirken aufgeschlüsselt haben die Unabhängigkeitsbefürworterinnen im Vinschgau (67%) den höchsten Anteil. Im Eisacktal (66%), Wipptal (64%), Burggrafenamt (57%), Pustertal (57%) und Überetsch-Unterland (51%) ist es noch eine Mehrheit, während in den Bezirken Salten-Schlern (46%) und Bozen (35%) weniger als die Hälfte der Befragten deutscher und ladinischer Muttersprache für eine Abspaltung wären.

    Unter jenen Südtirolerinnen deutscher und ladinischer Muttersprache schließlich, die sich in erster Linie als Südtirolerinnen fühlen, hat die Loslösung von Italien mit 65% eine deutliche Mehrheit, während 100% jener, die sich in erster Linie als Italienerinnen fühlen, einen Verbleib bei Italien wünschen. Unter jenen, die sich keiner dieser Gruppen (Südtirolerin/Italienerin) zuordnen wollten, sind 69% für die Beibehaltung des jetzigen Zustandes.



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  • Benvenuto, direttore.

    L’annunciato avvicendamento alla direzione dell’A. Adige viene confermato sulla prima pagina dell’edizione odierna, con Alberto Faustini che prende in mano le redini e l’uscita di Sergio Baraldi. Sotto la sua direzione il quotidiano si è distinto per una linea «di combattimento», e non solo ha cavalcato l’onda etnica, ma spesso e volentieri ne era anche l’artefice. L’avvento di Baraldi, ad esempio, coincide con l’inizio di una virulenta campagna mediatica sulla toponomastica di montagna.

    Dal punto di vista economico, Baraldi ha impresso al quotidiano una linea neoliberale e ha privilegiato la contrapposizione tra capoluogo e quella che indistintamente viene definita «la periferia», fatto che a sua volta in alcuni casi è stato declinato in chiave etnica.

    In questi anni, dunque, l’A. Adige — che, per l’assenza di una vera concorrenza in termini di diffusione, influenza gran parte dell’opinione pubblica di lingua italiana, soprattutto quella di Bolzano — non ha certamente avuto quel ruolo di mediazione e di conciliazione (da non confondere con «sottomissione») che potrebbe avere e che sarebbe auspicabile in una terra come la nostra.

    Il nuovo direttore, Alberto Faustini, proveniendo dal Trentino (al contrario del suo predecessore) conosce bene il Sudtirolo, la sua storia e le differenti sensibilità  presenti sul territorio. Inoltre, da ex consigliere del Presidente Dellai, proviene da un’esperienza politica positiva di collaborazione su base regionale ed euroregionale. C’è dunque la speranza che sotto la sua direzione l’A. Adige sappia assumere un ruolo più responsabile, conciliante e di dialogo tra i sudtirolesi di tutte le lingue.

    Cëla enghe: 01



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  • Nachträgliches Verstehen.
    Quotation

    Es ist […] zu erwarten, daß die Idee der Freiheit erst im Verlauf jener Handlungen klar wird, die nötig sind, um die Freiheit zu schaffen. […] Ich kann nicht glauben, daß Ereignisse wie die Französische Revolution »im vollen Bewußtsein der Menschen- und Bürgerrechte« geschehen sein sollen, […] oder daß die Kopernikanische Revolution im vollen Bewußtsein ihrer Folgen, ja auch nur der Bedeutung der in ihrem Verlauf gemachten Aussagen erfolgt sein sollte. In allen diesen Fällen schafft das zufällige Zusammentreffen verhältnismäßig unabhängiger Ereignisse eine Struktur, die den Ereignissen erst lange nach ihrem Eintreten eine Bedeutung verleiht und das Verständnis ermöglicht, das anfangs fehlte. Das Verstehen kommt immer erst nach dem Ereignis und ist kaum je eine der Ursachen seines Eintretens.

    Feyerabend, Paul, »Wider den Methodenzwang«,
    Suhrkamp 1986, Frankfurt am Main

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Feuernacht: la verità non c’è.

    Non ho intenzione di entrare nel merito della discussione sugli attentati dinamitardi del 1961, perché è un tema che ho sempre sentito lontano dalla mia sensibilità e dunque, lo ammetto, non ho mai approfondito a sufficienza. Fosse stato possibile, avrei volentieri fatto a meno di toccare la questione, ma le modalità con cui viene discussa in sede pubblica mi «impone» una breve riflessione.

    Come ha scritto Franceschini sulla Tageszeitung di qualche giorno fa (edizione di pentecoste), c’è chi sta tentando di imporre una presunta verità storica che non esiste. Storici di «prima categoria», come Steininger e Steurer, sostengono la tesi che gli attentati della Feuernacht furono perfettamente inutili, se non addirittura controproducenti. Chi, come Hans Karl Peterlini o lo stesso Franceschini, sostiene tesi più frastagliate ed esprime dubbi senza giungere a un giudizio definitivo, tranciante, viene di fatto relegato in «seconda categoria».

    Ora, mi sembra ovvio che un giudizio cristallino su un periodo storico talmente intricato, durante il quale si sovrapposero attori e interessi difficilmente analizzabili per compartimenti stagni, sarebbe possibile esclusivamente nel caso in cui abessimo a disposizione prove veramente inconfutabili.

    Difficilmente un politico serio ammetterebbe che gli attentati siano serviti a qualcosa, per evitare di giustificare e favorire l’uso della violenza. Ma non esistono nemmeno documenti segreti, «declassificati», a sostegno di una o dell’altra tesi.

    Non essendoci alcun documento e nessuna testimonianza sufficientemente autorevole da poter confermare un’influenza (positiva o negativa) degli attentati sulla politica, e non essendoci nemmeno la certezza che quegli avvenimenti eclatanti non abbiano (direttamente o indirettamente) influenzato le trattative, foss’anche uno solo dei partecipanti, le tesi degli storici rimangono per forza tali — delle tesi.

    È perfettamente legittimo che gli storici si facciano un’opinione e la difendano, anche appassionatamente, o che una società si faccia un’idea e dia un giudizio politico e morale su ciò che è avvenuto cinquant’anni fa. Ma bisogna sempre diffidare da chi vuol imporre una verità senza avere prove sufficienti.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Rechts verliert. Und wer gewinnt?

    Vor einigen Wochen hatte ich bereits geschrieben, dass ich den Jubel um die italienischen Gemeindewahlen nicht nachvollziehen kann, da gegen einen so angeschlagenen Ministerpräsidenten ganz andere Ergebnisse zu erwarten wären. Nach den Referenda vom Wochenende kommt zwar etwas Zuversicht auf, dass sich die politische Lage in Italien tatsächlich verbessern könnte, die überzogenen Reaktionen der linken Parteien verstehe ich aber auch diesmal nicht. Wie nicht nur wissenschaftliche Analysen, sondern auch die einfache Beobachtung zeigt, ist das Ergebnis vom 12. und 13. Juni vor allem auf die Mobilisierung von Komitees und Bürgerinitiativen zurückzuführen, welche nicht ausschließlich dem oppositionellen Spektrum zuzurechnent sind. Sie haben sich zu einem nicht unerheblichen Teil moderner Technologien (soziale Netzwerke etc.) bedient und nicht herkömmlicher parteipolitischer Strukturen.

    Meinungsumfragen, die dieser Tage veröffentlicht wurden, haben zur Ekstase der Opposition und ihr nahestehender Medien gefördert. Demnach würde die Demokratische Partei (PD) die Berlusconi-Partei (PDL) überflügeln, die Linkskoalition soll in der ermittelten Wählergunst die derzeitige Mehrheit überflügeln. Betrachtet man die Daten im Detail, kann meines Erachtens zwar von einem Rückgang der Regierungskoalition von PDL und Lega (zusammen 39% Zuspruch) gesprochen werden. Ein Sieg der Linken ist jedoch alles andere als ausgemacht: Selbst unter der Voraussetzung, dass sich so unterschiedliche Parteien wie PD, IdV, Sel un Grüne zu einer konstruktiven Zusammenarbeit durchringen können, wird ihnen nur die Gunst von 42,5% der Wähler zugerechnet.

    Nach 17 (nicht ununterbrochenen) Jahren Berlusconi und unzähligen Skandalen bleiben seine ehemaligen Koalitionspartner von FLI und UdC noch immer die wahren Königsmacher. Gemeinsam mit Rutellis Allianz kämen sie laut Wahlprognosen auf etwa 13%. Gut möglich, dass sie diesmal die Linke unterstützen würden, doch vor einer Koalition, die auf ein Spektrum von Vendola (SEL) bis Fini (FLI) angewiesen ist, kann einem nur schaudern.


    Politik/ · · · · · ·

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  • L’auberge espagnole.

    http://www.youtube.com/watch?v=yJctacTKgYg

    Auf Anregung von Beppi.



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