Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Agent Provocateur.

    Autor:a

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    3 Comentârs → on Agent Provocateur.

    Oft frage ich mich dieser Tage, ob es nicht das Beste wäre, bewusste Provokationen und offensichtlichen Schwachsinn frei nach Karl Valentin “ned amol zu ignorieren”. Wie Armin Gatterer unlängst auf einer Podiumsdiskussion bemerkte, leben wir in einer Gesellschaft, die dem Kommentierwahn verfallen ist. Jeder muss zu allem und jedem seine Meinung kundtun, gleichviel ob er auch etwas zu sagen hat oder nicht. Den Attentätern vom 11. September hätte wohl nichts Schlimmeres widerfahren können – einmal abgesehen von der Tatsache, dass sie tot sind – als dass ihr Tun völlig ignoriert worden wäre. Keine einzige Schlagzeile am nächsten Tag, kein Fernsehbericht, nichts. Je größer jedoch die Provokation – und Terrorismus ist nichts anderes als die ultimative Provokation, denn er zielt nicht auf eine ohnehin aussichtslose Konfrontation ab, sondern möchte durch einen “symbolischen Akt” sein übermächtiges Gegenüber zum unbedachten Handeln zwingen – desto schwieriger wird es, sie zu ignorieren. Und das wissen die Attentäter bzw. Provokateure. Ich bin mir bewusst, dass diese trockene Motivationsanalyse nicht der unerträglich tragischen menschlichen Dimension eines Terroranschlages gerecht wird und ich mag auch die Aussagen Sgarbis nicht mit der willkürlichen Ermordung von Zivilisten vergleichen oder gar gleichsetzen. Das Provokationsmuster, welches dahinter steckt, ist aber durchaus ein ähnliches.

    Terroristen loten die Grenzen denkbarer Niederträchtigkeit aus, Sgarbi strapaziert die Grenzen der Meinungsfreiheit. Während in Österreich aufgrund des Verbotsgesetzes der nationalsozialistischen Wiederbetätigung seine Aussagen wahrscheinlich strafrechtliche Ermittlungen wegen Verharmlosung des Holocausts nach sich ziehen würden, dürfte er besagte Aussage in den USA wohl unbehelligt tätigen. Beispielsweise urteilte das dortige Höchstgericht erst kürzlich, dass die umstrittene Westboro Baptist Church weiterhin die Begräbnisse gefallener US-Soldaten mit Sprüchen wie “Thank God for dead soldiers” und “God hates fags” stören darf. (Das Mancini-Gesetz kenne ich zu wenig, als dass ich mich die rechtliche Dimension derartiger Aussagen in Italien zu beurteilen getraue). Wie offen oder restriktiv an das Thema Meinungsfreiheit in westlichen Demokratien auch immer herangegangen wird, so hat die Redefreiheit überall neben der strafrechtlichen stets noch eine moralische Ebene. Es ist daher Aufgabe der Gesellschaft bzw. der Politik, die Grenzen des öffentlich “Sagbaren” festzulegen, indem es das “Unsagbare” bedingungslos ächtet und unabhängig von der strafrechtlichen Relevanz Konsequenzen einfordert.

    Ignorieren funktioniert in derart extremen Fällen wie jenem von Sgarbi daher nicht; egal wie schwachsinnig Aussage und Sagender auch erscheinen mögen. Qui tacet consentire videtur. Verurteilungen der Aussagen Sgarbis fallen meiner Meinung nach nicht unter den eingangs erwähnten Kommentierwahn, da der Provokateur ansonsten seine Provokationen weiter steigern würde, bis sie nicht mehr ignoriert werden können. Gleichzeitig würden die Grenzen des “Sagbaren” abermals ausgeweitet. Grenzen, die in Italien ohnehin schon wesentlich weiter verschoben wurden als in anderen europäischen Ländern. (Zum Beispiel musste Alessandra Mussolini nach “Meglio fascista che frocio” – getätigt in einer RAI-Sendung – ihr Mandat als Parlamentarierin nicht zurücklegen). Eine Aussage, die das Leid und den Tod von über sechs Millionen Menschen ins Lächerliche zieht, darf daher nicht unkommentiert bleiben. Hinzu kommt, dass das Statement bei einem offiziellen Anlass im Beisein höchster staatlicher Vertreter von einem aktiven Volksvertreter und amtierenden Bürgermeister gemacht wurde. Wenngleich die getätigte Aussage immer und überall verachtenswert ist, so besteht doch ein qualitativer Unterschied zwischen dem schwachsinnigen Gelalle eines Betrunkenen am Stammtisch und der bewusst getätigten Stellungnahme eines Volksvertreters in einem öffentlichen Forum. Normalerweise müsste daher der gestrige Tag der letzte in Sgarbis Politikerleben gewesen sein. Normalerweise.



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  • Unüberbietbare Ausfälligkeit.

    Autor:a

    ai

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    21 Comentârs → on Unüberbietbare Ausfälligkeit.

    Vittorio Sgarbi ist ein professioneller Provokateur, der aus der Vergiftung des politischen Klimas sein Metier gemacht hat. Doch diesmal hat er sich selbst übertroffen, als er im Beisein des Polizeipräsidenten und des Präfekten von Bozen die Situation der Italienerinnen in Südtirol — unwidersprochen! — mit jener der Juden im Dritten Reich verglichen hat. Und Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) mit dem Völkermörder Adolf Hitler. Extremer geht es kaum.

    Natürlich entsprechen Sgarbis Beleidigungen in keinster Weise der Realität. Aber vor allem ist das eine nicht hinnehmbare Verharmlosung der industriellen Vernichtung von Millionen Juden, Nomaden, Homosexuellen, Behinderten und Andersdenkenden durch die Nazis.

    Anlass für Sgarbis Aussagen war die Vorstellung des Programms für die 150-Jahr-Feierlichkeiten des italienischen Staates, die das ehemalige PDL-Mitglied im Namen eines Südtirol-Komitees als »Garant« koordiniert. Sein Unmut geht vermutlich auf die Ankündigung des Landeshauptmanns zurück, nicht an den Feiern teilnehmen zu wollen. Gerade die ungehaltenen Reaktionen darauf, einschließlich Sgarbis »totalitärer« Aussagen, bestätigen a posteriori die Richtigkeit dieser Entscheidung.

    Die Volkspartei, die Demokratische Partei, die Süd-Tiroler Freiheit, die Grünen, die Union für Südtirol, die Freiheitlichen, die jüdische Gemeinschaft Südtirols, die Partisaninnenvereinigung ANPI, Futuro e Libertà haben — wie vermutlich jeder denkende Mensch in Südtirol — Sgarbis Aussagen verurteilt.

    Siehe auch: 01 02



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  • Stroncata la Vetta d’Europa.

    Autor:a

    ai

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    18 Comentârs → on Stroncata la Vetta d’Europa.

    Qualche giorno fa i verdi sudtirolesi hanno proposto di ribattezzare «Europaspitze – Klockerkarkopf – Vetta d’Europa» quella che Tolomei aveva nominato «Vetta d’Italia». Una proposta che non mi emoziona, ma che potrebbe anche andare bene, se — come dicono i verdi — fungesse da coronamento a una buona soluzione sulla toponomastica. Sia il CAI (a quale titolo?) che il Landeshauptmann hanno rilanciato la proposta, ma ora arriva la stroncatura del decano dell’accademia della Crusca, Carlo Alberto Mastrelli. Una stroncatura piena di contraddizioni, ignoranza e superficialità, a dimostrazione di come la «nazione» e le sue istituzioni più o meno ufficiali non riescano a superare l’equazione tra lascito fascista e identità italiana, né a condannare i metodi del fascismo.

    L’intervista a Mastrelli pubblicata oggi dal Corriere dell’Alto Adige:

    Toponomastica Il decano dell’Accademia della Crusca: i politici devono essere affiancati dagli esperti

    «Vetta d’Italia, ingiusto cambiare il nome»

    Mastrelli: la sua natura sta nell’indicazione geografica, l’Europa merita altro

    BOLZANO — «Ribattezzare come “Vetta d’Europa” l’attuale Vetta d’Italia? La proposta è dettata da una lodevole intenzione ma ritengo che non sia giusta e accettabile».
    A far capire come la politica stia forse facendo una «forzatura scientifica» nel mettere mano alla toponomastica altoatesina, è il glottologo Carlo Alberto Mastrelli, 87 anni, una vita dedicata alo (sic) studio e all’insegnamento delle lingue classiche, soprattutto germaniche, e della toponomastica in generale. Il parere di Mastrelli è prezioso se si considera che lo studioso è anche l’attuale decano dell’Accademia della Crusca, ovvero dell’istituto deputato ufficialmente alla «salvaguardia e lo studio della lingua italiana».

    Professor Mastrelli, la politica in Alto Adige mette mano alla toponomastica…
    «Mi creda, la toponomastica non è una materia che si può maneggiare senza essere preparati. Non dico che ci vogliano commissioni composte da 50 dottoroni, ma almeno bisogna avere due-tre esperti, che devono portare documenti e quant’altro. E poi si discute».

    E invece?
    «Il torto evidentemente è sempre dell’Italia. L’italiano non può essere gestito dal partito di governo e nemmeno da Bolzano soltanto».

    Partiamo da uno degli scogli in commissione, forse quello più duro, che ha diviso i commissari. Meglio l’«Alta Via della Vetta d’Italia» o «Lausitzer Weg» (sic), come era stata denominata all’origine nel lontano 1904, prima di Tolomei e prima di essere ripristinata dagli alpini della Tridentina nel 1974?
    L’approccio deve essere preciso.

    Ovvero?
    «Prima ci spiegano per loro cosa vuol dire quel “Lausitz”. Se non ce lo dicono, si può pensare di mettere un nome “funzionale”».

    Per esempio?
    «Se quella via serve, per dire, tre rifugi, si può anche trovare una nuova forma che richiami questo, tipo “Via dei tre rifugi”».

    Già si dividono sui nomi esistenti, metterne di nuovi potrebbe innescare altre discussioni, o no?
    «Quello che spesso non si ricorda dalle vostre parti è che la toponomastica si evolve e ce ne può essere sempre di nuova. Un esempio banale, la MeBo (il nome della superstrada per Merano, ndr). Magari certi nomi non sono ancora codificati, ufficializzati, ma nell’uso ci sono già».

    I Verdi hanno riproposto l’idea langeriana di trasformare la Vetta d’Italia in Vetta d’Europa. Il Cai è pure d’accordo. Cosa ne pensa?
    «Io so che “fa bello” chiamare una cosa “Europa”. Ma secondo me questo sarebbe solo un bel… cerotto».

    Cioè?
    «La motivazione di un nome non può essere quella di “rimediare” a qualcosa. Le motivazioni e i significati devono essere precisi. L’Europa si merita ben altra attenzione, caso mai. Se l’Alto Adige vuole rimarcare l’interetnìa sua e dell’Europa, si trovi un bel luogo nuovo».

    Una bella distinzione di metodo…
    «La Vetta d’Italia è un nome legittimato, non tanto dalle ascensioni giovanili di Tolomei, quanto dal fatto che la si riteneva la “vetta d’Italia”, il punto più a nord».

    In effetti, la «Glockenkaarkofl» (sic), come la chiamarono nell’Ottocento, è sul crinale più a nord dell’Italia (anche se poi la Testa Gemella Occidentale è qualche centinaio di metri più a nordest, ndr)
    «Quindi più che una denominazione “celebrativa” quella è una denominazione “indicativa”, geografica. Vetta d’Europa invece è una denominazione “celebrativa” e quindi diventerebbe inadeguata, un cerotto appunto».

    Ma in sostanza, le denominazioni devono essere ispirati (sic) da criteri indicativi o celebrativi?
    «Esiste una “natura” che va rispettata e quindi esistono delle distinzioni. Nomi indicativi sono, per esempio, Rio dei mulini, Piazza della chiesa, Via delle scuole, che danno indicazioni. Poi ci sono le denominazioni celebrative: Campo della battaglia, Piazza della Libertà, Via Trento e Trieste».

    E quindi Vetta d’Italia?
    «È e deve restare un nome indicativo».

    Quindi la commissione…
    «Il suo lavoro può essere considerato una prima sperimentazione per il conseguimento di quanto è prescritto nelle norme statuarie, ma occorrerà avere il tempo e il modo di esaminare tutto con la dovuta attenzione e competenza».

    L’obiettivo?
    «Che tutti i toponimi corrispondano ai criteri di un corretto bilinguismo conforme alle leggi, alle regole degli studi toponomastici e a un uso “consapevole” della lingua italiana».

    Pierluigi Perobelli



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  • Römische Trickserei.

    Autor:a

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    5 Comentârs → on Römische Trickserei.

    Wie viel die Abkömmchen wert sind, die unser Landeshauptmann mit der Zentralregierung auspaktelt, zeigt sich in regelmäßigen Abständen. Zuerst wurde in Rom ein Haushaltsgesetz eingebracht, welches dem Inhalt des Mailänder Abkommens widersprach. Südtirol hätte damit doppelt zur Kasse gebeten werden sollen. Erst im letzten Moment konnte dies abgewendet werden, die SVP-Abgeordneten bedankten sich überschwänglich — dafür, dass eine Vereinbarung eingehalten wurde. Müsste das nicht selbstverständlich sein?

    Das Durnwalder-Fitto-Abkommen sollte angeblich verhindern, dass alle Flurnamen laut Tolomei-Fibel übersetzt werden müssen. Landeshauptmann und Dolomiten jubelten unisono: »Sag Adieu zur Vetta d’Italia«. Das war kurz darauf vergessen, denn italienische Medien und Politiker machten darauf aufmerksam, dass das italienische Wort »località« nicht mit »Ortschaften« übersetzbar sei, Durnwalder somit gar nicht verstanden habe, was er unterschrieb. Das Ergebnis der Ortsnamenkommission (in der Staat und Land gemeinsam eine Zuständigkeit wahrnehmen, die allein dem Land vorbehalten wäre) liegt noch nicht vor, doch eines scheint sicher: Die Vetta bleibt. Andernfalls gäbe es schließlich keinen Zweifel, ob der Lausitzer Höhenweg mit Alta Via Vetta d’Italia zu übersetzen sei oder nicht.

    Kürzlich erlangten die Südtiroler Abgeordneten in Rom die Zusage des Kulturministers, die sogenannten faschistischen Relikte nach über 60 Jahren »entschärfen« zu dürfen. In einem Brief bestätigte das Minister Bondi dem Landeshauptmann schriftlich. Vor wenigen Tagen jedoch kam die Absage des Verteidigungsministers. Eine Entschärfung des Mussolini-Reliefs wäre vorstellbar, Siegesdenkmal und Beinhäuser müssten jedoch bleiben, wie sie sind, ließ Rechtsaußen Ignazio Benito La Russa mitteilen. Jetzt soll der Kulturminister auch noch zurücktreten, womit seine Zusage womöglich wertlos wird.

    Die neueste Botschaft wurde erst gestern bekannt: Einstimmig hat der Ministerrat beschlossen, die vom Landtag verabschiedete IRPEF-Befreiung für Geringverdiener anzufechten. Obwohl diese Möglichkeit im Mailänder Abkommen festgeschrieben wurde. Und obwohl Italien dabei ist, den Steuerföderalismus einzuführen.

    Siehe auch: 01



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  • Zeichentrickserie auf Ladinisch.

    Autor:a

    ai

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    4 Comentârs → on Zeichentrickserie auf Ladinisch.

    Heute Abend wird um 20.45 Uhr im Rai Sender Bozen – Rai Ladina die erste von 26 Folgen eines Zeichentrickfilms (Louf Albert) in ladinischer Sprache ausgestrahlt. Dies kann auch für Kinder und Erwachsene nichtladinischer Muttersprache eine Gelegenheit sein, sich der ältesten und kleinsten Landessprache auf lockere Art zu nähern.

    Gestartet wurde dieses Projekt vom Comun General de Fascia; es wird außerdem von der Union Generela di Ladins, den Kulturinstituten Majon di Fascegn, Cesa de Jan und Micurà de Rü sowie der Region Trentino-Südtirol unterstützt.

    Siehe auch: 01



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  • (Tatsächliche) Schieflage.

    Autor:a

    ai

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    50 Comentârs → on (Tatsächliche) Schieflage.

    Obwohl die Kette (außerhalb Österreichs) nur in Südtirol vertreten ist, werden in MPreis-Märkten derzeit für Treuepunkte nur Sammelpässe in italienischer Sprache ausgegeben. MPreis teilt dazu mit, es handle sich um ein Versehen, man werde nachbessern. Zurückzuführen sei dieses Missgeschick auf eine »Behörden-Ermahnung«, die Pässe müssten »auch die italienische Beschreibung beinhalten«.

    Es gibt also nicht nur Gesetze, die (nicht für Inhaltsangaben oder Gefahrenhinweise, sondern vergleichsweise belanglose Dinge wie Sammelpässe) die italienische Sprache vorschreiben — sie werden auch sehr emsig auf Einhaltung überwacht. In Südtirol geschieht dies zu Lasten der deutschen und der ladinischen Sprache, da diese im Privatsektor von keinem Gesetz geschützt werden. Gleichzeitig sorgen die Behörden auch dort nicht für Gleichberechtigung, wo eine Verpflichtung dazu bestünde. Als Beispiel sei wie immer der eklatante Fall der Packungsbeilagen von Medikamenten genannt, der dem Vergleich mit einem Sammelpass wohl problemlos standhalten dürfte.

    hat regelmäßig auf die Notwendigkeit eines Konsumentenschutzgesetzes hingewiesen, das sämtliche Landessprachen berücksichtigt. Bislang wurde dies unter anderem mit dem Hinweis abgelehnt, man dürfe Privaten nichts vorschreiben, der Markt regle das von selbst. Wie der beschriebene Vorfall zeigt, werden Privaten jedoch — einseitig! — bereits strikte Vorschriften gemacht, der Markt wäre also selbst dann nicht frei, sich selbst zu regeln, wenn er es könnte und wollte.

    Das ist weder positive Diskriminierung (affirmative action) noch Gleichberechtigung, sondern schlicht und ergreifend: eine Benachteiligung der Minderheitensprachen.

    Siehe auch: 01 02 || 01



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  • Politisches Moralgefälle.

    Autor:a

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    26 Comentârs → on Politisches Moralgefälle.

    Heute ist der deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor (Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und) zu Guttenberg von allen politischen Ämtern zurückgetreten. Vor rund 14 Tagen warden erstmals Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit öffentlich, welche 2007 von der Universität Bayreuth — nach eher mäßigem Studienerfolg — mit summa cum laude bewertet worden war. Der Plagiatsverdacht erhärtete und verschärfte sich von Tag zu Tag, sodass sich der CSU-Politiker in mehreren Etappen zu Eingeständnissen gezwungen sah.

    Obschon ihm laut Umfragen viele Bürgerinnen nicht die Zustimmung versagten, wurde der politische und mediale Druck zuletzt so groß, dass der adelige Jungsporn zurücktreten musste. Das spricht nicht für ihn — dafür kam diese Entscheidung viel zu spät — sondern für die Integrität der bundesdeutschen Demokratie. Rechtlich gilt für Guttenberg nach wie vor die Unschuldsvermutung; seine eigene Aufforderung, ihm den Doktortitel abzuerkennen kann jedoch politisch als Schuldgeständnis gewertet werden. Nicht zuletzt hatte auch Staatsrechtler Oliver Lepsius, Nachfolger seines Doktorvaters, schwere Vorwürfe gegen Guttenberg erhoben. Jetzt will der Minister a. D. (falls überhaupt erforderlich) seine parlamentarische Immunität aufheben lassen, um sich den Fragen der Staatsanwaltschaft stellen zu können.

    Der Unterschied zur politischen »Kultur« in Italien könnte eklatanter kaum sein.



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