Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Silvio Flor.

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    6 Comentârs → on Silvio Flor.

    Silvio Flor.Die »Selbstbestimmung« war hierzulande lange Zeit in rechter Geiselhaft, wodurch so einiges aus dem kollektiven Gedächtnis – ja Vorstellungsvermögen! – getilgt wurde.

    Zum Beispiel, dass es sich dabei – weltweit und immer schon – ganz selbstverständlich um ein zutiefst demokratisches, sogar urlinkes Thema handelt, das sich die AufRechten meist nur dann zueigen gemacht haben, wenn es ihnen kurzfristigen Nutzen für ihre nationalistischen Beweggründe verspricht.

    Die soeben dank Klara Rieder aus Terenten bei Raetia erschienene Biografie von Silvio Flor ist ein wichtiger Beitrag gegen dieses Vergessen. In mühevoller Klein- und Quellenarbeit hat die Autorin herausgearbeitet, was heute vielen unvorstellbar erscheint: Auch in Südtirol war die Linke stark am Kampf um die Unabhängigkeit beteiligt – bis weit in die zweite Nachkriegszeit hinein.

    Die Geschichte des 1903 in Meran geborenen Sohns eines Sozialisten und Gewerkschafters ist eng mit jener der gesamten Südtiroler Arbeiterbewegung verflochten.

    Flor war Kommunist der ersten Stunde, seit deren Gründung 1921 Mitglied der KPI, ab 1926 mehrere Jahre im politischen Exil und dabei stets zielstrebiger Verfechter und Verfolger jenes Volksentscheids, der den Südtirolern am Ende des ersten Weltkriegs verwehrt geblieben war. Mehrmals ließ er illegal Flugblätter verbreiten, um die Bevölkerung zur Einforderung und Wahrnehmung ihres Rechtes aufzurufen.

    Kurz nach dem zweiten Weltkrieg trat Silvio Flor aufgrund ethnischer Spannungen (!) in der Autonomiefrage aus der kommunistischen Partei aus. Er gründete 1963 die »Autonome Südtiroler Buchdruckergewerkschaft« und kandidierte noch 1973 für die Sozialdemokratische Partei (SPS) – erfolglos – zum Südtiroler Landtag. Die Selbstbestimmung war als politisches Thema in andere Hände übergegangen.



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  • Mehr Solidarität, bitte.

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    2 Comentârs → on Mehr Solidarität, bitte.
    Das Nullsummenspiel.

    Das Thema »Autonomie und Geld« ist ein Dauerbrenner: Zumal in Italien die Meinung weit verbreitet ist, dass Südtirol ein haushoher Nettoempfänger staatlicher Zuwendungen sei. Das ist jedoch falsch. Südtirol behält »lediglich« rund 90% der auf seinem Gebiet eingetriebenen Steuern ein, um damit zahlreiche Bereiche (Schule, Straßen, Gesundheit…) selbst zu verwalten. Das restliche Zehntel unserer Steuern geht an den Staat, womit dieser — meist schlechte — Dienstleistungen zurück ins Land bringt. Ein Nullsummenspiel. Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass wir uns Art und Höhe der Steuern großteils von Rom diktieren lassen müssen.

    Nicht zu vergessen ist, dass der Staat dieses Land für viele Jahrzehnte der höchst einträglichen Stromproduktion de facto beraubt hat. Nach bester kolonialer Manier wurden Gewässer konfisziert, Dörfer überschwemmt, Kraftwerke gebaut: Unser Land hat keinen Cent dafür bekommen, dass hier rund 1/8 (!) der staatlichen Stromproduktion stattgefunden hat — und nach wie vor stattfindet. Das nennt man Ausbeutung.

    Südtirol trägt also wenn überhaupt nur marginal zur regionalen Umverteilung bei. Ein schlechtes Gewissen braucht man dabei jedoch wohl keines zu haben, wenn man sieht, wie in Italien mit Steuergeldern umgegangen wird: Zum Beispiel wurde kürzlich eine prächtige Webseite finanziert, um den Tourismus anzutreiben. In einer Metropole wurde mit sehr viel Geld und Sonderbefugnissen ein funktionierendes Abfallwirtschaftssystem errichtet. Und ein römischer Minister geht sogar so weit, dass er EU-Fördergelder nach Brüssel zurückschicken möchte, weil die Regionen des Südens außerstande sind, sie sinnvoll einzusetzen. Italien hat kein Geldproblem.

    Die Null-Solidarität.

    Was wir hingegen drastisch steigern sollten, ist die externe Solidarität insgesamt. Da steht Südtirol zwar im Ruf, kleine Hilfsprojekte vorbildlich umzusetzen — das ist gut, reicht aber noch lange nicht. Erklärtes Ziel der UNO ist es, dass jedes Land mit durchschnittlich 0.7% des BIP zur Entwicklungszusammenarbeit beiträgt.

    Davon sind wir noch weit entfernt: Ich habe zwar keine offiziellen Zahlen darüber gefunden, was Südtirol genau in die EZA investiert. Eine absolute Insiderin bestätigt mir aber, dass unser Land erst einen Bruchteil dieses Anteils beiträgt. Das ist für ein reiches Land beschämend, und hier sollten wir ansetzen, wenn wir unseren Reichtum sinnvoll in eine bessere Welt investieren möchten: Mehr, viel mehr Geld für wirklich Bedürftige!

    Siehe auch: 01



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  • Verfall. Ein Unkenruf.

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    7 Comentârs → on Verfall. Ein Unkenruf.

    Was in der Luft liegt:

    1. Das Ende einer italienischen Regierung – weil ein »nicht ganz lupenreiner« Justizminister Probleme mit der Justiz bekommen hat. Anstatt zu dimittieren, will er solidarisch noch das gesamte Kabinett mit ins Verderben zerren. Staatssinn null.
      Wovon sich Italien wohl bald verabschiedet, ist eine schlechte und zerstrittene Regierung, die viele Probleme verdrängt, wenig Mut gezeigt und selbst grundsätzliche Programmpunkte (Interessenskonflikt, Wahlgesetz, Homo-Ehen…) nicht umgesetzt hat. Und dennoch — so traurig das ist: Es war die derzeit wohl bestmögliche Koalition.
    2. Eine neue italienische Regierung — einmal mehr unter dem maßgeblichen Einfluss des Oligarchen und Kleptokraten Silvio Berlusconi. Das wenige, was von Prodi ins Lot zurück- und auf den Weg gebracht wurde, wird durch eine kriminelle, demagogische Mehrheit wiederum verspielt werden, vom neuerlichen Verfall der Institutionen und der Verachtung vor Gewaltenteilung ganz zu schweigen.

    In absehbarer Zeit besteht keinerlei Hoffnung auf Besserung: Was die einen durch die Opfer der Bürgerinnen erwirtschaften, werfen die anderen zum Fenster raus. Diese zermürbende Dynamik wird zur Gewohnheit. Kreative Finanzgebarung und ständig ändernde Gesetze unterminieren die Rechtssicherheit. Und der Infekt der offenen Justizfeindlichkeit hat auch Mittelinks erreicht. Bonne nuit.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Eine Roadmap für Euskadi.

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    1 Comentâr → on Eine Roadmap für Euskadi.

    Während seiner öffentlichen Konferenz zum Thema Souveränität, die am 17.01.08 in Barcelona stattfand, präsentierte der baskische Lehendakari Juan José Ibarretxe (lies: Ibarretsche) seinen Zeitplan für den Mitbestimmungsprozess der baskischen Gesellschaft über den künftigen Status der Region:

    Roadmap.

    Es besteht also ein genau durchdachter Plan zur Durchführung mehrerer Befragungen, die auch dann stattfinden sollen, wenn die spanische Zentralregierung die Einladung zu einer politischen Einigung ablehnt. Hier ist eine aussagekräftige Video-Zusammenfassung der Konferenz.

    Bericht von Vilaweb (17.01.08):

    Ibarretxe proklamiert in Barcelona das »Recht zu Entscheiden«

    Der baskische Regierungschef, Juan José Ibarretxe, hat [am 17. Jänner 2008] während einer Konferenz in Barcelona, sein politisches Angebot wiederholt: Er erklärte, er werde das baskische Parlament um die Einberufung einer Volksbefragung zum 25. Oktober 2008 bitten. Falls die baskischen Bürger sich darin das »Recht zu Entscheiden« zuerkennen, werde er einen Verhandlungsprozess zwischen allen Parteien initiieren, der mit einem Unabhängigkeitsreferendum im Jahr 2010 enden soll.

    […]

    Das AXA-Auditorium (wo die Konferenz stattfand, Anm. d. Ü.) war so voll, dass zusätzliche Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden mussten.

    Die Worte des Lehendakari verfolgten u. a. der Präsident der Generalitat i. R. Pasqual Maragall, die Führungskräfte von CiU Quico Homs, Felip Puig und Oriol Pujol sowie Joan Ridao von ERC. Ibarretxe wurde mehrmals von langen Ovationen unterbrochen.

    Die Thesen Ibarretxes

    Der Vorsitzende der baskischen Regierung sagte, das 21. Jahrhundert sei jenes der freien Wahl zwischen politischen Projekten, und nicht jenes der Zwänge; er stellte klar, dass die baskische Gesellschaft über ihre eigene Zukunft entscheiden müsse und unterstrich, dass dieses Prinzip nicht zur Diskussion stehe. Die Ablehnung des Prozesses durch die spanische Regierung sei inakzeptabel, es könne nicht sein, dass Madrid mit der ETA verhandle, und gleichzeitig Verhandlungen mit der baskischen Regierung meide. Nie wieder solle es die ETA sein, die den Basken Hoffnungen eröffne; nur die baskischen Bürger selbst dürften in einem demokratischen Prozess und unter Anwendung des Selbstbestimmungsrechtes über ihre Entwicklung befinden.

    Ibarretxe erläuterte außerdem seinen Zeitplan für eine baskische Volksbefragung. Vor dieser Befragung, die am 25. Oktober durchgeführt werden soll, bietet Ibarretxe dem spanischen Präsidenten, der aus den Wahlen vom 9. März hervorgehen wird einen Gipfel an, um gemeinsame Kriterien für die Durchführung festzulegen. Im Juni will Ibarretxe die baskische Regierung bitten, die Befragung einzuberufen; dann sollen die Bürger darüber entscheiden, ob die baskischen Parteien innerhalb 2010 eine politische Einigung über ein Zukunftskonzept des Baskenlandes finden sollen. Im Falle der Zustimmung, und sobald die gewünschte Einigung stehe, wolle man sie dem Volk in Form eines Referendums vorlegen.

    Siehe auch: 01



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  • Fähnlein im Wind.
    Die Handelskammer verleugnet im Namen des Marketing erneut die Diversität unseres Landes

    Wein.Wie die Tageszeitung in ihrer heutigen Ausgabe schreibt, war die Südtiroler Weinwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Exportorganisation der Handelskammer (EOS) an der Londoner Fachmesse Wine+ präsent.

    Offensichtlich geschah dies unter der ausschließlichen Benutzung des Slogans »Wine from A. Adige«* mit dem Zusatz »wines of the italian alps«. Die Tageszeitung »A. Adige« kann von einer »absolut« italienischen Präsentation berichten.

    Es geht hier nicht um die Vorherrschaft einer Landessprache über die andere; selbst Südtirol präsentiert sich in England nicht auf Deutsch oder Italienisch, sondern eben auf Englisch. Vielmehr geht es um die — politische, gesellschaftliche, ja selbst vermarktungstechnische — Opportunität, sich offensiv als Teil Italiens zu vermarkten, und dabei die Besonderheit Südtirols zu opfern.

    Zu den Hauptaufgaben der EOS zählt schließlich jene, Südtirol und seine Waren im Ausland zu positionieren.

    Was bei der Dachmarke nicht sein durfte, wird nun also unter umgekehrten Vorzeichen Realität: Der Name Südtirol (South Tyrol, Südtirol/Sudtirolo, Südtirolo, Sudtirolo, Südtirol/A. Adige wären denkbare Alternativen) wird wie zu »schönen Zeiten« unter den Tisch gekehrt, und zwar zugunsten der Bezeichnung, die auch die Südtiroler Marketinggesellschaft am liebsten aus ihrem Wortschatz gestrichen hätte; »A. Adige« wird in keiner internationalen Kampagne der SMG benutzt. Auch die Wirkung der Dachmarke, der teuer finanzierten integrierten Südtirolwerbung, wird so bereitwillig zur Vortäuschung einer angeblich vollständigen Italianität unseres Landes geopfert.

    Die Handelskammer erweist sich erneut als eine – mit öffentlichen Mitteln finanzierte – Organisation, die die politische und gesellschaftliche Sensibilität unseres mehrsprachigen Landes verachtet.

    Zur Erinnerung: Die Handelskammer (zu der die EOS gehört) hatte im Jahr 2005 in der Person von Paul Zandanel eine Pressemitteilung herausgegeben, in der sie nicht weniger als eine endgültige Standortbestimmung für unser Land diktierte. Der Sukkus: »Südtirol ist nicht Tirol!«. In einer Mail an Herrn Zandanel hatte ich damals u. a. kommentiert:

    Im Übrigen nenne ich das, was Sie betrieben haben kreative Geografie: Wenn Südtirol nicht Tirol ist, was ist es dann? Wie lange müssen wir auf eine Aussendung warten, die uns belehrt, daß Südafrika nicht Afrika, Nordzypern nicht Zypern und Lateinamerika nicht Amerika sei?

    Siehe auch: 01 02

    *) Auch hat sich mehrmals für die Überholung dieser offiziellen Landesbezeichnung zugunsten von Südtirol/Sudtirolo oder Südtirolo ausgesprochen. 01 02



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  • Schweizer Verhältnisse.

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    12 Comentârs → on Schweizer Verhältnisse.

    SBB.

    Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB-CFF-FSS) bieten ihren Kunden eine übersichtliche und einfach zu bedienende Homepage – selbstverständlich in vier Sprachen. ¹ ²

    Als besondere Dienstleistung für Pendler und Fahrgäste, die häufig auf der selben Strecke reisen, steht der »persönliche Fahrplan« im Online-Angebot: Man gibt die gewünschte Strecke an, bestimmt einen Zeitraum und die Wochentage, an denen man fahren möchte. Das System erstellt dann einen maßgeschneiderten Fahrplan im PDF-Format, den man anschließend ausdrucken und als steten Begleiter bequem in der Geldtasche (oder am Handy) mitführen kann.

    Die gute Nachricht: Den persönlichen Fahrplan der SBB gibt es auch für Südtiroler Binnenstrecken. So kommen auch wir in den Genuss einer echten Schweizer Serviceleistung.

    1) Die SBB-Seite steht auf Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch zur Verfügung. Rumantsch wird leider nicht angeboten.
    Die Homepage von Tränitalia ist einsprachig italienisch. Weder die anerkannten Minderheitensprachen noch die Welt- und Reisesprache Englisch werden berücksichtigt.

    2) Die Homepage des Südtiroler Verkehrsverbundes ist vergleichsweise unübersichtlich, das fängt schon mit der kryptischen Internetadresse (http://www.sii.bz.it) an. Kleine Bushaltestellen werden häufig nicht gefunden (z.B. Ehrenburg). Die ladinische Sprachversion (SPELL) wurde aus politischen Gründen (!!) entfernt, die ladinischen Bezeichnungen von Haltestellen in ladinischen Ortschaften werden nicht erkannt.



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  • Sprachschutz als Konsumentenschutz again.

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    0 Comentârs → on Sprachschutz als Konsumentenschutz again.

    Mail vom 10. Jänner 2008:

    Sehr geehrter Herr Landeshauptmann,

    mit großer Genugtuung habe ich den Medien entnommen, dass Sie sich in letzter Zeit verstärkt um den Verbraucherschutz – im speziellen Fall von Versicherungskunden – gekümmert haben. Dies mit der Begründung, dass Versicherungsgesellschaften einen »öffentlichen Dienst« verwalten.

    Bereits vor geraumer Zeit war ich mit der Anregung an die Landesregierung herangetreten, den Sprach- und Konsumentenschutz mit einem eigenen, organischen Landesgesetz zu regeln, wie dies etwa in Katalonien mit sehr guten Ergebnissen gemacht wurde. Banken, Versicherungen, große Verkaufsketten (u.s.w.) sowie alle Empfänger von Landesbeiträgen sind dort dazu angehalten, Kundeninformationen, Prospekte, Verträge etc. in beiden Amtssprachen Katalanisch und Spanisch zur Verfügung zu stellen – und tun dies auch.

    Die Verbraucherzentrale, an die ich mein Schreiben wie auch diesmal z. K. gerichtet hatte, hatte mir damals bestätigt, dass in Südtirol diesbezüglicher Handlungsbedarf besteht.

    Landesrätin Sabina Kasslatter Mur sowie ihre Kollegen Werner Frick und Thomas Widmann sind mir jedoch auch nach mehrmaliger Nachfrage eine Antwort schuldig geblieben. Aus diesem Grund hoffe ich, dass nun Sie Herr Landeshauptmann mich darüber informieren können, ob und wann die Südtiroler Landesregierung plant, in diesem Bereich tätig zu werden.

    Zum Schluss möchte ich hier noch drei Internetseiten verlinken, auf denen ich das Problem beschrieben und die katalanische Lösung etwas detaillierter dargestellt habe:

    http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=54
    http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=28
    http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=24

    In der Hoffnung auf eine baldige Antwort verbleibe ich

    mit freundlichen Grüßen

    Simon Constantini, Brixen

    Antwort vom 14. Jänner 2008:

    Sehr geehrter Herr Constantini,

    herzlichen Dank für Ihre Mail und Ihre Anregungen. Ich bin in der Tat der Meinung, dass gerade auch Versicherungsgesellschaften einen öffentlichen Auftrag erfüllen und deshalb zweisprachig agieren solllten, wie übrigens noch zahlreiche weitere private Dienstleister mit öffentlichem Auftrag. Wir werden uns weiterhin in diese Richtung bemühen.

    Beste Grüße

    Dr. Luis Durnwalder
    Landeshauptmann

    Wie ich bereits im Zusammenhang mit der Antwort von Frau Kury geschrieben habe, finde ich die Interpretation, Versicherungen seien Konzessionäre eines öffentlichen Dienstes, an den Haaren herbeigezogen. Die Zweisprachigkeit in der Privatwirtschaft sollte über ein eigenes, transparentes Gesetz geregelt werden. Die Antwort von Herrn Durnwalder gibt Grund zur Hoffnung.

    Ich werde also weiterhin dran bleiben, um den Landeshauptmann (bei dem ich mich für die rasche, aber noch etwas vage Antwort bedanke) und seine Regierung daran zu messen, ob und wie sie sich tatsächlich »weiterhin in diese Richtung bemühen« werden.



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  • Schützen… heil?

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    0 Comentârs → on Schützen… heil?

    Bei den Schützen stehen demnächst Wahlen an. Doch anstatt einer klaren Distanzierung vom Rechtsextremismus – in Form einer personellen Erneuerung – könnte der peinliche Karrieresprung des ehemaligen »Bildungsreferenten« Peter Piock bevorstehen. Und der war erst vor rund einem Jahr seiner Ämter enthoben worden, weil er den NS-Revisionisten Gerd Schulze-Rhonhof als Referenten zu einer Kaderausbildung geladen hatte.

    Letzte Woche wurde Piock von seinen Kameraden als Kandidat für die Position des Landeskommandanten, höchste Charge der Südtiroler Schützen, ins Rennen geschickt. Beim Traditionsverein kommt es nun also zu einer demokratischen Nagelprobe: Wird man sich endlich von zweifelhaften Persönlichkeiten lossagen können, die die gesamte Truppe in ein schlechtes Licht rücken, oder wird man weiterhin ein – euphemistisch formuliert – nicht ganz lupenreines Verhältnis zum rechten Rand und dem Nationalsozialismus pflegen?

    Anstatt nach außen Antifa zu spielen, sollten die Strammen endlich bei sich aufräumen.

    Nachtrag vom 18.01.: In der heutigen Tageszeitung (NST) wird das Problem thematisiert. Angeblich könnte es bei den Schützen zu einer Spaltung kommen, falls Peter Piock zum Landeskommandanten gewählt wird. Es ist jedoch nur von einem »Imageproblem« die Rede, die Rechtsextremismus-Diskussion findet also weiterhin nur oberflächlich statt.



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