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  • Ulrich Ladurners Gespür für Härte.

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    Während Südtiroler Tageszeitungen das harte Vorgehen des spanischen Nationalstaats gegen Katalonien — zumindest auf den Titelseiten — ignorierten, erschien bei Zeit Online ein einschlägiger Artikel von Ulrich Ladurner. Diesen empörenden Beitrag des Südtiroler Journalisten möchte ich hier auszugsweise kommentieren.

    Die Katalanen treiben das fragwürdige Referendum über ihre Unabhängigkeit voran, Eskalation inklusive. Ihr undemokratisches Vorgehen zwingt Madrid zu harten Reaktionen.

    • Erste Frage: Haben wirklich die Katalaninnen eskaliert? Oder war es vielleicht doch der Zentralstaat (der zuvor übrigens jegliche Verhandlung über ein Referendum abgelehnt hatte)?
    • Zweite Frage: Was genau ist am Vorgehen der katalanischen Regierung, die eine Volksabstimmung und keinen gewaltsamen Putsch organisiert, undemokratisch?
    • Dritte Frage: Meint Ladurner tatsächlich, dass Madrid zu einer Vorgehensweise gezwungen war, die nun international von Politiker-, Bürgerrechtlerinnen und Medien scharf kritisiert wurde?

    Am 6. September verabschiedete das katalanische Regionalparlament ein Gesetz, das den Weg für ein Unabhängigkeitsreferendum frei machen sollte. 60 Abgeordnete stimmten dagegen, 72 stimmten dafür. Das war schon ein Zeichen dafür, dass selbst die katalanische Gesellschaft in dieser Frage tief gespalten ist.

    Es stimmten 72 Abgeordnete dafür, 11 enthielten sich und alle weiteren nahmen an der Abstimmung gar nicht teil. Ist »tiefe Spaltung« in einer Demokratie nicht quasi ein Normalzustand? Was wäre die Alternative? Dass sich die Mehrheit von 72 einer (nicht abstimmenden) Minderheit unterordnet?

    Darüberhinaus ist doch zu sagen, dass da nicht die Abspaltung beschlossen wurde, sondern die Befragung der Bevölkerung mithilfe eines demokratischen Verfahrens wie dem Referendum.

    Doch Puigdemonts Regierung kümmerte das nicht. Sie peitschte das Gesetz innerhalb von 48 Stunden durch das Parlament. Zeit für eine ausgiebige Debatte über eine so existenzielle Frage wie die Unabhängigkeit gab es nicht.

    Stimmt. Ideal ist das nicht. Hätte der Zentralstaat eine Abstimmung mitgetragen, hätte man ähnlich wie in Schottland eine längere Vorlaufzeit mit parlamentarischen und außerparlamentarischen Debatten einplanen können. Nachdem das Interesse von Madrid jedoch nicht einer sauberen Durchführung, sondern der Verhinderung galt, musste man diesbezüglich Kompromisse eingehen. Man hatte es ja schon mehrmals versucht.

    Doch in Katalonien wird schon seit Jahren (im Parlament und außerhalb) über die Selbstbestimmung diskutiert, weshalb zwar diese parlamentarische Debatte kurz ausfiel, aber im Laufe der Jahre doch genug Zeit vorhanden war, die unterschiedlichen Positionen zum Ausdruck zu bringen.

    “Das Referendum wird niemals stattfinden”, sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy deshalb und rief die katalanische Regierung zur Umkehr auf. Doch die machte immer weiter.

    Warum nennt Ladurner Rajoy, anders als die Katalaninnen, nicht ebenfalls undemokratisch? Oder ist das ewige Verbot eines Referendums (»niemals«!) etwa demokratisch?

    Dann schritt die Polizei ein. […] Das geschah nicht, wie Puigdemont glauben machen will, weil von der Zentralregierung der “De-facto Ausnahmezustand” ausgerufen worden sei. Das geschah auf Anordnung eines Richters in Barcelona, der sich veranlasst sah, gegen die Vorbereitung eines illegalen Referendums vorzugehen. Doch diese wichtigen Differenzierungen gehen jetzt unter.

    Erstens hatte die spanische Regierung kurz zuvor beschlossen, das katalanische Wirtschaftsministerium »auszuschalten« und zweitens ist es ein offenes Gehemnis, dass in dieser Frage Gerichte,  Zentralregierung und Geheimdienste »zusammenarbeiten«. Diese Konspiration hat sogar schon den UN-Sonderbeauftragten für Menschenrechte auf den Plan gerufen. Doch diese wichtigen Details und Differenzierungen gehen jetzt unter.

    Es geht auch unter, dass die katalanische Regierung das Referendum nicht gerade demokratisch ausgestaltet hat. Es sieht keine Mindestbeteiligung vor. Und es gilt die relative Mehrheit. Wenn also beispielsweise nur 20 Prozent der Katalanen abstimmten, und davon 50 Prozent plus 1 mit Ja votierten, hätte eine kleine Minderheit der Katalanen eine neue Republik geschaffen.

    Ein Referendum, das diesbezüglich den Ratschlägen der Venedig-Kommission des Europarats folgt, ist laut Herrn Ladurner also »nicht gerade demokratisch ausgestaltet«.

    In Punkt 7 des Code of Good Practice on Referendums empfiehlt die Venedig-Kommission ausdrücklich, von Beteiligungs- und Zustimmungsquora abzusehen.

    Das Schlimme an der jetzigen Lage: Rajoys berechtigtes Bestehen auf die Grundlagen der repräsentativen Demokratie klingt in der Hitze der Emotionen wie eine Kampfansage an das katalanische Volk.

    Nun ja… auch ein »berechtigtes Bestehen« kann eben eine Kampfansage sein, wenn man außerstande ist, politische Verhandlungen zu führen und völlig unverhältnismäßige Gegenmaßnahmen ergreift.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Katalonien: Angriff auf die Zivilgesellschaft.
    Hartes Vorgehen der Staatsanwaltschaft

    Der katalanische Unabhängigkeitsprozess sieht sich weiterhin mit einer schweren Kriminalisierung durch den Zentralstaat konfrontiert. Während heute die letzten am Mittwoch — während des Überfalls der Guardia Civil auf die katalanischen Institutionen — verhafteten Personen wieder auf freien Fuß gesetzt wurden, hat es die Staatsanwaltschaft nun auf zivilgesellschaftliche Akteure abgesehen.

    Wie mehrere katalanische und spanische Medien unisono berichten, wurden Emittlungen gegen Jordi Sánchez und Jordi Cuixart eröffnet, die den beiden Vereinen Assemblea Nacional Catalana und Òmnium Cultural vorstehen. Angeblich wird ihnen die Organisation eines Volksaufstands (sedición) vorgeworfen, worauf Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren stehen. Anlass der Ermittlungen soll dabei nicht das geplante Unabhängigkeitsreferendum sein, dessen Durchführung von beiden Vereinen mitgetragen wird, sondern die — teils bis jetzt andauernden — Massenproteste gegen das harte Vorgehen der spanischen Polizeikräfte gegen den Selbstbestimmungsprozess. Es werde auch erwogen, juristisch gegen einzelne Teilnehmerinnen der Kundgebungen vorzugehen.

    Siehe auch: 01 02



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  • La Vallée à coté des catalanes.

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    Le Conseil de la Vallée d’Aoste, dans sa séance d’hier, à approuvé à l’unanimité une résolution de soutien au parcours d’autodétermination de la Catalogne, presentée par tous les groupes.

    Résolution

    LE CONSEIL RÉGIONAL DE LA VALLÉE D’AOSTE

    RAPELLANT que le Conseil de la Vallée, symbole de l’Autonomie valdôtaine, issue de la lutte de la libération antifasciste et expression de liberté du Peuple valdôtain;

    CONSTATANT dans un moment de profondes attaques à nos prérogatives, surtout en matière budgétaire, de la part du pouvoir central, et à notre Autonomie financière, fruit de luttes et batailles au fil des années, qui ont garantì è notre Peuple un épanouissement politique, culturel, social et économique dans le temps, et qui aujourd’hui est réduit à la limite du soutenable, en obligeant la Vallée d’Aoste à des choix tranchants et difficiles;

    AYANT PRIS ACTE du parcours de autodétermination du Peuple Catalan;

    À LA SUITE des graves attaques à la démocratie et à la souveraineté du Peuple Catalan en cours aujourd’hui;

     

    CONDAMNE les graves épisodes qui se sont produit et qui ont été mis en acte par le Gouvernement Espagnol et le terrible tentatif sans précédent d’arrêter avec tout moyen le parcours démocratique de liberté qui met en discussion le principe de Autodétermination des Peuples;

    EXPRIME son plein soutien au Peuple Catalan et à son parcours de liberté et épanouissement politique, culturel, identitaire et linguistique dans une idée d’Europe des Peuples;

    INVITE les Institutions européennes, le Gouvernement italien et les parlamentaires valdôtains à intervenir pour condamner ces actes;

    SOUHAITE que le Peuple Catalan puisse atteindre la pleine reconaissance à l’Autodétermination qu’il revendique contre les attaques centralisatrices qui minent les droits et les prérogatives des Peuples;

    ET EXPRIME les fortes préoccupations et la totale contrariété des Institutions et de la communauté valdôtaine face à ces attaques toujours plus manifestes et pressantes contre notre Autonomie, contre les Autonomies spéciales et les Régions.

    Voir aussi: 01 02 || 01



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  • La Sardegna al fianco della Catalogna.

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    Durante la seduta che ha avuto luogo nella giornata di ieri il Consiglio regionale della Sardegna su proposta del Partito Sardo d’Azione ha approvato — all’unanimità — un ordine del giorno unitario per esprimere la propria solidarietà alla Catalogna e rivolgere un appello alla comunità internazionale:

    CONSIGLIO REGIONALE DELLA SARDEGNA
    XV LEGISLATURA

    Ordine del giorno n. 71

    approvato il 21 settembre 2017

    ORDINE DEL GIORNO SOLINAS Christian – TEDDE – CONGIU – USULA – DESSÌ – LEDDA – GALLUS – TUNIS – PITTALIS – ANEDDA – OPPI – TOCCO – PERU – SATTA – CONTU – MARRAS – PINNA Giuseppino – DEDONI – RUBIU – CHERCHI – DESINI – MANCA Pier Mario – UNALI sul diritto all’autodeterminazione del Popolo Catalano.

    ***************
    IL CONSIGLIO REGIONALE

    a conclusione della discussione del disegno di legge n. 449/A,

    VISTO il travaglio vissuto dal popolo catalano nel percorso democratico di affermazione del proprio diritto all’autodeterminazione, alla libertà e alla felicità collettiva;

    VISTA altresì la reazione repressiva e di chiusura al dialogo da parte del Regno di Spagna, che ha condotto all’arresto di funzionari ed esponenti politici della Generalitat de Catalunya;

    CONSIDERATI i rapporti di amicizia tra la Sardegna e la Generalitat de Catalunya, consacrati con l’apertura ad Alghero dell’unica sede di rappresentanza in Italia;

    RIAFFERMATO il diritto naturale ed inviolabile degli individui e dei popoli alla propria libertà ed autodeterminazione, e il dialogo e il rispetto come strumenti pacifici di composizione dei conflitti, ripudiando l’uso della forza e delle prevaricazioni;

    SOTTOLINEATO che proprio in questa Legislatura del Consiglio regionale, e proprio all’insegna del principio di autodeterminazione dei popoli, sono stati raggiunti risultati importanti sul piano delle relazioni e accordi internazionali finalizzati proprio a rivendicare in sede di Unione europea quei benefici e prerogative legati all’insularità e mai riconosciuti a livello italiano benché legittimati in plurime pronunce degli organismi sovranazionali,

    esprime

    la propria solidarietà al Popolo Catalano, confermando la propria vicinanza e sostegno morale e spirituale al loro insopprimibile anelito alla libertà,

    chiede

    alla Comunità internazionale ogni utile intervento al fine di garantire il diritto di esprimersi sull’autodeterminazione della Catalogna, attraverso il regolare e democratico referendum del 1° ottobre 2017.

    Cagliari, 21 settembre 2017

    ————————————
    Il presente ordine del giorno è stato approvato dal Consiglio regionale nella seduta del 21 settembre 2017.

    Vedi anche: 01 02



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  • Der Titelseitenvergleich.

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    Titelseiten einiger Tageszeitungen von gestern, 21. September 2017 — dem Tag nach dem Überfall der Guardia Civil auf die katalanischen Institutionen:

    Und hier die Titelblätter der Südtiroler Zeitungen — als ob nichts geschehen wäre:



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  • Südtirolkonvent: Ergebnisse im Landtag.

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    Heute ab 14.00 Uhr werden im Südtiroler Landtag die Endergebnisse des Südtirolkonvents präsentiert:

    1. Eröffnung und Begrüßung durch Vizepräsident Thomas Widmann (SVP);
    2. Vorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen des Forums der 100;
    3. Verlesung der Minderheitenberichte durch die jeweiligen Verfasserinnen;
    4. Verlesung/Erläuterung des Abschlussdokuments durch das Präsidium des Konvents;
    5. Technische Darlegung und Erläuterung über den Ablauf des Autonomiekonvents durch Eurac research;
    6. Beitrag/Stellungnahme des Landtagspräsidiums und Erläuterung der weiteren Vorgangsweise durch den Landtagspräsidenten Roberto Bizzo (PD).

    Die Sitzung kann über die Webseite des Landtags live mitverfolgt werden.

    Siehe auch: 01



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