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  • Integration — gegen die Wand.

    Heute titelt der A.Adige:

    Scuola Scioglilingua, gli stranieri studiano italiano e convivenza
    Una rete di insegnanti e operatori del sociale, tutti volontari
    Così gli immigrati superano l’esame per il “soggiorno”

    Aus dem Inhalt:

    Corsi d’italiano? «Sì, perché se si fa l’esame in tedesco vale soltanto in Alto Adige. […]»

    Wir — Bürger, Medien, NGOs und vor allem die politisch Verantwortlichen — haben also aus der Vergangenheit nichts gelernt. Jahrzehntelang haben Italiener in Südtirol geglaubt, sie könnten ohne Deutschkenntnisse auskommen. Die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung tragen wir noch heute. Und jetzt wiederholen wir dieselben Fehler bei den Zuwanderern aus Drittländern — das ist wirklich unentschuldbar, weil wir schon wissen, dass wir damit den Grundstein für weitere soziale Spannungen, Diskriminierung und womöglich Ghettoisierung legen.

    Vergleiche hierzu: 01

    Cëla enghe: 02 03 04



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  • Geschafft!

    Neuer Erfolg für den Prontuario: Nach den vehementen Kampagnen der letzten Jahre hat der AVS begonnen, auch für Bezeichnungen kleinster Orte auf das Fälschungswerk zurückzugreifen. Damit kehren toponomastische Erfindungen zurück, die — zumindest von der Wanderbeschilderung — zum Teil schon seit Jahrzehnten verschwunden waren. Rund hundert Jahre, nachdem sie von Ettore Tolomei zum Zwecke der Assimilierung ersonnen wurden, erfahren sie somit im autonomen Südtirol eine zweite Blüte.

    Dem AVS ist hierfür kein Vorwurf zu machen. Es ist nicht Sache eines privaten Vereins, Probleme der Politik zu lösen. Und die war in 40 Jahren seit Inkrafttreten des zweiten Autonomiestatuts (und in drei Jahren seit dem Wiederaufflammen der Diskussion durch nationalistisch motivierte Vereine und Medien) außerstande, eine brauchbare Lösung anzubieten. Trotz durchgehend absoluter Mehrheit im Landesparlament ist sogar die historische Toponomastik bis heute ohne rechtliches Fundament geblieben.

    Nun wird also auch Tolomeis Mikrotoponomastik neue Verbreitung erlangen: Zuerst wird sie bekannt gemacht und in wenigen Jahren soll dann (geht es nach den Vorstellungen der SVP) ihre Bekanntheit als Grundlage für die Beibehaltung erhoben werden.

    Das ist genauso sinnvoll, wie die nur sich selbst rechtfertigende, im luftleeren Raum schwebende Logik, die zur Aufrechterhaltung aller von Tolomei erfundenen Gemeindenamen führen soll: Landeshauptmann Luis Durnwalder hat schon mehrmals verkündet, sie müssten erhalten bleiben, weil sie bereits von Regionalgesetzen »festgestellt« worden seien. Bringen wir es auf den Punkt: Die Gemeindenamen sind in den Regionalgesetzen enthalten, weil sie (von nach wie vor gültigen faschistischen Dekreten) vorgeschrieben sind. Und jetzt sollen sie beibehalten werden, weil sie in den Regionalgesetzen enthalten sind. Die Logik ist sagenhaft.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Privatbesitz Autonomie.

    Die Paketannahme, die zum zweiten Autonomiestatut für die Region Trentino-Südtirol geführt hat, wurde von der SVP nach harten Auseinandersetzungen parteiintern beschlossen und bleibt bis heute reine Angelegenheit der Sammelpartei: Obgleich es schon damals üblich war, zu wichtigen Themen Volksabstimmungen durchzuführen — etwa in Italien zur Bestimmung der Staatsform (Republik oder Monarchie) — wurde verabsäumt, sich vorab oder zumindest nachträglich die basisdemokratische Legitimierung für die Autonomie von der Bevölkerung zu holen. Das hätte nicht nur breitere Identifikation zur Folge gehabt, sondern der Bevölkerung den Anspruch gegeben, aktiv mitzugestalten. Bis heute wird der Ausbau der Autonomie hingegen zwischen wenigen Spitzenfunktionären der Volkspartei und Rom ausgemauschelt, wie auch Thomas Benedikter bemängelt.

    So ist es nur konsequent, dass zu den offiziellen Feierlichkeiten zu »zwanzig Jahren Streitbeilegung«, die am 19. Juni in Wien stattfinden, einzig die Mehrheitspartei eingeladen wurde, die nicht einmal die Hälfte der Wählerschaft repräsentiert. Das ist und bleibt nicht die Autonomie der Südtirolerinnen, sondern die Autonomie der Volkspartei.



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  • Pretesti dalle gambe corte.

    Durante la discussione sulla toponomastica, svoltasi ieri a Kortsch, e che vorrei riassumere in un articolo a parte, uno spettatore ha rivolto la parola ad Alessandro Urzì (FLI), chiedendogli per quale ragione in Valle d’Aosta si sia riuscito ad abolire i toponimi inventati dai fascisti e in Sudtirolo, invece, no.
    L’esponente finiano ha voluto rispondergli citando un rappresentante dell’Union Valdôtaine, che, invitato a riferire davanti al parlamento sudtirolese, avrebbe dato questa spiegazione: i toponimi francesi/francoprovenzali, per i cittadini di lingua italiana, sono facilmente pronunciabili, e anche quando vengono pronunciati male rimangono comunque identificabili e comprensibili.
    Allora Harald Stauder (SVP), sindaco di Lana e moderatore del dibattito, ha ribattuto che, seguendo questa logica, la toponomastica di Tolomei si potrà abolire quando i cittadini sudtirolesi di lingua italiana avranno sufficiente padronanza della lingua tedesca per poter leggere e pronunciare correttamente i toponimi non italianizzati. E in realtà dovremmo già esserci.



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  • Parlament soll nationale Einheit sichern.

    Die staatliche Zentralisierungswut scheint kein Ende nehmen zu wollen: Die Parlamentsmehrheit aus PD, PDL und UDC, die Regierungschef Monti unterstützt, hat jetzt in die Verfassungsreform, mit der unter anderem das Parlament verkleinert werden soll, einen Passus eingefügt, der einer Wiedereinführung des 2001 aus dem italienischen Grundgesetz gestrichenen nationalen Interesses gleichkommt. Wird die Reform verabschiedet, wird den Kammern in Rom fortan das Recht eingeräumt, direkt in die regionale Gesetzgebung einzugreifen, um die rechtliche und wirtschaftliche Einheit der Republik sicherzustellen. Südtiroler und Aostaner Abgeordnete laufen gegen diesen drohenden Einschnitt, der die Landesparlamente unter Kuratel stellt, gemeinsam Sturm und fordern die Regionenkonferenz auf, sich ebenfalls zu engagieren. Senator Oskar Peterlini (SVP) teilte jedoch mit, dass PD, PDL und UDC, informellen Auskünften zufolge, nicht bereit seien, die Maßnahme zu überdenken.

    Die Auswirkungen der Anerkennung eines übergeordneten nationalen Interesses dürften für Südtirol noch wesentlich spürbarer werden, als die ohnehin schon im Autonomiestatut enthaltene Einschränkung, das Land müsse sich bei der Wahrnehmung seiner autonomen Befugnisse den wesentlichen Reformen des Staates unterordnen.



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  • Ladinerinnen wachsen am schnellsten.

    Eine Aussage der soeben veröffentlichten Ergebnisse der letzten Volkszählung, die es hervorzustreichen gilt: Ungeachtet des zahlenmäßigen Verhältnisses der Sprachgruppen zueinander sind in absoluten Zahlen alle drei gezählten Gemeinschaften während des letzten Jahrzehnts gewachsen. Am schnellsten — um 50% schneller als die deutsche und mehr als doppelt so schnell wie die italienische Sprachgruppe — sind erstaunlicherweise die Ladinerinnen gewachsen, nämlich um fast 10% (von 18.736 im Jahr 2001 auf 20.548 im Jahr 2011). Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass sich Bürgerinnen aller Sprachgruppen in diesem Land wohlfühlen. Die Italienerinnen wachsen etwas langsamer als die anderen Sprachgruppen, weil sie vor allem in den Städten leben, wo Familien (egal welcher Sprachgruppe sie angehören) im Durchschnitt kinderärmer sind. Trotzdem sind auch sie in absoluten Zahlen gewachsen, weshalb man aus dem minimalen anteilsmäßigen Rückgang nicht schließen darf, dass viele italienische Südtirolerinnen gezwungen waren, wegzuziehen.



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  • D’Hondt und die Ladinerinnen.

    Welche Auswirkungen hätte das d’hondtsche Sitzzuteilungsverfahren für die ladinische Minderheit? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hat auch Albert Pizzinini (Ladins Dolomites) befragt, der behauptet, dass die Ladiner durch das geplante Wahlgesetz stark benachteiligt wären. De facto, so Pizzinini, wäre lediglich die Vertretung der Ladinerinnen gewährleistet, die Stimmen von Wählern der anderen Sprachgruppen erhalten. Die SVP wäre also auch in dieser Hinsicht die wahre Begünstigte dieses Zuteilungsverfahrens. Unter Umständen könne es sogar soweit kommen, dass der Kandidat, der in Ladinien am meisten Stimmen erhält, von einer ladinischen Kandidatin verdrängt wird, die in Ladinien keine einzige Stimme bekommen hat.

    Für eine endgültige Lösung der ladinischen Vertretung im Landtag wäre es laut Pizzinini erforderlich, einen eigenen Wahlkreis zu bilden, damit die Ladinerinnen ihre Vertreterin selbst auswählen können. Im ebenfalls ladinischen Fassatal (Trentino) sei diese Forderung bereits umgesetzt. Den Ladinerinnen, die außerhalb der ladinischen Täler leben, sollte es laut Pizzinini gestattet sein, im ladinischen Wahlkreis zu wählen.

    Ferner wäre es wichtig, die Vertretung der Ladinerinnen auf zwei Landtagsabgeordnete aufzustocken, damit eine davon Landesrätin werden könne.

    Leider kümmere sich die Landespolitik aber nur um die Wahrung ihrer eigenen Interessen, während die Ladinerinnen gespalten und deshalb nicht imstande seien, sich selbst zu wehren. Paradox sei, dass Ladinervertreter Florian Mussner gegen die Interessen der eigenen Sprachgruppe das Wahlgesetz der SVP unterstütze, so Pizzinini abschließend.

    Cëla enghe: 01 02



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  • WIFO: Mangelhafte Mehrsprachigkeit.

    Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) der Handelskammer Bozen hat kürzlich das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, bei der im April 2012 Südtiroler Unternehmer nach den Sprachkenntnissen der eigenen Mitarbeiterinnen befragt wurden. Die Studie zeichnet ein ernüchterndes Bild: Nur rund die Hälfte der jungen Arbeitenden haben nach Einschätzung ihrer Arbeitgeberinnen zufriedenstellende Sprachkenntnisse. Bei den älteren Mitarbeiterinnen sinkt dieser Wert auf 36%. Der Trend ist also positiv, aber bei weitem nicht ausreichend.

    Wichtig ist auch die Feststellung, dass bei den neuen Südtirolerinnen nur die Italienischkenntnisse zufriedenstellend seien, nicht aber die Kenntnisse der deutschen Sprache. Politik und Unternehmerinnen müssen sich dieses Problems endlich annehmen.

    Cëla enghe: 01 02 03



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