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  • L’unità non è (più) sacra.

    Il 36% degli italiani sarebbe disposto a sostenere la secessione se vi fosse un referendum ufficiale. — Il 36% degli italiani del Sudtirolo? No, il 36% di tutti i cittadini della penisola.

    È questo il dato, a dir poco sorprendente, emerso da un sondaggio effettuato dal rinomato Istituto Piepoli su un campione rappresentativo di tutta la popolazione italiana (margine di errore ±4,3%). Con ben oltre un terzo degli intervistati disposto a un voto affermativo sulla secessione della propria regione dall’Italia il consenso sul principio dell’indivisibilità si è definitivamente rotto. Nel Veneto, unica regione considerata in maniera distinta, visto il recente referendum autogestito, oltre la metà degli intervistati (51%) si è detta favorevole al distacco dall’Italia. In realtà però, depennando gli indecisi, la percentuale salirebbe al 61% contro il 39% di contrari — proporzioni da fare impallidire scozzesi e catalani.

    Pochi giorni fa Demos & Pi, in un sondaggio commissionato dal quotidiano la Repubblica, era giunto a conclusioni molto simili, rilevando una quota del 55% di cittadini veneti favorevoli all’indipendenza e dando quindi maggiore sostanza e credibilità al risultato.

    Per il Sudtirolo questa volontà ormai diffusa di disfare lo stato nazionale potrebbe essere un’occasione da non perdere — con la possibilità di trovare alleanze più vaste sulla realizzabilità legale dell’indipendenza.

    Cëla enghe: 01



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  • Falsche Frage?

    Ob sich Südtirol die Unabhängigkeit überhaupt leisten könne, werden wir des Öfteren gefragt. Um diese Frage zu beantworten, können wir sie auch einfach mal umdrehen: Kann Südtirol es sich leisten, weiterhin auf die Unabhängigkeit zu verzichten?

    Darauf, dass wir jeden Tag rund sechs Millionen gen Süden schicken, und zwar ohne Gegenleistung und ohne spürbare Verbesserung der Verschuldungssituation (im Gegenteil), haben wir bereits hingewiesen. Stattdessen wird unser Beitrag zunehmend mit Neid und Häme quittiert.

    Nun müssen auch bei uns schmerzliche Einschnitte selbst in Kernbereichen wie der Gesundheitsversorgung vorgenommen werden: Tagelang war unsicher, ob der HBO-Dienst aufrecht erhalten werden kann, der in Bozen auch fürs Trentino und Teile des Gardasees abgewickelt wird. Dafür haben — laut gestriger Angabe der Tageszeitung A. Adige — Kalabrien zwölf und Sizilien 18 HBO-Anlagen in Betrieb (zum Vergleich: in ganz Deutschland gibt es nur 30 davon, die Schweiz hat zwei und Österreich gar nur eine).

    Laut Tiroler Tageszeitung droht Südtirol aufgrund seiner zunehmenden Standortschwäche gar der Abzug seines wichtigsten privaten Arbeitsgebers — der LH Kompatscher und Ministerpräsident Renzi noch eine letzte Chance geben will. Laut Leitner-Chef Seeber

    […] habe Tirol als Wirtschaftsstandort derzeit aber klar bessere Bedingungen als Südtirol. Seeber nennt viel raschere Behördenverfahren oder Finanzprüfungen ebenso wie vor allem niedrigere Steuern. In Italien wuchere der Bürokratismus, zudem würden bis zu 55% des Betriebsergebnisses von der Steuer weggefressen, in Österreich nur 25%. Im Vorjahr zahlte Leitner in Italien 24,5 Mio. an Steuern und Sozialabgaben.

    Zuletzt hatte es in Südtirol (noch 33.000 Indus­triejobs) eine ganze Reihe an Pleiten sowie Kündigungswellen bei Industriebetrieben wie Hoppe, ZH oder Würth gegeben. Die Befürchtung, dass Leitner als größter privater Arbeitgeber (fast 950 Jobs in Sterzing) verstärkt nach Telfs oder andere Standorte auslagert, geht um. Seeber setzt vorerst noch Hoffnungen in Ministerpräsident Matteo Renzi und Südtirols neuen LH Arno Kompatscher.

    Niemand redet hier dem Steuer- und Sozialdumping das Wort — doch es wird auch niemand ernsthaft behaupten können, dass in Österreich einer geringeren Steuer- und Bürokratiebelastung ein schlechteres Wohlfahrtssystem entspräche, als in Südtirol. Eher im Gegenteil, wenn man an Kindergeld und andere soziale Unterstützungs- und Abfederungsmaßnahmen denkt. Auf Dauer ist auch gar nicht an eine Aufrechterhaltung des Sozialstaats zu denken, wenn die Wettbewerbssituation im Vergleich zu direkten Nachbarn (noch dazu in derselben Euregio) um so vieles schlechter ist.

    Auch mit Entsolidarisierung, die in diesem Kontext sehr häufig erwähnt wird, hat dies wenig zu tun: Nicht nur, dass in südlichen Regionen mit Transferleistungen des Staates oft (überflüssige) Dienste finanziert werden, die wir uns inzwischen kaum noch im notwendigen Ausmaß selbst leisten können, was den Begriff der Solidarität an sich ad absurdum führt. Der Finanzausgleich hat während der letzten zehn Jahre, gestützt auf illegale Maßnahmen der Zentralregierung (Verfassungsgerichtsurteile!), auch ein bereits unerträgliches (und nicht mehr nachhaltiges) Ausmaß angenommen, wie wir demnächst in einer gesonderten Analyse zeigen werden.

    Was zu fordern wäre ist also einerseits, dass wir unsere politische Zukunft selbst bestimmen können — und andererseits keineswegs die Abschaffung von solidarischen Transferleistungen, sondern ein seriöser, transparenter, an klare Regeln und Mitbestimmung gebundener europäischer Finanzausgleich. Es kann nicht weiter sein, dass denjenigen, die solidarisch sind auch noch vorgeschrieben wird, wie und wo sie sparen müssen — und zwar von denjenigen, die unterstützt werden. Zudem bremsen uns schlecht funktionierende Verwaltung, Bürokratie und Korruption inzwischen dermaßen ein, dass unsere Fähigkeit, solidarisch zu sein, bald gar nicht mehr gegeben sein dürfte.



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  • Sonntagsfrage: Alcune considerazioni.

    Il quotidiano sudtirolese Tageszeitung ieri ha pubblicato i risultati di un sondaggio rappresentativ o (Sonntagsfrage — ovvero: «che cosa votereste se domenica si celebrassero le elezioni?») per cercare di capire se e come gli elettori sanzionerebbero il comportamento dei politici nel cosiddetto «scandalo pensionistico».

    Più che il risultato stesso del sondaggio è interessante come viene recepito dai media, soprattutto se paragonato al comportamento (a dir poco scettico e distanziato) che hanno tenuto nei confronti del sondaggio di Süd-Tiroler Freiheit sulla secessione.

    Secondo l’istituto Dr. Gruber & Partner, che ha effettuato la rilevazione, la SVP perderebbe 6,8 punti percentuali (p.p.) rispetto alle ultime elezioni alla Dieta Sudtirolese — ma perderebbero anche i Freiheitlichen (-10,4 p.p)., i Verdi (-4 p.p.), Süd-Tiroler-Freiheit (-3,7 p.p.), il PD (-2,1 p.p.) e BürgerUnion (-1,9 p.p.). Gli unici a guadagnare sarebbero i pentastellati con un’impennata pari a 9 punti.

    Tutti questi dati vengono analizzati e commentati, sia da Tageszeitung che da Salto e Corriere, come se fossero «reali» e senza considerare il potenziale errore (la cosiddetta deviazione standard) indicata da Dr. Gruber & Partner nella misura di ben ±3,48 punti. Che cosa significa? — In parole povere vuol dire che fra il valore minimo realistico e quello massimo può sussistere una forbice massima di quasi sette punti percentuali, dovuti alla dimensione del campione (700 intervistati). A questa forbice andrebbero aggiunte altre possibili fonti di errore, come la mancata risposta, le risposte non veritiere o eventuali imprecisioni dovute all’incomprensione della domanda o alla sua formulazione poco chiara e suggestiva.

    Tutto ciò, aggiunto al fatto che né Tageszeitung, né Salto sanno distinguere fra percentuale (%) e punti percentuali (p.p.), la dice lunga sulla capacità (di auto-)critica dei media.

    Due pesi e due misure

    Ma non è tutto: Infatti nel caso del sondaggio ‘secessionista’ di Süd-Tiroler Freiheit praticamente tutti i media hanno constatato come i dati non fossero sicuri e verificabili. Ebbene: premesso che esistono tecniche sondaggistiche molto affidabili, anche i sondaggi telefonici (a campione rappresentativo) come quello effettuato da Dr. Gruber & Partner non sono per nulla più «sicuri» di quel che fu il sondaggio (non rappresentativo) di Süd-Tiroler Freiheit. In entrambi i casi è necessaria una buona dose di fiducia (nell’istituto di ricerca e, rispettivamente, nel partito organizzatore del sondaggio), perché in sostanza potrebbero essersi inventati i risultati. Di sana pianta.

    Cëla enghe: 01



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  • Nazis im öffentlichen Raum

    Laut Antifa Meran findet heute im Veranstaltungszentrum Black Box in Leifers ein Neonazi-Konzert statt. Einige der Akteure des heutigen Abends aus dem Dunstkreis der Blood & Honour-Bewegung sind bereits mit Szenegrößen wie Michael Regener (ehemaliger Sänger von Landser) gemeinsam auf der Bühne gestanden.

    Als ob es nicht schon schlimm genug wäre, dass derartigen Bands in Südtirol überhaupt eine Plattform geboten wird, erschreckt noch ein weiteres pikantes Detail: Die Black Box ist eine von der öffentlichen Hand finanzierte, sich im Besitz der Gemeinde Leifers befindliche Einrichtung. Verwaltet wird die Black Box von einem ehemaligen Gemeinderat der Lega Nord. Gleich angrenzend befindet sich ein Jugendzentrum.

    Obwohl die Gemeinde die Verwaltung nicht selbst überhat, trägt sie nach wie vor Verantwortung, was in der Black Box passiert. Ein Nazi-Konzert darf dort nicht passieren.



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  • Lega gegen Mancino-Gesetz.

    Die Lega Nord hat dieser Tage auch in Südtirol begonnen, Unterschriften für fünf neue staatsweite Referenda zu sammeln. Zwei davon sprechen Bände über die in Wahrheit wohlbekannte Gesinnung dieser Partei: Zum einen soll Zuwanderern verboten werden, an öffentlichen Stellenausschreibungen teilzunehmen und zum anderen soll das Gesetz 205 von 1993 abgeschafft werden. Besser als Mancino-Gesetz bekannt, untersagt letzteres die Förderung von ethnisch, religiös und rassistisch motivierter Diskriminierung und Gewalt, zudem die Verwendung faschistischer und nationalsozialistischer Symbole. Obwohl es nur halbherzig umgesetzt wurde, möchte die Lega das Gesetz wohl aus dem Weg räumen, um ihre rassistische Propaganda noch unbeschwerter ausleben zu können. Auf der offiziellen Webpräsenz der Kampagne heißt es:

    Con la scusa della discriminazione razziale, etnica e religiosa, attraverso questa legge ci impediscono di difendere i nostri valori, la nostra storia e la nostra cultura.

    Wie die Freiheitlichen, die mit der Lega und anderen unappetitlichen Akteuren eine EU-Wahlpartnerschaft eingegangen sind, ein derartiges Engagement ihren Wählern erklären (würden), bleibt freilich offen.



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  • Sprache: EuGH widerspricht Kassation.

    Im November 2012 hatte das italienische Kassationsgericht ein Gerichtsverfahren für nichtig erklärt, weil es in deutscher Sprache geführt worden war: Dieses Recht stehe ausschließlich in Südtirol ansässigen italienischen Staatsbürgern zu, doch der Fall betraf eine deutsche Staatsbürgerin. Trotz eines Präzendenzfalls (Bickel und Franz) von 1998, in dem der EuGH bereits klargestellt hatte, dass die Sprachregelungen auch für ausländische Bürger zu gelten hätten, versuchte die italienische Justiz erneut, Deutsch zur Eingeborenensprache zu degradieren — als eine Sprache, die nur einigen wohlumrissenen Individuen zusteht, anstatt allgemeine und gleichgestellte Verwaltungs- und auch Justizsprache zu sein, wie das Autonomiestatut (Art. 100) eigentlich vorsieht.

    In einem ähnlichen Fall, in dem sich wiederum zwei ausländische Bürgerinnen in einem deutschsprachigen Prozess gegenüberstanden, wandte sich nun das Bozner Landesgericht zur Klärung der Sprachfrage an den EuGH, der dem Kassationsgericht in seinem heutigen Urteil ausdrücklich widersprach: Deutsch kann in Südtirol nicht nur für Einheimische Verfahrenssprache sein. Dies habe man bereits 1998 für strafrechtliche Verfahren entschieden und müsse selbstverständlich auch für andere Verfahren gelten.

    Die Erwägungen, die den Gerichtshof im Urteil Bickel und Franz (EU:C:1998:563) veranlasst haben, einem Unionsbürger, der Angehöriger eines anderen als des betreffenden Mitgliedstaats ist, das Recht zuzuerkennen, sich im Rahmen eines Strafverfahrens auf eine Sprachenregelung wie die im Ausgangsverfahren in Rede stehende zu berufen, so dass er sich in einer der in dieser Regelung vorgesehenen Sprachen an das angerufene Gericht wenden kann, sind so zu verstehen, dass sie für jedes in der betreffenden Gebietskörperschaft geführte gerichtliche Verfahren und insbesondere für ein Zivilverfahren gelten.

    Interessant ist, dass die italienische Regierung (laut EuGH-Urteil) ausdrücklich gegen eine Ausweitung der Sprachrechte im Sinne einer tatsächlichen Gleichberechtigung der Sprachen argumentiert hatte:

    Zum Einwand der italienischen Regierung, wonach es keinen Grund gebe, das Recht zum Gebrauch der Sprache der betreffenden ethnischen und kulturellen Minderheit auf einen Bürger eines anderen Mitgliedstaats als der Italienischen Republik auszudehnen, der sich nur gelegentlich und vorübergehend in der fraglichen Region befinde, da ihm Mittel zur Verfügung stünden, mit denen er seine Rechte angemessen ausüben könne, obwohl er die Amtssprache des Aufnahmemitgliedstaats nicht kenne, ist darauf hinzuweisen, dass dieser Einwand von der italienischen Regierung auch in der dem Urteil Bickel und Franz (EU:C:1998:563, Rn. 21) zugrunde liegenden Rechtssache erhoben worden war und vom Gerichtshof in den Rn. 24 bis 26 seines Urteils mit der Erwägung zurückgewiesen wurde, dass die im Ausgangsverfahren in Rede stehende Regelung gegen das Diskriminierungsverbot verstößt.

    Soviel zum Thema Mehrsprachigkeit im nationalstaatlichen Kontext. Dies ist ein konkretes Beispiel dafür, inwiefern die Europäische Union ein Beitrag zur Absicherung der kulturellen und sprachlichen Vielfalt auch in Südtirol ist. Der Zentralstaat leistet sogar mehrmals Widerstand in derselben Sache, sodass man sich diese Gleichstellung nun ein zweites Mal »erstreiten« musste.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Freiheitliche mit Ultranationalisten.

    Die Südtiroler Freiheitlichen treten — unterstützt von der BürgerUnion — im Bündnis mit der Lega Nord zur kommenden Europawahl an. Auf europäischer Ebene gehören neben der Lega noch weitere rechtspopulistische und rechtsextremistische Parteien zu dieser Allianz: Die FPÖ, der französische Front National und die Gefolgsleute des Niederländers Geert Wilders unter anderen.

    Außer der Ausländerinnen- und Minderheitenfeindlichkeit eint all diese Akteure die Forderung nach weniger Europa und stärkeren Nationalstaaten. Genau dies würde einer Regionalisierung des Kontinents, der Selbstbestimmung für Südtirol und selbst der Stärkung unserer Europaregion zuwiderlaufen und schaden. Selten wie an diesem Beispiel zeigt sich deutlich, dass rechte/nationalistische Ideologie und Selbstbestimmung kaum glaubwürdig unter einen Hut zu bringen sind.

    Wer bei der Europawahl die Blauen wählt, weiß, welche Positionen dadurch im Europaparlament gestärkt werden.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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