Der Schweizer Architekt Jacques Herzog (»Herzog & De Meuron«) bei NZZ Standpunkte. Die meisten seiner Aussagen sind auch auf Südtirol übertragbar.
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Gute Architektur, schlechte Siedlungspolitik.
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Bashing.
»Italien-Basher« ist ein Titel, der mir gefällt. Nicht weil er zuträfe, sondern weil er die Hilflosigkeit des Gegners bloßstellt. Einst war die bequemste Schublade noch die des Braunen: Man mag sich vielleicht kaum noch daran erinnern, doch es ist erst fünf-sechs Jahre her, da wurde man in Südtirol pauschal als Nazi beschimpft, wenn man sich für die Selbstbestimmung starkmachte. Dass das heute nicht mehr geht, ist ein Stück weit ein Verdienst von
.
»Italien-Basher« ist eine vergleichsweise milde Verunglimpfung, die sich jene inzwischen zurechtgelegt haben, die einsehen mussten, dass
alles andere als rechts ist, aber allmählich nicht nur die Deutungshoheit darüber zu verlieren drohen, was links, sondern auch noch darüber, was gut und böse ist.
Über Jahrzehnte war für diese Leute der Zentralstaat das Gute, kritisiert wurde nur südtirolintern. Wenn sich jetzt ein »Linker« anmaßt, auch den Staat in die Mangel zu nehmen — und das auch noch jemand ist, der grundsätzlich Schwierigkeiten mit Nationalstaaten hat — muss er schon soviel Gelassenheit aufbringen, sich einen »Basher« nennen zu lassen.
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Italien spart sich die Minderheiten.
Wie das Onlineportal SüdtirolNews berichtet, hat die Zentralregierung im Zuge der Sparmaßnahmen die Beiträge für Minderheitenzeitungen gestrichen. Dadurch besteht nicht nur die sehr reale Gefahr, dass die Südtiroler Tageszeitung — welche es ohne diese Beiträge nicht gäbe — schließen muss, sondern auch, dass ein hervorragendes Projekt erst gar nicht starten kann: Die geplante Umwandlung der ladinischen Wochenzeitung Usc di Ladins in eine Tageszeitung.
Diese an sich schon schweren Konsequenzen für relativ starke Minderheiten, wie jene in Südtirol, könnten jedoch für zahlreiche andere Sprachgemeinschaften in Italien den endgültigen Todesstoß bedeuten. Die meisten befinden sich ohnehin bereits einen Schritt vor dem Abgrund oder siechen als lokale Folkloresprachen vor sich hin.
Einmal mehr beweist sich, was für einen Nationalstaat »Mehrsprachigkeit«, »Vielfalt« und »Pluralismus« im Zweifelsfall sind: Nichts als schöne Worte — Lippenbekenntnisse, die nerven und am besten nichts kosten.
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Witzgebilde.
zu ff Nr. 02 vom 12. Jänner 2012
In seinem Leitartikel vermischt Norbert Dall’Ò das begriffliche Problem (was ist ein »Freistaat«, was heißt »Vollautonomie«?), das auch von
aufgeworfen wurde, mit der inhaltlichen Frage nach Sinn und Unsinn eines unabhängigen Südtirol. Über die pauschale Verhöhnung von Kleinstaaten als »Witzgebilde« hinaus bleibt er eine Erklärung schuldig, warum wir am Europa der Nationalstaaten festhalten sollten, anstatt es endlich aufzubrechen, um ein bürgerinnen- und realitätsnäheres Modell voranzutreiben.
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Confermato l’Accordo di Milano.
L’ultimo governo Berlusconi, dopo aver steso e firmato l’Accordo di Milano, si era premurato di ricorrere contro le esenzioni IRPEF che, dando esecuzione allo stesso, l’esecutivo sudtirolese aveva decretato. Nel rifiutare quelle eccezioni, la consulta ha ora riconosciuto il rango costituzionale dell’accordo.
Pur non riguardando direttamente le misure del governo Monti, le deduzioni della Corte costituzionale sono un’ottima notizia per la tenuta del nostro sistema di finanziamento: considerandone la superiorità gerarchica rispetto alla normativa «ordinaria», il Presidente del consiglio italiano non potrà che fare marcia indietro su alcuni provvedimenti. Rimarrà comunque da verificare se la consulta non intenderà dare precedenza al famigerato «interesse nazionale» nel giudicare eventuali ricorsi contro le manovre finanziarie del «professore».
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Lingue «minoritarie» al parlamento europeo.
Nella giornata odierna la presidenza del parlamento europeo passerà dal popolare Jerzy Buzek al socialdemocratico Martin Schulz, lo stesso che da Berlusconi venne proposto per il ruolo di kapò nazista. Oltre a un aumento di potere e di prestigio per il parlamento, che — al contrario di consiglio e commissione — rappresenta direttamente il popolo europeo, Schulz ha annunciato di voler perseguire un maggior riconoscimento delle lingue senza stato. Mentre i presidenti popolari (nella cui area di riferimento si trova anche l’SVP) avevano sempre rifiutato le richieste pervenute soprattutto da baschi e catalani di poter parlare nelle rispettive lingue, il nuovo presidente non interporrà ostacolo alcuno. Tanto più che la possibilità di far uso delle lingue minoritarie non comporterà alcun costo aggiuntivo per l’eurocamera. Si tratta di un segnale di superamento degli stati nazionali come unico punto di riferimento dell’istituzione.
Nel parlamento italiano, come nella maggior parte degli altri parlamenti «nazionali», le lingue minoritarie non sono tutt’ora ammesse.
Cëla enghe:
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Parlamento favorevole alle etichette bilingui.
per prima ha sollevato il problema dell’etichettatura bilingue dei prodotti in Sudtirolo, chiedendo una legge per la protezione delle consumatrici ispirata al modello catalano. Ora il parlamento sudtirolese ha approvato una mozione con la quale chiede al proprio governo di sensibilizzare produttori e rivenditori locali, e al parlamento statale di legiferare in questo senso. La necessità di rivolgersi a Roma rende evidente che la nostra autonomia — spesso e volentieri definita la migliore al mondo — non ci consente di prendere provvedimenti legislativi propri a tale scopo, a differenza di quella catalana. Se quindi si è fatto un primo, piccolo passo (che va riconosciuto), non bisogna aspettarsi che l’equiparazione delle lingue avvenga in breve tempo. Basti pensare da quanto tempo vige l’obbligo di fornire medicinali con foglietto illustrativo bilingue, e con quali risultati (in comparazione ad altre realtà europee
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).Per essere completa, sarebbe necessario che una legge per la protezione delle consumatrici, oltre al tedesco e all’italiano, contemplasse anche il ladino!
Cëla enghe:
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London setzt Schottland unter Druck.
Dass »Alba«, wie das Land auf Gälisch genannt wird, ein Referendum über seine Abspaltung vom Vereinigten Königreich (UK) abhalten darf, steht mittlerweile außer Frage. Obschon London die legalen Mittel hätte, die Befragung zu verhindern, wurde diese Möglichkeit von vornherein ausgeschlossen. So sagte der zuständige Londoner Staatssekretär unmittelbar nach der letzten Schottlandwahl, als die sozialdemokratische und separatistische SNP die absolute Mehrheit im Parlament von Holyrood errang:
Ich nehme an, wir könnten die verfassungsrechtliche Frage aufwerfen, wer die Zuständigkeit [ein Referendum einzuberufen] hat und wer nicht, doch ich glaube, das wäre kein sinnvoller Zeitvertreib. Wenn das aktuelle Thema die Zukunft Schottlands innerhalb des Vereinigten Königsreichs ist, dann ist es wichtiger, diese Debatte zu führen, als darüber zu diskutieren, ob wir die Debatte führen dürfen.
Kurz darauf preschte der schottische Ableger der konservativen Tories vor und verlangte… nicht etwa das Verbot, sondern die sofortige Abhaltung des Referendums, obwohl es die SNP von vornherein für die zweite Hälfte der Legislaturperiode angekündigt hatte. Vorgeschoben wurden wirtschaftliche Gründe, ausschlaggebend für die Haltung der Tories dürfte jedoch sein, dass sie sich bei einer baldigen Durchführung bessere Chancen für einen Verbleib beim Vereinigten Königsreich ausrechnen, als nach einer längeren Wahlkampf- und Meinungsbildungsphase.
Ähnliche Hintergedanken dürften den britischen Premier David Cameron (ebenfalls Tories) antreiben, der jetzt Druck auf Edinburgh ausübt: Auch er will, dass die schottische Regierung das Referendum noch vor 2014 durchführt, wie er in einem Interview mit Sky News mitteilte. Außerdem sei er der Meinung, dass nicht — wie geplant — mehrere Optionen (Ausbau der Autonomie, Sezession, Status quo…), sondern nur eine Frage mit zwei Antwortmöglichkeiten (ja/nein) zur Abstimmung stehen sollte.
Der schottische Premierminister Alex Salmond stellte indes erneut klar, dass er sich von seinen Plänen nicht abbringen lassen werde, die Volksbefragung zwischen 2014 und 2016 durchzuführen, wie er es den Schottinnen vor den Wahlen angekündigt hatte. Seine stellvertretende Premierministerin Nicola Sturgeon betrachtet die Worte Camerons gar als »unerträgliche Einmischung in eine Entscheidung, deren Zeitplan der schottischen Regierung und deren Ergebnis der schottischen Bevölkerung zusteht«.
Bislang sorgt das schottische Referendum also für mittelmäßige politische Spannungen und ein wenig Geplänkel. Von Kriegsszenarien, wie sie für Südtirol bisweilen prognostiziert werden, keine Spur.
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