Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Grenzerfahrungen.

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    5 Comentârs → on Grenzerfahrungen.

    Aus dem Ö1-Archiv.

    Trennen und verbinden

    Rund 40 Jahre lang hat eine undurchdringbare Grenze den Norden und Osten Österreichs geprägt. Die Nachbarstaaten Tschechoslowakei und Ungarn lagen hinter dem Eisernen Vorhang, praktisch unerreichbar für den überwiegenden Teil der Bevölkerung. Als der Eiserne Vorhang im Spätherbst des Jahres 1989 etwas durchlässig geworden war, war nicht abzusehen, dass rund 15 Jahre später die Nachbarländer des ehemaligen Ostblocks genauso wie Österreich zur Europäischen Union gehören werden.

    Die ersten markierten Grenzen

    Die staatlichen, territorialen Grenzen, wie wir sie heute kennen, waren über Jahrhunderte fließende Grenzen. Territoriale Grenzen wurden erst im Hochmittelalter als Hoheitsgebiete in Landkarten markiert. Für das Alltagsleben der Menschen hatten diese Grenzen häufig keine Bedeutung. Sofern es keine kriegerischen Grenzkonflikte gab, wurden die Grenzen auch nicht überwacht oder kontrolliert. Sie konnten an jeder Stelle problemlos überschritten werden.

    Befestigte Grenzen

    Dort, wo zwei große Machtblöcke sich feindlich gegenüber standen, dort wurden Grenzbefestigungen errichtet. Etwa an der Grenze zwischen der christlichen Habsburgermonarchie und dem muslimischen osmanischen Reich im westpannonischen Raum. Erst im Jahr 1699, nach dem Frieden von Karlowitz, wurde von einer bilateralen Grenzfestlegungskommission die genaue Grenze zwischen dem Habsburgerreich und dem osmanischen Reich festgelegt. Grenzbäume und Grenzsteine wurden als staatliche Herrschaftszeichen errichtet. Derartige Außengrenzen spielten aber für die Menschen innerhalb des Landes über lange Zeit eine nur unbedeutende Rolle.

    Staats- und Bezirkgrenzen

    Der europaweite Prozess der Staatenbildung bedeutete auch eine deutliche Veränderung der Rolle der Grenze. Die Binnengrenzen verloren zunehmend an Bedeutung, die Außengrenzen wurden zunehmend kontrolliert. 1775 wurden die Binnenzölle zwischen den österreichischen und den böhmischen Ländern aufgehoben, 1850 wurde die Zwischenzolllinie zu Ungarn abgeschafft. Administrative Grenzen wurden definiert, etwa Bezirks- oder Kreisgrenzen. Diese regelten die Reisen, die Arbeitskräftewanderung und den Zuzug in die großen Städte. So wurden der Bewegungsfreiheit der Menschen enge Grenzen gesetzt.

    Innerstaatliche Grenzen werden bedeutungslos

    Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts war die wirtschaftliche Dynamik nicht mehr aufzuhalten. Die zahlreichen Kontrollen im Inneren des Landes waren für die Wirtschaft, aber auch für Individualreisende nicht mehr akzeptabel. Viele Beschränkungen im Reiseverkehr wurden aufgehoben, die Grenzen innerhalb der Monarchie waren für die Menschen und den Warenverkehr praktisch bedeutungslos geworden. Andererseits sind durch den aufkommenden Nationalismus in den verschiedenen Teilen der Monarchie neue Grenzen entstanden, nämlich die Grenzen der Sprachen, der Kulturräume, der Nationen. Diese haben schlussendlich in Form der Nationalstaaten das Europa der Nachkriegsordnung nach 1918 dargestellt.

    Vision des grenzenlosen Europas

    Als 1989 der Eiserne Vorhang zunehmend durchlässig wurde, waren schon bald euphorische Stimmen zu hören, die von einem grenzenlosen Europa sprachen. Andererseits vollzogen sich die Annäherungen zwischen den über Jahrzehnte getrennten Nachbarländern nur sehr langsam und zögerlich. Die Vorurteile gegenüber den Nachbarn waren groß und lagen tief. Und bis heute ist dort, wo der Eiserne Vorhang verlaufen ist, keineswegs ein Zusammenwachsen zu beobachten.

    Text: Wolfgang Lapansky

    Hör-Tipp
    Dimensionen, Dienstag, 25. September 2007, 19:05 Uhr

    Buch-Tipp
    Waltraud Heindl, Edith Saurer, “Grenze und Staat”, Böhlau, ISBN 9783205991991



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  • Cercle d’Estudis Sobiranistes.

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    0 Comentârs → on Cercle d’Estudis Sobiranistes.

    Am Abend des 10. Septembers wurde in Barcelona unter der Führung des Sprechers des (spanischen) Justiz-Generalrats (CGPJ) Alfons López Tena und des Schriftstellers und Professors für Verfassungsrecht an der Universität Pompeu Fabra (UPF), Héctor López Bofill, der Cercle d’Estudis Sobiranistes [w] vorgestellt. Diese neue Bewegung vereint Intellektuelle und Profis aus allen Bereichen der katalanischen Gesellschaft. Der Cercle, der auch sein Manifest präsentiert hat, betrachtet die »Unabhängigkeit« als »einzigen Ausweg«.

    In mehreren Pressemitteilungen hat López Bofill daran erinnert, dass der Cercle »nicht in das politische Tagesgeschäft eingreifen will, sondern seine Rolle in der Beschäftigung mit, sowie dem Studium und der Ausarbeitung von Vorschlägen zur Erlangung der Unabhängigkeit Kataloniens, und der Schaffung eines eigenen Staates innerhalb der EU sieht.« Diese neue Bewegung sei »keine politische Partei, sondern ein Studienzirkel«. Für Bofill hat »die Autonomie ausgedient, der weitere Weg führt in die Unabhängigkeit«. Laut dem Dozenten wäre die Unabhängigkeit »nicht aufzuhalten, wenn es gelänge, einen breiten Konsens im (katalanischen) Parlament herzustellen und sich auch 55% der Katalanen dafür aussprächen«.

    Unter den Mitgliedern der neuen Plattform befinden sich u.a. auch die ehemalige Ministerin der Generalitat, Carme-Laura Gil, Xavier Solano, Miquel de Palol, der Politologe Roger Buch und Jaume Rañé. Zur Zeit verfügt der Cercle noch nicht über eine Webseite, wo man Informationen einholen oder eine Übersicht der Eingeschriebenen erhalten könnte. Bofill und Tena haben bestätigt, dass eine der erklärten Absichten des Cercle die »Wegbereitung für die Durchführung eines Selbstbestimmungsreferendums« ist, die Ausarbeitung einer »road map«, wie sie in Nordirland oder von der SNP in Schottland vorbereitet werden.

    In einem Interview mit Els Matins im öffentlich-rechtlichen katalanischen Fernsehen TV3 hat Bofill festgestellt, dass in diesem Moment ein großer Teil der katalanischen Parteien noch keinen konkreten Willen zeigt, die Unabhängigkeit umzusetzen. Im Folgenden das Vorstellungsmanifest des Cercle d’Estudis Sobiranistes:

    Catalunya viu un moment crà­tic. La situació de dependència d’un Estat que ens és contrari, la manca d’un Estat propi, està  conduint la nació a la decadència econòmica i social, a la impossibilitat de desenvolupar polà­tiques competitives i de benestar, i a l’afebliment dels trets d’identitat cultural i lingüística imprescindibles per cohesionar la societat. Les condicions són pèssimes per assumir les oportunitats de la globalització i la competència en els mercats europeu i mundial, el progrés cientà­fic i tecnològic, la preservació de la singularitat cultural, la societat del coneixement, la nova immigració o la sostenibilitat mediambiental. D’altra banda, els intents per reformar l’estatut polà­tic que evitin aquesta davallada han estat infructuosos i la reforma estatutà ria de 2006 s’ha encallat en el ja crònic incompliment per part de les institucions de l’Estat espanyol i a l’espera dels pronunciaments d’un Tribunal Constitucional sense garanties d’imparcialitat i al servei de la nació espanyola, que anorrearan l’Estatut.

    Entenem que la via autonomista es troba esgotada, que el problema essencial dels dèficits que pateix la nació rau en la polà­tica de discriminació econòmica, cultural i social contra Catalunya que sistemà ticament exerceix l’Estat espanyol, avalada pel disseny constitucional sorgit d’ençà  de la transició, que impedeix al poble de Catalunya i al seu Parlament decidir el futur de la nació, reduint l’autogovern a una mera descentralització administrativa i escanyant la societat catalana detraient-li any rere any més d’un 10% del P.I.B., més de 19.000 milions d’euros que cada any van a Espanya i no tornen.

    No ens resignem a la decadència i la desaparició, no volem perdre la dignitat i l’orgull de ser catalans, és l’hora del tremp dels homes i les dones lliures i patriotes, i d’establir les condicions per decidir la constitució de Catalunya en Estat independent integrat a la Unió Europea, en exercici del dret d’autodeterminació reconegut per Nacions Unides per a tots els pobles, en aplicació del principi democrà tic, i en el marc dels Convenis de Viena sobre Tractats internacionals i de successió d’Estats.

    Cal que els estaments polà­tics, socials i cà­vics responguin amb l’ambició necessà ria per fer de Catalunya una nació que assumeixi les pròpies responsabilitats i decisions, que donin forma i sentit al batec d’una societat que no es resigna, i que bandegin la desorientació, l’absència de gosadia, la tenalla de les servituds cap als poders fà ctics espanyols, la manca d’honestedat i la incompetència, que han conduà¯t a una bona part dels nostres representants a un atzucac que els impedeix plantar cara a la crisi i oferir una solució sobiranista creà¯ble i viable.

    Una majoria social favorable a la constitució d’un Estat propi exigeix que la sobirania centri l’agenda polà­tica, social i cà­vica de la nació amb un pla seriós i pautat, basat en un debat sincer i complet entre els partits, les organitzacions socials i les institucions, que basteixi espais i accions de sobirania i culmini amb un referèndum d’independència. Estem convençuts que cal atiar els dirigents polà­tics, socials i cà­vics perquè a través de les institucions es vinculin els dèficits que pateix la nació amb la situació de dependència de l’Estat espanyol, alhora que cal donar a conèixer a la societat totes aquelles oportunitats econòmiques, socials, acadèmiques, culturals i tecnològiques que Catalunya està  perdent pel sol fet de no ser un Estat i no poder decidir lliurement allò que mes li convé.

    Aixà­ mateix, entenem que la majoria social necessà ria que doni suport a un procés independentista per la via estrictament democrà tica no es construeix amb horitzons vagues ni amb una apologia a la satisfacció de polà­tiques socials que cap govern de la nació és capaç de dur a terme com a conseqüència de la situació de dominació polà­tica i d’espoli fiscal a què Catalunya està  sotmesa.

    Nosaltres estem convençuts que és el mateix procediment amb horitzons clars i terminis definits i l’existència d’un debat institucional amb la societat extens i rigorós allò que generarà  la majoria social necessà ria per guanyar un referèndum de sobirania. De fet, les enquestes d’opinió ja remarquen que hi ha una majoria de ciutadans que consideren que l’actual marc autonòmic és insuficient i entenen que l’avenç en l’autogovern només és possible a través d’un Estat propi. L’Estat on som, esclerotitzat per forts elements centralitzadors i uniformistes, no està  en condicions d’esdevenir un Estat plurinacional, on les nacions catalana i espanyola hi fossin en peu d’igualtat.

    Ens basem en l’experiència d’altres nacions europees sense Estat que han accedit en temps recents a la independència per via democrà tica o estan en procés d’aconseguir-ho, en les quals el sobiranisme també era minoritari en l’inici del procés i on la mera activació d’una polà­tica d’orientació independentista ha fet créixer exponencialment el suport social en un termini breu. També tindrem en compte l’existència i l’experiència de realitats polà­tiques europees i d’arreu que han demostrat la viabilitat no només econòmica sinó també social, cultural, acadèmica i tecnològica de la independència polà­tica d’Estats de dimensions similars o d’alguna manera propers a Catalunya com Irlanda, Suècia, Noruega, Finlà ndia o Suà¯ssa; tot generant reflexions i estudis útils i prà ctics que nodreixin la societat catalana i els seus representants d’ambició i confiança en les forces pròpies.

    À l’hora, doncs, de contribuir a la creació i consolidació de factors reals de poder catalans (empresarials, ideològics, medià tics, energètics, de benestar i de seguretat) que proporcionin avenços tangibles en la consecució de l’objectiu sobiranista. En aquest context, els membres del Cercle d’Estudis Sobiranistes, integrat per intel·lectuals i professionals, homes i dones competents, patriotes, i dedicats a nodrir d’idees un projecte de plenitud nacional, representants de les diverses sensibilitats del catalanisme, ens constituà¯m com a grup de reflexió i de debat, amb l’expressa voluntat de servir de catalitzador per propulsar el procés que ens porti a la fundació d’un Estat de la nació catalana independent en la Unió Europea com a marc de benestar, de riquesa, de pluralisme, d’igualtat d’oportunitats, de llibertat i de virtut cà­vica.

    Catalunya, setembre de 2007

    Quelle: racocatala.cat

    Nachtrag vom 14.10.2007: Der Cercle hat eine neue Homepage.



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  • Deutscher Karpf.

    Autor:a

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    4 Comentârs → on Deutscher Karpf.

    In der gestrigen Tageszeitung (TAZ) ist folgende »Offenbarung« eines deutschsprachigen Carabinieri-Beamten erschienen – der eine Reihe von Missständen aufdeckt, die allgemein vermutet, aber niemals offiziell bestätigt wurden. Da dieser hervorragende Artikel in der falschen Zeitung erschienen ist, wurde sein Inhalt von der Politik de facto ignoriert.

    »Zwischen zwei Fronten«

    Für die italienischsprachigen Kollegen sind sie die Deutschen, denen man nicht trauen kann. In der Bevölkerung wurden sie lange Zeit als Verräter angesehen. Ein deutschsprachiger Südtiroler, der seit 20 Jahren bei den Carabinieri Dienst tut, erzählt über das schwierige Berufsleben eines »deitschn Karpfn«.

    Der Carabinieri-Beamte ersucht um Verständnis: “Ich möchte meinen Namen nicht in der Zeitung genannt wissen, da ich sonst der Gefahr ausgesetzt würde, von meinen Vorgesetzten für die Kundmachung dieser Missstände bestraft zu werden.”
    Nach den heftigen Polemiken rund um die Zweisprachigkeit der Sicherheitskräfte greift nun ein Carabinieri-Beamter in die Diskussion ein. Die Darstellungen des Mannes, der seit 20 Jahren als Carabiniere in Südtirol tätig ist, erlauben erstmals einen Einblick in das Seelenleben der deutschsprachigen Sicherheitsbeamten im Lande.
    Bereits bei seinem Diensteintritt, so schildert der Carabiniere, sei er mit der ethnischen Problematik konfrontiert worden. “Es war so, dass ich, noch bevor ich zur effektiven Ausbildung zugelassen wurde, gefragt wurde, wieseo ich einen deutschen Vor- und Nachnamen trage.” Er habe auf die besonderen Gegebenheiten in Südtirol hingewiesen. “Und wie immer”, so der Carabiniere, “gab es intelligente Vorgesetzte, die die Problematik verstanden haben, und es gab weniger intelligente, die es nicht verstanden haben.”
    Der Carabiniere weiter:

    “Als ich nach der Ausbildung nach Südtirol zurückkam, war es so, dass wir für unsere italienischsprachigen Kollegen “Deutsche” waren, denen man nicht trauen konnte, und für unsere deutschen Mitbürger sind wir als Verräter dagestanden. Man war zwischen zwei Fronten, ohne dass man etwas dafür konnte. Als es dazu kam, dass die Polizeikräfte – nach Inkrafttreten der entsprechenden Durchführungsbestimmungen – die deutsche Sprache auch im Schriftverkehr verwenden mussten, waren wir auf einmal gefragt, denn es gab ja keinen einzigen Akt in deutscher Sprache. Mehrere Kollegen haben von sich aus Akten in Deutschland und Österreich besorgt und diese Akten unseren Gegebenheiten angepasst, so dass man Arbeiten konnte, ohne sich zu blamieren. Seitens der Verwaltung wurde nichts, aber schon gar nichts dazu beigetragen, dass die Durchführungsbestimmungen umgesetzt werden konnten. Vielmehr wurde seitens mehrerer Offiziere, sicher mit dem Rückhalt höherer Stellen, alles versucht, jeden davon abzuhalten, die deutsche Sprache im Amt zu verwenden, und dies, obwohl öffentlich und vor allem gegenüber unseren Politikern immer wieder das Gegenteil behauptet wurde. Es war so, dass sich mehrere dieser Herren ganz offen für die Verherrlichung des Faschismus aussprachen und dies auch kundtaten, indem sie Fotos und Proklamationen des Duce in ihren Büros aushängten.
    Obwohl es jetzt zahlreiche Südtiroler Polizeikräfte deutscher Muttersprache gibt, ist der Großteil unserer Kollegen der Muttersprache nicht mächtig, wenn es um die Abfassung von Berichten in deutscher Sprache geht. Dies kann auch von den Gerichtsstellen behauptet werden, wo der Großteil des Schriftverkehrs und die Ermittlungsarbeit in italienischer Sprache gehandhabt werden, indem man diese Sprache bevorzugt.
    Weiters entspricht es der Unwahrheit, wenn behauptet wird, dass immer ein deutschsprachiger und ein italienischsprachiger Kollege auf Streife sind. Dies kann nicht sein, da es viel zu wenige deutschsprachige Kollegen gibt – und auch keine mehr nachkommen. Ich sehe die Situation so, dass ziemlich viele Kollegen die Zweisprachigkeitszulage abkassieren, jedoch nicht in der Lage sind, bzw. den Willen haben, dies auch umzusetzen, wenn mit den Bürgern gesprochen wird. Weiters entspricht es den Tatsachen, dass gar einige deutschsprachige Kollegen Innendienst versehen, wo kein Publikumsverkehr besteht, und dies, obwohl es zu wenige deutschsprachige Beamte im Außendienst gibt.”

    Der Carabiniere sendet denn auch einen Appell an die Politik aus. Den meisten Politikern fehle das Problembewusstsein, unter anderem, weil sie nicht mit den Betroffenen – den deutschsprachigen Sicherheitskräften – sprechen.
    Der Carabinieri-Beamte:

    “Statt sich öffentlich zu beklagen, dass die Gleichstellung der Sprache nicht gewährleistet wird, sollten die Politiker Schritte setzen, mit uns sprechen. Nur so werden die Politiker die tatsächliche Situation erfahren und nicht die Situation, die ihnen vorgespielt wird, oder die sie gern hören wollen. Diese Gespräche könnten vielleicht zur Verbesserung der Situation und zum beiderseitigen Verständnis beitragen.”

    Artur Oberhofer

    Am selben Tag ist in der Tageszeitung A. Adige — wie zur Bestätigung — folgender vielsagender und z. T. haarsträubender Leserbrief eines Carabinieri-Offiziers i. R. erschienen. Vielleicht symptomatisch für die Meinung, die wenigstens ein Teil der Beamten hier in Südtirol vertritt:

    Polizia bilingue
    Giù le mani dall’Arma

    Ho avuto modo di leggere sull’Alto Adige la polemica sorta a seguito dell’uso della lingua tedesca, da parte delle Forze di Polizia, in particolare dei Carabinieri. Voglio esternare la mia opinione al riguardo, non foss’altro perché sono un ex maresciallo dell’Arma, ho prestato servizio in Alto Adige dal 1977 al 1977 [sic!], sia in Val d’Isarco – Bassa Atesina che in Val Pusteria, anche in piccole realtà  dove gli unici italiani erano i Carabinieri della locale caserma. Posso affermare, che non ho mai avuto nessun problema con la popolazione locale nei rapporti di lavoro, sociali o di altro genere; anzi erano loro stessi contenti di sentire parlare in italiano. Al giorno d’oggi, quasi la totalità  dei Carabinieri in servizio in Alto Adige, è provvisto del patentino di bilinguismo, inoltre, ha frequentato corsi per l’apprendimento della seconda lingua, istituito dal Comando Regionale CC. di Bolzano, voglio sottolineare, poi, che una cosa è parlare la lingua, altra cosa è scriverla.
    I nostri reparti di Istruzione (Roma – Torino – Firenze – Vicenza ecc.) forniscono una formazione competa agli allievi, sia in teoria che in pratica; questo vale anche per i ragazzi Altoatesini di lingua tedesca che, dopo i primi tempi di ambientamento, si sono ben inseriti nei vari reparti dell’Arma. Posso altresì affermare, per diretta esperienza, che il personale di lingua tedesca alle mie dipendenze, in caserma parlava italiano, mentre all’esterno, in caso di necessità , si rivolgeva in tedesco all’utente locale.
    Per quanto riguardava gli atti d’Ufficio, essi venivano redatti esclusivamente in italiano, poiché questa lingua meglio si adatta all’interpretazione di termini tecnico-giuridici, a differenza del tedesco che è lingua più arida, povera di termini sinottici, che male si adatta alle interpretazioni, e quindi può ingenerare equivoci.
    La politica locale, sta dimostrando in questo caso, tutta la sua arroganza e prepotenza, tentando di condizionare a proprio vantaggio, le regole sulle quali si basa questa istituzione che da ben 193 anni è sinonimo di sicurezza e ordine per tutti, e per tutto il territorio nazionale (Alto Adige compreso!). Questo atteggiamento, è assolutamente inaccettabile, e il governo, non deve in nessun modo cedere a queste assurde richieste. Non vorrei, un giorno, vedere le nostre autovetture di servizio con la scritta “Karabinieri”. Auspico che la politica stia lontano dall’Arma dei Carabinieri, perché è un’invasione di campo non gradita. L’Arma, non è un Ente o Ufficio Provinciale, chiaro?

    Rosario Risitano
    Bressanone

    Vedi anche: 01 02



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  • Verstecktes Potenzial.

    Autor:a

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    0 Comentârs → on Verstecktes Potenzial.

    Wie berichtet, unternehmen Schottland und Katalonien Schritte, um früher oder später mit eigenen Teams bei Olympischen Spielen anzutreten. Dagegen gibt es in Südtirol weder offiziell noch inoffiziell konkrete Bestrebungen in diese Richtung, von unserem bescheidenen Vorstoß einmal abgesehen.

    Die Tageszeitung Dolomiten hat vor wenigen Tagen eine Auftstellung der Südtiroler Anwärterinnen auf eine Teilnahme bei Beijing/Peking 2008 veröffentlicht. Es könnten viele sein. Dies habe ich zum Anlass genommen, erstmals einen zahlenmäßigen Vergleich zwischen Vertreterinnen aus Südtirol und einiger offiziell teilnehmenden Länder bei den letzten Ausgaben der Olympischen Spiele anzustellen.

    Indirekt soll — aus Neugier — auch der Frage nachgegangen werden, ob Südtirol wirklich »zu klein« ist (oder — besonders für Sommerspiele — zu wenige Athleten aufbieten kann), um eigenständig an olympischen Spielen teilzunehmen, wie manchmal behauptet. Eigentlich eine Frage von geringem Belang, denn es gibt kein Land, das für eine Olympia-Teilnahme »zu schwach« wäre.

    Herangezogen wurden die Zahlen teilnehmender Athletinnen einiger Staaten bei den letzten Sommer- (Athen 2004) und Winterspielen (Turin 2006) – und mit der Anzahl damals vertretener Südtirolerinnen verglichen.

    Dabei wurde noch gar nicht berücksichtigt, dass in manchen Sportarten die Qualifikation von Athletinnen anderer (italienischer) Regionen verhindert hat, dass manche Südtirolerinnen überhaupt antreten konnten. Man kann also davon ausgehen, dass ein unabhängiges Südtirol im Zweifelsfall mehr Sportlerinnen entsandt hätte.

    Olympische Sommerspiele Athen 2004:

    Athen 2004.

    Anzahl der Teilnehmerinnen

    Olympische Winterspiele Turin 2006:

    Turin 2006.

    Anzahl der Teilnehmerinnen

    Vergleicht man den Medaillenspiegel von Turin 2006, so hätte es für Südtirol zum 17. Platz (bei 80 gemeldeten Nationen) gereicht — vor Japan, Finnland und der Slowakei. Und dies bei einem als unterdurchschnittlich betrachteten Gesamtergebnis unserer Athletinnen im Piemont.



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  • Ufìtziu de sa Limba Sarda.

    Autor:a

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    4 Comentârs → on Ufìtziu de sa Limba Sarda.

    Otzana.Ähnlich wie in Katalonien, wo die Oficines de Garanties Lingüí­stiques wahre Bastionen der Sprachpflege sind, wurden auch in Sardinien — von Region, Provinzen, Gemeinden — jeweils sogenannte Sprachbüros aus der Taufe gehoben. Sie haben die Aufgabe, private und öffentliche Betriebe im Gebrauch des landeseigenen Idioms — der Limba Sarda — zu unterstützen, beratende Tätigkeit auszuüben, und notfalls Ermahnungen auszusprechen, wenn Gesetze missachtet werden.

    Seit Gründung des Ufítziu de sa Limba Sarda in Nùgoro (ital. Nuoro) wurde etwa die zweisprachige öffentliche Beschilderung eingeführt, die Polizei zur Einhaltung ihrer Sprachverpflichtungen ermahnt oder eine großangelegte Sensibilisierung von Privatbetrieben (»Inoghe faeddamus in sardu«) durchgeführt, damit sie sich der sardischen Sprache bedienen.

    Außerdem wurde eine Liste der sardischen Ortsnamen in der Provinz Nùgoro ausgearbeitet. Wie das Internetportal tempusnostru berichtet, haben daraufhin einige Kommunen italianisierte Bezeichnungen durch deren sardisches Pendant ersetzt. Im Bild: Ortstafel von Otzana (ital. Ottana).

    Eine Einrichtung zur Pflege unserer Landessprachen hat es in Südtirol so nie gegeben: Vielleicht hat die Überzeugung, die deutsche Sprache erfreue sich — anders als die sardische, aber auch die ladinische Sprache! — bester Gesundheit, die bisherigen Landesregierungen dazu veranlasst, auf die Schaffung ähnlicher Institutionen zu verzichten. Ein überhebliches Versäumnis, das der Mehrsprachigkeit unseres Landes mittelfristig schaden könnte: Solche zentrale Anlaufstellen für Sprachbelange könnten auswärtige Firmen (Banken, Versicherungen, Pharmakonzerne, Vertriebsketten…), die in Südtirol tätig werden, mit einschlägigen Informationen speisen, den Gebrauch der drei Landessprachen — auch über gesetzliche Verpflichtungen hinaus und im Sinne des Konsumentenschutzes — fördern und mit geeigneten Maßnahmen (Sprach- und Fortbildungskursen, Übersetzungshilfen etc.) tatkräftig unterstützen. Außerdem könnten Sprachbüros über die Einhaltung der sprachlichen Verpflichtungen durch die Verwaltung wachen, oder Empfehlungen für neue gesetzliche Maßnahmen ausarbeiten und die entsprechenden Anstrengungen koordinieren. Aber noch wurde die Mehrsprachigkeit unseres Landes nicht als Wert entdeckt, den es — wie anderswo — entschieden zu pflegen gilt.

    Siehe auch: 01



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  • Rechte für Nationen ohne Staat?

    Autor:a

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    0 Comentârs → on Rechte für Nationen ohne Staat?

    Mehrere schottische, katalanische, baskische, korsische und sardische Parteien wollen dem Europäischen Parlament demnächst einen Antrag vorlegen, wonach »Nationen ohne Staat« grundlegende Rechte zuerkannt werden sollen. Dies ist das Ergebnis eines Gipfeltreffens auf Korsika, den sogenannten »Internationalen Tagen von Corti«. Der Beschlussantrag soll dem Plenum im September mit dem Ziel vorgelegt werden, »vor dem Parlament das Recht der historischen Regionen ohne Staat zur Geltung zu bringen«.

    Die Einbringerinnen gehen davon aus, dass rund 30 Millionen Bürgerinnen der EU unter einem »Demokratiedefizit« zu leiden haben, da sie nicht die Möglichkeit haben, ihren Status über die Ausübung des Selbstbestimmungsrechts zu verändern. Drei Abgeordnete werden das Dokument verschiedener separatistischer und autonomistischer Parteien, die auf die Anerkennung und den Respekt der Selbstbestimmung setzen, dem Parlament präsentieren.

    Bastiano Loneposti von Sardigna Natzione stellt fest, dass es zahlreiche Gemeinsamkeiten in diesem demokratischen Freiheitsansinnen unterschiedlicher Regionen gibt. Der Anführer von Corsica Nazione Independente (CNI), der wichtigsten korsischen Unabhängigkeitsbewegung und Gastgeber der Veranstaltung, versteht das Dokument auch als »Verhandlungsgrundlage« mit dem französischen Staat über die Zukunft Korsikas.

    Quelle: racocatala.cat



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  • Schotten auf!

    Autor:a

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    0 Comentârs → on Schotten auf!

    Schottland.In rund einer Woche will Premierminister Alex Salmond (SNP) dem schottischen Parlament in Holyrood erstmals seinen Vorschlag zur Einberufung eines Unabhängigkeitsreferendums vorlegen. Dies wird im Rahmen des 100-Tage-Programms seiner neuen Regierung geschehen, die sich eine Loslösung vom Vereinigten Königreich auf die Fahnen geschrieben hat.

    Alex Salmond hat dabei zugegeben, dass die zahlenmäßige Lage im schottischen Parlament eine große Überzeugungsarbeit nötig machen wird, da seinen Informationen zufolge »nur« 50 von 129 Abgeordneten für die Unabhängigkeit des Landes eintreten. Dagegen sind all jene, die Salmonds Engagement schon jetzt als reinen Zeitverlust abstempeln: Labour, Tories und Freie Demokraten. Salmond steht in Edinburgh einer Minderheitsregierung vor.

    Dennoch hat er nicht vor, seine Ambitionen beiseite zu legen. Das Ziel des Premiers ist klar: Ein Dokument auf den Tisch zu bringen, das die Diskussion zu diesem Thema ins Rollen bringt und alle Parteien zwingt, sich für oder wider die Unabhängigkeit zu positionieren. Im Augenblick kann Salmond neben der SNP nur auf die Unterstützung der Grünen zählen. Andere Parteien machen ihre Unterstützung noch teilweise von der Lösung Sachpolitischer Themen abhängig.



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