aus der Broschüre »Südtirol setzt auf Kultur« des Landes Südtirol.
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Fremdscham-Kandidat.
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Land schenkt Wohnungen ans Militär.
Der Deal ist bekannt: Das Land Südtirol baut Wohnungen für Angehörige der italienischen Armee und bekommt im Gegenzug ausrangierte Militärareale, zum Teil in bester Lage, auf denen dann neue Wohnquartiere oder Gewerbegebiete entstehen können. Die Frage, die damit einher geht, war von Anfang an, ob dieser Preis nicht zu hoch sei — schließlich fließen hunderte Südtiroler Steuermillionen an den Staat, der sich gleichzeitig teuer instandzuhaltender, ohnehin nicht mehr benötigter Liegenschaften entledigt.
Zwei nicht ganz unerhebliche Details machen den Handel nicht gerade appetitlicher: Erstens waren zahlreiche der in Landesbesitz übergehenden Grundstücke vom faschistischen Italien rücksichtslos enteignet worden und zweitens profitiert davon nun wiederum gerade jene Armee, die von hier aus über den Verbleib unseres Landes bei Rom gewacht (und die Assimilierungspolitik — bis heute ohne Distanzierung — unterstützt) hat.
Die vielen Millionen sind also nicht nur eine Investition in alte Militärareale, sie dienen auch dazu, einem aufgrund seiner Berufswahl eher im nationalistischen Gesinnungsbereich anzusiedelnden Bevölkerungsteil den Verbleib in Südtirol zu versüßen (bzw. gar erst zu ermöglichen).
Die eingangs erwähnte Frage nach der Güte der angesprochenen Transaktion hat die Südtiroler Volkspartei (SVP) naturgemäß immer positiv beantwortet und gar auf das außerordentliche Verhandlungsgeschick verwiesen, das die Landesregierung an den Tag gelegt habe, um den Staat dafür zu gewinnen. Nun aber lassen Nachforschungen von
bei der Region Aosta diesen vermeintlichen Erfolg in einem völlig neuen Licht erscheinen: Wie uns das Amt für Bürgerbeziehungen schriftlich bestätigte, gehen dort ehemalige Kasernen und Militärareale, die — zum Beispiel aufgrund der Umwandlung des italienischen Heeres in eine Berufsarmee — nicht mehr zu Verteidigungszwecken benötigt werden, ohne irgendwelche Gegenleistungen in den Besitz der Région Autonome über.So gesehen verschenkt das Land Südtirol, während gleichzeitig einschlägige Raumordnungsbestimmungen den ‘Ausverkauf’ im Zaume halten sollen, nagelneue Wohnbauten an die Armee. Gerade in einer Zeit, wo die Wirtschaftskrise auch in Südtirol spürbarer und Wohnraum ohnehin knapper wird, ist dieses Vorgehen unverständlich und für viele Bürgerinnen blanker Hohn.
Wahrscheinlich aber hielten es die Chefverhandler in der SVP (wie so einiges anderes) für ‘unrealistisch’, dass die Domänengüter ‘kostenlos’ an das Land übergehen könnten. Sie einigten sich also vorauseilend auf eine ‘realistische’ Lösung, die allerdings deutlich schlechter ist, als jene, die in Aosta (real!) umgesetzt wurde. Die Südtirolerinnen zahlen es in Dankbarkeit.
Hinweis: Zu diesem Beitrag gibt es eine Aktualisierung.
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Ein Stück Vielfalt bei Innerhofer.

Innerhofer Bad und Haustechnik, St. Lorenzen, einer der größten seines Faches in ganz Südtirol.
Die Entscheidung, wenigstens in Ansätzen auch die ladinische Sprache zu benützen, ist trotz Nähe zu Ladinien sicher keine wirtschaftliche Notwendigkeit (da — leider — selbst in den ladinischen Tälern viele Firmen ohne dritte Landessprache auskommen), sondern ein Akt der Rücksicht für die Mehrsprachigkeit unseres Landes. Diese Sensibilität ist gerade in Bruneck und Umgebung immer öfter zu beobachten und läuft dem Trend zur Einsprachigkeit (bzw. zur lingua franca nazionale) entgegen.
Cëla enghe:
01020304||0102Minderheitenschutz/ Plurilinguism/ Wirtschaft+Finanzen/ · Good News/ Good Practices/ · · · Ladinia/ Südtirol-o/ · · Deutsch/Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo. -
Grenzen sind Konventionen.
QuotationAlle Grenzen sind Konventionen, die nur darauf warten, überwunden zu werden. Man kann jede Konvention überwinden, man muss diesen Schritt nur erst begreifen.
aus: Cloud Atlas.
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›The realm of real‹.
Seit heute und bis zum 1. September ist
mit einem Gastbeitrag (Inkursion) bei der 50x50x50 Art Südtirol 2013 in der Franzensfeste vertreten. Das Werk befindet sich in Raum 13D/Eingang (Pulvermagazin »Kaiservilla«).Da oggi e fino al 1° settembre
è presente con un contributo (incursione) alla mostra 50x50x50 Art Südtirol 2013 presso la Franzensfeste. L’opera è situata nella sala 13D/Entrata (Pulvermagazin »Kaiservilla«).From today onwards and until september 1st
is present at 50x50x50 Art Südtirol 2013 in Franzensfeste fortress with a guest contribution (incursion). The œuvre is located in room 13D/Entrance (Pulvermagazin »Kaiservilla«).Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo. -
Erkenntnisse aus Gibraltar.
Dass Spanien und Großbritannien sehr unterschiedliche Ansichten vertreten, wenn es um die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes geht, wissen wir aus ihrem Umgang mit den Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien und Schottland. Während Madrid den Bevölkerungswillen verfassungsmäßigen Prinzipien (nationale Einheit) unterordnet und den katalanischen Prozess behindert, wo es nur kann, hat Westminster ausdrücklich auf die Möglichkeit verzichtet, den Schotten ein Referendum zu untersagen. Im Gegenteil: Die britische Regierung hat Edinburgh sogar eigens zusätzliche Rechte übertragen, damit der Urnengang stattfinden kann.
Erst kürzlich hatte der konservative britische Premierminister David Cameron seinem ebenfalls konservativen spanischen Kollegen Mariano Rajoy zudem eine Belehrung in demokratischen Angelegenheiten erteilt.
Doch die unterschiedlichen Auffassungen der beiden Länder prallen nun auch direkt aufeinander: Die Absicht von Gibraltar, dem Meer einige Quadratkilometer abzutrotzen, um seine Fläche (nach monegassischem Vorbild) etwas zu erweitern, nutzte Madrid geschickt, um langjährige Gebietsansprüche neu aufleben zu lassen: Zum wiederholten Mal forderte Rajoy also von London die »Rückgabe« des strategisch gelegenen Landstreifens — wobei es kein Geheimnis ist, dass die Briten ’the Rock’ am liebsten loswerden würden. Wie Hong Kong. Doch dieser Hypothese haben die Bewohner Gibraltars auf demokratischem Wege eine Absage erteilt; ein Wunsch, den London respektiert.
Dem Guardian sagte jetzt ein Sprecher des britischen Außenministeriums:
Self-determination matters more than territorial integrity.
The people of Gibraltar have repeatedly and overwhelmingly expressed their wish to remain under British sovereignty.
Eine wirklich hochinteressante Aussage, die einmal mehr zeigt, wie unterschiedlich die internationale Gemeinschaft die Priorität von Selbstbestimmung und territorialer Integrität bewertet und gewichtet, während (auch) in Südtirol sehr oft behauptet wird, es gebe im Völkerrecht nur eine einzige Interpretation — nämlich die »spanische«.
Cëla enghe:
01Democrazia/ Medien/ Politik/ Recht/ Selbstbestimmung/ · · · · Gibraltar Spania/ United Kingdom/ · · Deutsch/Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.


