Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Auch der Kulturbonus ist »national«.

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    5 Comentârs → on Auch der Kulturbonus ist »national«.

    Ende letzten Jahres hatte Premierminister Matteo Renzi (PD) einen sogenannten Kulturbonus von € 500,- für 18jährige angekündigt, den sie in Bücher, Museums- oder Kinobesuche investieren können. Die Maßnahme war als Teil der Terrorbekämpfung gedacht, um nicht ausschließlich einem Gewalt- und Kriegsreflex zu erliegen, sondern Kulturlosigkeit mit Bildung zu begegnen.

    Für den 15. September war nun der tatsächliche Start der Initiative angekündigt, doch am Stichtag blieb der offizielle Webauftritt www.18app.it leer. Auch die Südtiroler Landesregierung klagte, noch keine Informationen zur Umsetzung der Kulturoffensive erhalten zu haben.

    Seit gestern lässt sich die Internetseite zwar endlich abrufen, doch handelt es sich um eine grafisch und inhaltlich sehr schlichte Betaversion. Eigentlich ein No-Go.

    Zudem erscheint die Umsetzung äußerst umständlich und bürokratisch.

    Zumindest aus Südtiroler — aber auch aus aostanischer, sardischer friaulischer… — Sicht wiegt jedoch wohl noch schwerer, dass gerade im Kulturbereich mal wieder absolute »nationale« Nivellierung vorherrscht: Keine Information auf der Webseite, die nicht in der lingua franca nazionale formuliert wäre und somit von der sprachlich-kulturellen Vielfalt zeugen würde, die den italienischen Staat hinter der monlingualen, alles homogenisierenden Kulisse kennzeichnet. Bliebe nur, darauf hinzuweisen, dass eigentlich ein Rechtsanspruch auf die Verfügbarkeit der Seite in deutscher Sprache bestünde. Aber dafür wird die zuständige und ach so engagierte Regierungskommissärin wahrscheinlich keine Zeit haben.

    Siehe auch: 01 02 03 04 || 01 02 03



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  • Regionalgeschichte: Tagung in Bozen.

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    0 Comentârs → on Regionalgeschichte: Tagung in Bozen.

    Vom 15. bis 17. September finden in Bozen die »Gespräche zur Regionalgeschichte« statt, in deren Rahmen 30 junge HistorikerInnen Fragen rund um die Region in der Geschichte nachspüren werden.

    Die internationale Nachwuchstagung wird vom Verein »Geschichte und Region« in Zusammenarbeit mit dem »Kompetenztentrum Regionalgeschichte« der Universität Bozen organisiert und steht allen Interessierten offen. Sie soll fortan im Zweijahresrhythmus wiederholt werden.

    Sowohl das Programm, als auch die Abstracts der Vorträge können online eingesehen werden.

    Es ist eine Simultanübersetzung Deutsch-Italienisch vorgesehen.



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  • First Bruneck Workshop.

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    5 Comentârs → on First Bruneck Workshop.

    Heute (noch bis 17.45 Uhr) und morgen findet am Standort Bruneck der Universität Bozen eine vielversprechende Konferenz zum Thema »The political Economy of Federalism and Local Development« statt.

    Das Programm kann hier abgerufen werden.

    Der Zugang steht allen Interessierten offen.

    Im heutigen Vortrag von Massimo Morelli (»Determinants of secessions«) ging es um Sezession aus Sicht der political economy.

    Wie der Organisator der Veranstaltung, Prof. Federico Boffa, in einem Interview mit Unibzone vorwegnahm, kann eine Separation dann vorteilhaft sein, wenn die Bevölkerung eines Gebiets Erwartungen an den Staat hat, die sich stark von den Erwartungen anderer Regionen unterscheiden.



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  • K33: Es geht weiter.

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    2 Comentârs → on K33: Es geht weiter.

    Gestern fand mit großen medialen Interesse die Sitzung des Konvents der 33 statt. Nachdem es bei der letzten Sitzung am 2. September laut Medien zu einem “Eklat” kam, sollten mit diesem eigens einberufenen Treffen die Wogen geglättet und über das weitere Vorgehen beraten werden. Im Mittelpunkt standen Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder sowie die beiden Parlamentarier Palermo und Berger.

    Die beiden Abgeordneten erläuterten den Werdegang des Verfassungsgesetzentwurfs 2220, welcher für Luis Durnwalder Stein des Anstoßes bei der letzten Sitzung war. Bemerkenswert dabei war, welche Nichtkommunikation bisher zwischen dem Präsidium und den Abgeordneten stattfand. Palermo und Berger betonten, dass der Entwurf bereits vor dem vom Landtag verabschiedeten Gesetz zum Konvent eingereicht wurde und selbstverständlich die Ergebnisse des Konvents respektiert werden.

    Le decisioni si prendono qui dentro

    Francesco Palermo bei der Sitzung der K33 am 9. September 2016

    Dies ist insofern bemerkenswert, als dass Palermo sich bisher nicht immer positiv über den Konvent geäußert hatte. Durnwalder bestand darauf, dass die Abgeordneten den Verfassungsgesetzentwurf dahingehend ändern, dass alle Reformvorstellungen hinsichtlich der Region zurückgezogen werden, da der Konvent sich mehrheitlich für die Abschaffung der Region ausgesprochen hatte. Florian von Ach und Ewald Rottensteiner kritisierten die Aussage Palermos, dass der Entwurf kaum Chancen hat durchzugehen, gleichzeitig aber versucht wird, “die Blumen am Wegesrand zu pflücken”. Es wurde vereinbart, die Information und Kommunikation zwischen den Parlamentariern und dem Landtag zu verbessern, eine Forderung, die von Toni Tschenett eingebracht wurde und breite Zustimmung fand. Eine abschließende Entscheidung, wie mit dem Verfassungsgesetzentwurf weiter vorgegangen wird, wurde aber nicht getroffen.

    Nach der Sitzungspause nahmen die Arbeiten zu den Kompetenzen ihren weiteren Verlauf; für mich überraschend war die gefühlte Einigkeit, dass primäre Kompetenzen nicht durch staatliche Bevormundung, wie etwa nationales Interesse bzw. Suprematieklausel, eingeschränkt werden sollten. Durnwalder zählte eine lange Liste an Zuständigkeiten auf, die von Südtirol als primäre Kompetenz gefordert werden sollten. Eine der wichtigsten Forderungen des Abends war die der Verfassungsexpertin Renate von Guggenberg, dass Schutzmechanismen entwickelt werden sollen, damit der Staat sich nicht weiter in die primären Kompetenzen des Landes einmischen kann. Wie dies geschehen kann ist noch unklar, sollte aber im Konvent weiter vertieft werden.

    Die nächste Sitzung findet am 23. September zum Thema Selbstbestimmung statt.

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  • Barroso bei den Zockern.

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    24 Comentârs → on Barroso bei den Zockern.

    “Interessenskonflikte gibt es nur dort, wo es unterschiedliche Interessen gibt”, meinte Claus von Wagner in der ZDF-Satireshow “Die Anstalt” einmal sehr treffend. Der ehemalige EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat vor einigen Wochen einen Job bei der Investmentbank Goldman Sachs angenommen.

    Mitarbeiter von EU-Institutionen haben nun eine Petition ins Leben gerufen, in der Maßnahmen gegen den vormaligen Kommissionpräsidenten gefordert werden, da er sich mit seinem Verhalten gegen die europäische Idee, die Europäische Union und den europäischen öffentlichen Dienst stelle.

    Goldman Sachs war eine der Banken, die am stärksten in die Hypothekenkrise verwickelt war, die wiederum zur Finanzkrise in 2007-2008 geführt hat – eine der schlimmsten seit der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren. Des Weiteren war Goldman Sachs in die griechische Schuldenkrise involviert: Die Bank half, das Defizit zu verschleiern, bevor sie 2009-2010 mit vollem Wissen über die Untragbarkeit der Schulden dagegen spekuliert haben (sic). Die Entscheidung, für solch eine Bank zu arbeiten ist ein weiteres Beispiel der unverantwortbaren “Drehtür”-Praktiken, die nicht nur der (sic) EU Institutionen schaden, sondern trotz Legalität auch moralisch verwerflich sind.

    Es sind genau diese Praktiken, die die europaweite EU-Skepsis nähren und dem europäischen Projekt enormen Schaden zufügen. Die engen Verstrickungen mit der Finanzwirtschaft – auch EZB-Chef Mario Draghi war von 2002 bis 2005 Vice Chairman und Managing Director bei Goldman Sachs International in London – welche sich gerade in jüngster Vergangenheit nicht unbedingt durch moralisch und rechtlich einwandfreies wirtschaftliches Verhalten hervorgetan hat, zerstören die Glaubwürdigkeit einer Europäischen Union, die auf Gemeinwohl,  Solidarität und Gerechtigkeit aufgebaut sein sollte.

    Die Petition kann hier (englisches Original) oder hier (deutsche Version) oder hier (testo italiano) unterschrieben werden.



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  • Auf Anfechtung folgt Anfechtung (diesmal: Umweltagentur).

    Ende August beschloss das Land, rechtlich gegen eine Ausschreibung der Finanzwache vorzugehen, die die Autonomiebestimmungen verletzt. Noch keine Woche ist seitdem vergangen — und schon steht der nächste Rechtsstreit ins Haus, weil der Staat erneut autonome Befugnisse missachtet.

    Diesmal geht es um die Landesumweltagentur, die ab kommendem Jahr in wesentlichen Bereichen aus Rom ferngesteuert werden soll.

    Die Neuregelung schränkt unsere Autonomie ein, sie beschneidet unsere Kompetenzen und widerspricht meiner Ansicht nach dem Autonomiestatut.

    wird Umweltlandesrat Richard Theiner (SVP) von der Tageszeitung zitiert. Konkret soll die Landesumweltagentur in ein staatsweites Netzwerk eingebunden werden. Die Artikel des betreffenden Staatsgesetzes greifen laut Anwaltschaft des Landes in Gesetzgebungs- und Verwaltungsbefugnisse des Landes ein, verletzen die Organisationsautonomie und übertragen einige Kompetenzen an staatliche Organe.

    Die Landesregierung hat also heute auch in diesem Fall eine Anfechtung beschlossen.

    Siehe auch: 01 02 03



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