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  • Auch Raumordnung Staatssache.

    Eigentlich gehört die Raumordnung zu den Kernbereichen, in denen das Land Südtirol über primäre Gesetzgebungsbefugnisse verfügt. Eigentlich. Denn nun hat das italienische Verfassungsgericht erstmals eine Bestimmung des Landesraumordnungsgesetzes außer Kraft gesetzt und den Vorrang der staatlichen Bestimmung verfügt. Konkret geht es um die Einhaltung des Mindestgebäudeabstands von 10 Metern, für welchen das Land — genauso wie zahlreiche andere europäische Staaten und Regionen — einige Ausnahmen festgelegt hatte. Durch das Urteil wird nun vor allem den unerlässlichen Bestrebungen, die energetische Sanierung alter Bausubstanz zu ermöglichen, ein Riegel vorgeschoben: Da bestehende Gebäude in den meisten Fällen schon an der Grenze der Baurechtsflächen stehen, um sie optimal auszunutzen, muss für die Anbringung eines zusätzlichen Vollwärmeschutzes (Dämmung) die Unterschreitung der Mindestabstände um einige Zentimeter gewährt werden. Nach dem soeben verkündeten Urteil ist das aber nicht mehr möglich.

    Nachtrag: Spannend wird auch, wie jetzt Gerichte entscheiden, wenn Bürger ihre Nachbarn anzeigen, weil sie in Anwendung der Landesgesetze zu nah an ihr Haus gebaut haben. Wird es Freisprüche geben, weil das Verfassungsgericht die Norm erst später außer Kraft gesetzt hat? Oder werden wir erleben, dass in Einzelfällen sogar die Dämmung wieder abgetragen werden muss? In jedem Fall lässt die Rechtssicherheit grüßen.



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  • Unitaglia.

    Polemica per la scritta «Ein Tirol»

    […]

    Anche quest’anno, la festa religiosa del Sacro Cuore è stata occasione per mettere in scena la più classica e plateale delle manifestazioni della destra altoatesina. Da Bressanone l’hanno vista tutti, ma a denunciarla pubblicamente, annunciando una clamorosa risposta è il dirigente di Unitaglia Danilo Noziglia.

    Lapsus bellissimo quello di Unitaglia, apparso sull’A.Adige di oggi. Ovviamente, il quotidiano non ha problemi ad attribuire la paternità  della scritta alla «destra», mentre non accenna minimamente al fatto che Noziglia fa parte dell’estrema destra dichiaratamente fascista. Solito esempio di oggettività. D’altronde si sa che in Italia anche la sinistra si riempie la bocca di «unità  nazionale» (non solo un partito che ce l’ha nel nome), mentre se a farlo sono gli altri, l’allergia è bipartisan. Fa sorridere, invece, la clamorosa risposta annunciata da Noziglia: il suo partito, sempre sulle montagne intorno a Brixen, accenderà un fuoco con la scritta Unitalia (presumibilmente senza «g»)

    in modo che non ci siano dubbi sul fatto che la nazione è una e indivisibile.

    Ecco, tutti quelli che ne dubitavano stavano proprio aspettando un bel «sacro cuore» all’italiana, il «sacro cuore dei sacri confini della patria».



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  • Weltflüchtlingstag.

    Im Jahr 1914 unter dem Eindruck des ersten Weltkriegs entstanden, wird der damals noch Welttag der Migranten und Flüchtlinge genannte Anlass seitem jährlich begangen — seit 2001 weltweit einheitlich am 20. Juni. Heute kommt ihm zwar eine völlig andere Bedeutung zu, als vor rund hundert Jahren, doch immer noch geht es darum, auf die Situation von Menschen hinzuweisen, die aufgrund höherer Gewalt gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen.

    In Südtirol sind anlässlich des morgigen Welflüchtlingstags — von 15.00 bis 20.00 Uhr — mehrere Theatervorführungen am Bozner Waltherplatz geplant, anschließend werden hundert Flüchtlinge traditionelle Geschichten und Märchen aus ihren Herkunftsländern vortragen. In der Flüchtlingshütte besteht die Möglichkeit des gegenseitigen Kennenlernens, auf dass sich die meist parallel verlaufenden Wege von Südtirolern und Asylwerbern kreuzen. Gerade im Jahr des feigen Anschlags auf ein Flüchtlingsheim sollte uns der Anlass auch dazu animieren, die Geflüchteten unsere menschliche Wärme spüren zu lassen.



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  • Ein Land — wie Brandenburg.

    Seit heute Morgen führen 260 Beamte der brandenburgischen Landespolizei eine Razzia durch, die gegen die rechtsextreme »Widerstandsbewegung in Südbrandenburg« gerichtet ist. Die Organisation wurde aufgrund von Erkenntnissen des Landesverfassungsschutzes vom Landesinnenminister verboten.

    Wir hatten uns damals über Thomas Widmanns (SVP) Vorschlag, Südtirol solle ein Freistaat wie Bayern werden, lustig gemacht, da ja Bayern nicht mehr und nicht weniger Zuständigkeiten hat als jedes andere deutsche Bundesland auch. Beobachtet man diese Kompetenzen gewöhnlicher deutscher Bundesländer, wäre das aber im Vergleich zu unserer heutigen Situation vielleicht gar keine schlechte Idee. Unsere Autonomie nimmt sich dagegen — in vielen Bereichen — geradezu mickrig aus. Und jetzt kommt ja womöglich auch noch das nationale Interesse dazu.

    Cëla enghe: 01 02 || 01 02



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  • Integration — gegen die Wand.

    Heute titelt der A.Adige:

    Scuola Scioglilingua, gli stranieri studiano italiano e convivenza
    Una rete di insegnanti e operatori del sociale, tutti volontari
    Così gli immigrati superano l’esame per il “soggiorno”

    Aus dem Inhalt:

    Corsi d’italiano? «Sì, perché se si fa l’esame in tedesco vale soltanto in Alto Adige. […]»

    Wir — Bürger, Medien, NGOs und vor allem die politisch Verantwortlichen — haben also aus der Vergangenheit nichts gelernt. Jahrzehntelang haben Italiener in Südtirol geglaubt, sie könnten ohne Deutschkenntnisse auskommen. Die gesellschaftlichen Folgen dieser Entwicklung tragen wir noch heute. Und jetzt wiederholen wir dieselben Fehler bei den Zuwanderern aus Drittländern — das ist wirklich unentschuldbar, weil wir schon wissen, dass wir damit den Grundstein für weitere soziale Spannungen, Diskriminierung und womöglich Ghettoisierung legen.

    Vergleiche hierzu: 01

    Cëla enghe: 02 03 04



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  • Geschafft!

    Neuer Erfolg für den Prontuario: Nach den vehementen Kampagnen der letzten Jahre hat der AVS begonnen, auch für Bezeichnungen kleinster Orte auf das Fälschungswerk zurückzugreifen. Damit kehren toponomastische Erfindungen zurück, die — zumindest von der Wanderbeschilderung — zum Teil schon seit Jahrzehnten verschwunden waren. Rund hundert Jahre, nachdem sie von Ettore Tolomei zum Zwecke der Assimilierung ersonnen wurden, erfahren sie somit im autonomen Südtirol eine zweite Blüte.

    Dem AVS ist hierfür kein Vorwurf zu machen. Es ist nicht Sache eines privaten Vereins, Probleme der Politik zu lösen. Und die war in 40 Jahren seit Inkrafttreten des zweiten Autonomiestatuts (und in drei Jahren seit dem Wiederaufflammen der Diskussion durch nationalistisch motivierte Vereine und Medien) außerstande, eine brauchbare Lösung anzubieten. Trotz durchgehend absoluter Mehrheit im Landesparlament ist sogar die historische Toponomastik bis heute ohne rechtliches Fundament geblieben.

    Nun wird also auch Tolomeis Mikrotoponomastik neue Verbreitung erlangen: Zuerst wird sie bekannt gemacht und in wenigen Jahren soll dann (geht es nach den Vorstellungen der SVP) ihre Bekanntheit als Grundlage für die Beibehaltung erhoben werden.

    Das ist genauso sinnvoll, wie die nur sich selbst rechtfertigende, im luftleeren Raum schwebende Logik, die zur Aufrechterhaltung aller von Tolomei erfundenen Gemeindenamen führen soll: Landeshauptmann Luis Durnwalder hat schon mehrmals verkündet, sie müssten erhalten bleiben, weil sie bereits von Regionalgesetzen »festgestellt« worden seien. Bringen wir es auf den Punkt: Die Gemeindenamen sind in den Regionalgesetzen enthalten, weil sie (von nach wie vor gültigen faschistischen Dekreten) vorgeschrieben sind. Und jetzt sollen sie beibehalten werden, weil sie in den Regionalgesetzen enthalten sind. Die Logik ist sagenhaft.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Privatbesitz Autonomie.

    Die Paketannahme, die zum zweiten Autonomiestatut für die Region Trentino-Südtirol geführt hat, wurde von der SVP nach harten Auseinandersetzungen parteiintern beschlossen und bleibt bis heute reine Angelegenheit der Sammelpartei: Obgleich es schon damals üblich war, zu wichtigen Themen Volksabstimmungen durchzuführen — etwa in Italien zur Bestimmung der Staatsform (Republik oder Monarchie) — wurde verabsäumt, sich vorab oder zumindest nachträglich die basisdemokratische Legitimierung für die Autonomie von der Bevölkerung zu holen. Das hätte nicht nur breitere Identifikation zur Folge gehabt, sondern der Bevölkerung den Anspruch gegeben, aktiv mitzugestalten. Bis heute wird der Ausbau der Autonomie hingegen zwischen wenigen Spitzenfunktionären der Volkspartei und Rom ausgemauschelt, wie auch Thomas Benedikter bemängelt.

    So ist es nur konsequent, dass zu den offiziellen Feierlichkeiten zu »zwanzig Jahren Streitbeilegung«, die am 19. Juni in Wien stattfinden, einzig die Mehrheitspartei eingeladen wurde, die nicht einmal die Hälfte der Wählerschaft repräsentiert. Das ist und bleibt nicht die Autonomie der Südtirolerinnen, sondern die Autonomie der Volkspartei.



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  • Pretesti dalle gambe corte.

    Durante la discussione sulla toponomastica, svoltasi ieri a Kortsch, e che vorrei riassumere in un articolo a parte, uno spettatore ha rivolto la parola ad Alessandro Urzì (FLI), chiedendogli per quale ragione in Valle d’Aosta si sia riuscito ad abolire i toponimi inventati dai fascisti e in Sudtirolo, invece, no.
    L’esponente finiano ha voluto rispondergli citando un rappresentante dell’Union Valdôtaine, che, invitato a riferire davanti al parlamento sudtirolese, avrebbe dato questa spiegazione: i toponimi francesi/francoprovenzali, per i cittadini di lingua italiana, sono facilmente pronunciabili, e anche quando vengono pronunciati male rimangono comunque identificabili e comprensibili.
    Allora Harald Stauder (SVP), sindaco di Lana e moderatore del dibattito, ha ribattuto che, seguendo questa logica, la toponomastica di Tolomei si potrà abolire quando i cittadini sudtirolesi di lingua italiana avranno sufficiente padronanza della lingua tedesca per poter leggere e pronunciare correttamente i toponimi non italianizzati. E in realtà dovremmo già esserci.



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