→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

  • Krieg ohne Krieg.

    Wie berichtet war ich gestern bei der von SH und Bozner Stadtarchiv organisierten Tagung zum Thema Militarismus im öffentlichen Raum und möchte mich hier kurz damit befassen. Die Vorträge der drei Hauptredner, Lucy Riall (London), Marco Mondini (Trient) und Hans Heiss (Brixen) waren insgesamt hervorragend; zum Glück war das Publikum entsprechend zahlreich und zum Teil »hochkarätig« besetzt.

    Riall ist Risorgimento-Expertin und hat einleuchtend dargelegt, warum die italienische Einigungsbewegung in den Augen vieler in- und ausländischer Zeitgenossen — aber auch vieler Historiker — meist nicht mit einer militärischen Kampagne in Verbindung gebracht wird, obwohl sie es zweifellos war: Einerseits fehlten den damaligen Kämpfern viele äußerliche Eigenschaften eines Heeres, nämlich einheitliche Uniformen, Disziplin und Gehorsam. Es handelte sich vielmehr um Freiwillige, die an der Seite oder sogar anstatt der regulären Truppen kämpften. Außerdem war der Risorgimento gerade nicht von offiziellen Institutionen ausgegangen, wie in vielen anderen Ländern, sondern sogar im »revolutionären« Widerstand gegen diese, denen die Kämpfer Untätigkeit, Korruption und Dekadenz vorwarfen (deshalb auch »Wiedererstehung«). Mich beschleicht dabei der Eindruck, dass die Unterschätzung italienischer Gräueltaten — namentlich im Faschismus — durch ausländische Beobachter und Historiker im Grunde auch auf diese Zeit zurückgeht, als dem Italiener Eigenschaften wie weiblich, nicht kriegsfähig, faul angedichtet wurden.

    Hans Heiss hat einen weniger historischen, als politischen Vortrag gehalten, der mir zwar sehr gut gefallen hat — er hat als Gegenpol zu martialischen Veranstaltungen mehr zivilgesellschaftliches Engagement gefordert — bei dem es dann aber doch zu einer weitgehenden Gleichsetzung von Alpini und Schützen gekommen ist. Dazu möchte ich einige Punkte anbringen, die ich gestern aufgrund der Kürze der anschließenden Diskussion nicht äußern konnte:

    Heiss hat den Schützen zuerkannt, sich glaubwürdig von Faschismus und Nationalsozialismus distanziert zu haben. So weit würde ich nicht gehen. Ich glaube zwar auch, dass breite Teile des Vereins (und wohl seine gesamte Spitze) diese Lektion verinnerlicht haben, das muss aber erst noch in eine konkrete und auch nach außen gerichtete Aufarbeitung münden.

    Nichtsdestotrotz hat Heiss die Schützen mit den Alpini verglichen, indem er in seinem Diskurs jeweils eine Aussage oder Wertung über die einen einer Aussage über die anderen gegenübergestellt hat. So kritisch ich den Schützen auch gegenüberstehe, kann man — wie hier schon oft geschrieben wurde — ein aktives Heer nicht mit einem (durchaus politisierten, polarisierenden und martialisch auftretenden) Traditionsverein vergleichen. Es würde wohl auch niemandem einfallen, die Schützen mit der Wehrmacht zu vergleichen. Doch die Alpini haben (wie Heiss übrigens anschaulich dargestellt hat) eine ähnliche — wenngleich wohl nicht gleich umfassende — Geschichte, wie die Wehrmacht. Es wäre (am Rande erwähnt) undenkbar, dass in Deutschland eine Ausstellung über die Geschichte des Heeres derart verharmlosende Aussagen über die Zeit der Diktatur beinhaltet, wie sie in »unserer« Landesausstellung vorkommen*.

    Die Schützen waren selbst zu aktiven Zeiten vor allem für die Landesverteidigung zuständig, während sich die Alpini an Angriffskriegen beteiligt und Kriegsverbrechen begangen haben. Da verbietet es sich auch, diese Tatsache damit zu vergleichen, dass in den Schützen lange — viel zu lange — Altnazis mit ihren Kriegsmedaillen akzeptiert und angesehen waren. Das kann, nein muss man kritisieren (und das müssen die Schützen erst noch vollständig aufarbeiten, wie ich im Unterschied zu Hans Heiss glaube), doch etwaige Verbrechen wurden nicht von den Schützen als solchen, sondern von einzelnen Mitgliedern außerhalb des Vereins begangen. Das eine hat qualitativ mit dem anderen rein gar nichts zu tun.

    Ich bleibe also der Meinung, dass wir uns darauf beschränken sollten, beide Realitäten getrennt voneinander zu beurteilen, einzuordnen und zu kritisieren, anstatt sie immer wieder über einen Kamm zu scheren. Selbst wenn wir, wie Heiss es legitimerweise gemacht hat, die (wenigen) Dinge anprangern möchten, die beide auf den ersten Blick gemein haben.

    *) Man stelle sich nur vor, analog zum Satz »Ende 1935 bricht der Krieg in Afrika aus« (Alpini-Ausstellung) stünde in einer Wehrmachtausstellung »Ende 1939 bricht der Krieg in Polen aus« (anstatt »Deutschland überfällt Polen«), als wäre der erste nicht von den Faschisten und der zweite nicht von Hitlerdeutschland vom Zaun gebrochen worden (niwo).



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Werbeveranstaltung für die Alpini.

    Ich habe heute zwei militäraffine Veranstaltungen besucht: Die Landesausstellung über die Alpini im Kulturzentrum Trevi und die von Südtiroler HochschülerInnenschaft und Bozner Stadtarchiv organsierte Tagung mit dem Titel Militär ohne Krieg. Da ich über letzteres noch einmal schlafen möchte, bevor ich ggf. davon berichte, werde ich anhand einiger — vielsagender — Zitate die Ausstellung »abarbeiten«.

    Direkt am Eingang der Ausstellung im Untergeschoss prangt groß und völlig unkommentiert (also implizit billigend) folgendes martialisches Zitat:

    Der Sinn für Ehre und Mut, die moralische Integrität und die Widerstandsfähigkeit, großzügige Traditionen und eine gesunde Liebe zur Heimat, darauf gründet der Mythos der Alpini … Die Alpini können sich auf ein Kulturerbe berufen, das wunderbare Seiten der Literatur inspiriert hat (von Hemingways In einem anderen Land, den Kriegsreportagen von Kipling, vom Tagebuch an der russischen Front von Rigoni Stern bis zu den Erzählungen von Bedeschi), und bis heute stehen sie bereit, bei Naturkatastrophen und humanitären Krisen (ob beim Erdbeben im Friaul, in Irpinien oder den Abruzzen) zu intervenieren unter dem Motto «Ehret die Toten, indem ihr den Lebenden helft!».

    Andrea Zanzotto

    Zanzotto war zwar ein Dichter und Widerstandskämpfer, doch das bedeutet offensichtlich nicht, dass er dem Militär abgeneigt war — ganz im Gegenteil. Das bestätigt ein weiteres Zitat von ihm, das auf einem Bildschirm präsentiert wird:

    Wenn ich die Einheiten der Alpini brüderlich auf Paraden defilieren sehe, übermannt mich verwirrend der Geruch der Berge. Gerne würde ich bei ihnen sein.

    Die Texte, die auf den Bildschirmen im Weiteren die Geschichte der Alpini beschreiben, sind ebenfalls sehr befremdlich. Einige Beispiele:

    Bereits in den ersten Nachkriegsjahren (1918-1919) arbeiten die Alpini an der Wiederherstellung der Verkehrswege. Es werden Brücken und Straßen im Vinschgau, dem Martelltal, dem Passeiertal, dem Grödnertal, dem Eggental, dem Eisacktal und dem Pustertal gebaut.

    Dass Südtirol damals noch gar nicht offiziell zu Italien gehörte oder dass die Alpini — gegen den Willen der breiten Bevölkerung — ein sprachlich und kulturell völlig fremdes Land besetzten, wird genausowenig erwähnt, wie die Tatsache, dass der Wiederaufbau in jedem Fall stattzufinden hatte, egal, ob Südtirol bei Österreich oder bei Italien war. Im Grunde haben die Alpini nichts Besonderes geleistet, sondern nur Teile der Infrastruktur wiederhergestellt, die (unter anderem von ihnen selbst) im Krieg zerstört worden war.

    Dank des Einsatzes des 2. Pionierregiments werden in den Jahren 1970/71 die Talferwiesen gebaut und 1978 baut das Pionierbataillon Iseo die beiden Bailey-Brücken über die Talfer, um so die Renovierung der alten Brücke zu ermöglichen.

    Ganz egal was die Rolle der Alpini bei der Gewinnung der Talferwiesen war — hier wird die Mitarbeit anderer völlig verneint oder zumindest verschwiegen. Wiederum gilt, wie auch Hans Heiss in seinem heutigen Vortrag an der Uni gut herausgearbeitet hat, zu unterstreichen, dass die Alpini nur ihre Pflicht als mit Steuergeld finanzierte »Behörde« erfüllt haben. Vielmehr müsste man sich eventuell fragen, warum zivile Institutionen nicht in der Lage waren, ihren Aufgaben nachzukommen.

    Mit einem Zeitsprung geht es noch einmal rückwärts in die dreißiger Jahre:

    Die dreißiger Jahre enden mit der Einweihung (1938) der beiden bedeutendsten Denkmäler für die Alpini. Anwesend ist dabei Prinz Humbert von Savoyen.

    Das erste Denkmal befindet sich in Bruneck und ist den Gefallenen der Division Pusteria gewidmet. Das zweite befindet sich in Meran und ist den Alpini des 5. Regiments gewidmet, das von Mailand in die neuen Kasernen in der Passerstadt verlegt worden ist.

    Wiederum kein kritisches Wort und auch keine Erklärung, was etwa die Division Pusteria war und »geleistet« hat. Diese Gleichgültigkeit zieht sich auch durch der Aufzählung der ANA-Präsidenten, wo kein Unterschied zwischen faschistischer Diktatur und Republik gemacht wird:

    Die Präsidenten der Sektion wechseln: Igino de Cao (1928-1933), Sirio Malatesta (1933), Bruno Fassetta (1933-1934), Ferruccio Merlo (1934-1937), Arnaldo Monticelli (1937-1942) und Mario Baggione (1942-1943).

    Die Wiedergeburt der Sektion wird in der Versammlung vom 5. April 1946 beschlossen. In jenem Jahr sitzt der Sektion Edoardo Passerini (1946) vor. Auf ihn folgen Arnaldo Monticelli (1946-1948) und ab 1948 Nino Genesio Barello.

    Nach dem Krieg nehmen die meisten der aufgelösten Gruppen ihre Tätigkeit wieder auf. Es entstehen auch neue Gruppen. Die Sektion trägt nun den Namen “Alto Adige”.

    Geradezu bestürzend ist die Beschreibung von Kriegsereignissen:

    Ende 1935 bricht der Krieg in Afrika aus und es wird die Division Pusteria aufgestellt. Sie besteht aus dem 7. und dem 11. Regiment und dem 5. der Gebirgsartillerie.

    Kriege brechen nicht einfach aus wie Naturereignisse — vielmehr handelte es sich um einen brutalen Angriffskrieg, während dessen das italienische Militär schwere Kriegsverbrechen beging. Dieser Tatsache widmet die Ausstellung keine Silbe.

    In Hinblick auf den Krieg werden die einzelnen Abteilungen verschiedenen Veränderungen und Ergänzungen unterworfen. Die Divisionen Tridentina und Pusteria kämpfen an verschiedenen Fronten Seite an Seite mit den Truppen des Dritten Reichs.

    In Russland kann die Tridentina die berühmte Schlacht von Nikolajewka für sich entscheiden. Es gelingt ihr den Kessel aufzubrechen und tausende Alpini vor dem Tod und der Gefangenschaft [zu] retten.

    Auch der Russlandsfeldzug der Achsenmächte ist ein zerstörerischer Angriffskrieg, doch das ist offensichtlich nicht erwähnenswert. Beschrieben wird nur die angebliche »Heldentat« von Nikolajewka. Das ist keine kritische oder auch nur im weitesten Sinne objektive Beschäftigung mit der Geschichte der Alpini, sondern vielmehr eine Werbeveranstaltung. Ist das die Aufgabe eines Landesamtes?

    Viele der Soldaten der Tridentina, die der Gefangenschaft [durch die Wehrmacht nach 1943] entgehen können, haben sich den Partisanenformationen angeschlossen. Unter den Fiamme Verdi finden wir auch Bruno de Angelis, dem das “Comitato di Liberazione Nazionale Alta Italia” (CLNAI) den Auftrag erteilt, Südtirol auf die Kapitulation der Deutschen vorzubereiten.

    Nahtlos gehen »viele Soldaten« also zum Widerstand über. Andere schließen sich aber auch Mussolinis »Sozialrepublik« RSI an. Wie jüngst auch in der Tageszeitung zu lesen war, hatte das CLN Südtirol auch in der Hinsicht auf die Kapitulation der Deutschen vorzubereiten, dass es besonders darauf achten sollte, dass es unter italienischer Herrschaft bleibt.

    Cëla enghe: 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Feiger Einschüchterungsversuch.

    Heute Nacht ist es zu einem hinterfotzigen Gewaltanschlag auf ein Flüchtlingsheim in Vintl gekommen, bei dem mittels mehrerer Molotow-Cocktails glücklicherweise nur Sachschäden verursacht wurden. Das ist ein offensichtlich rassistisch motivierter Akt gegen Menschen, die vor untragbaren Zuständen in ihrer Heimat geflüchtet sind, aber auch gegen alle, die eine tolerante, solidarische und inklusivistische Gesellschaft wünschen. Dagegen müssen wir gerade in solchen Augenblicken zusammenstehen, wenn wir es mit der »Freiheit« ernst meinen. Gewalt ist, zumal in einem demokratischen Land, kein legitimes Mittel der Politik — aber vielleicht sollten wir in Hinkunft auch zunächst »harmloser« wirkende Formen von Rassismus und Intoleranz im politischen Alltag deutlicher verurteilen. Sie bieten den Radikalsten einen fruchtbaren Nährboden.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Rätselspaß.

    Auf den ersten Blick sehen diese zwei Titelbilder genau gleich aus. Wenn Sie genau suchen, werden Sie aber einen klitzekleinen Unterschied finden!



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Landesgericht verhöhnt Deutschsprachige.

    Bereits vor geraumer Zeit hatte ich angeprangert, dass sich in Südtirol die Justiz — die eigentlich der Missachtung von Gesetzen Einhalt gebieten müsste — über Pflichten wie jener zur Zweisprachigkeit hinwegsetzt. Dass sich seitdem nichts geändert hat, beweist die Webpräsenz des Landesgerichts eindrücklich: Die katastrophale deutschsprachige Version der Seite ist faktisch unbrauchbar. Zu allem Überfluss ist im Disclaimer von »größter Sorgfalt und Aufmerksamkeit« die Rede, was in diesem Kontext nach reinster Verhöhnung klingt.

    Einige Schnappschüsse der deutschen Version (!?) der Homepage:

    Zum Vergrößern anklicken. Hauptseite (oben links); Suchmaske Immobilienversteigerungen (o.r.); Versteigerungskalender (u.l.); gefundenes Versteigerungsobjekt (u.r.).

    Im Grunde beschränkt sich die »deutsche« Seite im Großen und Ganzen auf die Immobilienversteigerungen, also auf den Bereich, wo mit den Bürgerinnen Geld gemacht wird. Wichtige Dienste und Informationen wie Öffnungszeiten des Gerichts, Formulare, Ausländernotariat, gemeinnützige Arbeiten und selbst sprachlich relevante und sensible Dienstleistungen wie die Einsichtnahme und die Bestätigung der erfolgten Sprachgruppenzugehörigkeitserklärung sind ausschließlich über die italienische Version der Seite erreichbar. Letztere ist von der deutschen Seite nur über den Verweis www.provincia.bz.it (vgl. Abb. oben links) verlinkt, aber da muss man schon selber draufkommen.

    Cëla enghe: 01 02 03 | 04



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • CDU hetzt gegen Minderheiten in Schleswig.

    Bereits nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2005 war es zum Eklat gekommen: Als die Partei der dänischen und friesischen Minderheiten, der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) nach Sondierungsgesprächen angekündigt hatte, eine Regierung von SPD und Grünen unter Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) tolerieren zu wollen, machten Spitzenvertreter der Bundes-CDU massiv Stimmung gegen die Abgeordneten des SSW. Sie hätten sich zurückzuhalten und dürften sich nicht in die Regierungsbildung einmischen, da sie schließlich »nur« eine Minderheit verträten (weshalb sie unter anderem von der 5%-Sperrklausel befreit sind). Besonders der damalige hessische Ministerpräsident Roland Koch tat sich darin hervor, die Abgeordneten des SSW als Volksvertreter zweiten Ranges darzustellen und drohte, die CDU würde sich im Falle einer Tolerierung für die Abschaffung von Sonderrechten einsetzen. Dazu kam es nicht, da die Unterstützung an der missglückten Wiederwahl von Heide Simonis durch den Landtag scheiterte.

    In der Schlussphase des laufenden Wahlkampfs zur vorgezogene Landtagswahl am kommenden Sonntag schlagen die Christdemokraten jetzt erneut raue Töne an: Da sich der SSW diesmal bereits im Vorfeld auf eine eventuelle Koalition mit SPD und Grünen festgelegt hat, wird er von Landesvertretern der CDU scharf angegriffen. Und wie 2005 beschränkt sich das Gefecht nicht auf politische Inhalte. Stattdessen hoben die Schwarzen die Debatte schon wieder auf die ethnische Ebene und wettern seitdem offen gegen eine »dänische Koalition« bzw. eine »Dänen-Ampel«. Spitzenkandidat Jost de Jager »warnte« den SSW sogar davor, sich zum »Steigbügelhalter« für ein linkes Bündnis zu machen. Wie damals Roland Koch.

    Cëla enghe: 01



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Das Erste: Los von Rom.

    Schon interessant: Vor drei Jahren noch wurde der Unabhängigkeitswunsch auf das Hoferjahr zurückgeführt. Jetzt wird er hingegen aufgrund der Krise allein auf das Thema Wirtschaft heruntergebrochen. Komplexität in Recherche und Vermittlung von Sachverhalten scheinen die Stärke von Journalisten nicht zu sein. Andererseits haben sich die hier angezapften, großteils freiheitlichen Informationsquellen zu willfährigen Handlangern der Opportunismus-These gemacht.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Il Lungo Talvera «degli Alpini».

    In occasione dell’imminente adunata degli Alpini a Bolzano sono molte le voci (quella del sindaco e quella degli Alpini stessi ad esempio) che attribuiscono le opere pubbliche più disparate al volenteroso intervento dei militari. Nulla in contrario a dare a Cesare quel che è di Cesare, ma allora bisogna andare fino in fondo. Ecco la descrizione degli eventi attorno al Lungo Talvera («degli Alpini») fatta dall’ex direttore dell’Agenzia per la regolazione dei corsi d’acqua e la difesa del suolo, Dr. Ernst Watschinger, al Heimatbund:

    Per capire bene come si sia svolta la vicenda, sarebbe necessaria una lunga descrizione della realtà politico-amministrativa dell’epoca, cioè del biennio 1972-73, che ometteremo per brevità. Tutto ebbe inizio quando nell’autunno 1972 un’unità militare, presumibilmente degli alpini, ricevette dall’unico ufficio allora competente nella regolazione dei fiumi, il Genio civile dello stato, l’autorizzazione a costruire con materiale di cava un letto del fiume di 30-40 metri all’interno della vasta conca preesistente, larga oltre 100 metri.

    Dopo uno scavo di circa 200 metri a monte ed a valle del Ponte Talvera i lavori arrivarono presto ad un punto morto, perché le escavatrici in dotazione all’esercito non erano adatte a quel genere di terreno, composto in gran parte da pietre. Così il vice sindaco, Dr. Hugo Gamper, mi pregò di redigere un progetto ragionevole e di facile applicazione per la regolazione del fiume, la realizzazione dei prati verdi soprastanti e di interpellare per i conseguenti lavori anche l’ufficio regionale per la regolazione dei corsi d’acqua. I costi di realizzazione furono totalmente assunti dalla città di Bolzano, pur nella consapevolezza che l’ufficio competente sarebbe stato il suddetto Genio civile (che però non aveva possibilità di finanziare l’opera) e che l’ufficio regionale per la regolazione dei corsi d’acqua non disponeva all’epoca ancora della competenza per intervenire sui fiumi. In seguito elaborai nei miei uffici il progetto per la regolazione di quei 2 km di letto del fiume che si estende da Sant’Antonio fino alla confluenza con l’Isarco, in collaborazione con l’ingegnere capo del comune, Ing. Segalla. Il vice sindaco Gamper ci promise a questo proposito che il comune si sarebbe occupato del finanziamento dell’opera e dei permessi burocratici.

    Alla fine del febbraio 1973 si cominciò l’opera: per primo si effettuarono i lavori di scavo con enormi escavatrici e, grazie ad una fortunata coincidenza temporale, si poterono usare per il riempimento i materiali di scavo provenienti dal cantiere dell’autostrada, che lavorava contemporaneamente. In questo modo poterono essere riempiti i quasi 2 km di canalizzazione con migliaia e migliaia di enormi massi di porfido, nelle cui fughe furono poi piantati alberi, che in poco tempo divennero sufficientemente robusti. L’opera di canalizzazione del letto venne concepita e realizzata in modo che anche in presenza di un’inondazione davvero eccezionale, le acque avrebbero potuto rifluire nel loro alveo senza causare danni. Su questo fondo roccioso fu poi possibile applicare del terreno che rendesse possibile la copertura verde che vediamo oggi.

    Di questi ultimi lavori si occupò la giardineria comunale, il cui capo era allora Gildo Spagnolli, padre dell’odierno sindaco. Questa, in sostanza, la storia della regolazione del Talvera, per come la ricordo dopo 40 anni. I costi assunti dall’Agenzia provinciale per la regolazione dei corsi d’acqua per i lavori di canalizzazione eseguiti ammontavano a 270 milioni di lire (circa 135 milioni di Euro odierni).

    Già poco dopo la fine dei lavori cominciò, però a circolare la voce che il progetto ed i lavori fossero stati opera di un certo Ing. Lettieri, all’epoca insegnante all’Istituto per geometri. Vero è che a lui sono dovuti alcuni lavori minori sulle sponde del Talvera; questi però non avevano nulla a che fare con la sua regolazione vera e propria. Il motivo per cui si voglia a tutti i costi ascrivere il merito dell’opera all’esercito e quindi agli Alpini si può spiegare solo parzialmente con l’iniziale scavo di 200 metri attorno a Ponte Talvera, giacché questo finì con aver ben poco a che fare con il vasto e definitivo progetto, che comprendeva tutta l’area.

    Personalmente ho ritenuto di accettare questo incarico gravoso di responsabilità in primo luogo per garantire un impiego certo ad una parte degli allora 800 dipendenti dell’Agenzia di regolazione dei corsi d’acqua; in secondo luogo per interesse professionale, poiché sapevo che non mi sarebbe mai più capitata una “operazione chirurgica” alla natura di tale portata.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL