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  • Selbstbestimmungsgrundsatz abgelehnt.

    Heute wurde im Landtag über einen Beschlussantrag zur Selbstbestimmung Südtirols abgestimmt, den die Süd-Tiroler Freiheit mit Unterstützung der Freiheitlichen eingebracht hatte. Diesbezüglich gilt es meines Erachtens zwei Aspekte zu unterscheiden und gesondert zu behandeln.

    Erster Aspekt: Ich finde es unzulässig, wenn sich das Landesparlament vom anstehenden Alpini-Treffen den Abstimmungskalender diktieren lässt. Genauso wie ich es verurteilen würde, wenn ein Antrag aufgrund dieser Veranstaltung verschoben würde, halte ich es für unangebracht, einen solchen vorzuziehen, um den Alpini eins auszuwischen. Genau dies hat Sven Knoll (STF) jedoch getan, das hat er ausdrücklich gesagt. Gerade das Thema Selbstbestimmung ist viel zu wichtig und zu sensibel, um als Drohgebärde missbraucht zu werden. Das ist übrigens ein Vorwurf, den man immer gegen unseren Landeshauptmann erhoben hat, wenn er mit diesem Thema gewedelt hat, um in Rom etwas zu erreichen. Das ist einfach zu billig. Die Selbstbestimmung als eine Art ethnische Provokation zu verheizen, wo es doch das Ziel sein sollte, alle Sprachgruppen von einem gemeinsamen Projekt zu überzeugen, ist zudem in höchstem Maße dumm (um nicht zu sagen: fahrlässig). Nicht zuletzt war der Antrag schlecht formuliert, bei einigen Punkten fragt man sich, was sie mit der Angelegenheit überhaupt zu tun haben. Insgesamt war die Aktion also überflüssig wie ein Kropf und letztlich völlig kontraproduktiv.

    Zweiter Aspekt: Nachdem der Antrag eingebracht und für zulässig erklärt wurde, ist es nicht möglich, sein Abstimmungsverhalten nach ‘äußeren’ Faktoren zu richten. Es wird nur über den Inhalt des Antrags abgestimmt und nicht darüber, ob seine Einbringung eine Provokation ist. Man hätte sich höchstens der Stimme enthalten können. Nun wurde jedoch zu jedem Punkt des beschließenden Teils gesondert und geheim abgestimmt, und jeder einzelne wurde mit aktiver Beteiligung von SVP und Grünen abgelehnt. Während bei einigen — die übrigens für die Sache völlig irrelevant sind — von vornherein klar war, dass sie keine Mehrheit finden würden, ist die Ablehnung einiger anderer ein richtiggehender Skandal. Sie könnte sich als mindestens ebenso großer Bärendienst für Südtirol erweisen wie die Einbringung des Antrags selbst.

    Im Einzelnen:

    1. Der Landtag sieht die Abtrennung Südtirols von Österreich als Unrecht an: 12 Ja- und 22 Neinstimmen.
    2. Die Annexion Südtirols durch Italien ist unrechtmäßig erfolgt: 11 Ja- und 23 Neinstimmen.
    3. Der Landtag bekennt sich zum Selbstbestimmungsrecht laut UNO-Menschenrechtspakt: 11 Ja- und 24 Neinstimmen.
    4. Das Selbstbestimmungsrecht steht den Südtirolern aller drei Sprachgruppen zu: 9 Ja- und 25 Neinstimmen.
    5. Der Landtag begrüßt das für 2014 anberaumte Selbstbestimmungsreferendum in Schottland: 10 Ja- und 25 Neinstimmen.
    6. Der Landtag beauftragt den Landeshauptmann und die Landesregierung, mit der schottischen Regierung Kontakt aufzunehmen, um nach dem Vorbild dieser Abstimmung einen Aktionsplan für die Durchführung der Selbstbestimmung auch in Südtirol zu erstellen: 10 Ja- und 24 Neinstimmen.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Commercio e concorrenza, competenze romane.

    Qualche tempo fa il governo centrale aveva introdotto nuove regole per il commercio, che sostanzialmente prevedono una totale liberalizzazione del settore. Nonostante l’autonomia, la relativa legge si sarebbe dovuta applicare anche in Sudtirolo, provocando il caos anche dal punto di vista urbanistico. Ed è proprio sfruttando le proprie prerogative in materia di urbanistica che l’esecutivo sudtirolese aveva tentato di introdurre alcuni paletti, per evitare che la situazione degenerasse, diventando ingovernabile. Ora però all’assessore competente, Thomas Widmann (SVP), è giunta una lettera da Roma nella quale non si contestano singoli punti del provvedimento, come ci si sarebbe aspettati, bensì l’intera legge — perché il commercio e la concorrenza sono competenze esclusive dello stato. Se Bolzano non ritira la norma, il ministero è pronto a impugnarla davanti alla corte costituzionale. Per l’ennesima volta.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Cartelli «normalizzati» (o quasi).

    Un plauso al Servizio strade del Sudtirolo che da qualche tempo ha cominciato a montare, oltre alla segnaletica verso Österreich/Austria anche quella indicante la città di Innsbruck, completa della relativa distanza. Finora, infatti, e per troppo tempo, ciò che si trovava al di là del confine (non più esistente, come ci raccontano) veniva considerato zona grigia — Austria appunto, e null’altro.

    Dall’altra parte del confine (inesistente), invece, è da sempre che i cartelli indicano la via per Bozen, Meran, Bruneck oppure Gossensaß. Un modo semplice per creare vicinanza e familiarità, fors’anche curiosità, senza ricorrere a riferimenti troppo astratti all’estero.

    Non siamo ancora alla piena normalizzazione, ché viene indicato solamente il capoluogo, ma almeno alla sostanziale parità di trattamento con la segnaletica per Trento. Da qui, forse, passo per passo giungeremo a una situazione più omogenea.

    Foto scattata all’uscita autostradale Brixen-Pustertal/Bressanone-Pusteria dell’A22.



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  • Strani inviti.
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    Lettera all’A.Adige:

    La signora Klotz dovrebbe farsi un giro

    Oggi leggendo il quotidiano Alto Adige sono rimasta allibita nel leggere l’articolo della signora Klotz.
    Vorrei invitarla nella settimane dal 7 al 13 di andare in Austria o in Germania e non rimanere a Bolzano.
    Le consiglio vivamente anche di farsi dare una piuma (dei capelli [sic] piumati) e farsi un po’ di solletico cosi [sic] impara a ridere e non essere sempre ingrugnita.
    Viva gli alpini italiani e tedeschi.

    Donatella Fabiani
    Bolzano

    Risposta del direttore, Alberto Faustini:

    Mi piace questo suo approccio all’insegna del “viva gli alpini italiani e tedeschi”. Non se ne può più di divisioni e di esasperazioni. A questo punto mi chiedo: la Klotz ascolterà il suo consiglio? Magari è già partita.

    Pubblicato sull’A.Adige del 6 maggio 2012.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Pauschalangebot.
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    Südtirol ist am Scheideweg: Entweder wir machen einen Freistaat, sind gegen Einwanderer, gegen die Globalisierung und gegen Europa. Dieses Modell ist aber nicht das Meinige, ich fürchte es vielmehr. Das andere Modell ist, dass wir unsere Stärken ausbauen — ein Land im Zentrum Europas mit der Brückenfunktion zwischen Nord und Süd.

    Landesrat Christian Tommasini (PD) im ff-Interview (Ausgabe 18/2012).

    So viel Verwirrung und Vorurteile in drei Sätzen habe ich selten gelesen. Die Unabhängigkeit bedingt nicht automatisch Ausländer- und Europafeindlichkeit, genauso wie der Unionismus, der Verbleib beim Nationalstaat, nicht automatisch Offenheit und Brückenfunktion bedeutet. Das ist reine Phrasendrescherei.

    Cëla enghe: 01



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  • Innere EU-Erweiterung.

    Was in Südtirol viele für unmöglich halten, wird in Europa eifrig studiert und diskutiert: die interne Erweiterung, also die Aufnahme neuer Mitglieder, die durch Loslösung von bestehenden Mitgliedsstaaten entstehen, in die Union. Am 9. Mai stellt etwa das Centre Maurits Coppieters in Brüssel eine Studie vor, die unter der Leitung des katalanischen Professors für Verfassungsrecht und Politikwissenschaften, Dr. Jordi Matas i Dalmases, entstanden ist.

    The study we present here uses as its starting point the continuity of the bond between the new state and the Union, whilst considering that democratic decision at the source of independence is the expression of the desire to form a separate state within the European Union. Thus, respecting the democratic principle governing the Union’s political personality, from the Preamble to the European Union Treaty, as well as respecting rights of citizens of the new member state as citizens of the Union, the report argues that the new state’s membership status is automatic. In this respect, European Union law cannot be an obstacle in hindering the legitimate democratic will of European citizens who, in a particular region of Europe, decide to found a new state for themselves through a democratic and peaceful procedure.

    In short, as has occurred in federal states that the Union mirrors from the institutional point of view, separating from a member state does not mean a separation from the federation. It may even be the declaration of a firm wish to maintain the commitment with the federal agreement. Moreover, in the case of new European states outside Union boundaries, the latter has demonstrated its support for the democratically expressed wish of the people in this respect and, therefore for the recognition of the new state.

    […]

    To conclude, European Union values and principles support the access to a separate state without having to renounce the European construction project. On that basis, negotiations between the parties involved must shape the new state’s definitive statutes side by side with their partners in the common project, as greater liberty and democracy also means a greater Europe.

    Aus dem Vorwort zur Studie. Unterstreichung: .

    Cëla enghe: 01 02 · Studie herunterladen: PDF-Datei



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