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  • Sprachpolitische »Heimsuchung«.

    Die Firma Prénatal wirbt in Bozen — nicht auf Deutsch, nicht auf Ladinisch, dafür aber: auf Katalanisch! Eklatanter, als mit diesem symbolischen Armutszeugnis, großformatig und auf violettem Hintergrund (Bild zum Vergrößern anklicken), ließe sich das sprachpolitische Debakel in unserem Land kaum auf den Punkt bringen.

    Prénatal.

    Hier ein Land mit inexistenter Sprachpolitik, außerstande, den Gebrauch der größten Sprache Europas auch in Südtirol zu gewährleisten. Ganz so, als gäbe es keine Mehrsprachigkeit, die man umfassend, auch im privaten Sektor, unterstützen müsste. Mehrheit und Opposition überbieten sich in Untätigkeit.

    Dort eine Region, ausgestattet mit einem modernen und wirksamen Maßnahmenpaket [Auszug lesen], mit dessen Hilfe selbst eine »Sprache ohne Hinterland« (sprich: ohne eigenen Staat) in kurzer Zeit so stark gefördert und »normalisiert« werden konnte, dass sie ganz selbstverständlich in gleicher Würde neben allen anderen Sprachen bestehen kann. Penibel wird in Katalonien darauf geachtet, dass die Landessprache in der Öffentlichkeit (im Handel, bei den Banken und Versicherungen, im Kino oder im Internet…) nicht eine Sprache zweiten Ranges bleibt.

    Und nun also die Demütigung: Die relativ »bedeutungslose« katalanische Sprache dringt ins Terrain der Südtiroler Überdrüber-Modellautonomie ein. Und lacht sich vom Plakat einer italienischen Firma, die sich (wie fast alle in- und ausländischen Mitbewerber) nicht bemüßigt fühlt, hier auch die deutsche Sprache zu benutzen, quasi eins ins Fäustchen.

    Wir haben es nicht einmal geschafft, einer Sprache mit 100 Millionen Sprecherinnen, einer der auch touristisch bedeutendsten Sprachen des Kontinents, in diesem Land (in dem sie heimisch ist) jene Gleichberechtigung einzuräumen, die die Katalaninnen für ihr Idiom erreicht haben. Geschweige denn, dass wir das Ladinische — ebenfalls eine »Sprache ohne Hinterland« — nach katalanischem Muster fördern.

    Es ist eine wahre Freude.



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  • Fahrt zur Hölle.

    Heute bin ich zufällig an der neofaschistischen Bar »la Destra« in Bozen vorbeigekommen. Direkt an der Eingangstür wird dort per Aushang eine feine Bildungsreise nach Predappio zum Grab des »DVCE« angeboten: Beitrag 20.- Euro.

    Beunruhigend, was sich da am helllichten Tage mit (zu) weitgehender Duldung durch BürgerInnen, Medien und Institutionen abspielt.

    Wo bleibt »Odessa«? Wo eine Reaktion des eifrigen Verteidigungsministers?


    Faschismen/ Medien/ Politik/ · · · · · PDL&Co/ ·

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  • Nahost:konflikt.

    Einen zusätzlichen Blickpunkt auf die Situation in Nahost bietet das linke unabhängige Medienzentrum [IMC Israel], das großteils aus den bekannten, kompromisslosen Schemata ausbricht.

    IMC Israel.



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  • Das Unitalia-Einmaleins.

    Vor wenigen Tagen hat die Gemeinde Bozen grünes Licht für den Bau unterirdischer Anrainerparkplätze durch Ad-Hoc-Genossenschaften gegeben, um — wie es heißt — die Oberfläche nach und nach von parkenden Autos zu befreien. Dieses Ansinnen wird durch die Verpflichtung erreicht, gleich viele Oberflächenparkplätze zu streichen, wie unterirdische entstehen. Damit sollen Flächen für Fahrrad- und Gehwege sowie Busspuren freiwerden.

    Unitalia macht nun mit einer Flugblattaktion mobil gegen diesen Plan, denn — so die Rechsextremisten (unisono mit dem PDL) — sonst werde in Bozen bald niemand mehr ein Auto besitzen, der sich nicht auch einen Stellplatz leisten kann. Wenn aber nur so viele Oberflächenparkplätze gestrichen werden, wie unterirdisch neue entstehen, bleiben für jene, die sich keine Garage kaufen nach Adam Riese gleich viele Parkplätze am Straßenrand erhalten. Es gilt lediglich sicherzustellen, dass die, die einen Stellplatz erwerben, nicht weiterhin die Anwohnerplätze an der Oberfläche nutzen dürfen.

    Dessen unbeschadet bin ich der Meinung, dass das Auto ein Luxusartikel werden kann, den nicht jeder besitzen muss — wenn die Öffis dementsprechend funktionieren, was aber leider noch nicht immer der Fall ist.



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  • Die TT-Umfrage.

    Kürzlich hat die Tiroler Tageszeitung eine vielbeachtete Repräsentativumfrage veröffentlicht, in der 500 Nord- und Osttiroler nach ihrer Einstellung zu einer Wiedervereinigung mit Südtirol befragt wurden. Rund die Hälfte sprach sich für eine derartige Lösung aus, 36% waren dagegen.

    Interessanter als das beachtliche Gesamtergebnis sind aber einige Teilaspekte der Umfrage. So ist die Zustimmung zu einer Wiedervereinigung im Vergleich zum Vorjahr um etwa 4 Prozentpunkte angestiegen.

    Eine Betrachtung nach Gruppen fördert noch weitere interessante Erkenntnisse zutage:

    1. Besonders stark ist die Zustimmung unter den Jungen. Bei den 15-29-Jährigen sprechen sich ganze 71% für eine Wiedervereinigung aus. Dies zeigt, dass das Thema nicht wegsterben, sondern in Zukunft vermutlich noch stärker präsent sein wird, als heute. Dem Gefühl nach ist auch in Südtirol das Thema Unabhängigkeit gerade bei jungen Menschen stark im Aufwind.
    2. Nach Bezirken betrachtet liegt das Oberland mit 67% Befürwortern klar vor dem Unterland und Schlusslicht Innsbruck Stadt/Land.
    3. Was mich am meisten erfreut, ist, dass die Zustimmung bei sozialdemokratischen Wählern höher ist (59%) als bei den Konservativen (ÖVP-Wähler: 55%). Dies unterstreicht einmal mehr, dass es sich weltweit bei der Selbstbestimmung um eine eher linke Thematik handelt. Die Südtiroler Linken sind diesbezüglich eine Ausnahme. Noch.


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  • Dem André sein Deppenapostroph.

    Ganz selbstbewusst präsentiert sich der Sandwirt als Hofer’s Geburt’s-Hau’s. So »deutsch« geht Südtirol tatsächlich ins Hoferjahr 2009. Und so blamabel.



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