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  • Am 12. Juni keinen Urlaub einplanen!

    Am zweiten Juni-Wochenende finden in Italien drei Referenda statt, die auch für Südtirol von größter Wichtigkeit sind. Die Regierung in Rom hat abgelehnt, sie am 15. und 16. Mai anzusetzen, wenn italienweit zahlreiche Gemeindewahlen anstehen. Nur zwei Wochen, nachdem ein großer Teil der Bevölkerung bereits an den Urnen war — noch dazu am Anfang der Urlaubszeit — ist die Wahrscheinlichkeit, das hohe Quorum von 50% zu erreichen, besonders gering.

    Deshalb ergeht hiermit der Aufruf, sich den Termin schon jetzt vorzumerken und möglichst freizuhalten.

    Die Referenda betreffen folgende Fragen:

    • Soll unser Wasser ein öffentliches Gut bleiben? Die Zentralregierung hat bereits beschlossen, das öffentliche Wasser den Privaten zu verkaufen. Falls das Referendum erfolglos bleibt, droht auch Südtirols Gemeinden die Zwangsveräußerung der Trinkwasserversorgung.
    • Soll Italien weiterhin auf Atomkraft verzichten? Auch hier hat die Zentralregierung bereits Beschlüsse gefasst, die in Missachtung des Referendums von 1987 den Bau und die Inbetriebnahme mehrerer Atomkraftwerke vorsehen. Bleibt dieses Referendum erfolglos, droht der Bau von Atomkraftwerken in unmittelbarer Nähe zu Südtirol. Die angrenzende Region Venetien hat sich bereits bereit erklärt, ein AKW zu beherbergen.
    • Soll das Gesetz über die »berechtigte Verhinderung« abgeschafft werden, mit dessen Hilfe Silvio Berlusconi aufgrund seiner Regierungsarbeit jederzeit seine Prozesse hinauszögern kann?


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  • La fête pour la fête.

    Mentre s’avvicina la ricorrenza dell’unità d’Italia (17 marzo) istituzioni e organizzazioni fanno a gara per improvisare atti «una tantum» che diano una parvenza festosa a una giornata istituita per decreto governativo.

    E meno l’unità è reale e sentita dalla popolazione, più si lavora su un piano simbolico completamente slegato, cercando un significante a prescindere dal fatto che il significato, quel significato che si cerca di «attivare», non esiste.

    L’ultima trovata in ordine cronologico è la proposta estemporanea del CONI di suonare l’inno nazionale prima di ogni evento sportivo da oggi fino a domenica. Un festeggiamento imposto dall’alto che qui in Sudtirolo diventa una grottesca citazione colonialista.



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  • «Alto Adige» wines for the US.

    Vor einem knappen Jahr, im April 2010, referierte Johannes Gutmann, Inhaber der Firma Sonnentor, an der Berufsschule Brixen, im Rahmen des “Tages der Meister” zum Thema “Vom Spinner zum Winner”. Der Niederösterreicher Gutmann, dessen Markenzeichen die abgewetzten Lederhosen seines Großvaters sind, vermarktet heute weltweit bäuerliche Bio-Spezialitäten unter der Marke “Sonnentor”. Von Null ist es dem Querdenker Gutmann gelungen eine Weltmarke zu kreieren. Neben einigem Glück bedarf es hierfür auch ein ausgezeichnetes Gefühl für die richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt.

    Den anwesenden Südtiroler Meisterinnen und Meistern gab er zwei Ratschläge mit: Erstens in ihren Produkten Geschichten zu erzählen. Südtirol sei ein reiches Land an Traditionen und Geschichten und diese müssen mit den ausgezeichneten Produkten, die unser Land erzeuge, erzählt werden. Zweitens beschwörte er die SüdtirolerInnen die Chancen zu erkennen, die unter anderem der italienische Markt für hochwertige Produkte aus den Alpen böte.
    In einem Gespräch im Anschluss seiner Ausführungen fragte ich Gutmann um eine Meinung, ob sich Südtirol in Italien unter dem Begriff “Sudtirolo” oder “Alto Adige” zu vermarkten.
    Sudtirolo war seine Antwort — wie soll man denn unter einem historisch aufgezwungenen Namen auch seine Traditionen und Geschichten verpacken.

    Die EOS (Export Organisation Südtirol), die für die Vermarktung der Südtiroler Betriebe zuständig ist, beschreitet in den USA wieder einmal andere Wege. Alto Adige — wines of the Italian Alps ist der Leitfaden der durch die Webseite [Link] führt. In einem Untermenü erklärt man den BesucherInnen in einem Nebensatz zwar, dass Alto Adige die älteste Weinregion des deutschen Sprachraumes ist, ansonsten vermeidet man sämtliche historisch gewachsenen Ortsnamen wie der Teufel das Weihwasser. “Today there are about 12,750 acres of vineyard planted in Alto Adige, which lie in the valleys along the Adige River between Silandro and Salorno along the Isarco River between Bolzano and Bressanone.”

    Lieber als eine starke eigene Marke “South Tyrol” aufzubauen, die die Vielfalt unseres Landes betont, fährt man im Kielwasser des “stile italiano” der im Bereich der hochwertigen Lebensmittel sicherlich einige Vorteile bringt, aber eben nicht unser Land in der vollen kulturellen, sprachlichen und historischen Bandbreite darstellt. Sind dies die Geschichten, die wir mit unseren Produkten erzählen wollen?

    Nicht verwunderlich, dass der Name Südtirol international so gut wie unbekannt ist. Vor etlichen Jahren wurden weltweit die 1000 bekanntesten Tourismusdestinationen ermittelt. Während Nordtirol sehr wohl dazu zählte fand man Südtirol nirgendwo. Ohne Namen existiert man eben nicht oder noch schlimmer, unter falschem Namen verleugnet man den Inhalt – eine marketingmäßige Todsünde. Eine Binsenweisheit, die noch nicht zu unseren hochbezahlten Marketingexperten der EOS vorgedrungen zu sein scheint.

    Cëla enghe: 01 || 01 02 03



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  • Catalogna: Mozione per l’autodeterminazione.

    CiU e ERC sostengono la mozione presentata da Solidaritat Catalana che «rispetta e sostiene» le consultazioni e ribadisce «il diritto all’autodeterminazione del popolo catalano» · I verdi di ICV si astengono mentre PSC, PP e Ciutadans votano contro

    Il Parlament de Catalunya ha approvato oggi una mozione che esprime il pieno supporto della camera catalana ai referendum autogestiti sull’indipendenza che in centinaia di comuni si sono già celebrati. La mozione presentata da Solidaritat Catalana (SI) ha avuto il pieno supporto del partito di governo CiU e della sinistra repubblicana (ERC). Al suo primo punto difende il riconoscimento del «diritto all’autodeterminazione dei popoli come diritto irrinunciabile per il popolo catalano». Il testo afferma inoltre che il Parlament «è la sede della sovranità del popolo catalano» e sostiene il diritto della società civile «a esprimersi liberamente attraverso le consultazioni alla cittadinanza», ringraziando anche i volontari per l’impegno organizzativo. Il testo iniziale di SI conteneva un ulteriore punto, col quale il parlamento riconosceva l’indipendenza del Kosovo (mai ratificata dallo stato spagnolo), ma la formazione indipendentista l’ha ritirato in cambio del supporto di CiU.

    Inoltre, il testo «rispetta e sostiene» le consultazioni sull’indipendenza che sono ancora in corso d’organizzazione, come quella di Barcellona per il prossimo 10 aprile. In questo senso il collettivo Barcelona Decideix (Barcellona Decide) aprofitterà del successo della mozione per chiedere la cessione di uno spazio della camera per installarvi un’urna durante le consultazioni indipendentiste.

    Fonte: Racó Català.



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  • Was der Uluru kann, kann Urtijëi schon lang.

    Hiesige Touristiker und “Marketingexperten” behaupten, dass sich die italienischen Übersetzungen der Südtiroler Ortsnamen im nicht-deutschsprachigen Ausland besser vermarkten ließen, da sie schöner klängen und leichter auszusprechen seien. Demnach müsste man der australischen Regierung wohl Schwachsinn attestieren. Diese hat nämlich in den 1990er-Jahren beschlossen, die 120 Jahre alten und weltbekannten Namen Ayers Rock und Olgas aufzugeben und die roten Felsformationen im Zentrum des Kontinents von nun an Uluru und Kata Tjuta zu nennen. So bezeichnen nämlich die Anangu, seit Jahrtausenden die Ureinwohner der Region, diese ihnen heiligen Stätten. Aussprachetechnische Gründe wird die Maßnahme wohl keine gehabt haben. Den Australiern ging es vielmehr um Respekt und Authentizität. Sie wollten keine Mogelpackungen und kein imperialistisches Selbstverständnis mehr verkaufen. Wie lange dauert es bei uns wohl, bis man die Oberflächlichkeit ablegt und versteht, dass ein Ort in den Dolomiten Urtijëi heißen darf?

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • [Unità] tra parentesi | in Klammern.

    Am 17. März feiert Italien den 150. Jahrestag seiner Vereinigung. Dieser Tag bietet uns die Gelegenheit zum Nachdenken über die Bedeutung der Einheit Italiens und über die vielen Kräfte, die diese beeinflussen. Nachdenken werden wir auch über die Entwicklung, die die Einheit in einem Land wie dem unseren nehmen kann, das durch seine Besonderheit einen widersprüchlichen Umgang mit dem Konzept der Einheit pflegt.

    Il 17 marzo, giorno in cui l’Italia celebra ufficialmente il giorno della sua unificazione avvenuta 150 anni fa, offre un’occasione per riflettere. Riflettere sul significato dell’unità nazionale, la sua complessa dinamica, ma anche sulle prospettive che essa può avere in un territorio, come il nostro, caratterizzato da peculiarità da sempre conflittuali rispetto a quell’idea di unità. Lo faremo in compagnia di:

    Gabriele Di Luca
    insegnante ed editorialista del Corriere dell’Alto Adige

    Hans Heiss
    Historiker und Landtagsabgeordneter der Grünen-Verdi-Vërc

    Giorgio Mezzalira
    storico ed editorialista del Corriere dell’Alto Adige

    Hartmuth Staffler
    Journalist und Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit

    Es moderiert/modererà Lucio Giudiceandrea
    Journalist und Autor/autore e giornalista

    Donnerstag | Giovedì 17.03.2011 – 17:00
    Cusanus Brixen | Bressanone

    Neue Wege des Zusammenlebens | Vivere qui

    Die Arbeit an einer gemeinsamen Zukunft setzt eine gemeinsame Betrachtung der Vergangenheit un der Gegenwart voraus. In dieser Veranstaltungsreihe wollen wir das Verständnis für die Verletztheit der Südtiroler und für den “disagio” der Italiener in der jeweils anderen Gruppe wecken.

    Per costruire un futuro comune è necessario avere una visione comune del passato e del presente. In questo ciclo di conferenze vorremmo sviluppare la reciproca comprensione del rammarico sudtirolese e del disagio degli italiani.

    heimat Brixen Bressanone Persenon



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  • Cymru sagt ja zu mehr Eigenregierung.

    In einem Referendum haben sich die Einwohnerinnen von Cymru (engl. Wales) mit einer Zustimmung von 63,5% für die Ausweitung der Eigenregierung ausgesprochen. In mehr als 20 Bereichen darf die Nationalversammlung (Senedd) von Cymru fortan Gesetze erlassen, ohne sich mit London abzustimmen.

    Am 3. März sprach sich eine große Mehrheit der Abstimmenden für eine deutliche Aufwertung des eigenen Parlamentes und seiner Zuständigkeiten aus. Die Ja-Stimmen konnten sich in fast allen Bezirken durchsetzen, so etwa in Bro Morgannwg (52,5%) oder in Gwynedd (76%). Lediglich im Bezirk Sir Fynwy an der Grenze zu England erreichte das Nein wenig mehr als 50% der Stimmen.

    Aufgrund dieses Ergebnisses erhält der Senedd in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei, Wälder und Landschaftsentwicklung, historische Monumente, Kultur, Wirtschaftsentwicklung, Schule und Bildung, Umwelt, Brandschutz und -verhütung, Lebensmittel, Gesundheit, Infrastrukturen und Transport, Wohnbau, Lokalpolitik, Nationalversammlung, öffentliche Verwaltung, Wohlfahrt, Sport und Freizeit, Tourismus, Raumordnung, Wasser sowie walisische Sprache die primäre Gesetzgebungsbefugnis. In all diesen Belangen hatte Cymru bereits sekundäre oder mit dem Staat geteilte Zuständigkeiten.

    Die Regierungsmehrheit in Cymru hat bereits angekündigt, mit den neuen Zuständigkeiten zuerst eine Widerspruchsregelung bei Organspenden verfügen zu wollen. Das heißt, dass ein Verstorbener jederzeit als Spender in Frage kommt, wenn er sich zu Lebzeiten nicht ausdrücklich dagegen entschieden hat. Südtirol hätte nicht die Zuständigkeit, auf diesem Gebiet gesetzgeberisch tätig zu werden.

    Im Vorfeld hatten Gegner der neuen Befugnisse gewarnt, die Ausweitung der Eigenregierung könnte ein erster Schritt in Richtung Unabhängigkeit sein. Obwohl jedoch nur wenig mehr als 35% der Wahlberechtigten zur Abstimmung gingen, steht im Vereinigten Königsreich außer Frage, dass das Ergebnis die volle demokratische Legitimation genießt.

    Cëla enghe: 01



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