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  • Holyrood bekräftigt schottisches Brexit-Nein.

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    0 Comentârs → on Holyrood bekräftigt schottisches Brexit-Nein.

    Mit klarer Mehrheit hat das schottische Parlament am Dienstag (7. Februar) seine Ablehnung zur Auslösung des EU-Austrittsverfahrens durch die britische Regierung zum Ausdruck gebracht. Dabei stimmten 90 Abgeordnete gegen die Inanspruchnahme von Artikel 50 des Lissabon-Vertrags durch die Regierung in Westminster — und nur 34 dafür.

    Bei der Volksabstimmung im Juni hatten sich 62% der Schottinnen gegen den sogenannten Brexit gestellt.

    Obschon der Oberste Gerichtshof (Supreme Court) bereits entschieden hatte, dass der Austritt keiner Ratifizierung durch die Parlamente von Schottland, Wales und Nordirland mehr bedarf, entschied die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon (SNP), die schottische Versammlung mit der Frage zu befassen. Dem Ergebnis will sie — wie sie ankündigte — mehr als nur symbolische Bedeutung beimessen.

    Noch eindeutiger fiel das Ergebnis übrigens bei einer Abstimmung im Londoner Parlament aus: Von 59 schottischen Vertreterinnen stimmte dort gar nur ein einziger für den Brexit-Bill der Regierung. Die Unabhängigkeitsbefürworterinnen der SNP kritisierten aufs Schärfste, dass nur die Regionalregierungen von Schottland und Wales Pläne veröffentlicht hätten, wie sie mit den Folgen des EU-Austritts umgehen würden, während nach wie vor weitgehend unklar sei, welche Strategie die Zentralregierung in London verfolge.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Zerschlagenes Porzellan.

    Autor:a

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    26 Comentârs → on Zerschlagenes Porzellan.

    Eigentlich ist jede Zeile zuviel, die man über die “Goldener Benito”-Aktion der Süd-Tiroler Freiheit schreibt, da man diesem Kasperltheater dadurch Aufmerksamkeit schenkt, welche es nicht verdient.

    Foto: Süd-Tiroler Freiheit

    Es ist evident, dass die faschistischen Umtriebe – vor allem der Casa Pound – in Bozen erschreckend sind und die Erinnerungskultur Aufholbedarf hat. Dennoch wurden in den vergangenen Jahren zaghafte Fortschritte gemacht. Und Bürgermeister Renzo Caramaschi (PD) in die Nähe des Faschismus zu rücken ist trotz der Renovierung der Statuen völlig absurd. Ebenso absurd wie der Vorwurf, Caramaschi habe im Zuge der Provokation sein wahres Gesicht – jenes eines faschistischen Podestà – gezeigt. Caramaschi hätte freilich souveräner reagieren können.

    Es entbehrt auch nicht einer gewissen Ironie, dass ausgerechnet die STF, die in jüngster Zeit immer weniger Berührungsängste mit dem rechtsnationalen Rand Europas zeigt, sich als Speerspitze im Kampf gegen den Faschismus aufspielt.

    Jedenfalls scheint der Süd-Tiroler Freiheit wenig daran gelegen zu sein, dass sich – vor allem – bei den italienischsprachigen Bürgern im Lande langsam ein neuer Umgang mit der faschistischen Vergangenheit entwickelt, denn sonst müsste Kollmann und Co. klar sein, dass solche Aktionen absolut kontraproduktiv sind. Im Zuge der unbeholfenen Provokation ging nicht bloß der Mini-Duce kaputt, es wurde unnötigerweise auch reichlich Porzellan zerschlagen.

    Dass politischer Aktionismus auch intelligent und humorvoll statt peinlich und geschmacklos sein kann, haben einmal mehr die Schotten bewiesen. Während der Brexit-Abstimmung im Unterhaus pfiffen die SNP-Abgeordneten die Europahymne.

    P.S.: Könnte man der STF auf Basis des Mancino-Gesetzes eigentlich nicht “Verherrlichung des Faschismus” vorwerfen, nachdem sie mit einem goldenen Duce durch den Stadtratssaal paradiert sind?



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  • Aufforderung zum Rechtsbruch.

    Autor:a

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    2 Comentârs → on Aufforderung zum Rechtsbruch.

    Die leidige Geschichte der beiden Südtiroler, die in Thailand wegen Fahnenschändung verhaftet wurden, ist noch in guter Erinnerung.

    Die Helden von unsertirol24.com nahmen im Zuge der Diskussion um gebührliches Verhalten im Ausland ein Posting dreier Pusterer, die in Singapur eine Tiroler Flagge mit dem Spruch “Ein Tirol” hochhalten, alsdann zum Anlass, um zu zeigen “wie es im Ausland richtig geht”. Mit der Aufforderung “Solche Fahnen-Aktionen dürfen gerne nachgemacht werden” wird der Artikel beendet.

    Dumm nur, dass in Singapur die öffentliche Zurschaustellung fremder Flaggen und politischer Symbole laut National Emblems (Control of Display) Act (CHAPTER 196) verboten ist und mit bis zu 500 Dollar bzw. sechs Monaten Gefängnis bestraft wird.



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  • Transform the EU.
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    Autor:a

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    1 Comentâr → on Transform the EU.
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    The real importance of Scottish independence following hard on that of Catalonia is that it will transform the EU. A raft of small, dynamic new members could end the dominance of the bigger states and replace the EU’s current austerity with pro-growth policies. A new Europe of the regions and nations would emerge as a global progressive alternative to Donald Trump’s aggressive American nativism or the isolationist lunacy of a Tory hard Brexit.

    George Kerevan, The National, 05.02.2017

    See also: 01 02 03 || 01



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  • Wie man Unbehagen konstruiert.

    Autor:a

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    1 Comentâr → on Wie man Unbehagen konstruiert.

    Vor wenigen Tagen geisterten Zahlen durch Südtirols Medien — insbesondere ist hier das italienische Tagblatt aus dem Haus Athesia gemeint — wonach die italienische Sprachgruppe in Südtirol bei der Vergabe öffentlicher und halböffentlicher Stellen arg benachteiligt sei.

    In Berufung auf einen Vortrag, den Professor Luca Fazzi von der Uni Trient bei einer von Landtagspräsident Roberto Bizzo (PD) organisierten Tagung gehalten hatte, war etwa davon die Rede, dass 85% der Primariate im (öffentlichen) Südtiroler Gesundheitswesen von deutschsprachigen und nur 9% von italienischsprachigen Ärztinnen gehalten würden.

    Die Aussage fand ich sehr erstaunlich — nicht nur, aber zum Beispiel auch, weil dann ja nach Adam Riese 6% der Primarinnen ladinisch wären. Extrem viele im Vergleich zu den 9% der Italienerinnen. Also habe ich mich um einen Faktencheck bemüht.

    Der Südtiroler Gesundheitsbetrieb (Sabes) hat mir freundlicherweise die offiziellen Daten zur Verfügung gestellt: Demnach gehören in Wirklichkeit 70 Primarinnen (72,2%) der deutschen, 26 Primarinnen (26,8%) der italienischen und ein Primar (1%) der ladinischen Sprachgruppe an. Unterrepräsentiert — und zwar deutlich — sind also nicht die Italienerinnen, sondern die Ladinerinnen.

    Wie aber kommt man von 26,8% auf — das sogenannte »Unbehagen der ItalienerInnen« untermauernde, um nicht zu sagen: fördernde — neun Prozent? Professor Fazzi hat mir auch seine Daten zur Verfügung gestellt, und eine erhellende Erklärung gleich dazu.

    Erstens war bei ihm von 11% italienischen Primariaten die Rede und nicht von 9%, womit man dem A. Adige (bei einem sehr sensiblen Thema) schon einmal magelnde Sorgfalt vorwerfen kann. Und zweitens ärgerte sich Fazzi in seiner Mail an mich grundsätzlich über den Umgang der Medien mit seinen Ausführungen. Denn: Er habe darauf hingewiesen, dass diese seine Daten auf einer eigenen Berechnung basierten, mit der er angeblich versucht habe, »gemischtsprachige, aber als Italiener erklärte Primare« aus den offiziellen Daten herauszurechnen. Sehr wissenschaftlich scheint das nicht, doch Fazzi unterstreicht, dass es ihm um ein Gesamtbild und um Perspektiven für die Autonomie und nicht speziell um diese Daten gegangen sei. Wie man anhand seiner Powerpoint-Präsentation (die er mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat) unschwer nachprüfen kann, ging es denn auch nur auf einer von 42 Folien um die Verteilung der Arbeitsplätze.

    Wenn ein Medium dann aber diese eine Information zum wichtigsten Bestandteil des Vortrags hochstilisiert, dabei wichtige Zusatzinformationen verschweigt und die Daten auch noch falsch wiedergibt, ist das Unbehagen schon greifbar.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Ortsnamen interessieren nicht. Oder doch?
    Südtiroler Mythen

    In seinem Leitartikel zum Wochenende schreibt TAZ-Herausgeber Arnold Tribus zu einem Thema

    das auf der Straße kaum eine Seele interessiert, abgesehen von Politikern und Patrioten: die Toponomastik.

    Nun lässt sich schwer quantifizieren, wie viele Südtirolerinnen zu den beiden von Tribus genannten Kategorien der »Politiker und Patrioten« gezählt werden können — doch dass sich außer ihnen »kaum eine Seele« für die Thematik interessiere, soll ja wohl nahelegen, dass die Ortsnamensfrage unwichtig sei.

    Wiewohl das heute oft nicht mehr erwünscht ist, möchte ich der Behauptung des Leitartiklers ein paar Fakten entgegenhalten: Laut Astat-Sprachbarometer 2014 halten 40,9% der Südtirolerinnen die Ortsnamenfrage für ein wichtiges Thema. Das mag zwar nicht die Mehrheit sein, »keine Seele« ist für einen derart hohen Anteil aber wohl auch kein passender Ausdruck. Es sei denn, wir zählen vier von zehn Bürgerinnen in diesem Land zu den »Politikern und Patrioten«.

    Nach Sprachgruppen aufgeschlüsselt sind 37,8% (versus 55,3%) der Deutschsprachigen, 48,8% (versus 41,4%) der Italienischsprachigen und 54,8% (versus 45,2%) der Ladinischsprachigen der Meinung, dass die Toponomastik ein wichtiges Thema sei.

    Bei Italiener- und Ladinerinnen sind diejenigen, die die Ortsnamenfrage wichtig finden, sogar in der Mehrheit.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Pratonomastica.
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    Autor:a

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    3 Comentârs → on Pratonomastica.
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    L’elenco dei nomi all’inizio non era la “mia” soluzione. Ora sono convinto che aiuterà soprattutto gli italiani, perché mette in sicurezza un primo pacchetto di nomi bilingui. Alla commissione di esperti resterebbe solo qualche prato su cui decidere.

    Francesco Palermo (PD/SVP), presidente della commissione dei Sei, sulla norma di attuazione in materia di toponomastica attualmente al vaglio della paritetica. Intervista pubblicata oggi dal quotidiano A. Adige.

    Vedi anche: 01 02 03 04



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