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  • Doppelpass gegen den »Brexit«.

    Aufgrund des sogenannten Karfreitagsabkommens (Good Friday Agreement) von 1998 können alle, die in Nordirland (rd. 1,8 Mio. Einwohnerinnen) geboren sind, zusätzlich zur Staatsangehörigkeit des Vereinigten Königreiches auch um einen Pass der Republik Irland (Éire, rd. 4,6 Mio. Einwohnerinnen) ansuchen.

    Seit ein Brexit im Raum steht, haben die Gesuche um Erteilung der irischen Staatsbürgerschaft deutlich zugenommen. Wie die Tageszeitung The Guardian berichtet, haben zwischen 2014 und 2015 die entsprechenden Anträge um 14% zugenommen. 12.159 Nordirinnen wandten sich letztes Jahr mit der Bitte um ihren ersten »republikanischen« Reisepass an die Behörden im Südteil der Insel.

    Ebenfalls deutlich zugenommen haben laut der britischen Tageszeitung allerdings auch die Anfragen von Personen aus den übrigen Teilen des Vereinigten Königreiches — wenn auch absolut betrachtet in wesentlich geringerem Ausmaß. So stiegen die Gesuche von britischen Staatsbürgerinnen, die einen irischen Elternteil vorweisen können, um 11% auf 3.736. Die Anträge von Personen, die einen irischen Großelternteil haben, nahmen um 33% auf nunmehr 507 zu.

    Der Guardian bringt diese recht eindeutige Entwicklung mit der Befürchtung in Zusammenhang, das Vereinigte Königreich könnte beim anstehenden Referendum einen Austritt aus der Europäischen Union beschließen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06



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  • Goldene Morgenröte stört Minderheiten-Veranstaltung.
    Zwischenfall im Europäischen Parlament

    Am vergangenen Samstag (05.03.) haben Mitglieder der rechtsextremistischen griechischen Partei Goldene Morgenröte im Europaparlament eine Veranstaltung der türkischen Minderheit in Westthrakien (Griechenland) lautstark unterbrochen. Die beiden Abgeordneten Lampros Fountoulis und Eleftherios Synadinos, von drei weiteren Rechtsextremisten begleitet, brüllten, dass es in Griechenland keine türkische Minderheit gebe, da Griechenland ein unabhängiges und souveränes Land sei. Der Europaabgeordnete Csaba Sógor von der UDMR, die die ungarische Minderheit in Rumänien vertritt und der die Veranstaltung mitorganisiert hatte, widersetzte sich den Rechtsextremisten verbal, bis sie den Saal verließen. Fountoulis behauptete, Sógor habe kein Recht, sich in die Angelegenheiten seines Landes einzumischen und unterstellte ihm, für sein Engagement Geld von der Türkei zu bekommen. Dieser entgegnete jedoch, dass auch Fountoulis als Europaabgeordneter alle Europäerinnen vertrete (und nicht nur die BürgerInnen des eigenen Herkunftslandes). Im Übrigen kenne er ähnliche (minderheitenfeindliche) Töne bereits aus Rumänien oder der Slowakei.

    In einer Pressemitteilung bezeichnete die Goldene Morgenröte die Veranstaltung als antigriechische Provokation und rief Menschen in Griechenland, die sich als Türken fühlten, zur Auswanderung in die Türkei auf.

    Im Anschluss an den Vorfall forderte die Europäische Freie Allianz Parlamentspräsident Martin Schulz zu einer Stellungnahme und die anderen griechischen Europaabgeordneten dazu auf, diesen Angriff auf Demokratie und Pluralismus zu verurteilen. Griechenland solle endlich einsehen, dass die Leugnung der türkischen und mazedonischen Minderheiten Gewalt zur Folge hätte.

    CasaPound (CPI) hatte letzten Sommer der Goldenen Morgenröte in Griechenland einen Freundschaftsbesuch abgestattet. Mit dabei: Andrea Bonazza con CPI Bozen (rechts im Bild).

    CPI-Besuch bei Goldener Morgenröte.

    Quellen: Vilaweb/Nationalia.cat
    Foto: Indymedia



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  • Generalangriff auf das Südtiroler Genossenschaftswesen.

    Zwischen Selbsthilfe und Marktlogik, so lautet der Titel eines Buches über die Geschichte des Südtiroler Genossenschaftswesens, herausgegeben vom Raetia-Verlag. Das gut funktionierende und bestens organisierte Genossenschaftswesen ist eine der Säulen der Südtiroler Wirtschaft. Schon ab 1870 entstanden im historischen Tirol die ersten Genossenschaften.  Man orientierte sich während der Boomphase, die bis etwa 1900 anhielt, an den Grundideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Mit dem ersten Weltkrieg begann eine Krise, die in Südtirol mit der vehementen Bekämpfung des Genossenschaftswesens durch das faschistische Regime gipfelte. Die Erholung setzte erst in der Nachkriegszeit ein.

    Genossenschaften kombinieren in gewisser Weise die Vorzüge des marktwirtschaftlichen Modells mit den Anforderungen nach sozialem Ausgleich und Umverteilung. Das Konzept der Selbsthilfe ohne Gewinnabsicht in dem Sinne, dass keine Gewinne ausgewiesen werden dürfen, vermeidet einerseits die Auswüchse des globalisierten, neoliberalen Raubkapitalismus und andererseits die totalitäre Versuchung sozialistisch/kommunistischer Ideologien. Ein Modell, das für die alpine Welt, mit seinem alten System der “Allmende”, dem alten germanischen Gemeinbesitz an Grund und Boden, mit einem vorbildhaft funktionierenden Vereinswesen, das beispielsweise in der Lage ist, ein mustergültig organisiertes, freiwilliges Feuerwehrwesen auf die Beine zu stellen oder mit dem alten Prinzip der dörflichen Nachbarschaftshilfe, wo die DorfbewohnerInnen kleiner Tiroler Bergdörfer auch schon mal in kürzester Zeit das abgebrannte Wohnhaus eines Nachbarn wiederaufbauten, geradezu prädestiniert ist.

    Dieses Südtiroler Modell der Genossenschaften sieht sich zusehends existentiellen Angriffen aus Rom ausgesetzt. Besonders die Raiffeisenkassen werden derzeit akut in ihrer Unabhängigkeit und wirtschaftlichen Existenz bedroht.

    So ist es derzeit mehr als unsicher, ob die 47 Südtiroler Raiffeisenbanken ihre Eigenständigkeit behalten können und im Zuge der italienischen Genossenschaftsbankreform eine eigene Landesgruppe gründen können. Der römische Ministerrat um Ministerpräsident Matteo Renzi hat den Südtirol-Passus bekanntlich aus dem Gesetzesdekret zur Reform der Genossenschaftsbanken gestrichen. Sollte es hier nicht in letzter Sekunde doch noch auf dem Verhandlungswege eine eigenständige Lösung geben, wäre dies für Südtirols Raiffeisenkassen und für die Südtiroler Wirtschaft eine Katastrophe.

    Noch zwei weitere Ereignisse sollen hier in Erinnerung gerufen werden: Im Herbst 2015 mussten Südtirols Raiffeisenbanken im Zuge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Banca Marche, Banca Popolare dell’Etruria, Cassa di Risparmio di Ferrara und Cassa di Risparmio di Chieti 7,5 Millionen Euro zur Sanierung beisteuern. Allein die Raiffeisenkasse Bruneck musste innerhalb weniger Tage eine halbe Million Euro flüssig machen. Letztendlich zahlen Südtirols BankkundInnen die Zeche für römische Raubrittermethoden.

    Erst kürzlich hat die italienische Wettbewerbsbehörde das im Jahr 2014 gegen einige Lokalbanken eröffnete Verfahren abgeschlossen. Sie ist dabei laut Südtirol News vom 04.03.2016 zum Schluss gekommen, dass einzelne Raiffeisenkassen zusammen mit dem Raiffeisenverband und der Raiffeisen-Landesbank ein Kartell gebildet und damit gegen die Bestimmungen zum Schutz des Wettbewerbs verstoßen haben.

    Die Wettbewerbsbehörde leitete daraufhin gegen die genannten Banken Ermittlungen ein, die Anfang 2015 auf den Raiffeisenverband Südtirol, die Raiffeisen Landesbank und 14 Raiffeisenkassen ausgedehnt wurden. Der Vorwurf der Absprache zur Anwendung eines einheitlichen Mindestzinssatzes zwischen den Lokalbanken konnte nicht bestätigt werden. Dem Raiffeisenverband, der Raiffeisen Landesbank und einigen Raiffeisenkassen wird hingegen ein nicht wettbewerbskonformer Informationsaustausch mit dem Ziel der Koordinierung der Marktpolitik und damit Kartellbildung vorgeworfen, dies insbesondere bei der Bepreisung von Wohnbaudarlehen.

    Herbert von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes, dazu: “Die Entscheidung der Wettbewerbsbehörde trifft uns hart und ist nach unserem Verständnis nicht nachvollziehbar. Mit dieser Entscheidung wird das genossenschaftliche Prinzip an sich in Frage und an den Pranger gestellt. Was wir tun, ist nichts anderes als eine genossenschaftliche Zusammenarbeit im Sinne des Subsidiaritätsprinzips, die wir seit über 100 Jahren pflegen und die auch im deutschsprachigen Ausland ähnlich funktioniert”.

    Die einzelnen Raiffeisenkassen bieten ihre Bankdienstleistungen der Bevölkerung in ihrem Tätigkeitsgebiet an, eine Zusammenarbeit gibt es bei Diensten, die für einzelne Raiffeisenkassen zu komplex oder kostspielig sind. Die Preise der Bankprodukte werden jedenfalls von den einzelnen Raiffeisenkassen individuell festgelegt, was die unterschiedlichen Zinsstrukturen beweisen. Die verhängten hohen Geldstrafen seien deshalb umso verwunderlicher, weil Raiffeisen mehrfach nachweisen konnte, dass die in Südtirol angewendeten Konditionen italienweit zu den besten zählen

    So der Sachverhalt laut Südtirol News vom 04.03.2016.

    Der Raiffeisenverband führt unter anderem für Südtirols Raiffeisenbanken das Rechenzentrum. Ein Rechenzentrum, das unter anderem auch den Südtiroler Bedürfnissen nach Mehrsprachigkeit nachkommt. Andere Südtiroler Banken haben diesen Dienst längst nach Norditalien ausgelagert. Jedenfalls ist es ein Widerspruch, dass man einerseits Südtirols Raiffeisenbanken über eine gesamtstaatliche Holding gleichschalten will und andererseits genossenschaftliche Zusammenarbeit auf Landesebene von der Wettbewerbsbehörde drakonisch bestraft wird.

    Letztere hat Verwaltungsstrafen um die 26 Millionen Euro verhängt. Sollte es hier beim zuständigen Verwaltungsgericht zu keiner Revision des Urteils kommen, bezahlt wiederum Südtirols Wirtschaft die Zeche.

    Alle drei Episoden belegen, dass mit diesem Staat kein Staat zu machen ist und kontinuierlich wertvolle Ressourcen damit vergeudet werden müssen, um die Auswüchse des römischen Zentralismus soweit abzuschwächen, dass er nicht den Kern des Südtiroler Gesellschaftsmodelles zerstört.



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  • Einnahmen, verspätete Halbzuständigkeit.

    Am 30. Juni 2014 hätte die sogenannte Einnahmenagentur in die Verantwortung des Landes übergehen sollen, was damals auch entsprechend euphorisch angekündigt wurde. Doch seitdem ist es still geworden um diese Zustängigkeit. Licht ins Dunkel bringt die Südtiroler Wirtschaftszeitung (SWZ) in ihrer dieswöchigen Ausgabe (9/16):

    Fakt ist, dass laut Absatz 515 des Stabilitätsgesetzes 2014 […] die Delegierung der Zuständigkeit innerhalb (sic) 30. Juni 2014 hätte erfolgen sollen. Doch Papier ist geduldig, zumal das Papier, auf dem italienische Gesetze geschrieben werden. Mit dem Stabilitätsgesetz 2016 wurde die Frist auf 31. Dezember 2016 verlängert.

    Gleichzeitig werden unter Berufung auf den Generalsekretär der Landesregierung, Eros Magnago, auch allzu große Hoffnungen gebremst:

    Sollte die Zuständigkeit ans Land übergehen, würde dieses bei der Organisation der Einnahmenagentur ein gewichtiges Wörtchen mitreden, auf eine bestmögliche Dienstleistungsqualität sowie Kundenorientierung achten und möglicherweise auch den Stellenplan aufstocken. Die Richtlinienkompetenz bliebe aber beim Staat bzw. müsste in Absprache mit dem Staat ausgeübt werden. [Magnago] verweist darauf, dass laut Stabilitätsgesetz die Kompetenz für “Steuerzahler großer Dimension” (sic) ausdrücklich beim Staat bleibt.

    Also wieder eine halbe Sache. Höchstens.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07



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  • Wieder zwei Konflikte zwischen Staat und Land.

    Schon wieder hat die römische Zentralregierung ein Landesgesetz vor dem Verfassungsgericht angefochten. Dies berichtete das Tagblatt Dolomiten in seiner Ausgabe vom 1. März (S. 9). Konkret hatte das beanstandete Gesetz, die neue Buchhaltungs- und Finanzordnung der Gemeinden und Bezirksgemeinschaften, »Südtirols Rathäusern einige Freiräume bei der Harmonisierung der Haushalte freigeschaufelt«, wie die Zeitung ausführt. Es sei im Dezember mit 18-Jastimmen bei 14 Enthaltungen vom Landtag genehmigt worden. »Wir haben immer gewusst«, zitieren die Dolomiten Landesrat Arno Schuler, »dass der Spielraum für Abweichungen gering ist — und haben ihn trotzdem genutzt.« Wir halten fest: Auch für die Buchhaltungs- und Finanzordnung der Gemeinden ist nicht das Land primär zuständig, sondern der Zentralstaat.

    Vollautonomie.

    Am gestrigen 2. März hat hingegen der Südtiroler Landtag mit 18 Jastimmen bei fünf Enthaltungen den Beschluss der Landesregierung ratifiziert, das staatliche Stabilitätsgesetz vor dem Verfassungsgericht anzufechten. Nach Auffassung des Landes greift der Staat damit nämlich einmal mehr in autonome Befugnisse des Landes ein, zum Beispiel im Gesundheitswesen.

    Auch im Jahr 2016 nehmen also die Konflikte zwischen Staat und Land bezüglich Südtirols Autonomie nicht ab.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10



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  • Mit ohne Grenze.
    Quotation

    Während der gestrigen Landtagsdebatte über den österreichischen Grenzzaun am Brenner, am Reschen und in Winnebach sagte Landesrat Philipp Achammer (SVP) unter anderem:

    Ich erlebe auch hier in der Diskussion schon einige Widersprüchlichkeit: Gerade diejenigen, die sich hier gegen Grenzen ausgesprochen haben — Gott sei dank! — und [die] sagen das darf es nicht sein — Gott sei dank hat man sich hier klar dafür ausgesprochen! — sind diejenigen, die dann vielleicht in einer Folge danach sagen, ’ja es wäre doch eigentlich Zeit die Eigenstaatlichkeit umzusetzen’. Da frage ich mich schon, was soll das jetzt heißen? Noch mehr Grenzen ziehen? Also diejenigen, die sich gegen Grenzen aussprechen, sagen ’wir möchten Grenzen hochziehen’, das frage ich mich schon auch hier in der Runde, ich denke das sollte nicht die Schlussfolgerung aus Ihrer Sicht daraus sein.

    – Philipp Achammer

    Da macht es sich der Landesrat argumentativ etwas leicht: Wo genau ist der Widerspruch, wenn jemand Verwaltungsgrenzen (wie es Grenzen innerhalb des Schengenraums eigentlich sein sollten) nicht ablehnt und dann — konsequenterweise — die Aussetzung des Schengener Abkommens kritisiert?

    Wennschon wird hier die eklatante Widersprüchlichkeit des SVP-Sprechs der letzten Jahre sichtbar: Fast schon gebetsmühlenhaft hat man wiederholt, es gebe in Europa keine Grenzen mehr, was nachweislich falsch war und ist. Und nun wird diese dreiste Lüge angesichts geplanter Grenzzäune wieder deutlich sicht- und spürbar.

    Man müsste nun also sagen: Eines der wichtigsten, aber unzulässig vereinfachenden, Argumente der SVP gegen die Eigenstaatlichkeit (nämlich, dass man in Europa keine neuen Grenzen errichten könne, weil es keine Grenzen mehr gebe) wurde widerlegt. Diejenigen, die die Eigenstaatlichkeit im Rahmen der EU anstreben, haben die Existenz der Grenzen nie geleugnet. Sie möglichst durchlässig gestalten zu wollen steht aber nicht im Widerspruch zu ihrer Existenz.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Netflix auf Katalanisch und Baskisch.
    Intervention der Generalitat zeigt Wirkung

    Die katalanische Plataforma per la Llengua teilt mit, dass das Engagement der Generalitat, Direktion für Sprachpolitik, erste Erfolge zeitigt: Nachdem die Regionalregierung entsprechenden Druck ausgeübt hatte, hat der amerikanische Onlinevideo-Anbieter Netflix nun damit begonnen, in Spanien auch Inhalte auf Katalanisch und Baskisch anzubieten.

    Zum Vergleich: Ohne den Aufwand einer — den Geschäftsbedingungen von Netflix widersprechenden — technischen Umgehung zu betreiben, sind in Südtirol nur solche Netflix-Inhalte auf Deutsch abrufbar, die ohnehin auf der ganzen Welt auf Deutsch abrufbar sind. Im Wesentlichen sind das Netflix-Eigenproduktionen sowie Filme, deren Originalversion Deutsch ist. Alle anderen Inhalte sind hierzulande ausschließlich auf Italienisch und Englisch (bzw. in anderen Originalfassungen) verfügbar. Eine Berücksichtigung der besonderen sprachlichen Situation unseres Landes findet nicht statt.

    Das Land Südtirol hat niemals die Initiative ergriffen, um internationale, staatsweite oder — wo erforderlich — auch regionale Anbieter dafür zu sensibilisieren, dass die Staatsgrenzen nicht auch Sprach- und Kulturgrenzen sind und dass es angemessen wäre, dieser einfachen Tatsache auch im kommerziellen Bereich (respektive im Verbraucherschutz) Rechnung zu tragen.

    Katalonien hat durch das Engagement der eigenen Regierung die Grenzen des »Machbaren« schon mehrmals verschoben: Bei der Vergabe eines eigenen Internetsuffixes (.cat), bei eigenen internationalen Sportteams oder eben bei Konzernen wie Ryanair und Netflix. In all diesen Bereichen blieb unser Land bislang untätig.

    Würde man die Katalaninnen mit ihrem vorbildlichen Engagement nicht allein lassen, sondern würden mehrere Regionen Europas regelmäßig aktiv werden, könnte man den bereits beschriebenen, tumben Automatismus, Staatsgrenzen als Sprachgrenzen zu betrachten, möglicherweise irgendwann überwinden.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02 03 04



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  • Freiheit bewahren.
    Quotation

    Es schränkt die Freiheit ein, um die Freiheit zu bewahren.

    Andreas Voßkuhle, Präsident des deutschen Bundesverfassungsgerichts, über das Instrument des Parteiverbots, während der heutigen Eröffnung des NPD-Verbotsverfahrens.

    Cëla enghe: 01



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