→→ Autorinnen →→ Gastbeiträge →→

  • Zur Messe nach Bolzano.

    Mit diesem toponomastischen Gustostück lädt die öffentliche Messe Bozen — auch über deutschsprachige Medien — zur Kunstschau nach Bozen Bolzano.

    Cëla enghe: 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Freud’scher.
    Quotation

    Die übergroße Mehrheit der Minderheit wähnt sich heute rechtlich und politisch sicher.

    Günther Pallaver zum Thema »Sichere Autonomie«, ff 11 vom 15.03.2012

    Wähnen bedeutet laut Duden »irrigerweise annehmen, dass es sich mit jemandem, einer Sache in bestimmter Weise verhält«.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Sprachencharta: Doch nicht.

    Die italienische Regierung um Mario Monti rudert in Sachen Sprachencharta vorerst doch wieder zurück. Dafür wurde sogar eine Pressemitteilung nachträglich geändert, wie sardische und katalanische Medien mittels Bildschirmausschnitten bewiesen haben.

    Der ursprüngliche Text

    Il Consiglio dei Ministri […] ha ratificato la Carta europea delle lingue regionali o minoritarie

    wurde durch folgenden ersetzt:

    Il Consiglio dei Ministri […] ha approvato il disegno di legge di ratifica della Carta europea delle lingue regionali o minoritarie.

    Diese Änderung verdeutlicht, dass die Ratifizierung erst durch die beiden Parlamentskammern abgesegnet werden muss, wo die Rechtsparteien nach wie vor eine beherrschende Rolle einnehmen.

    Cëla enghe: 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Alpini, prova di convivenza?

    Sull’A.Adige di oggi è apparso, in prima pagina, un commento del sindaco di Bolzano, Luigi Spagnolli (PD), nel quale esprime il proprio compiacimento per l’imminente adunata nazionale [sic] degli Alpini. Non solo: L’esponente di centrosinistra giunge a definire la presa della capitale sudtirolese da parte di decine di migliaia di (ex) militari nientemeno che una «prova di maturità per la convivenza».

    Secondo il sindaco gli Alpini con il nazionalismo non c’entrerebbero nulla. Mi si permetta di obiettare, anche a rischio di sembrare ripetitivo: Ma gli Alpini hanno mai almeno riconosciuto — in qualsiasi forma — che l’annessione del Sudtirolo (di cui si sono resi materialmente corresponsabili) fu un’ingiustizia storica? Hanno mai riflettuto sul proprio ruolo durante la dittatura fascista? Hanno mai, nei fatti, rispettato il plurilinguismo di questa nostra terra? E infine: hanno mai smesso di deporre corone davanti ai monumenti del fascismo? No? E allora di quale convivenza stiamo parlando?

    Gentile sindaco Spagnolli, a mio avviso la convivenza sarà matura quando (tutti!) sapremo rinunciare a qualsiasi tipo di simbologia marziale.

    Cëla enghe: 01 02 03



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Dio, patria, famiglia.
    Quotation

    Dio, Italia e famiglia
    Restano questi i valori più importanti

    È l’esito di una ricerca realizzata dal Censis nell’ambito delle celebrazioni del 150° anniversario dell’Unità d’Italia: il primo gradino è occupato dal nucleo familiare, anche se con ‘format’ diversi dal matrimonio. In calo il desiderio di consumare

    Al primo posto, la famiglia. Poi il luogo – l’Italia – dove più si è affinata la qualità della vita e il culto della bellezza (sic). A seguire la fede anche nelle vesti della tradizione religiosa. È questa, secondo un’indagine realizzata dal Censis nell’ambito delle celebrazioni del 150° anniversario dell’Unità d’Italia, la ‘scala’ dei valori in cui credono gli italiani.

    Il gusto per la qualità della vita resta “una forza che genera coesione nell’individualismo italiano”, osserva il Censis nella sua ricerca sui valori degli italiani, che dimostrano di sentire l’orgoglio di appartenere al Paese del buon vivere. Il 56% dei cittadini è infatti convinto che l’Italia sia il Paese al mondo dove si vive complessivamente meglio. E anche se in futuro avessero la possibilità di andarsene via dal Paese d’origine, due terzi dei cittadini (66%) non lo farebbero in nessun caso.

    Fonte: la Repubblica online

    Cëla enghe: 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Sprachencharta ratifiziert!

    Nachtrag: Sprachencharta: Doch nicht.

    Inmitten einer nicht enden wollenden Reihe von autonomie- und minderheitenfeindlichen Beschlüssen hat die technische Regierung um Professor Mario Monti jetzt unerwartet die Europäische Charta für Regional- oder Minderheitensprachen des Europarats* ratifiziert. Wie das zusammenpasst, ist nicht ganz nachvollziehbar. Trotzdem handelt es sich um einen sehr wichtigen Schritt, den bisher weder Rechts- noch Linksregierungen gewagt hatten — schließlich lag der Vertrag bereits seit 1992 auf. Ganze 20 Jahre hat das Italien, das sich gern selbst einen vorbildlichen Umgang mit seinen Minderheiten bescheinigt, zur Ratifizierung benötigt, und war somit mit Griechenland und Frankreich eines der letzten säumigen EU-Mitgliedsstaaten.

    Die Charta beinhaltet einen gestaffelten Minderheitenschutz: Der allgemeinere Teil II des Vertrages ist auf alle Sprachgemeinschaften anzuwenden, die sich auf dem Staatsgebiet befinden. Der wesentlich verbindlichere Teil III gilt hingegen nur für ausgewählte Minderheiten, deren Liste jeder Staat bei Hinterlegung der Ratifizierung beim Europarat nennen muss**. Diese »Ungleichbehandlung« sollte dazu dienen, Staaten nicht grundsätzlich von einer Ratifizierung abzuschrecken. Somit bleibt aber noch abzuwarten, ob und welchen Minderheiten Italien den Schutz von Teil III angedeihen lassen möchte.

    Die Charta ist selbst nach ihrer Ratifizierung rechtlich nicht verbindlich, ein vor einer internationalen Instanz einklagbarer Anspruch erwächst den Minderheiten dadurch nicht. Dieses erste völkerrechtliche Abkommen zum Schutz von Minderheitensprachen setzt vor allem auf sanften Druck und Überzeugungsarbeit: In regelmäßigen Abständen müssen die Mitgliedsstaaten über die Umsetzung der Maßnahmen Rechenschaft ablegen, darüberhinaus reisen Beobachter des Europarats in die jeweiligen Gebiete und sammeln eventuelle Gegendarstellungen oder Beanstandungen von Regionalregierungen, Minderheitenvertretern und Nichtregierungsorganisationen (NROs). Daraus entstehen dann Berichte mit Empfehlungen und Rügen, die den Minderheiten als politisches Argumentarium dienen.

    Am meisten werden in Italien selbstverständlich die bislang weniger gut geschützten Minderheiten von der Charta profitieren — jedenfalls, wenn sie in den Genuss der Maßnahmen von Teil III kommen. Aber auch für Südtirol sind noch wesentliche Verbesserungen möglich, wenn wir den internationalen Beobachtern nicht die gewohnte Mär von der Modellautonomie auftischen: Katalanen und Basken (Spanien hat das Abkommen vor 11 Jahren genehmigt) konnten ihre Rechte dank Charta in einigen Punkten wesentlich verbessern.

    Wichtig ist außerdem, dass sich Italien mit diesem Vertrag offiziell zu einer international anerkannten Definition von Sprachminderheiten bekennt. Im Wortlaut:

    »Regional- oder Minderheitensprachen« [sind] Sprachen, i) die herkömmlicherweise in einem bestimmten Gebiet eines Staates von Angehörigen dieses Staates gebraucht werden, die eine Gruppe bilden, deren Zahl kleiner ist als die der übrigen Bevölkerung dieses Staates, und ii) die sich von der (den) Amtssprache(n) dieses Staates unterscheiden; er umfasst weder Dialekte der Amtssprache(n) des Staates noch die Sprache von Zuwanderern.

    Damit wird dem Versuch einiger italienischen Rechtsparteien in Südtirol, die Italiener als Minderheit zu definieren, um den Minderheitenschutz auszuhöhlen, ein Riegel vorgeschoben. Noch ausdrücklicher wird die Charta in folgendem Abschnitt:

    Das Ergreifen besonderer Maßnahmen zugunsten der Regional- oder Minderheitensprachen, welche die Gleichstellung zwischen den Sprechern dieser Sprachen und der übrigen Bevölkerung fördern sollen oder welche ihre besondere Lage gebührend berücksichtigen, gilt nicht als diskriminierende Handlung gegenüber den Sprechern weiter verbreiteter Sprachen.

    Speziell für die Ladiner könnte folgender Passus interessant werden, der in Teil II enthalten ist und somit allen Minderheiten zugute kommt:

    b) die Achtung des geographischen Gebiets jeder Regional- oder Minderheitensprache, um sicherzustellen, daß bestehende oder neue Verwaltungsgliederungen die Förderung der betreffenden Regional- und Minderheitensprache nicht behindern.

    Dies könnte einerseits dazu beitragen, den Übergang der ladinischen Gemeinschaften in Souramont von Venetien zu Südtirol durchzusetzen, andererseits aber auch die Schaffung einer ladinischen Bezirksgemeinschaft in Südtirol zu ermöglichen, die das Land bisher stets behindert hat.

    *) nicht mit der EU zu verwechseln
    **) doch auch hier müssen die Staaten unter 98 aufgezählten Schutzmaßnahmen »nur« 35 aussuchen, die sie ihren Minderheiten auch tatsächlich zubilligen



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Immatrikulation? Zentralisiert.

    Der Zentralisierungswahn der technischen Regierung um Professor Mario Monti kennt keine Grenzen. Nun soll auch die universitäre Immatrikulation nach Rom verlegt werden. Auf der Homepage des Ministeriums für Wissenschaft, Universität und Forschung ist ein zentrales Portal geplant, mittels dessen angehende Akademiker in Zukunft ihre Einschreibung zum Studium vornehmen müssen. Die Sprachen des Portals wurden auch schon festgelegt: Italienisch und Englisch.



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.
  • Arenys de Munt zum Zweiten.

    Arenys de Munt ist die Gemeinde, die als erste ein inoffizielles Referendum zur Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien abgehalten hat. Seit Spanien von einer rechtskonservativen Regierung unter Mariano Rajoy (PP) geführt wird, haben auch die Delegierten des Zentralstaats (mit den italienischen Präfekten vergleichbar, wenngleich bei weitem nicht so mächtig) in Katalonien eine härtere Gangart eingelegt: In den meisten Gemeinden des Landes weht am Rathaus nur die katalanische Flagge (Senyera), die eigentlich vorgeschriebene spanische Flagge ist vielerorts seit Jahrzehnten verschwunden, ganz egal, ob der Bürgermeister ein Sozialist, Republikaner, Grüner oder Christdemokrat ist. Die Delegierten des Zentralstaats haben nun, offensichtlich auf Drängen der neuen Regierung, damit begonnen, Gemeinden anzuschreiben und dazu aufzufordern, ihren Pflichten gegenüber der Staatsflagge nachzukommen. Der Bürgermeister von Sant Pere de Torelló hat den Vetretern des spanischen Staates geantwortet, seine Gemeinde könne aufgrund der Krise und der Sparmaßnahmen Rajoys leider keine neue Flagge kaufen. In Arenys de Munt besinnt man sich stattdessen auf die mittlerweile zur Tradition gewordene direkte Demokratie: Die Gemeindebevölkerung soll sich in einer — diesmal amtlichen — Abstimmung dazu äußern, ob an ihrem Rathaus die spanische Flagge wehen soll oder nicht. Das Ergebnis ist leicht vorhersehbar. Natürlich kann der Zentralstaat im Zweifelsfall sein Recht gerichtlich durchsetzen, die katalanischen Gemeinden bauen durch ihren Widerstand jedoch nicht vernachlässigbaren Druck auf, der es den Delegierten politisch schwer machen wird, die aufoktroyierte gesetzliche Verpflichtung flächendeckend durchzusetzen.

    Cëla enghe: 01 02



    Einen Fehler gefunden? Teilen Sie es uns mit. | Hai trovato un errore? Comunicacelo.

You are now leaving BBD

BBD provides links to web sites of other organizations in order to provide visitors with certain information. A link does not constitute an endorsement of content, viewpoint, policies, products or services of that web site. Once you link to another web site not maintained by BBD, you are subject to the terms and conditions of that web site, including but not limited to its privacy policy.

You will be redirected to

Click the link above to continue or CANCEL