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  • »Unbrauchbare« Bürgerbeteiligung.

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    Die Initiative für mehr Demokratie bezeichnet das gestern von der SVP verabschiedete Gesetz zur Bürgerbeteiligung aufs Schärfste und kündigt ein Referendum an, um es wieder abzuschaffen:

    Jetzt Referendum gegen das unbrauchbare SVP-Gesetz zur Bürgerbeteiligung: Der letzte Schritt hin zu einer wirklich guten Regelung der Direkten Demokratie!

    Die Initiative für mehr Demokratie nimmt mit Unverständnis zur Kenntnis, dass heute die SVP-Fraktion allein mit ihren Stimmen ihr Gesetz zur Regelung der Direkten Demokratie verabschiedet hat. Unverständlich ist es, weil es sich nicht um irgendein Gesetz handelt, sondern um eines, mit dem die Hälfte der Demokratie geregelt wird. Ein solches Gesetz verlangt einen breiteren Konsens, als nur die Zustimmung einer einzigen Partei. Die SVP-Führung weiß schon längst, dass ihr dafür nicht nur die Zustimmung im Landtag, sondern auch in den Teilen der Gesellschaft fehlt, die sich eingehender mit der Materie auseinandergesetzt haben.

    Die Initiative für mehr Demokratie freut es, wenn ihre Haltung vielleicht auch dazu beigetragen hat, dass der SVP-Gesetzentwurf so geschlossen durch die Opposition und den Koalitionspartner der SVP abgelehnt worden ist. Sie empfindet es als billig und scheinheilig, wenn SVP-Exponenten die mangelnde Zustimmung von Seiten aller anderen Parteien als Teil des Wahlkampfes gegen sie abtun. Deren Haltung deckt sich mit der der Initiative für mehr Demokratie, welcher als ehrenamtlich tätiger Organisation sicher kein persönlicher Vorteil aus ihrer ablehnenden Haltung gegenüber dem SVP-Gesetzentwurf erwächst. Ihr Urteil darüber gründet sich auf den mittlerweile schon über eineinhalb Jahrzehnte gereiften fachlichen Kenntnissen in dieser Materie. Die Aktiven in der Initiative haben nichts zu gewinnen, außer die Gewissheit, etwas für eine vernünftigere Politik in ihrem Land getan zu haben und nichts zu verlieren, außer ihre Zeit, die sie gegen eine solche verbockte Haltung dieser Partei einsetzen müssen.

    Die Initiative für mehr Demokratie sieht es jetzt als ihre Pflicht an, gegen dieses Gesetz das Referendum zu ergreifen, eine Möglichkeit, die ihr vom Autonomiestatut geboten wird. Die Volksabstimmung wird wahrscheinlich im Jänner 2014 stattfinden. Bei diesem Referendum muss keine Mindestbeteiligung erreicht werden, es entscheiden die Abstimmenden.
    Es wird auf jeden Fall für die Südtiroler Bevölkerung eine weitere wertvolle Erfahrung sein erleben zu dürfen, erstmalig darüber entscheiden zu können, ob ein vom Landtag beschlossenes Gesetz in Kraft treten soll oder nicht. Die Initiative kämpft u.a. gerade auch dafür, dass die Bürgerinnen und Bürger eine solche Möglichkeit nicht nur in solchen Sonderfällen nutzen können, sondern grundsätzlich, wenn der Landtag Gesetze beschließt oder die Landesregierung Beschlüsse von Landesinteresse fasst. Unter dem Druck eines drohenden Referendums würde die Gesetzgebung zwangsläufig bürgernäher und qualitativ besser. Genau diese Möglichkeit enthält die SVP-Führung der Südtiroler Bevölkerung vor.

    Lehnen die Bürgerinnen und Bürger in diesem Referendum dieses durch und durch mangelhafte SVP-Gesetz ab, dann wird die SVP in der kommenden Legislatur unausweichlich gezwungen sein, endlich einer wirklich guten Regelung zuzustimmen. Zu diesem Zweck wird die Initiative für mehr Demokratie im April 2014 wieder ihren Entwurf zu einem besseren Gesetz zur Direkten Demokratie zur Abstimmung vorlegen.

    Siehe auch: 01



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  • Palermo-Rom.
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    9 Comentârs → on Palermo-Rom.
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    Liegen Sie manchmal nachts wach, weil Ihnen politische Probleme durch den Kopf gehen?

    Einmal ist mir das tatsächlich passiert. In der Woche, als wir den neuen Staatspräsidenten wählen mussten. Bei dieser Versammlung wurde fürchterlich gestritten. Ich saß nur da und habe das Spektakel beobachtet, ich kam mir wie im Kino vor. Anthropologisch sehr interessant. Es hat bis weit nach Mitternacht gedauert, ich hatte noch nichts gegessen, und als wir endlich hinaus kamen, brauchten wir Polizeischutz. Vor dem Gebäude standen alle möglichen Leute, haben geschrieen (sic) und uns beschimpft. Ich dachte, das sind Zustände wie in Zeiten der Weimarer Republik. Mein Gedanke war, ich muss etwas tun, um meine Kinder zu schützen, vielleicht sollten wir auswandern.

    Der Südtiroler Senator Francesco Palermo im dieswöchigen ff-Interview.

    Wäre das nun eine neue Option? Oder doch die individuelle Selbstbestimmung?



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  • Faktencheck: Dr. Gruber und die Frauen.

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    3 Comentârs → on Faktencheck: Dr. Gruber und die Frauen.

    Beim Runden Tisch vom 3. Juni im Rai Sender Bozen behauptete Herr Gruber (vom Umfrageinstitut Dr. Gruber & Partner), im italienischen Parlament säßen 44% Frauen — wie in Schweden. Selbst als Brigitte Foppa (Vërc) und Julia Unterberger (SVP) diese Angabe anzweifelten, blieb Gruber bei seiner Darstellung: Er habe dies noch am Nachmittag überprüft und es stimme zweifelsfrei.

    Der Faktencheck ergibt: Im italienischen Parlament sitzen 30,8% Frauen (32% in der Kammer, 30% im Senat). Selbst in der PD-Fraktion, jene mit dem höchsten weiblichen Anteil, liegen die Frauen deutlich unter 44%. Bleibt die Frage: Überprüft Herr Gruber die von ihm selbst erforschten Daten ebenso gründlich?

    Quellen: 01 02



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  • Südtiroler Müll, Entscheidung in Rom.

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    0 Comentârs → on Südtiroler Müll, Entscheidung in Rom.

    Wie die SVP freudig verkündet, hat der römische Senat gestern einer Ausnahmeregelung für Südtirol zugestimmt, was die neue staatliche Müllsteuer (TARES) betrifft. Bekanntlich hatte die Regierung Monti erst im Jänner dieses Jahres mit üblicher Autonomiefeindlichkeit und Ignoranz beschlossen, dass die neue Abgabe auf dem gesamten Staatsgebiet Gültigkeit habe, also auch hierzulande. Dies hätte die absurde Folge gehabt, dass die Südtiroler für ihren Abfall doppelt zur Kasse gebeten worden wären — einmal vom italienischen Staat und einmal nach dem gewohnten Verursacherprinzip. Dass nun der Senat, auf Vorschlag der SVP, einer Änderung zustimmen musste, verdeutlicht zweierlei:

    1. Wieviel Energie in Südtirol für die Abwendung absurder Gesetze und Zweigleisigkeiten zwischen Land und einem autonomiefeindlichen Staat aufgewendet werden müssen und
    2. dass de facto selbst die Zuständigkeit für die Abfallbewirtschaftung und die entsprechenden Tarife in Rom liegt — und die Vorzeigeautonomie auf wohlwollende Mehrheiten in Kammer und Senat angewiesen ist.

    Hätte die Mehrheit im Senat der Ausnahmeregelung nicht zugestimmt, wäre die absurde Situation aufrecht geblieben. Die Kammer muss der Änderung noch zustimmen. Unklar ist, ob Südtirol die Mindereinnahmen des Staates durch den TARES-Wegfall anderweitig aufwiegen muss.



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  • Ingraziamento pubblico dei partiti.

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    1 Comentâr → on Ingraziamento pubblico dei partiti.

    Mentre le riforme necessarie e urgenti, per le quali ufficialmente è nato il governo Letta, come quella della legge elettorale, sono di fatto ferme, il parlamento romano si appresta ad abolire modificare il finanziamento pubblico ai partiti, in realtà teoria già cancellato vent’anni fa da un referendum, nel lontano 1993. Gli attuali circa 91 milioni di rimborso elettorale si trasformeranno allora in 61 milioni di contributi da assegnare tramite la nuova formula del due per mille, mentre altri 10 milioni arriveranno grazie alla detraibilità delle donazioni a partiti e movimenti.

    Il due per mille è un meccanismo micidiale, ispirato all’otto per mille da devolvere alla chiesa, che renderà di fatto pubbliche le preferenze politiche di milioni di cittadini. Per destinare una quota pari al 2‰ a un partito o a un movimento sarà infatti necessario indicarne il nome in calce alla propria dichiarazione dei redditi. Certo, si potrà non aderire, ma chi non sceglie farà comunque scegliere gli altri, perché il due per mille allora sarà suddiviso in base alle quote di chi ha aderito. Spieghiamoci meglio: se il 40% di chi indica un destinatario del proprio 2‰ sceglie di donarlo al PDL, anche il 40% del due per mille di chi non sceglie sarà destinato a quel partito.

    Non c’è nemmeno bisogno di pensare a come la criminalità organizzata saprà far avere quote importanti del «malloppo» ai partiti ‘giusti’ per rendersi conto di come, dal punto di vista della democrazia e della legalità, un tale meccanismo sia assolutamente preoccupante.



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  • Durnwalder: Ghetto statt Integration.

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    16 Comentârs → on Durnwalder: Ghetto statt Integration.

    Wie Südtirol Online berichtet, schwebt LH Durnwalder (SVP) ein eigenes Schulmodell für Zuwanderer vor, um die bestehenden Schulen zu entlasten. Mit diesem exklusivistischen (ausschließenden) Vorschlag beweist der Landeshauptmann, dass er von Integration keine Ahnung hat. Ein solches Schulmodell würde den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das gegenseitige Kennenlernen und den Abbau von Vorurteilen massiv gefährden.

    Nicht nur wurde offenbar aus Erfahrungen im Ausland nichts gelernt, sondern auch aus der historischen Entwicklung im Lande selbst, wo die jahrzehntelange ethnische Trennung Parallelgesellschaften geschaffen hat, die sich erst allmählich annähern konnten.

    Mit einer »Sonderschule für Zuwanderer« würden wir zudem den größten Vorzug des italienischen Schulsystems aufs Spiel setzen, der jetzt immer mehr auch in andere Länder exportiert wird: die Gesamtschule. Hierzulande werden Schüler schon seit langem weder nach Geschlecht, noch nach individuellen Fähigkeiten getrennt, auch Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen werden in die Klassengemeinschaft integriert.

    Frankreich mit seinen Ghettos in den Banlieues, den anonymen Vorstädten, aber auch die neulichen Unruhen in Stockholm sollten warnende Beispiele sein. Nur ein inklusivistisches (einschließendes) Gesellschaftsmodell — und dabei spielt die Schule eine wichtige Rolle — kann uns vor solchen Konflikten bewahren.

    Will die Landesregierung wirklich, dass Schüler in Zukunft nicht nur nach Unterrichtssprache, sondern auch noch aufgrund ihrer Herkunft getrennt werden? Sollen diese jungen Menschen dann nicht mehr in ihre Dorfgemeinschaft oder in ihr Stadtviertel integriert werden, sondern quer durchs Land zu irgendwelchen Sonderschulen gekarrt werden, wo sie als »Aussortierte«, Bürger zweiter oder dritter Klasse, unter sich sind?

    Das für ein solches Bildungsmonster (und das damit einhergehende, vorprogrammierte Integrationsdesaster) nötige Geld sollte stattdessen in die Ausstattung bestehender Schulen und in die Vorbereitung der Lehrer auf komplexere Schulgemeinschaften, möglicherweise auch in Sprachförder- und — wo nötig — Alphabetisierungsangebote an bestehenden, inklusivistischen Schulen investiert werden. Falls es die Schülerzahlen erforderlich machen, kann auch an zusätzliche Schulbauten gedacht werden, die jedoch in keinem Fall zur Trennung von Einheimischen und Zuwanderern dienen dürfen.

    Wahrscheinlich wäre dies mittelfristig nicht teurer, als die Errichtung von Sonderschulen und der Schülertransport nach apartheidähnlichen Kriterien — mit Sicherheit aber eine der wichtigsten Investitionen in unsere Zukunft. Und wenn man die sozialen Kosten berücksichtigt, die von Parallelgesellschaften verursacht werden, ist es langfristig wohl sogar aus wirtschaftlicher Sicht günstiger.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08



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  • Menasse grün.

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    6 Comentârs → on Menasse grün.

    20130602-174250.jpg

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Kronbichler-Quiz (II).

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    1 Comentâr → on Kronbichler-Quiz (II).

    F. Kronbichler (FB).

    Florian Kronbichler wurde für den Big-Brother-Award vorgeschlagen, da er die Prinzipien von Newspeak aus George Orwells ‘1984’ absolut verinnerlicht hat.

    Die Frage ist nur, welches der drei Newspeak-Konzepte der Ingsoc-Ideologie Flor nahezu muttersprachlich beherrscht:

    Konzept BLACKWHITE

    Oceanic society rests ultimately on the belief that Big Brother is omnipotent and that the Party is infallible. But since in reality Big Brother is not omnipotent and the Party is not infallible, there is need for an unwearying, moment-to-moment flexibility in the treatment of facts. The key-word here is blackwhite. Like so many Newspeak words, this word has two mutually contradictory meanings. Applied to an opponent, it means the habit of impudently claiming that black is white in contradiction of the plain facts. Applied to a Party member, it means a loyal willingness to say that black is white when Party discipline demands this.

    [Die ozeanische Gesellschaft fußt letztlich auf dem Glauben, dass der Große Bruder allmächtig und die Partei unfehlbar ist. Aber da in Wirklichkeit weder der Große Bruder allmächtig noch die Partei unfehlbar ist, bedarf es einer nicht nachlassenden Flexibilität im Umgang mit Tatsachen. Das Schlüsselwort lautet hier: Schwarzweiß (Blackwhite). Es besitzt, wie so viele Neusprechwörter, zwei einander widersprechende Bedeutungen. Einem Gegner gegenüber gebraucht, meint es die Angewohnheit, im Widerspruch zu den offenkundigen Tatsachen impertinent zu behaupten, Schwarz sei Weiß. Einem Parteimitglied gegenüber gebraucht, bedeutet es die loyale Bereitschaft zu sagen Schwarz sei Weiß, wenn die Parteidisziplin es verlangt.]

    Konzept CRIMESTOP

    Crimestop means the faculty of stopping short, as though by instinct, at the threshold of any dangerous thought. It includes the power of not grasping analogies, of failing to perceive logical errors, of misunderstanding the simplest argument if they are inimical to Ingsoc, and of being bored or repelled by any train of thought which is capable of leading in a heretical direction. Crimestop, in short, means protective stupidity.

    [Delstop (Crimestop) bezeichnet die Fähigkeit, geradezu instinktiv auf der Schwelle jedes riskanten Gedankens haltzumachen. Es schließt die Gabe mit ein, Analogien nicht zu begreifen, logische Fehler zu übersehen, die simpelsten Argumente misszuverstehen, wenn sie Engsoz-feindlich sind, und von jedem Gedankengang, der in eine ketzerische Richtung führen könnte, gelangweilt und abgestoßen zu werden. Kurz gesagt, Delstop bedeutet schützende Dummheit.]

    Konzept DOUBLETHINK

    In our society, those who have the best knowledge of what is happening are also those who are furthest from seeing the world as it is. […] The Ministry of Peace concerns itself with war, the Ministry of Truth with lies, the Ministry of Love with torture and the Ministry of Plenty with starvation. These contradictions are not accidental, nor do they result from ordinary hypocrisy: they are deliberate exercises in doublethink.

    [In unserer Gesellschaft sind diejenigen, die am besten wissen, was passiert, auch am weitesten davon entfernt, die Welt so zu sehen, wie sie tatsächlich ist. […] Das Ministerium für Frieden befasst sich mit Krieg, das Ministerium für Wahrheit mit Lügen, das Ministerium für Liebe mit Folter, das Ministerium für Überfülle mit Hungertod. Diese Widersprüche sind weder zufällig, noch resultieren sie aus gewöhnlicher Heuchelei: es sind vielmehr gezielte Übungen in Doppeldenk (Doublethink).]

    Antworten bitte direkt an Florian Kronbichler.

    Siehe auch: 01 02 03



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