Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Blinde Hetze.

    Autor:a

    ai

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    10 Comentârs → on Blinde Hetze.

    Seit gestern Abend duldet die Tageszeitung A. Adige auf ihrer Homepage eine Diskussion, die an Rassismus jeden bisher bekannten Rahmen sprengt. Drei besonders widerliche Kommentare gebe ich hier wieder:

    Comment.

    Comment.

    In wenigen Zeilen kommen Gewalt- und Faschismusverherrlichung, Aufrufe zu Selbstjustiz und polizeilicher Folter sowie nationalsozialistische Slogans zusammen.

    Der kommentierte Zeitungsartikel schildert, dass zwei junge Männer angeblich (!) von Zuwanderern brutal zusammengeschlagen worden seien. Ein Foto zeigt Blutspuren, die wahrscheinlich von den Opfern stammen. Die Polizei konnte die Tat (noch) nicht rekonstruieren, auch die Herkunft der Täter ist nach wie vor unklar.

    Ungeachtet des Tathergangs ist und bleibt jedoch völlig inakzeptabel, dass die — wohl juristisch relevanten — Kommentare so lange sichtbar bleiben; eine Moderation findet offenbar nicht statt. Was zudem schockiert, ist, dass einer der Kommentatoren (eigenen Angaben zufolge) ein öffentlich Bediensteter ist, der im Berufsalltag unweigerlich mit Menschen jeglicher Herkunft konfrontiert ist.



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  • Exkludierender Landeshauptmann.

    Autor:a

    ai

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    5 Comentârs → on Exkludierender Landeshauptmann.

    Was bedeutet das Urteil der (sic) Verfassungsgerichts konkret für Südtirols Familien — gibt es jetzt weniger Geld pro Familie?

    Luis Durnwalder: Wir werden uns das Urteil genau anschauen. Aber wenn die Regelung mit der fünfjährigen Ansässigkeit nicht mehr angewendet werden darf, dann ist es selbstverständlich so, dass unsere Leute weniger Geld kriegen. Denn, wenn ich mit gleich viel Stoff mehr Anzüge machen muss, dann muss ich sie eben kleiner machen.

    Das leistet wohl Vorurteilen Vorschub, dass Einwanderer deshalb nach Südtirol kommen könnten, um von Sozialleistungen zu profitieren…

    Das ist leider so. Natürlich sagen viele: Je mehr Leute kommen, desto mehr müssen wir das Geld teilen. Das trägt sicher nicht dazu bei, dass die Akzeptanz für Nicht-EU-Bürger steigt.

    Aus dem gestern in der »Zett« erschienenen Interview mit Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP).

    • Unabhängig davon, ob man eine Ansässigkeitsklausel als gerecht empfindet oder nicht (mitunter haben gerade Neuankömmlinge mehr tatsächlichen Bedarf an Sozialleistungen, als Menschen, die schon länger in Südtirol leben), spricht die Bezeichnung »unsere Leute« Bände. Sie impliziert ein »wir« und ein exkludierendes »sie«, das der Integration von Zuwanderern als Mitbürger mit gleichen Rechten und Pflichten abträglich ist. Sind denn Menschen, die hier leben und arbeiten nicht »unsere Leute«?
    • Dass der Landeshauptmann die Benachteiligung von Mitbürgern (aufgrund ihrer Herkunft) als Voraussetzung für deren Akzeptanz sieht, ist erstaunlich. Damit rechtfertigt er gängige Ausländerhetze aufgrund von Vorurteilen.
    • Stattdessen müsste ein verantwortungsbewusster Spitzenpolitiker darauf hinweisen, dass die neuen Südtiroler schon heute mehr zum Sozialsystem beitragen, als sie beanspruchen, wie einschlägige Statistiken bestätigen.

    Umso grotesker ist diese absurde und populistische Stimmungsmache angesichts des Faktums, dass Unabhängigkeitsbefürworter nicht selten grundsätzlich als exkludierend und Abschottung befürwortend, Autonomisten aber genauso grundsätzlich als einschließend und dem Zusammenleben zugewandt dargestellt werden.

    Siehe auch: 01



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  • Diplocat up and running.

    Autor:a

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    0 Comentârs → on Diplocat up and running.

    diplocat

    The Public Diplomacy Council of Catalonia (DIPLOCAT) comes into existence in November 2012 inspired by anglo-saxon Public Diplomacy councils and institutes. The institution is an effective instrument to contribute to the knowledge and recognition of Catalonia abroad.

    Therefore, the mission of DIPLOCAT is to disseminate the reputation and international projection of Catalonia by exporting an accurate knowledge of its unique assets and values in order to promote its internationalisation. The accomplishment of this mission has a direct impact on the attraction of investment, knowledge, institutions and people. It contributes to generating positive public opinion abroad and it establishes relations with the world based on trust and credibility.

    The main objective of DIPLOCAT is to communicate two messages to the world:

    • Catalonia will emerge reinforced from the crisis and, consequently, it will be better off.
    • Catalans want to hold a referendum so that they can choose their future freely, peacefully and democratically.

    Source: Diplocat. Link added by .

    See also: 01



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  • Einfahrt ins Pustertal.
    Quotation

    Autor:a

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    2 Comentârs → on Einfahrt ins Pustertal.
    Quotation

    Die heutige Zett berichtet:

    Total heruntergekommen sind sie jetzt — die Grenzgebäude in Winnebach. Der Staat dürfte aber bald das Zollgebäude abgegeben. Damit rückt die Vision eines touristischen Aushängeschildes an der Einfahrt ins Pustertal näher.

    Fragt sich nur, wo sich diese ominöse Einfahrt ins Pustertal befindet. In Winnebach jedenfalls nicht, erstreckt sich das Tal doch von der Mühlbacher bis zur Lienzer Klause.



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  • Landessatzungsinitiative.
    Oder die Kunst, gemeinsam etwas bewusst zu wollen.

    Beim gestrigen Treffen des Netzwerks für Partizipation (NWP), das am Sitz des Raiffeisenverbandes in Bozen stattgefunden hat, haben Stephan Lausch, Erwin Demichiel und Martin Fischer (Initiative für mehr Demokratie und NWP) die sogenannte Landessatzungsinitiative vorgestellt.

    Unter einer Landessatzung ist ein Gesellschaftsvertrag bzw. eine Verfassung zu verstehen, also eine Übereinkunft zwischen Menschen, die gemeinsam in einem bestimmten Territorium leben. Sie verständigen sich darüber, »wer, wann und wie, auf der Grundlage welcher Werte, welcher Ziele und in welchem Rahmen festlegt, nach welchen Regeln das Zusammenleben stattfinden soll« (Lausch).

    Die derzeit in Südtirol geltende Rechtsordnung haben sich die Bürgerinnen nicht selbst gegeben: Unser Land war vom italienischen Referendum zur Staatsform (Monarchie oder Republik) ausgeschlossen, ebenso von der Wahl zum italienischen Verfassungskonvent von 1946. Über die Zugehörigkeit zu Italien durfte sich die Südtiroler Bevölkerung auch nie äußern. Das Südtirolpaket und das Autonomiestatut von 1972 wurden von Parteien aus Rom und Bozen ausgehandelt und umgesetzt, doch auch hierüber durften die Bürgerinnen niemals direktdemokratisch abstimmen — geschweige denn in einem partizipativen Prozess daran mitwirken. Sowohl die ‘dynamische’ Erweiterung der Autonomie, als auch deren geplante Reform spielen sich nach ebendiesem Muster ab. Es sind also bislang ausschließlich (Partei-)Eliten — und nicht die Bürger — die das Regelwerk ausarbeiten, gestalten und weiterentwickeln.

    Das Entscheidende an dem Vorhaben zu einer Landessatzung ist die Auseinandersetzung der Menschen mit der Frage, welche Grundlagen, Werte, Absichten gelten sollen für die Regelung des Zusammenlebens. Sie sind der erarbeitete Wille der Bevölkerung zu einem gemeinsamen Fundament, von dem die Menschen meinen, dass sie darauf ihre gemeinschaftliche Ordnung zum Wohle aller aufbauen können. Das Entscheidende ist der kollektive Denkprozess, der stattfinden muss, um ein solches Fundament zu schaffen. Entscheidend deshalb, weil es in der Bevölkerung ein Bewusstsein schafft von diesem Fundament und entscheidend ist, dass die Menschen wissen, dass sie dieses Fundament selbst geschaffen haben. Deshalb ist es so wichtig, dass auch ständig an diesem Fundament weiter gearbeitet werden kann.

    Die Idee eines geeinten Europa ist die Idee der Überwindung der Nationalstaaten. Ihre Verwirklichung wird verhindert von den Vertretern der einzelnen Nationalstaaten, die unter dem Deckmantel sogenannter nationaler Interessen, die Interessen von Wirtschaftsmächten betreiben. Europa muss also von unten nachgebaut werden von jenen, denen es nicht um die Nationalstaaten geht, sondern um jene Einheit, in der sie in Selbständigkeit und in ihrer Eigenart aufgehoben sind, von sich selbst konstituierenden, autonomen Regionen also – wenn es nicht selbst wieder ein Supernationalstaat werden oder wieder auseinanderbrechen soll.

    – Stephan Lausch

    Die Landessatzungsinitiative, zu der auch eingeladen wurde, wird sich im Rahmen des Netzwerks für Partizipation damit befassen:

    • einen Weg zu finden, wie die Südtiroler Bürgerinnen auf partizipative und basisdemokratische Art zu Hauptakteurinnen in der Formulierung eines neuen Gesellschaftsvertrags gemacht werden können sowie
    • dessen Umsetzung zu ermöglichen und ggf. zu begleiten.

    Als vorbildlich und beispielhaft wurde etwa der Prozess genannt, mit dem sich der Kanton Zürich um die Jahrtausendwende eine neue Verfassung gab.

    Das Projekt verspricht, sehr spannend und zukunftsweisend zu werden, sowohl für unser Land, als auch für die Idee von Europa, die wir ganz und gar unterstützen.



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  • Sprachwechsel erschwert Integration.

    Autor:a

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    2 Comentârs → on Sprachwechsel erschwert Integration.

    Aufgrund einer Diskussion wurde ich an einen Sketch erinnert, den ich an dieser Stelle »einbringen« will. Er war Teil einer inzwischen schon mehrere Jahre alten katalanischen Sensibilisierungskampagne, die den Menschen bewusst machen sollte, dass sie in Anwesenheit von bzw. im Umgang mit Zuwanderern nicht automatisch in die Staatssprache wechseln sollen, weil sie sie sonst am Erlernen des Katalanischen hinderten und ihre Integration erschwerten.

    Hier noch eine kurze Erläuterung, um das Verständnis zu erleichtern: Zwei Hausbewohner führen im Vorfeld einer Nachbarschaftsversammlung ein angeregtes Gespräch (das schließlich in einen Streit ausartet). Sobald ein Zuwanderer hinzustößt, beginnen die beiden plötzlich auch untereinander Kastilisch zu sprechen, woran sich selbst dann nichts ändert, als der Betreffende (auf Katalanisch) ausdrücklich darauf hinweist, dass sie gerne Katalanisch sprechen können.

    Auf die Absurdität dieses Verhaltens wird durch einen bewusst überspitzten Vergleich aufmerksam gemacht: Der gesamte Film wird zurückgespult, woraufhin der (angebliche) Zuwanderer, sobald er zur Gruppe stößt, auf Englisch grüßt. Als Reaktion darauf beginnen die beiden Einheimischen, auch untereinander nur noch auf Englisch zu sprechen.

    Der Slogan am Ende des Films, »parla’m en català, així n’aprenc«, bedeutet so viel wie »sprich Katalanisch mit mir, so kann ich es lernen«. Leider werden in Südtirol keine Anstrengungen unternommen, um mit ähnlichen Maßnahmen gegen die weitverbreitete Unsitte anzukämpfen, mit Zuwandernden (fast) ausschließlich Italienisch zu sprechen — was eine mehrsprachige Integration behindert.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Varese: Mussolini cittadino onorario.

    Autor:a

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    1 Comentâr → on Varese: Mussolini cittadino onorario.

    Benito Mussolini è stato confermato cittadino onorario del capoluogo di provincia lombardo. Così ha deciso il consiglio comunale riunitosi giovedì sera, respingendo con 16 voti a 11 una mozione del PD. Presentato dal consigliere Luca Conte, il testo prevedeva la radiazione del dittatore fascista dal registro delle onorificenze, come era già  avvenuto a Firenze.

    Contro la mozione hanno votato quasi tutti i consiglieri di Lega Nord e PDL, che avevano lasciato libertà  di voto, mentre sono usciti dall’aula, fra gli altri, il sindaco Attilio Fontana (Lega) e i due consiglieri dell’UDC (!).

    Al termine della seduta alcuni esponenti della Fiamma Tricolore e di Fratelli d’Italia, presenti nel pubblico, hanno iniziato ad attaccare verbalmente i rappresentanti dell’ANPI, definendoli «assassini», e accusandoli di aver «trucidato il capo di stato che per vent’anni ha governato l’Italia». «Gli italiani hanno fatto il loro dovere su tutti i fronti, sono morti per la patria.» Alla fine sono dovuti intervenire i vigili urbani.

    Vedi anche: 01 02 03



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  • Widmanns Bloßstellung.

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    2 Comentârs → on Widmanns Bloßstellung.

    Während einer Debatte im Landtag hatte Mobilitätslandesrat Thomas Widmann vorgestern behauptet, der Flughafen Innsbruck sei an seiner Obergrenze angelangt und wolle deshalb nach Bozen expandieren. Vom Tagblatt Dolomiten befragt, dementierte der Direktor des Nordtiroler Flughafenbetreibers, Reinhold Falch, jedoch derartige Absichten.

    Zwei Dinge verdeutlicht dieser Vorgang einmal mehr:

    1. Dass Vertreter der Mehrheitspartei offenbar — selbst im Landesparlament — nicht mehr davor zurückschrecken, anderen Parteien und den Bürgern Lügen aufzutischen. Die Grundregeln des politischen Anstands scheinen in der Mehrheitspartei seit einiger Zeit nicht mehr zu gelten.
    2. Wie inhaltsleer die Europaregion Tirol (und wie unerwünscht eine engere Zusammenarbeit innerhalb ihres Rahmens) ist, hatte Widmann doch die angeblich geplante Expansion der Innsbrucker nach Bozen als zu verhinderndes Übel dargestellt, um zu rechtfertigen, dass das Land Südtirol selbst den Flughafen betreiben muss.

    Ad 1.: Leider ist es nicht immer so leicht, wie in diesem Fall, die vorsätzliche Wählertäuschung aufzudecken — etwa, wenn uns wieder einmal weisgemacht werden soll, dass die Autonomie um großartige Errungenschaften erweitert werden konnte. Dann gibt es leider niemanden, der dementiert, und die Medien nehmen leider ihre Kontrollfunktion meist nicht so ernst, dass sie die Fakten recherchierten.

    Ad 2.: Eigentlich sollte es doch sein, dass das Land die Regeln für den Flugplatz aufstellt und nicht selbst Betreiber spielen muss, um mitreden zu dürfen. Leider hat aber nicht Bozen, sondern Rom das Sagen, weshalb das Land nur über diesen (teuren) Umweg auch ein wenig mitgestalten kann. Dies gälte es zu beanstanden und nicht die erfundene Tatsache, dass der Flughafen Innsbruck Interesse an Bozen zeigt.



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