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  • Stillosigkeiten auf Weltreise.

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Detail.
    [Ein Mitglied des Landtags] schickte das Schreiben […] auch […] nach Rom. Ausschließlich auf Deutsch. Es ist ein klarer Akt der Provokation.
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf des Südtiroler Landtages.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in Rom auf Südtirol einschlagen wollen.

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Detail.
    Ein Vertreter der Anangu schickte das Schreiben auch nach Canberra. Ausschließlich in Pama-Nyungan-Sprache. Es ist ein klarer Akt der Provokation.
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf des Stammes.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in Canberra auf die Anangu einschlagen wollen.

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Detail.
    Ein Vertreter der sorbischen Minderheit schickte das Schreiben auch nach Berlin. Ausschließlich auf Sorbisch. Es ist ein klarer Akt der Provokation.
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf des Sorbenrates.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in Berlin auf die Sorbinnen einschlagen wollen.

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Detail.
    Ein Vertreter der First Nations schickte das Schreiben auch nach Ottawa. Ausschließlich auf Algonquin. Es ist ein klarer Akt der Provokation.
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf der First Nations.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in Ottawa auf die First Nations einschlagen wollen.

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Detail.
    Ein Vertreter des Løgtings schickte das Schreiben auch nach Kopenhagen. Ausschließlich auf Färingisch. Es ist ein klarer Akt der Provokation.
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf des Løgtings.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in Kopenhagen auf die Färöer einschlagen wollen.

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Detail.
    Ein Vertreter des indischen Parlaments schickte das Schreiben auch nach London. Ausschließlich in Hindi. Es ist ein klarer Akt der Provokation.
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf des indischen Parlaments.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in London auf Indien einschlagen wollen.

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Detail.
    Ein Vertreter des Gemeinderats von Urtijëi schickte das Schreiben auch nach Bozen. Ausschließlich auf Ladinisch. Es ist ein klarer Akt der Provokation.
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf des Gemeinderats.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in Bozen auf die Ladinerinnen einschlagen wollen.

    Kontext siehe hier.



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  • Diplocat auch im Web zurück.

    Nach der Schließung des Public Diplomacy Council of Catalonia während der Zwangsverwaltung durch Madrid hat Diplocat nun erstmals wieder einen Webauftritt. Neben den Landessprachen Katalanisch, Kastilisch und Okzitanisch auch auf Englisch, Französisch und Deutsch.

    Schon ab Mitte 2018 wurden mehrere katalanische Auslandsvertretungen wiedereröffnet.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02



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  • Rom nicht mit Deutsch behelligen.
    Quotation

    Chefredakteur Christoph Franceschini thematisiert auf Salto ein Machtspiel zwischen Landtag und Gesamtstaatlicher Anstalt für Versicherungen gegen Arbeitsunfälle (Inail). Unter anderem schreibt er dazu:

    Wie verhärtet die Fronten aber sind und wie stillos man dabei vorgeht, zeigt ein weiteres Details [sic].
    Helmuth Renzler [SVP] schickte das Schreiben […] auch an die INAIL-Personaldirektion nach Rom. Ausschließlich auf Deutsch. Es ist ein klarer Akt der Provokation. […]
    Dabei trägt das Schreiben den Briefkopf des Südtiroler Landtages.
    Ein gefundenes Fressen für alle jene, die in Rom auf Südtirol einschlagen wollen.

    Das Imperium Romanum darf offenbar nicht mit den Lokalsprachen seiner fernen Provinzen behelligt werden. Das ist das enge Korsett, in das viele Südtirolerinnen selbst schlüpfen — um sich dann regelmäßig darüber zu wundern, wie wenig man sich in Rom der Besonderheiten unseres Landes bewusst ist.

    Derweil habe ich mir aus Anlässen den Webauftritt des Inail angeschaut. Auf Deutsch gibt es dort (genauso wie auf Englisch, Spanisch und Französisch) ein paar allgemeine erklärende Seiten. Ende. Nicht einmal die Südtirol gewidmete Seite ist zweisprachig. Aber das ist natürlich weder ein Unrecht, noch eine Provokation — es ist einfach normal und darauf hinzuweisen wäre »kleingeistig«.

    »Siamo in Italia« muss man nicht unbedingt aussprechen, um — bewusst oder nicht — seinem Framing zu erliegen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03 04



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  • Gesundheit: Team K wie ASGB für Intensivkurse.

    So neu ist der Vorschlag des ASGB, einsprachigem Personal im Gesundheitswesen achtwöchige Intensivsprachkurse anzubieten, gar nicht: Auf der Tagesordnung der kommenden Landtagssitzungsfolge (26.-29. November) steht unter anderem Beschlussantrag 163/19, wo genau dies bereits gefordert wird. Eingereicht hat ihn das Team K schon am 13. September.

    Der beschließende Teil des Antrags sieht vor, dass der Südtiroler Landtag die Landesregierung verpflichtet:

    • Ärzte und Ärztinnen sowie Pflegepersonal, die die Landessprachen nicht beherrschen, am Beginn ihres Anstellungsverhältnisses zwei Monate zum Besuch eines Vollzeit-Sprachkurses zu verpflichten;
    • diese Maßnahme an einen Verbleib von mindestens fünf Jahren im Sanitätsbetrieb zu knüpfen, ansonsten muss der Lohn der zwei Monate zurückgezahlt werden;
    • die Vollzeit-Sprachkurse speziell auf die Bedürfnisse des medizinischen Bereichs auszurichten (Inhouse-Intensivkurs);
    • die Vollzeit-Sprachkurse mit einer Prüfung abzuschließen.

    Dann bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass dieser sinnvolle Vorschlag im Landtag eine Mehrheit findet.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Katalonien: Amnesty International bezeichnet Urteil als menschenrechtswidrig.

    Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) kritisiert die Verurteilung der Anführerinnen der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung wegen Aufruhrs und fordert die sofortige Freilassung von Jordi Cuixart (Òmnium Cultural) und Jordi Sànchez (ANC).

    Obschon AI anerkennt, dass das Gerichtsverfahren gegen insgesamt zwölf Angeklagte im großen und ganzen den formalen Anforderungen an einen fairen Prozess erfüllt hat, zeigt sich die Organisation sowohl über die vage Ausformulierung, als auch über die konkrete Auslegung des angewandten Hauptstraftatbestands der Aufruhr bestürzt.

    Es handle sich bei der Verurteilung um eine Verletzung der Menschenrechte auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit, die — wie Amnesty befürchtet — auch eine negative Signalwirkung haben und somit Menschen künftig von der Wahrnehmung ihrer Grundrechte abhalten könnte. Die angesehene NRO erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass auch der zivile Ungehorsam vom internationalen Recht gedeckt sei, selbst wenn im Einzelnen Gesetze gebrochen würden.

    Im Fall von Jordi Cuixart und Jordi Sànchez bedeute das Urteil eine unverhältnismäßige Einschränkung ihrer Grundrechte. Für sie fordert AI die sofortige Freilassung.

    Die katalanischen Politikerinnen mögen andere Delikte begangen haben, für die eine verhältnismäßige Bestrafung möglich sei — doch auch in ihrem Fall hält die Menschenrechtsorganisation den Straftatbestand des Aufruhrs für unangemessen, ja sogar für einen »Bruch des Legalitätsprinzips«.

    Amnesty bittet die zuständigen Behörden, dringend Abhilfe zu schaffen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 08 || 01



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  • Gesundheitswesen: ASGB schlägt Lösung vor.
    Achtwöchiger bezahlter Intensivsprachkurs

    Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) bringt in die Debatte um die mangelnde Zweisprachigkeit von Ärztinnen und Pflegerinnen einen neuen Vorschlag ein. Man müsse ja nicht ständig das Rad neu erfinden, oft reiche auch ein Blick über den Tellerrand aus.

    Eine einleuchtende Lösung, auf die ich gestoßen bin, wäre ein bezahlter mindestens achtwöchiger Intensivsprachkurs für das betroffene Personal. Das heißt, dass nach Unterzeichnung des Arbeitsvertrages nicht sofort mit der Arbeit begonnen wird, sondern dass in den ersten acht Wochen ein Vollzeitsprachkurs, dessen Stundenanzahl sich an den kollektivvertraglich festgelegten Wochenarbeitsstunden orientiert, besucht wird. Der Besuch des Sprachkurses wird dabei voll entlohnt. Der Vorteil, der sich dabei ergibt ist der Umstand, dass sich das Personal ohne weitere berufliche Ablenkungen rein mit der Sprache auseinandersetzen und diese rascher erlernen kann.

    — ASGB-Chef Tony Tschenett

    In anderen Ländern habe man mit diesem Modell, das zudem schnell und unbürokratisch umsetzbar sei, positive Erfahrungen gemacht.

    (Zu überlegen wäre dann allerdings die Möglichkeit, den Kurs an eine Mindestverweildauer beim Südtiroler Gesundheitsbetrieb zu koppeln. Wird diese nicht erfüllt, müssen mindestens die Kosten für den Sprachkurs, wenn nicht auch ein Teil des während dieser Zeit bezogenen Lohns, zurückgezahlt werden. Andernfalls droht die Maßnahme zu einem Umweg italienischer Ärztinnen auf dem Weg ins deutschsprachige Ausland zu werden.

    Eine zwingende Voraussetzung für die Umsetzung von Lösungen wäre allerdings, dass der Generaldirektor wenigstens das Problem zur Kenntnis nimmt.)

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Notaufnahme: Zehn Euro als Lösung.

    Mit einer Verteuerung um 10,- Euro will Landesrat Thomas Widmann (SVP) nun das Problem der überlasteten Notaufnahmen in den Griff bekommen: Ein sogenanntes Ticket in Höhe von 25,- (statt wie bisher 15,-) Euro soll künftig bezahlen, wer den Notdienst der Krankenhäuser auf unangemessene Weise in Anspruch nimmt.

    Eigentlich hatte Widmann ja eine Kostenbeteiligung in Höhe von bis zu 50,- Euro angekündigt, doch für deren Einführung soll die weltbeste Autonomie nun leider wieder nicht zuständig sein. Um der römischen Anfechtung zu entgehen, schlägt der Landesrat nun also den Weg vom Tiger zum Bettvorleger ein.

    Der entscheidende Unterschied zwischen Ticket und Kostenbeteiligung ist nicht sosehr die Höhe, sondern vor allem die Tatsache, dass vom Ticket breite Bevölkerungs- bzw. Einkommensschichten ganz befreit sind.

    Das heißt: Das um 10,- Euro verteuerte Ticket müssen ohnehin nur diejenigen berappen, für die das vermutlich keine allzu große Belastung sein wird. Alle anderen werden, Notfall hin oder her, weiterhin kostenlos behandelt.

    Eine Kostenbeteiligung betrifft hingegen alle. Sie hätte somit — wie man zu ihr auch stehen mag — viel eher einen Beitrag zur Problemlösung darstellen können.

    Aber offenbar muss Südtirol ein eigener Staat werden, wenn es so weltbewegende Entscheidungen fassen will.

    Cëla enghe: 01 02



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  • A22: Auch keine Zweisprachigkeitspflicht?
    Zweisprachigkeitsnachweis laut LH nicht erforderlich

    Im Rahmen der aktuellen Fragestunde vom 5. November hatte sich Sven Knoll (STF) im Landtag nicht nur zur Einsprachigkeit am Rechnungshof, sondern auch über die Zweisprachigkeit an den Mautstellen der A22 in Südtirol erkundigt.

    In der entsprechenden Pressemitteilung des Landtags heißt es hierzu, die Mitarbeiterinnen an den Mautstellen seien nicht an die Zweisprachigkeitspflicht gebunden, »der Anteil jener mit Nachweis überwiege aber«.

    Schaut man sich das Video der Sitzung an, hat der Landeshauptmann aber etwas ganz anderes geantwortet — nämlich, dass der Anteil der Bediensteten deutscher Muttersprache an den 89 Mitarbeiterinnen mit Vollzeitverträgen laut einer »internen Schätzung« der Brennerautobahngesellschaft deutlich überwiege. Von einem Zweisprachigkeitsnachweis ist nicht die Rede.

    Trotzdem und in jedem Fall ist jedoch erstaunlich, dass auch in diesem Bereich keine entsprechende Pflicht bestehen soll.

    Ich zitiere hierzu aus dem Art. 2 des DPR 574/88 (Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut):

    (1) Bei den Konzessionsunternehmen, die in der Provinz Bozen öffentliche Dienste versehen, muß die Tätigkeit derart organisiert werden, daß der Gebrauch der italienischen und der deutschen Sprache nach den Bestimmungen dieses Dekretes gewährleistet ist. Das zu diesem Zweck erforderliche Personal muß die im I. Abschnitt des Dekretes des Präsidenten der Republik vom 26. Juli 1976, Nr. 752 mit seinen späteren Änderungen vorgesehene Voraussetzung [Erbringung des Zweisprachigkeitsnachweises, Anm.] erfüllen.

    (4) Für jegliche Einstellung von Personal – auch mit befristetem Arbeitsverhältnis – bei den Gesellschaften oder Körperschaften jedweder Art oder Benennung, die aufgrund einer ausschließlichen oder einer teilweisen Konzession die Besorgung von Diensten übernommen haben oder übernehmen, die am 1. Jänner 1991 sowohl von den staatlichen Verwaltungen einschließlich jener mit autonomer Ordnung, die den Bestimmungen des Dekretes des Präsidenten der Republik vom 26. Juli 1976, Nr. 752 mit seinen späteren Änderungen und Ergänzungen unterliegen, als auch von öffentlichen Wirtschaftskörperschaften durchgeführt wurden, muß die im I. Abschnitt des obengenannten Dekretes des Präsidenten der Republik vom 26. Juli 1976, Nr. 752 vorgesehene Voraussetzung [Erbringung des Zweisprachigkeitsnachweises, Anm.] erfüllt sein. Diese Voraussetzung gilt ebenso für die Versetzungen von Personal zu Ämtern in der Provinz Bozen aus in anderen Provinzen sich befindenden Dienstsitzen oder Ämtern.

    Hervorhebungen von mir.

    Wenn es für die Autobahn keine (mir nicht bekannte) spezielle Ausnahmeregelung gibt, müsste obiges auch für deren Betreibergesellschaft gelten.

    LH Kompatscher (SVP) sicherte in seiner Replik nur zu, das Land als Aktionär und Miteigentümer werde sich dafür starkmachen, dass bei der Autobahn — »Schritt für Schritt« und »so gut wie möglich« — mehr auf die Zweisprachigkeit geachtet werde.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01



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