Autorinnen und Gastbeiträge →

  • No alla storicizzazione.
    Quotation

    Autor:a

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    22 Comentârs → on No alla storicizzazione.
    Quotation

    La trattativa Comune-Provincia-Stato per la riapertura del Monumento alla vittoria sta subendo un’accelerazione. Come la giudica?

    Bene, sono favorevole. È giusto che il monumento venga aperto durante il giorno e la sera sia invece prevista ancora una protezione, per evitare atti di vandalismo. È una bella opera, è tempo che venga restituito ai cittadini.

    La proprietà è statale. Comune e Provincia spingono perché nella cripta venga aperto un centro di documentazione che racconti la storia del monumento e delle dittature di quell’epoca.

    Non credo che il ministro Bondi potrà mai autorizzarlo.

    Perché no?

    Significherebbe riaprire tensioni che non c’è bisogno di rinfocolare. Si faccia piuttosto una esposizione sulla prima guerra mondiale.

    Ma è un monumento eretto dal fascismo, perché non storicizzarlo?

    La popolazione ha già inquadrato quegli anni. Tornare alla divisione tra buoni e cattivi non ci farebbe bene. Lo ripeto, il ministero non darebbe il benestare.

    Giorgio Holzmann (PDL), estratto dall’intervista al quotidiano A. Adige, edizione odierna.

    Vedi anche: 01 02



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  • Zahnloses Recht für ladinische Gemeinden.

    Autor:a

    ai

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    0 Comentârs → on Zahnloses Recht für ladinische Gemeinden.

    Die italienische Rechtsordnung sieht ausdrücklich die Möglichkeit vor, die Bürgerinnen einer Gemeinde zu befragen, ob sie einen Regionenwechsel wünschen. Von diesem Recht haben die ladinischen Ortschaften in der Region Venetien — Anpezo, Fodom und Col — am 28. und 29. Oktober gemeinsam Gebrauch gemacht. Zumal die Vorlage von über 78% der Abstimmungsteilnehmer (und rund 56% der Stimmberechtigten) angenommen wurde, hätte das Innenministerium — laut Gesetz — binnen 60 Tagen darauf reagieren müssen. Weil dies nicht geschehen ist, hatten die Gemeinden Col und Fodom gesondert vor dem Verfassungsgericht geklagt — und Unrecht bekommen. Gemeinden hätten nicht das Recht, ihr Recht einzuklagen. Wenn das Innenministerium, das per definition über die Einhaltung von Gesetzen zu wachen hätte (weshalb ihm zum Beispiel die Polizei untersteht), sich nicht an dieses Gesetz hält, muss man eben abwarten und Däumchen drehen. Das nennt man dann — ja, richtig: Rechtssicherheit.

    Siehe auch: 01 02



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  • Südtiroler Deutsch.

    Autor:a

    ai

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    42 Comentârs → on Südtiroler Deutsch.

    Hunter hat mich — aus welchem Grund auch immer — auf diesen Wikipedia-Eintrag über die Südtiroler Varietät der deutschen Sprache aufmerksam gemacht. Ich will ihn hier wiedergeben und nur in den Kommentaren sagen, was ich davon halte. Mich würde natürlich auch die Meinung der Leserinnen interessieren.

    Südtiroler Deutsch ist eine Varietät des Deutschen und durch Interferenzen aus dem Italienischen geprägt.

    Typisch zweisprachige Aufschrift in Südtirol mit Grammatikfehler (Kohlern bei Bozen).

    Entstehung des Landes Südtirol

    Anders als z.B. im Falle der sog. nationalen Varietät Österreichisches Deutsch sind in Südtirol unstrittig sowohl die Voraussetzungen zur Herausbildung einer an geographisch-politischen Grenzen festzumachenden sprachlichen Sonderentwicklung als auch faktisch konstatierbare Südtirolerismen gegeben, die definitionsgemäß tatsächlich auf Südtirol beschränkt sind und in Südtirol heute vom Großteil der Sprecher als standardsprachlich angesehen werden.

    Bis zum Ersten Weltkrieg war das Gebiet des heute so benannten Südtirol (italienischer Verwaltungsbegriff: Provincia Autonoma di Bolzano) Teil der Grafschaft Tirol, die auch große rein italienischsprachige Gebiete umfasste (sog. Welschtirol, z.B. Trentino) und seit dem Tod Margaretes von Maultasch durch Personalunion der neuen Tiroler Landesherren zum Habsburgerreich gehörte. Durch den Vertrag von Saint-Germain kam jedoch auch das überwiegend deutschsprachige Gebiet südlich des Alpenhauptkammes bis Salurn an Italien und wurde mit dem Trentino zu einer mehrheitlich italienischsprachigen Region vereint.

    Unter Mussolini wurde der Versuch unternommen, Südtirol zu italianisieren bzw. an die italienische Kultur zu assimilieren, d.h. Orts- und Familiennamen wurden von Ettore Tolomei durch italienische, oft frei erfundene Namen ersetzt und die Zuwanderung von Italienern aus anderen Regionen gefördert. Dadurch entstand südlich von Bozen ein ausgedehntes Gewerbegebiet (Alu-Werke) und westlich der Talfer eine italienische Neustadt mit faschistischer Architektur (Siegesdenkmal, jetziger Corso della libertà ). Eine Enteignung oder Vertreibung der Tiroler Volksgruppe, die in Südtirol zahlenmäßig immer die Mehrheit stellte und wirtschaftlich durch die einträgliche Landwirtschaft abgesichert war, bzw. eine ethnische Säuberung wurde von den italienischen Faschisten dagegen nie betrieben oder geplant. Erst Hitler strebte eine Umsiedlung der Tiroler Volksgruppe an. Im Zuge der sog. Option mussten die Südtiroler 1939 zwischen einem Verbleib in einem italianisierten Südtirol oder der Aussiedlung in die später von den Nazis im Zweiten Weltkrieg besetzten Ostgebiete wählen.

    Die überwältigende Mehrheit der Südtiroler stimmte zwar für das vermeintliche Deutschtum bzw. die Auswanderung, doch verließ wegen der Kriegswirren nur ein kleiner Teil tatsächlich Südtirol und wurde größtenteils in Südtiroler-Wohnsiedlungen in Österreich aufgefangen. Nach dem Weltkrieg kehrten viele der sog. Optanten dank des Gruber-De-Gasperi-Abkommens wieder nach Südtirol zurück, zumal sich Italien im Geiste der Aussöhnung verpflichtete, den Optanten wieder die italienische Staatsbürgerschaft zu verleihen.

    Bis zum vollständigen Inkrafttreten des Autonomiestatutes prägten ethnische Spannungen und sichtbare Polizei- und Militärpräsenz weiterhin den Alltag in Südtirol, spätestens seit den Neunzigern ist aber von einer breiten Zustimmung der Südtiroler zur Zugehörigkeit zum Staat Italien auszugehen. Politische Bestrebungen, eine Eigenstaatlichkeit oder sog. Selbstbestimmung (Eva Klotz) anzustreben, sind auf kleinste Gruppierungen beschränkt und eine Rückkehr zur Schutzmacht Österreich, deren internationalem Engagement auch vor der UNO die Erlangung der Autonomie zu verdanken ist, wird von keiner politischen Partei gefordert. Auch die langjährige Regierungspartei SVP, eine ursprünglich rein ethnisch definierte Sammelpartei, strebt keine Änderung des Status Quo oder gar eine Volksabstimmung an, da mit einem breiten Bekenntnis zur Zugehörigkeit zum Staat Italien zu rechnen wäre und damit dem durch das Autonomie-Statut dem Land Südtirol eingeräumten Sonderstatus die Legitimation entzogen würde. De facto bewirkte das Autonomie-Statut eine Art Eigenstaatlichkeit Südtirols, übergeordnete (d.h. staatliche bzw. italienische) Kontrollinstanzen fehlen weitgehend und auch in jenen Bereichen, in denen keine Autonomie vorgesehen wäre (Oberschulen), werden staatliche Gesetze nur bedingt verwirklicht, zumal in der rechtspraxis oft Unklarheit herrscht, wieweit nationale, d.h. italienische Bestimmungen auf Südtiroler Verhältnisse zu übertragen wären.

    Sprachliche Faktoren

    Die Situation des Deutschen in Südtirol unterscheidet sich von jener der Nachbarländer und ähnelt in gewissem Sinne der Rolle der Mundart und dem Einfluss des Romanischen in der Schweiz:

    • fehlende Verstädterung: der Großteil der Südtiroler lebt in Dörfern und Kleinststädten, selbst in der einzigen Großstadt, d.h. Bozen, erreicht der Anteil der deutschen Bevölkerung gerade einmal die Ausmaße einer Kleinstadt.
    • Lebendigkeit des Dialekts: in vielen Bereichen des täglichen Lebens (selbst an höheren Schulen, für die gesetzlich der Gebrauch des Standarddeutschen vorgeschrieben wäre) dominiert die Mundart, eine überregionale Umgangssprache fehlt weitgehend und eine dialektfreie Standardsprache, wie sie in weiten Teilen Deutschlands vorherrscht, wird als fremd abgelehnt, weshalb auch nur bedingt von Diglossie gesprochen werden kann.
    • Distanz zur Schriftsprache: die deutsche Standardsprache wird oft als fremd empfunden und Defizite im sprachlichen Ausdruck sogar der Gymnasiasten wurden im Auftrag der Südtiroler Landesregierung u.a. durch die Studie DESI wissenschaftlich nachgewiesen.01
    • fehlender Austausch mit sprachlich verwandten Regionen: anders als z.B. in Österreich, wo sich ein reger Bevölkerungsaustausch unter den einzelnen Dialekt(unter)gruppen nachweisen lässt, ruht Südtirol gewissermaßen in sich selbst. Mit der Errichtung universitärer Bildungseinrichtungen auch in Kleinststädten wie Brixen und Bruneck (Fachhochschulen wie die sog. Freie Universität Bozen oder die Europäische Akademie u.ä.) besteht für junge Südtiroler keine Notwendigkeit mehr, den Heimatort jemals zu verlassen. Das Südtiroler Schulamt weigerte sich sogar noch bis 2007 grundsätzlich, nämlich bis zum Unterliegen in vier Prozessen vor dem Verwaltungs- und Arbeitsgericht Bozen, österreichische Lehrer, deren Lehramt vom italienischen Unterrichtsministerium nach der EU-Richtlinie 89/48 anerkannt worden war, als reguläre Lehrer mit unbefristetem Dienstvertrag einzustellen, obwohl Südtiroler Lehrer auch ohne Lehramt solche Dauerstellen (insegnanti di ruolo / Stammrollenlehrer) erlangen konnten.
    • Isolation und latente Xenophobie bzw. Ethnozentrismus: Nach einer Verlautbarung der CARITAS vertreten 40% der Südtiroler bzw. laut ASTAT-Studie sogar zwei Drittel der Jugendlichen die Meinung, es gebe in Südtirol zu viele Ausländer,02 obwohl die Migrationsproblematik Südtirol erst sehr spät und bislang nur in kleinem Maßstab erfasste. Einwanderer-Kinder besuchen fast ausschließlich italienischsprachige Schulen: im Jahr 2007 betrug an deutschsprachigen Oberschulen (15- bis 19-Jährige) der Ausländeranteil nur 1,7%; lässt man jene Ausländer, die nur formal, d.h. wegen der Verheiratung eines ihrer Südtiroler Elternteile mit einem Österreicher oder Deutschen, als Ausländer zählen, außer Acht, sinkt der Ausländeranteil sogar auf 1,2% – an den italienischsprachigen Oberschulen in Südtirol beträgt er aber fast 9%. An den Grund- und Mittelschulen ist das Missverhältnis ähnlich: 2,6% zu 15,2% bzw. 2,4% zu 16,4%.
    • mangelnde Vertrautheit mit Fachsprachen und Verwaltungsterminologie: vielfach kennen Südtiroler Verwaltungsbedienstete zwar die italienischen termini technici, sind aber i.d.R. nicht mit den entsprechenden Ausdrücken und Wendungen in österreichischen oder deutschen Paralleltexten vertraut, weshalb Südtiroler fachsprachliche Texte für Nicht-Südtiroler oft wenig fachsprachlich und zuweilen auch unverständlich wirken.
    • Superstrat-Wirkung des Italienischen: in weiten Bereichen des Alltags müssen Verwaltungsbedienstete ohne Dolmetsch-/ Übersetzungsausbildung laufend rasch italienischsprachige Texte übersetzen, wodurch Interferenzen oft unvermeidbar sind. Viele der in aller Eile und ohne Sorgfalt geschaffenen Neologismen und Ausdrucksweisen werden mühelos in die Alltagssprache übernommen und gelten dank der Autorität der Behörde oft als richtig. Dies gilt für viele zweisprachige Aufschriften.

    Interferenzen

    Als typische Interferenzen aus dem Italienischen können gelten:

    • lexikalische Interferenzen: z.B. Identitätskarte (nach it. carta d’identità ) statt Personalausweis, Schulführungskraft (nach it. dirigente scolastico) statt Schulleiter (offizielle Bezeichnung in z.B. Österreich und Bayern) oder Direktor (Alltagswort für Schulleiter in Österreich und in deutschen Bundesländern), Neologismen wie Stammrollenlehrer (nach it. insegnante di ruolo = verbeamteter Lehrer, zumindest mit unbefristetem Dienstvertrag), wobei hier auch von einem Sachspezifikum gesprochen werden kann;
    • semantische Interferenzen: didaktische Tätigkeit(en) (nach it. attività  didattiche) statt dt. Unterricht in Wendungen wie: die Wiederholungsprüfungen müssen vor dem Beginn der didaktischen Tätigkeit abgeschlossen sein, die didaktische Tätigkeit endet Mitte Juni – die Interferenz liegt darin, dass didaktisch sich im Standarddeutschen immer auf die Didaktik, also die Wissenschaft vom Unterrichten, bezieht und nicht synonym mit Unterricht verwendet werden kann; Literat auch im Sinne von Latein-Deutschlehrer (nach it. materie letterarie).
    • syntaktische Interferenzen: häufig begegnen Genitivattribute oder auch lange Genitivattribut-Reihen anstelle von Komposita oder Präpositionalausdrücken nach dem Vorbild der italienischen di/della/…-Ausdrücke: z.B. die Vergabe der Stellen der Zweitsprachlehrer der Grundschule statt: die Stellenvergabe für Zweitsprachenlehrer (= Deutschlehrer an italienischsprachigen Schulen) an Grundschulen.
    • phraseologische/idiomatische Interferenzen: typisch Südtirolerisch ist die Verwendung der Präposition innerhalb auch mit Zeitpunkten, obwohl im Standarddeutschen innerhalb nur mit Zeitstrecken kombiniert werden kann (innerhalb zweier Tage, innerhalb von fünf Tagen), also z.B: das Gesuch (= Südtirolerisch fast immer statt sachlich richtigem: Antrag) muss innerhalb 31. Oktober eingereicht werden, wobei die italienische Konstruktion: entro il 31 ottobre falsch übertragen wurde; einen Gefallen machen steht für einen Gefallen tun (nach it. fare un piacere).
    • phonetische Interferenzen: z.B. die Aussprache des Digraphs <<qu>> als ku̯ wie im Italienischen statt kv wie im Standarddeutschen; Lanthaler vermutet, diese erst nach dem Zweiten Weltkrieg eingetretene Entwicklung gehe auf Volksschullehrerinnen zurück, die den Schülern im Schreibunterricht einschärften, qu dürfe nicht kw geschrieben werden, wobei das Italienische nur indirekt diese Ausspracheveränderung bewirkt hätte.

    Daneben treten im Südtiroler Deutsch Sprachformen auf, die nicht als Interferenz erklärbar sind, sich aber dennoch aus der besonderen Situation des Südtirolerischen erklären. So wird ähnlich wie in der Schweiz schriftlich als Relativpronomen meist das veraltete, im Mittelalter nach lateinischem Vorbild (qui/quae/quod) eingeführte und von Duden als papierenes Deutsch bezeichnete welcher/welche/welches benutzt, das aber im gesprochenen Deutsch in Südtirol kaum verwendet wird, also keineswegs der natürlichen Ausdrucksweise entspricht. Auch werden bestimmte, als politisch korrekt erfundene, Wörter wie z.B. das in der Schweiz gängige Lehrperson (statt Lehrkraft/Lehrkörper) benutzt. Oft ist eine für Mundartsprecher bezeichnende Unsicherheit der Grund für nicht-standardsprachliche Ausdrücke wie z.B. Einreichefrist mit unüblichem Fugen-e statt Abgabetermin o.ä. Andere Erscheinungen des Südtiroler Deutschen werden von Südtirolern selbst als mundartlich empfunden und sind in der Schriftsprache nicht anzutreffen, etwa das von vielen Nordtirolern als das Südtiroler Kennwort empfundene Pronomen: sell/semm bzw. verhaucht: hell (vermutlich aus der Amtssprache: < selbiger, selbigem) statt demonstrativem der/die/das, Beispiel: sell woas i nit für: «das weiß ich nicht».

    Oft überschätzt wurde die Übernahme italienischer Wörter (Sachspezifika oder praktische Kurzwörter wie targa für “Kennzeichen/KFZ-Nummerntafel”) und Interjektionen (Oschtia < it. ostia; magari usw.) in die Alltagssprache, die keine tiefergehende Beeinflussung des Sprachsystems an sich vermuten lassen und oft kurzlebig sind. In Stellenanzeigen fand sich etwa oft der Ausdruck militärfrei (für it. militesente), durch den der Bewerberkreis auf Männer mit abgeleistetem Militärdienst eingeschränkt wurde, der jedoch mit Abschaffung der Wehrpflicht ebenso schnell wieder verschwunden ist. Für Südtirol, obgleich nicht für das Deutsche in Südtirol, typisch ist auch die umgekehrte Beeinflussung. Italienische Aufschriften entsprechen häufig nicht den italienisch-standardsprachlichen, im eigentlichen Italien üblichen (vgl. attendere prego im Sinne des dt. Bitte warten! statt si prega di attendere oder un attimo). Da heute viele Italiener v.a. außerhalb der Großstadt Bozen einer starken Assimilierung an die (Süd-) Tiroler, d.h. deutschsprachige Kultur in Südtirol unterliegen und ihre Kinder vielfach in deutschsprachige Schulen schicken, um ihnen sozialen Anschluss und größere Arbeits-Chancen zu sichern, ist in bestimmten Bereichen mit dem Entstehen einer Interlanguage zu rechnen.

    Auswahlbibliographie

    • AUFSCHNAITER, Werner von. Sprachkontaktbedingte Besonderheiten der deutschen Gesetzes- und Amtssprache in Südtirol. In: Germanistische Mitteilungen, 16 (1982), S. 83-8.
    • BAUER, Roland. Deutsch als Amtssprache in Südtirol. In: Terminologie et tradtition. Hg. W. Osterheld. S. 63-84. Luxembourg: Office des publications officielles des communautés europeénnes. 1994.
    • EGGER, Kurt. Die Vielfalt der sprachlichen Ausdrucksmittel in der Umgangssprache von Schülern in Bozen. In: Vielfalt des Deutschen. Festschrift für Werner Besch, S. 653-63. Frankfurt a.M., 1993.
    • KRAMER, Johannes. Deutsch und Italienisch in Südtirol. Heidelberg: Winter, 1981.
    • LANTHALER, Franz und Annemarie Saxalber. Die deutsche Standardsprache in Südtirol. In: Österreichisches Deutsch. Linguistische, sozialpsychologische und sprachpolitische Aspekte einer nationalen Variante des Deutschen. Hg. Rudolf Muhr, Richard Schrodt und Peter Wiesinger. S. 287-304. Wien: Hölder-Pichler-Tempsky, 1995.
    • MOSER Hans und Oskar Putzer. Hg. Zur Situation des Deutschen in Südtirol. Sprachwissenschaftliche Beiträge zu den Fragen von Sprachnorm und Sprachkontakt. Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft – Germanistische Reihe, Band 13. Innsbruck, 1982.
    • PERNSTICH, Karin. Der italienische Einfluss auf die deutsche Sprache in Südtirol, dargestellt an der Südtiroler Presse. Schriften zur deutschen Sprache in Österreich, Band 11. Wien: Braumüller, 1984.
    • RIEDMANN, Gerhard. Die Besonderheiten der deutschen Schriftsprache in Südtirol. Duden Beiträge 39. Mannheim: Bibliographisches Institut, 1972.
    • RIEDMANN, Gerhard. Bemerkungen zur deutschen Gegenwartssprache in Südtirol. In: Standardsprache und Dialekt in mehrsprachigen Gebieten Europas. Hg. P. Sture Ureland. Linguistische Arbeiten, Band 82. Tübingen, 1979.

    Anmerkungen

    1. DESI wurde zusammen mit der ersten regionalen Auswertung der PISA-Studie in Südtirol 2003 durchgeführt, allerdings so wie auch PISA irregulär: ein Drittel der (schlechten) Schüler wurden von vornherein von der Teilnahme ausgeschlossen und der gesamte Englisch-Testteil wurde wegen angeblicher Benachteiligung der Südtiroler Schüler, die als erste Fremdsprache Italienisch lernen, nicht durchgeführt. Das DESI-Südtirol-Ergebnis liest sich nüchtern: am Wortfeld Bahnhof scheiterten alle Schüler, kein einziger konnte beispielsweise ein Stellwerk als solches benennen. Die bundesdeutschen Testexperten sprachen mit Rücksicht auf ihre offiziellen Auftraggeber wohlwollend von item bias und ignorierten die signifikanten sprachlichen Defizite – Aufgaben, in denen Südtiroler Schüler grundsätzlich schlecht abschnitten, wurden kurzerhand vor der Auswertung ausgeschlossen. Trotz dieser schönenden Faktoren fiel das Ergebnis eindeutig aus: im Wortschatztest erreichten nur 14% der Südtiroler Gymnasiasten die höchste Leistungsgruppe, der in Deutschland fast die Hälfte (!) der Fünfzehnjährigen angehört, umgekehrt lag ein Viertel (!) der Südtiroler Gymnasiasten in der allerschlechtesten Gruppe, die in Deutschland trotz aller Migrationsprobleme nur 7% ausmacht. Siehe den Offiziellen Schlussbericht der deutschen DESI-Projektgruppe auf der Homepage des PI: http://www.schule.suedtirol.it/pi/publikation/Desi.htm. Ergebnis des Wortschatztests (22,6 gegenüber 7,6% unter schlechtester Gruppe A, 44,2 vs. 14,2% in bester Gruppe C): S. 36; Ausschluss der Berufsbildung (= 30%!!): S. 7; Item-Bias: «Brötchen» nicht gekannt, S. 12; DIF-Analysen (Differential Item Functioning), bei Wortfeld Bahnhof völlig versagt, S. 17.
    2. Siehe http://www.social.bz.it/pressarchive.php?art_id=67611. Abgerufen am 20. November 2010.


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  • SII wieder auf Ladinisch.

    Autor:a

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    4 Comentârs → on SII wieder auf Ladinisch.

    Nach mehreren Jahren ist SII, der Informations- und Serviceprovider der öffentlichen Nahverkehrsbetriebe Südtirols unter http://www.sii.bz.it wieder in allen drei Landessprachen abrufbar. Der Dienst wird vom Nahverkehrsbetreiber SAD geführt. Wie schon vor der unverständlichen Streichung der ladinischen Version werden die ladinischen Ortsnamen bei der Fahrplansuche nicht erkannt. Ein Rückschritt ist die Benützung des grödnerischen Talidioms anstatt — wie früher der Fall — der ladinischen Dachsprache.

    Trotzdem: Insgesamt eine Verbesserung.

    Siehe auch: 01



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  • Kriegs- und Totschlagargument.

    Autor:a

    ai

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    80 Comentârs → on Kriegs- und Totschlagargument.

    Vor wenigen Tagen hat die Tiroler Tageszeitung (TT) das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, welche vom Blatt selbst in Auftrag gegeben worden war. Demnach sprächen sich nur rund ein Viertel der Nord- und Osttiroler für eine Wiedervereinigung mit Südtirol aus. Das steht in krassem Widerspruch zu dem Ergebnis, welches eine ähnliche Erhebung vor rund vier Jahren zutage gefördert hatte.

    setzt programmatisch auf ein selbstbewusstes Südtirol-Projekt, an dem sich die übrigen Gebiete Tirols (Nordtirol, Osttirol, Trentino) beteiligen können sollen, so es die dortige Bevölkerungsmehrheit wünscht. Die jüngsten Ergebnisse deuten an, dass im österreichischen Teil Tirols die Zustimmung für eine derartige Lösung eher schwindet.

    Allerdings kann auch dies nur indirekt abgeleitet werden, da die Frage nach einem unabhängigen, ohne nationalstaatliche Bindung direkt der EU unterstellten Gesamttirol nie gestellt wurde. Bei allen derartigen Umfragen ist — besonders in Österreich — eine Angliederung an das vermeintliche »Vaterland« gemeint; dies ist jedoch ohnehin eine Lösung, welche a priori ausschließt, da sie lediglich die Umkehrung des Mehrheit-Minderheit-Verhältnisses, aber keinen konstitutiv mehrsprachigen, plurikulturellen und postethnischen Willensstaat zur Folge hätte.


    Eine Schlappe stellt das Umfrageergebnis jedoch zweifelsohne für die Verfechter der inhaltsleeren Hülse namens Euregio Tirol-Südtirol/Alto Adige-Trentino dar, etwa für die Regierungsparteien beiderseits des Brenners oder etwa Dolomiten-Chef und Leitartikler Toni Ebner, welcher kürzlich geschrieben hatte, die Landeseinheit sei bereits vollzogen.

    Nicht nur, dass keine Landeseinheit in Sicht ist — die Bevölkerung der drei Tiroler Landesteile driftet unter den Augen der Sonntagsredner auch noch immer weiter auseinander. Da nützt auch kein Hoferjahr. Zudem macht Italien keine Anstalten, das Madrider Abkommen zu ratifizieren, welches eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit erst tatsächlich ermöglichen würde.


    Ob des Scheiterns der Euregio sieht sich der Landeshauptmann jetzt gezwungen, schwerstes Geschütz gegen all jene aufzufahren, die nach neuen Lösungen suchen und sich mit dem status quo nicht abfinden wollen. Sollten sich die Südtiroler — wohlgemerkt in einer demokratischen Abstimmung — für eine Loslösung von Italien entscheiden, sei dieser Wunsch nur mit einem Krieg durchsetzbar, lässt Durnwalder ausrichten. Ein Aufruf, die Demokratie prophylaktisch einzuschränken, um größerem Übel aus dem Weg zu gehen.

    Derartiges Geschwafel muss entschieden zurückgewiesen werden. Bis zum Gegenbeweis hat in Südtirol niemand — schon gar nicht — die Absicht, zu gewaltsamen Mitteln zu greifen. Dies wird sich auch nicht ändern, falls ein amtliches oder selbstverwaltetes Referendum den Mehrheitswillen nach Abspaltung sanktionieren sollte, dieser Wunsch aber nicht sofort eingelöst wird. Es geht vielmehr darum, auf europäischer Ebene (parallel mit anderen Territorien, die ihren Verbleib bei einem Nationalstaat ebenfalls als Einschränkung empfinden) politischen Druck auszuüben, um im Rahmen der kontinentalen Einigung eine Lösung zu finden, welche den einfachen Zusammenschluss von Nationalstaaten transzendiert. Dabei wäre durchaus vorstellbar, dass einzelne Regionen — wie Südtirol, Wales oder Katalonien — vorerst mit »herkömmlichen« Staaten koexistieren.

    Europa wird sich im Laufe der kommenden Jahrzehnte unweigerlich wandeln. In welche Richtung die Reise geht, können auch wir mitbeeinflussen. Dazu müssen wir jedoch den Mut haben, Visionen zu entwickeln und konsequent zu verfolgen. Oder wir lehnen uns zurück und müssen vielleicht mitansehen, wie sich ein Europa der Nationen verfestigt, in dem für heterogene Regionen wie Südtirol kein Platz ist.

    Siehe auch: 01



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  • Ladinia: Lega bocciata sul proprio terreno.

    Autor:a

    ai

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    1 Comentâr → on Ladinia: Lega bocciata sul proprio terreno.

    La Lega Nord negli anni ha fatto dell’autodeterminazione dei popoli una delle sue bandiere più importanti, alla quale si richiama volentieri per rivendicare l’indipendenza della cosiddetta «Padania». Nel 1998 presentò al Consiglio Regionale del Veneto una risoluzione intitolata «i popoli di ieri e di oggi ed il diritto di autoderminazione», approvata col sostegno di Forza Italia e finalizzata a far esprimere liberamente il «popolo veneto» sul proprio futuro. Evidentemente però le belle parole non bastano, anche quando contenute in atti ufficiali, risoluzioni e mozioni — la coerenza politica si giudica guardando ai fatti.

    Ora, l’ordinamento giuridico prevede già  forme di autodeterminazione, purtroppo limitate alle modifiche territoriali e amministrative interne, ponendo inoltre numerosi ostacoli al loro esercizio. Superando grosse difficoltà , tra cui perfino la netta opposizione del presidente Galan (PdL) e forti pressioni esterne, i tre comuni ladini del Veneto — ma storicamente «tirolesi» — riuscirono non solo a organizzare un referendum unitario, ma anche a portare a casa un vasto consenso popolare in favore della riunificazione ladina. Un impressionante 78,86% della popolazione di Cortina, Fodom e Col espresse il proprio consenso all’annessione al Sudtirolo, dal quale il così denominato «Souramont» era stato distaccato in epoca fascista per ovvie ragioni assimilatorie.

    La Lega Nord partecipa al governo centrale da maggio 2008, inoltre da aprile di quest’anno esprime il presidente del Veneto — quello stesso Veneto che vide approvare la mozione leghista sull’autodeterminazione — e dunque avrebbe (avuto) la possibilità  di contribuire in maniera decisiva alla realizzazione della volontà  popolare. Invece, non solo non ha mai fatto nulla di tangibile in tal senso, né a livello regionale, né a livello statale, ma per bocca del presidente Zaia ha più volte reso esplicito che del distacco non ne vuole sapere.

    Questo è un uso «proprietario» e propagandistico della democrazia, basato sull’egoismo piuttosto che su convinzioni e princà­pi universali.

    Vedi anche: 01



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  • Militärstraßen-Proporz.

    Autor:a

    ai

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    2 Comentârs → on Militärstraßen-Proporz.

    Wie bereits berichtet und kritisiert, ist in Brixen die Benennung einer öffentlichen Straße zu Ehren der Brigata Alpina Tridentina geplant. Die Einheit geht auf die gleichnamige Alpini-Division zurück, die seit dem Faschismus in Brixen stationiert und im Zweiten Weltkrieg an der Seite der Nazis in der Sowjetunion eingesetzt worden war. Die Bezeichnung »Tridentina« führte die Division seit 1934; sie nahm Bezug auf die ebenfalls faschistische Erfindung der Venezia Tridentina, welche die Zugehörigkeit Südtirols zu Venedig vorgaukeln sollte und mit dem Verbot des Namens »Tirol« einherging. Mit dem Ende der Diktatur wurde die Einheit nicht abgeschafft, sondern 1951 sogar als Brigade wiedergegründet.

    Nun gibt gerade die freiheitliche Gemeinderatsfraktion dem Ansinnen, der Brigade eine Straße zu widmen, neuen Auftrieb. In einer gemeinsamen Erklärung mit »Insieme«, der Partei von Ex- und Langzeitvizebürgermeister Dario Stablum, wird die Forderung damit verknüpft, auch den Kaiserjägern gleiche Ehre zuteil werden zu lassen. Beide Parteien bezeichnen den Schritt als starkes Zeichen für das Zusammenleben und kündigen einen Beschlussantrag an, der baldestmöglich in den Gemeinderat gebracht werden soll.

    Zumal sich die Volkspartei schon einmal für eine Tridentina-Straße ausgesprochen hatte, steht zu befürchten, dass der Antrag der beiden Oppositionsparteien mit breiter Mehrheit angenommen wird. Es gilt jedoch, den Vorstoß als irreführenden Militarismus-Proporz zu entlarven: Welchen Beitrag für ein friedliches Zusammenleben sollen Bezeichnungen fördern, die mit Totalitarismus, Krieg und Gewalt in Verbindung gebracht werden müssen? Und was ist ein Miteinander wert, das keine Einigung auf gemeinsame Namen zustandebringt, sondern getrennte Bezeichnungen für jede Sprachgruppe benötigt?

    Nicht paritätische Straßenwidmungen fürs Militär, sondern ein gemeinsamer Verzicht wäre ein positives Zeichen für eine friedliche Zukunft. Darüberhinaus sollte Südtirol aufgrund seiner Geschichte endlich gänzlich entmilitarisiert werden. Als Ersatz wäre eine spezielle Zivilschutztruppe denkbar, welche dafür ausgebildet wird, in Krisengebieten ausschließlich humanitäre, mediative und Deeskalationsmaßnahmen anzubieten — eine Truppe, der dann auch eine gemeinsame Straße gewidmet werden könnte.



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  • Was wurde eigentlich aus…

    Autor:a

    ai

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    11 Comentârs → on Was wurde eigentlich aus…

    …der Toponomastikkommission?

    Nach den heftigen Auseinandersetzungen und ethnischen Zündeleien zum Thema Ortsnamengebung habe ich keine Sehnsucht. Trotzdem frage ich mich, was aus der Expertenkommission geworden ist, die aufgrund des Durnwalder-Fitto-Abkommens ernannt wurde. Sie hätte binnen kürzester Zeit unter dem Vorsitz des Präfekten zusammentreten sollen, um im Widerspruch — oder zumindest: in vorübergehender Übergehung — der vom Statut vorgesehenen Zuständigkeiten des Landes Südtirol festzulegen, welche italienischen und faschistischen Ortsnamen unbedingt auf die Wanderschilder gehören.

    Im Wortlaut des Abkommens (Auszug):

    2. Le parti o per esse i propri delegati entro quindici giorni nomineranno una commissione di esperti, composta da quattro membri, pariteticamente costituita.

    3. La commissione dovrà  verificare, concordare e proporre alle parti le indicazioni segnaletiche da redigere in forma bilingue ovvero trilingue nell’ambito dei Ca. 1.500 casi individuati dall’Autorità  di Polizia Giudiziaria quali contenenti indicazioni monolingui.

    Das Land ernannte Ferdinand Willeit, Karl Rainer und Ladinervertreter Hugo Valentin in das Gremium, der Staat Francesca De Carlini und Guido Denicolò. Nichts schien noch vor drei Monaten dinglicher und wichtiger als die Einberufung dieser Kommission. Und heute? Schlummert sie, wie es den Anschein hat, bis zur kommenden Wandersaison, um pünktlich zum Sommerloch wieder unentbehrlich zu werden? Oder tagt sie vielleicht doch und legt ohne demokratische Legitimierung und unter Ausschluss der Öffentlichkeit fest, wie Südtirols (Mikro-)Toponomastik morgen aussehen wird? So intransparent wie die Landesregierung in letzter Zeit agiert, wäre gut vorstellbar, dass die Bevölkerung ein weiteres Mal vor vollendete Tatsachen gestellt werden soll.



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