Die patriotenfeindlichen Autonomiepatrioten halten den patriotischen und den unpatriotischen Unabhängigkeitsbefürwortern gern Vorträge zum Thema Grenze. Grenzen gebe es in Europa keine mehr, das wissen wir bereits, obwohl wir es weder spüren noch sehen. Am stärksten sind die Flüchtlinge damit konfrontiert, die an der nicht existenten Brennergrenze zurückgewiesen werden. Man könne in Europa keine neuen Staaten errichten, denn damit würden auch neue Grenzen entstehen — alte Grenzen sind besser als neue Grenzen, und: obwohl es keine Grenzen mehr gibt (aber nach wie vor Staaten) würde die Gründung neuer Staaten neue Grenzen entstehen lassen, sagen die unpatriotischen Autonomiepatrioten. Auch das war bekannt. Manche von ihnen versteigen sich zur Aussage, wenn es Grenzen gebe — was aber wohl nicht gesichert ist — dann müsse man sie abschaffen, voll und ganz. Das Gegenargument, dass wir dann Europa (Europa? die ganze Welt!) von einem Ort aus zentralistisch verwalten müssten, verfängt offenbar nicht. Das sind die Autonomiepatrioten — doch: Halt! Autonomie? Wer oder was ist wovon autonom? Können sie uns dies erklären, uns, den blauäugigen und unpatriotischen Unabhängigkeitsbefürwortern? Wie kann man ohne Grenzen, Verwaltungsgrenzen zumal, autonom sein? Wo fängt das autonome Gebiet an und wo hört es auf? Nein, Grenzen gibt es wirklich keine, Grenzen des Selbstbetrugs — denn ohne Grenze keine Autonomie.
Vor Jahren, bei einer der ersten oder der ersten Ice-Gala in Bozen begrüsste der deutsche Co-Moderator, der ehemalige Eiskunstläufer Daniel…