Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Opfer der Grenzenlosigkeit.

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    13 Comentârs → on Opfer der Grenzenlosigkeit.

    Die Blauäugigkeit der SVP und das Universum sind grenzenlos, doch bei einem von beiden bin ich mir nicht ganz sicher.

    Die Tageszeitung (TAZ) berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, Marie Måwe, schwedische Staatsbürgerin, dürfe nun definitiv nicht zur Landtagswahl antreten, weil sie nicht rechtzeitig um die italienische Staatsbürgerschaft angesucht habe. Sie ist also jener (nicht existierenden) europäischen Grenzenlosigkeit zum Opfer gefallen, die ihre Partei regelmäßig beschwört, wenn es darum geht, Unabhängigkeitsbefürworterinnen zu delegitimieren.

    Siehe auch: 01 02



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  • »I have a dream!«

    Autor:a

    ai

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    1 Comentâr → on »I have a dream!«

    28. August 1963 — vor 50 Jahren: Martin Luther King hält in Washington seine berühmte Rede, in der er den Traum eines besseren Lebens für die schwarzen US-Amerikaner beschreibt:

    Ich habe einen Traum,
    dass sich diese Nation eines Tages erheben und der wahren Bedeutung ihres Credos gemäß leben wird:
    Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: Alle Menschen sind gleich erschaffen.

    Ich habe einen Traum,
    dass sich eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenbesitzern auf den roten Hügeln von Georgia am Tisch der Brüderlichkeit gemeinsam niedersetzen können.

    Ich habe einen Traum,
    dass eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat, der in der Hitze der Ungerechtigkeit und in der Hitze der Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase der Freiheit und der Gerechtigkeit verwandelt wird.

    Ich habe einen Traum,
    dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht nach der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.

    Ich habe heute einen Traum!

    (aus der Zeit Nr. 35, 22.08.2013, Seite 31)

    Der Druck der Bürgerrechtsbewegung blieb nicht ohne Folgen.
    Der Civil Right Act (1964), verbietet Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt und im öffentlichen Leben. Der Voting Rights Act (1965) ist ein Gesetz gegen die Benachteiligung von Minderheiten bei Wahlen. 1967 wird das Verbot von Mischehen, das es in einigen Bundesstaaten noch gibt, für verfassungswidrig erklärt.

    1968 wird MLK erschossen. Ist sein Traum in Erfüllung gegangen?
    Beim Einkommen, dem Anteil der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, dem Anteil an Hausbesitz, Collegeabschluss und der Arbeitslosigkeit gibt es auch heute noch gravierende Unterschiede zwischen weißen und schwarzen Amerikanern.
    Es gibt aber auch Fortschritte: Der Anteil von Highschool-Absolventen ist bei Schwarzen mittlerweile prozentuell sogar höher als bei weißen US-Amerikanern. Im Repräsentantenhaus konnten die Schwarzen in den letzten 50 Jahren von 4 auf 43 Abgeordnete aufholen. Und dass es 50 Jahre nach seiner berühmten Rede einen schwarzen US-Präsidenten geben würde, hätte sich Martin Luther King wohl nicht erträumt.

    Die schwarze Bürgerrechtsbewegung hat den Gesetzgeber zu signifikanten Änderungen gezwungen. Ohne Träume, Visionen und dem Glauben an die Utopie einer besseren Welt wäre dies wohl nicht möglich gewesen.



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  • Urzì per l’autodeterminazione?

    Autor:a

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    4 Comentârs → on Urzì per l’autodeterminazione?

    Secondo il quotidiano A. Adige il consigliere Urzì (AAnC, già  FLI, già  PDL, già  AN) si sarebbe lamentato del fatto che un emiliano, il ministro Delrio, lo voglia costringere a dire Langfenn invece di Lavena.

    Intanto sfatiamo questo mito: nessuno vuol costringere nessuno a dire questo o quello, come invece accadeva durante il fascismo, al quale Urzì per molto tempo ha strizzato l’occhio (e per certi versi sembra che stia continuando a farlo). Infatti, chiunque voglia potrà comunque continuare a dire Lavena invece di Langfenn, come i ladini da secoli dicono Bornech a Bruneck, Persenon a Brixen e Bulsan a Bolzano — senza che questi nomi fossero mai ufficiali.

    Ma anche al di là di questa doverosa precisazione l’affermazione di Urzì fa decisamente sorridere: da quasi cent’anni ormai sono ministri e deputati emiliani, romani o siciliani a decidere le sorti del Sudtirolo — e l’unica volta che una decisione non piace al signor Urzì, questo sarebbe un problema? Ma caro il nostro «italianissimo», se Lei vuole rimanere fedele a questo centralistico stato-nazione saranno sempre altri a decidere gran parte di quello che accadrà in questa nostra terra.

    Noi da parte nostra ci siamo sempre opposti a che i nostri problemi vengano risolti (si fa per dire) a Roma. Meglio un risultato meno buono ottenuto qui che un ottimo risultato dettato da qualcun’altro.

    Chi invece come Lei è andato a Roma per convincere il governo Monti a impugnare la legge sulla toponomastica non può certo stupirsi se a decidere non saremo noi, qui, in Sudtirolo.

    Post scriptum: Un discorso simile ovviamente vale anche per Florian Kronbichler (Grüne/SEL), che prima in parlamento si è detto contrario al ritiro dell’impugnazione e ora si reca in pellegrinaggio da Delrio per spiegarli che il problema della toponomastica va risolto qui. Delle due l’una.



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  • Pirać und Selbstbestimmung.

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    1 Comentâr → on Pirać und Selbstbestimmung.

    Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt gaben sich Südtirols Piraten als Spaßpartei Fremdschampartei noch der Lächerlichkeit preis, nun jedoch in mühevoller Kleinarbeit auch ihr erstes Parteiprogramm. Unter Punkt 14.2 des am 24. August genehmigten Dokuments ist zum Thema Selbstbestimmung folgendes zu lesen:

    Die Selbstbestimmung liegt in den Händen des Volkes. Dementsprechend liegt es an den Bürgern zu entscheiden, nicht an den Parteien. Die Piratenpartei Südtirol ist weder für noch gegen die Sezession, aber für eine Volksabstimmung. Die Bevölkerung soll die Möglichkeit erhalten, sich entweder für die Autonomie oder eine andere Lösung auszusprechen.

    Das ist eine glasklare, (basis-)demokratische Aussage — noch dazu unter korrekter Verwendung der politischen Terminologie (kein »Freistaat«, keine Verwechslung von »Selbstbestimmung« [Prozess] und »Sezession« [Ziel], wie in Südtirol leider von fast allen Parteien vorexzerziert). Schade, dass sich die Pirać gegen eine Landtagskandidatur im Herbst entschieden haben, man hätte sie aus -Sicht durchaus zur Wahl empfehlen können.



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  • Scotland, EU & Democracy.
    Quotation

    Autor:a

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    1 Comentâr → on Scotland, EU & Democracy.
    Quotation

    What The Scottish Independence
    Referendum Means To Europeans

    […]

    In any case, we should follow and sympathize with what is taking place in Scotland, because it concerns us all. Getting the government you have voted for, finding new ways to exert self-determination in the face of increasing depletion of democracy, rethinking the concept of community by recognizing the internal pluralities and resisting the reduction of citizens to mere economic agents, making our social model fairer, more inclusive and universal, reconsidering the sense and purpose of military defence today, and renegotiating the existing institutional arrangements, if necessary, to make them more democratic– all this is not a matter for the Scots only, but has a bearing, to a greater or lesser extent, on all our societies. In particular it constitutes the crux of questions that have to be dealt with at the European level if we are to relaunch the European federalist project on a sounder basis and give democracy in Europe a new lease of life. It would greatly benefit both the Scottish people and other Europeans if they could engage in a constructive, meaningful dialogue on such issues. Sovereignty (and its limits), self-determination, democracy, community, social justice – you can hardly escape from dealing with all that. Whether you want to (re)build an independent nation or build a European federation.

    Francesca Lacaita, Italian Government Lector at the University of St Andrews, on Social Europe Journal

    See also: 01 02 03 || 01



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  • Eine Utopie auf dem Weg der Umsetzung.

    Autor:a

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    9 Comentârs → on Eine Utopie auf dem Weg der Umsetzung.

    Die äußerst einflussreiche Berliner »Stiftung Wissenschaft und Politik – Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit« (SWP), die unmittelbar den deutschen Bundestag und die deutsche Bundesregierung berät, hat einen sehr präzisen Bericht zu den katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen veröffentlicht. Darin kommt der Autor, Kai-Olaf Lang, unter anderem zum Schluss, dass der Schlüssel zu einer »konstruktiven Lösung« der katalanischen Frage in Madrid liegt.

    • Er weist dabei auf die starke zivilgesellschaftliche Verwurzelung der Unabhängigkeitsbewegung hin. Auch für Südtirol hat immer wieder darauf hingewiesen, dass dieses Thema nicht einseitig parteipolitisch besetzt und vereinnahmt werden dürfe.
    • Als Indikatoren für den starken Unabhängigkeitswunsch werden unter anderem auch die Kundgebung zur ‘Diada 2012’ und das Unabhängigkeitskonzert im Camp Nou vom Juni d. J. genannt, was beweist, dass auch nicht strikt politische Veranstaltungen wirksam sind und ernst genommen werden.
    • Dass »das spanische Verfassungsgericht Demokratie und Rechtsstaat verteidigt [hat], indem es die Souveränitätserklärung des katalanischen Parlaments als rechtlich unwirksam beurteilt hat«, wird als Position der zentralistischen PPC und nicht als unumstößliche Wahrheit dargestellt. Hierzulande tendiert man hingegen häufig dazu, Entscheide von Gerichten als der Weisheit letzten Schluss darzustellen, selbst wenn sie möglicherweise politisch motiviert sind.
    • Es wird die Rolle unterstrichen, die Katalonien bei der Etablierung »eines neuen Regionalismus in der EU« einnehmen könnte. Dies stützt unsere These, dass das Europa der Regionen ein Vorpreschen von Gebieten »mit erhöhtem Selbstregierungsanspruch« als Speerspitzen einer breiteren Entwicklung benötigt.
    • Die Wichtigkeit, dass Madrid den KatalanInnen ein gutes Gegenangebot (im Sinne einer deutlich erweiterten Autonomie) unterbreitet, um den Sezessionismus abzuschwächen, wird unterstrichen. Dies verdeutlicht, dass Sezessionismus und Autonomismus nicht antithetisch sind, sondern voneinander profitieren. Wer vorauseilend auf die Unabhängigkeit verzichtet, gibt auch ein gutes Argument für mehr Autonomie aus der Hand — womöglich wird auf diesen SWP-Bericht hin sogar Druck aus Berlin in Madrid eintreffen, den Katalanen mehr Autonomie zu gewähren.
    • Es wird auf die Möglichkeit einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung (wie in Kosovo) hingewiesen. Auch für die SWP ist dies also keine ganz abwegige Option.
    • Darüberhinaus wird ergebnisoffen die Frage aufgeworfen, ob

      eine ausgehandelte Separation nicht einem Zustand permanenter Instabilität vorzuziehen sei.

      Sollte […] der Prozess der Entfremdung zwischen Katalonien und Spanien fortschreiten und sich ein nachhaltiger souveränistischer Konsens in Katalonien herausbilden, dürfte der Zusammenhalt Spaniens nur mit Mühe aufrechtzuerhalten sein.

      Es scheint also möglich, dass in der EU (unabhängig davon, was »die Verträge« sagen) das Interesse an einer pragmatischen Lösung überwiegt. Geht nicht, gibt’s nicht.

    • Dass Katalonien den Euro behalten könnte, auch wenn es vorerst aus der EU ausschiede, wird bestätigt. Auch darauf hatten wir stets hingwiesen.
    • Der Autor macht deutlich, dass die EU

      auf den Fall eines nahenden Bruchs (ruptura) politisch wie institutionell vorbereitet sein [sollte]. Träte dieser Fall ein, wäre zu prüfen, ob es Modelle gibt, die die Negativfolgen für alle Beteiligten abmildern könnten. Zu denken wäre etwa an ein inverses Zypern-Modell: Die ganze Insel ist Mitglied der EU, doch der Acquis wird nur in einem Teil des Gebiets angewendet; im Sezessionsfall wäre zunächst nur der verkleinerte Nachfolgestaat Mitglied der EU, europäisches Recht würde aber auf dem Gesamtterritorium gelten.

      Auch hier legt der Bericht einen sehr pragmatischen Umgang mit der möglichen Entwicklung in Katalonien (einschließlich einer sofortigen De-Facto-EU-Mitgliedschaft) nahe.

    Einmal mehr beweist sich, dass die Katalaninnen selbsttätig einen Prozess in Gang gesetzt haben, der konkrete Auswirkungen auf die internationale Politik und auf das europäische Recht hat. Durch ständige Zurückhaltung und vorauseilendes Kuschen wird man selbstverständlich nichts erreichen — außer die Bestätigung der erwarteten Unmöglichkeit einer Veränderung (als selbsterfüllende Prophezeiung).

    Siehe auch: 01 02 03 04 05



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  • »Die Staatengemeinschaft.«

    Autor:a

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    18 Comentârs → on »Die Staatengemeinschaft.«

    Ich hatte vor Kurzem ein Gespräch mit dem deutschen Botschafter in Rom. Er wollte von mir wissen, welchen Weg Südtirol in Sachen Freistaat gehe. Ich habe ihm die Frage zurückgegeben: “Welchen Weg würden Sie gehen?” Seine Antwort: “Sie bekommen nie die Zustimmung der europäischen Staatengemeinschaft für irgendwelche sezessionistischen Bestrebungen, einschließlich Deutschland und Österreich.”

    Arno Kompatscher (SVP) im dieswöchigen ff-Interview.

    • Es ist nicht bekannt, dass sich die europäische Staatengemeinschaft den »sezessionistischen Bestrebungen« Schottlands widersetzt.
    • Wie will ein deutscher Botschafter wissen, welche Länder wozu ihre Zustimmung geben würden?
    • Was ist das für ein System, wo der gegebenenfalls demokratisch zum Ausdruck gebrachte Bevölkerungswille »nie« die Zustimmung der europäischen Staatengemeinschaft bekommen würde?
    • Hat Kompatscher den Freiheitlichen nicht erst gerade vorgeworfen, den Begriff »Freistaat« gebe es nicht? Warum verwendet er ihn dann selbst? (Und, am Rande bemerkt, gibt es den Begriff der »Vollautonomie«?)


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  • Fremdscham-Kandidat.

    Autor:a

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    0 Comentârs → on Fremdscham-Kandidat.

    Kulturhauptstadt.

    aus der Broschüre »Südtirol setzt auf Kultur« des Landes Südtirol.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06


    Cultura/ Plurilinguismo/ · · · · · · Deutsch/

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