Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Getrennte Welten.
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    1 Comentâr → on Getrennte Welten.
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    “D”: Auf beiden Seiten Tirols wird gerne die Europaregion Tirol bemüht. Bilden Nord-, Süd- und Osttirol eine Einheit?

    Deflorian: Nein, man hat den Eindruck, dass es zwei völlig getrennte Welten sind, von den persönlichen Kontakten abgesehen. Da spürt man natürlich keine Barrieren. Was mir negativ auffällt ist, dass zwar beide Landesteile Teil der EU sind, aber nach wie vor die nationalen Gesetzgebungen Österreichs und Italiens omnipräsent und nur schwer zu überwinden sind.

    “D”: Wo fällt Ihnen das auf?

    Deflorian: Seit Jahren wird immer wieder versucht, die Einkäufe für unsere Krankenhäuser nördlich und südlich des Brenners gemeinsam zu machen. Und seit Jahren müssen wir feststellen, dass die nationalen Gesetzgebungen stärker sind als unser Wille, da etwas zu verändern. Dasselbe gilt doch auch in Sachen Energieversorgung. Beide Seiten wollen die Stromlücke zwischen Nord- und Südtirol schließen, aber dann muss man feststellen, wie schwierig es in der Praxis ist, 100 Meter Stromkabel zu verlegen. Selbst die Schützen schaffen es nicht, ein einziger Schützenbund zu werden, wohl auch weil die Südtiroler Schützen viel politischer sind als die Nordtiroler. Diese sind vor allem ein Traditionsverein.

    Aus dem Dolomiten-Interview mit dem Obermaiser Stefan Deflorian, Direktor der Tiroler Landeskrankenanstalten (Tilak), erschienen in der Ausgabe vom 29./30. Juni

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 || 01 02 03



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  • SVP-PD: Abkommen gebrochen.

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    1 Comentâr → on SVP-PD: Abkommen gebrochen.

    Obschon Pierluigi Bersani nicht Ministerpräsident wurde, versicherte die SVP, dass der PD das gemeinsame Wahlabkommen einhalten würde, auch unter Enrico Letta. Die Sammelpartei, die Unabhängigkeitsbefürwortern gerne mangelnden Realitätssinn vorwirft, wurde jetzt aber einmal mehr auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt — denn wie schon das Mailänder Abkommen zwischen Staat und Land, der Bondi-Brief und das Fitto-Abkommen, scheint auch die Einigung aus dem Wahlkampf nicht das Papier wert zu sein, auf dem sie niedergeschrieben wurde.

    Die Südtiroler Wirtschaftszeitung (SWZ) berichtet nämlich in ihrer aktuellen Ausgabe, dass die Regierung Letta eine wesentliche Bestimmung der Raum- und Handelsordnung, mittels derer der Detailhandel in Gewerbegebieten eingeschränkt und den Vorgaben der Gemeinden untergeordnet wird, vor dem Verfassungsgericht angefochten hat. Der Wegfall dieser Norm hätte zur Folge, dass kein direkter raumordnerischer, verkehrsplanerischer oder gewerbeordnerischer Einfluss mehr auf die Handelstätigkeit genommen werden könnte. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die Richter den Passus kippen, ist äußerst hoch.

    Schon deshalb erwartet die SWZ, dass bereits die Anfechtung den Wildwuchs in Südtiroler Gewerbegebieten anfachen und findige Unternehmer zum Vorpreschen animieren könnte. Wegen zu befürchtender Schadensersatzforderungen würden Gemeinden wahrscheinlich ohnehin keine Gegenmaßnahmen mehr ergreifen. Selbst wenn die Regierung noch dazu animiert werden könnte, die Anfechtung vor einem etwaigen Urteilsspruch zurückzuziehen, wäre es dann schon zu spät.

    Das Vorgehen der Zentralregierung unterscheidet sich kaum von dem, woran uns Lettas Vorgänger Mario Monti gewöhnt hatte. Dem Abkommen zwischen SVP und PD widerspricht es aber gleich in zwei wesentlichen Punkten: Punkt 4 sähe unter anderem die »Wiederherstellung der primären Zuständigkeiten in den Bereichen Umwelt [und] Urbanistik« vor, während Punkt 6 die Anerkennung der Südtiroler Handelsordnung von 2012 (und ihre Absicherung in Form einer Durchführungsbestimmung) verspricht.

    Stattdessen wird einmal mehr mit Füßen getreten, was unsere demokratisch gewählten Vertreter im Südtiroler Landtag beschlossen haben.



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  • La creatività che sfida lo stato nazionale.

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    0 Comentârs → on La creatività che sfida lo stato nazionale.

    Ajuntament d'Agramunt.

    Foto: Catalunya Informació.

    Nuova risposta irriverente all’imposizione del vessillo statale in Catalogna, dove per decenni i comuni avevano disapplicato, più o meno sistematicamente, la legge sulle bandiere. Solo col recente avvento del Partido Popular al governo di Madrid i delegati del potere centrale, simili ai prefetti italiani (ma meno potenti), hanno iniziato a richiamare i comuni catalani al loro «dovere».

    Mentre alcuni municipi hanno risposto di non disporre dei mezzi finanziari necessari all’acquisto di una bandiera spagnola, altri hanno appeso, accanto a quella catalana, a quella europea e a quella del comune, una estanquera in formato microscopico, quasi invisibile. Il comune di Agramunt (Urgell), anch’esso finito nel mirino della delegazione del governo, ha reagito con un approccio di più «ampio respiro», destinato a fare proseliti; qui infatti si è deciso di appendere tutte le 27 bandiere dei membri dell’Unione Europea, senza dare alcun risalto a quella spagnola.

    Vedi anche: 01 02 03 04



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  • VKE: Fauxpas (mit Schleife).

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    21 Comentârs → on VKE: Fauxpas (mit Schleife).

    Das Landespresseamt veröffentlichte heute ein Foto, auf dem zu sehen ist, wie Karin G., »Bürgermeisterin« der »Kinderstadt Mini-Bozen«, Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) die Ehrenbürgerschaft ihrer Gemeinde verleiht.

    Bürgermeisterin: VKE-Kinderstadt.

    Wie das Bild zeigt, wurde die »Bürgermeisterin« vom Verein für Kinderspielplätze und Erholung (VKE) mit einer Trikoloreschleife ausgestattet, wie sie für italienische Bürgermeister typisch ist. Allerdings mussten die Autonomieväter dazumal vehement darum kämpfen, dass die Südtiroler Bürgermeister — im Sinne unserer Besonderheit im Nationalstaat — statt einer solchen Schleife eine Kette mit dem Gemeindewappen tragen dürfen; daher sind das Verhalten des VKE, aber auch die offensichtlich unkritische Haltung Durnwalders, als Rücksichtslosigkeit einzustufen.

    Einige Überlegungen zur Staatsflagge wurden bereits hier veröffentlicht.



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  • Science Café — ein Fazit.

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    1 Comentâr → on Science Café — ein Fazit.

    Gestern (26.06.) hat an der »Eurac« das Science Café zum Thema Wirtschaftskrise und Separatismus stattgefunden.

    +++ NACHGEREICHT: DIE AUFZEICHNUNG DER VERANSTALTUNG. +++

     

    Obschon

    • bereits die Themenstellung eine (womöglich auf »egoistische Tendenzen« gemünzte) Verknüpfung zwischen Wirtschaft und Unabhängigkeit hätte suggerieren können;
    • teilweise (v.a. von Moderator Alberto Faustini und Wirtschaftshistoriker Andrea Bonoldi) Argumente des klassischen »Angstdiskurses« vorgebracht wurden;
    • Sezessionsbefürworter Fabrizio Comencini (Europäische Freie Allianz) eine recht schwache Argumentationslinie gefahren ist;

    war die Veranstaltung eine sehr positive Überraschung. Der Diskussionsverlauf war sachlich-unaufgeregt und bestätigt die vor dem 5SB-Publikum gemachte Erfahrung, dass auch mit einem großteils »italienischen«, Bozner Publikum ohne weiteres über die Selbstbestimmung gesprochen werden kann, ohne, dass sich die Gemüter erhitzen.

    Im Gegenteil: Die größte (am Applaus gemessene) Zustimmung erntete gestern Abend recht eindeutig Comencini, getoppt höchstens von einer sarkastischen Bemerkung Alberto Faustinis über Silvio Berlusconi. Selbst Comencinis eindeutige Ansage, dass Südtirol — seiner Auffassung nach — das Recht zustehe, sich von Italien abzulösen, führte zu keinen negativen Reaktionen aus dem Publikum.

    Andrea Carlàs Kritik an Comencinis Diskurs war durchaus ausgewogen und großteils berechtigt. Sein Hinweis auf den gesellschaftlichen Inklusivismus als Voraussetzung für einen glaubwürdigen und gelingenden »Prozess« kann aus -Sicht nur genauso mit Genugtuung zur Kenntnis genommen werden, wie Bonoldis Anmerkung, dass auch Verfassungen nicht unantastbar sind.

    Wie es aussieht werden sich jene (zumeist deutschsprachigen) Unabhängigkeitsgegner, die »die Italiener« en bloque als Unionisten verbuchen, indem sie ihnen eine eigene, differenziertere Sichtweise von vornherein absprechen, womöglich bald schon nach besseren Argumenten umsehen müssen.

    Ganz offensichtlich lässt die Meinung eines gewissen Tagblattes sowie »italienischer« Parteien keine unmittelbaren Rückschlüsse auf »die Bevölkerung« zu. Was zu erwarten war.


    Am Ende noch eine »statistische« Bemerkung: Zwischen Podium und Publikum hatte der von Donato Seppi verabscheute Landesname »Sudtirolo« im einsprachig auf Italienisch verlaufenen Gespräch (im Vergleich zu »A. Adige«) eindeutig die Nase vorn.



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  • Fiat beugt sich dem »Prontuario«.

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    19 Comentârs → on Fiat beugt sich dem »Prontuario«.

    Vor wenigen Tagen war in Deutschland, zur Bewerbung des 500L Trekking, eine neue Werbekampagne des italienischen Autoherstellers Fiat angelaufen. Im dazugehörigen TV-Spot fuhr der Darsteller quasi »im Traum« nach Südtirol zurück, wo er seinen Hausschlüssel verloren hatte. Doch: Statt des vom Protofaschisten Ettore Tolomei aufgezwungenen Landesnamens »A. Adige« stand auf dem im Video gut sichtbaren Schild »Sudtirolo«.

    Skandal! Der erklärte Faschist und Landtagsabgeordnete Donato Seppi sah sich zu hysterischem Protest veranlasst. Für einen Gestrigen wie ihn gilt, zumindest im italienischen Sprachgebrauch, nach wie vor das in den 1920er-Jahren erlassene Tirol-Verbot.

    Was für ein Glück — möchte man meinen — dass sich ein Weltkonzern vom Geschrei eines Rechtsextremisten nicht beirren lässt. Nicht so in Italien: Einem heutigen Medienbericht (der Südtirolbeilage des Corriere) zufolge hat Fiat bereits einen Rückzieher angekündigt — der »Fehler« soll umgehend korrigiert werden. Damit ist klar: Der gesellschaftlich weit verbreitete Landesname »Sudtirolo« (dessen Benutzung von einem Inklusivisten wie Alexander Langer gefördert worden war), hat in diesem Staat nicht einmal im (Werbe-)Traum Platz. Und ein großer Konzern wie Fiat tanzt eher nach der Pfeife eines Faschisten, als dass er etwa Südtirols Realität zur Kenntnis nähme.

    Siehe auch: 01



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  • Eurac Science Café: Krise+Separatismus.

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    5 Comentârs → on Eurac Science Café: Krise+Separatismus.

    Eurac Science Café: Bis dass die Krise uns scheidet.

    Diesen Mittwoch geht es beim Science Café der Europäischen Akademie Bozen um Wirtschaftskrise und Unabhängigkeitswunsch.

    Die Wirtschaftskrise verleiht Euroskeptikern Aufwind, aber auch all jenen, die die These vom “selbst ist der Mann” vertreten. Sezessionistische Bewegungen erleben eine Hochsaison, vor allem in Regionen, in denen Menschen noch Arbeit haben und kreditwürdig sind. Die Katalanen sind entschlossener denn je, sich von Madrid loszulösen. In Schottland stockt der Devolution-Prozess aufgrund mangelnder Ressourcen.
    Wie sieht es bei uns aus? Lohnt sich wirtschaftlich motivierte Unabhängigkeit? Was würde mit Europa und dem Euro passieren?

     

    mit Ihnen diskutieren
    Andrea Bonoldi
    Wirtschaftshistoriker, Universität Trient
    Andrea Carlà 
    Politologe, EURAC-Institut für Minderheitenrecht
    Fabrizio Comencini
    Politiker, Vizepräsident der Europäischen Freien Allianz

     

    es moderiert
    Alberto Faustini, Direktor Alto Adige

    Quelle: Eurac.



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  • Katalonien: Volkswagen »unbesorgt«.

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    6 Comentârs → on Katalonien: Volkswagen »unbesorgt«.

    Große internationale Unternehmen würden Katalonien verlassen, wenn es die Unabhängigkeit erlangt — weil das Land für sie dann unattraktiv wäre. Das wiederholen gebetsmühlenartig nicht etwa die »großen internationalen Unternehmen« selbst, sondern vor allem notorische Unabhängigkeitsgegner.

    Mit der Volkswagengruppe hat sich am vergangenen Mittwoch einer der größten ausländischen Investoren und Arbeitgeber zu Wort gemeldet. Bei einer vom spanischen Wirschaftsjournalistenverband (APIE) organisierten Tagung an der Universität von Santander (Region Kantabrien) wurde Seat-Vizepräsident Ramón Paredes gefragt, ob VW die Fahrzeugherstellung von Martrorell bei Barcelona in andere spanische Regionen verlegen würde, falls Katalonien die Unabhängigkeit erlangt. Seine Antwort hätte kaum deutlicher ausfallen können: »Der katalanische [Unabhängigkeits-]Prozess sorgt weder Seat, noch die Volkswagengruppe in irgendeiner Weise.« Deren ’Business’ sei es, Reichtum und Beschäftigung zu schaffen. Einen Umzug schloss er aus.



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