Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Unterstreichen.
    Quotation // Verharmlosungen

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    12 Comentârs → on Unterstreichen.
    Quotation // Verharmlosungen

    Die zahlenmäßig stärkste Entwicklung erfuhr die italienische Sprachgruppe in der Zeit des Faschismus in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, als das Mussolini-Regime versuchte, durch eine massive Zuwanderung aus dem Süden den »italienischen Charakter« Südtirols zu unterstreichen.

    Quelle: Broschüre »Das ist Südtirol«

    Und das Deutsche Reich versuchte wohl fast zeitgleich, den »deutschen Charakter« Polens zu unterstreichen.



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  • Zentralregierung führt VG vor.

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    6 Comentârs → on Zentralregierung führt VG vor.

    Gestern hat die römische Abgeordnetenkammer das neue Stabilitätsgesetz genehmigt, welches Ministerpräsident Monti an die Vertrauensfrage gekoppelt hatte. Dieser häufig angewandte Trick verhindert, dass das Parlament seine Aufgabe wahrnehmen und Änderungen am Gesetzesvorschlag vornehmen kann.

    Einmal mehr enthält das Stabilitätsgesetz direkte und einseitige Kürzungen an den Haushalten von autonomen Ländern und Regionen, obschon das Verfassungsgericht derartiges Vorgehen erst kürzlich als verfassungswidrig verurteilt hatte.

    Durch ihr Festhalten an dieser Praxis führt die Zentralregierung nicht mehr nur die Autonomien vor, sondern auch das Verfassungsgericht (VG) selbst, dessen Urteile — auch nach Einschätzung des SVP-Kammerabgeordneten Karl Zeller — von Monti einfach ignoriert werden.

    Nachdem das Land Südtirol bereits mindestens zehn Verfassungsklagen gegen die Zentralregierung eingereicht hat, wird das Stabilitätsgesetz wohl erneut zu einer (teuren und zeitraubenden) Einlassung führen, wie Zeller laut Südtirol Online prognostizierte. Angesichts der offenkundigen Unbeirrbarkeit von Monti und seiner Parlamentsmehrheit ist jedoch unklar, ob die Urteile der Verfassungswächter überhaupt konkrete Auswirkungen zeitigen werden.

    Staatspräsident Napolitano hätte die Aufgabe, die Verfassungslegitimität von Gesetzen vor deren Unterzeichnung abzuschätzen. Liegen berechtigte Zweifel vor, könnte er sie zur erneuten Überarbeitung an das Parlament zurückverweisen, bevor sie in Kraft treten. Da laut Karl Zeller selbst der Verfassungsausschuss der Kammer ein negatives Gutachten zum soeben verabschiedeten Stabilitätsgesetz verfasst hat, hätte Napolitano gute Gründe für eine Unterschriftsverweigerung. Dass dies geschieht, ist trotzdem nicht zu erwarten: Wirtschaftliche Eingriffe — insbesondere Sparmaßnahmen — scheinen derzeit höheres politisches Ansehen zu genießen, als die Verfassung (!).

    Grundsätzlich muss man sich jedoch erneut die Frage stellen, welche Grundlage für ein zivilisiertes Zusammenleben in einem Land gegeben sind, dessen Regierung sich im Wochenrhytmus über die grundlegenden Spielregeln und über Urteile des VGs hinwegsetzt. Bevor dies der Fall war, hatten hierzu manche in Südtirol recht eindeutige Vorstellungen.



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  • Analyse zweier Koryphäen.

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    26 Comentârs → on Analyse zweier Koryphäen.

    Zwei Koryphäen der Südtiroler Schreibergilde beschäftigten sich vergangene Woche mit dem Phänomen “System Südtirol” – sofern es ein solches überhaupt gibt und was auch immer man darunter versteht. Ulrich Ladurner, seines Zeichens Zeit-Redakteur, beobachtet innerhalb eines ausführlichen Berichts zum “Land der Zukunft” in der ff die “Südtiroler Normalisierung”. Hans Karl Peterlini wiederum verortet in der tt das “Paradies im Sündenfall”.

    Abgesehen vom etwas pathetisch-apokalyptischen Einstieg

    Das Land, wo Milch und Lire flossen und das Edelweiß üppig spross, erlebt einen regionalen Weltuntergang: Nachrichten von der Implosion des Erfolgsmodells Südtirol.

    besticht Peterlinis Analyse neben der sprachlichen Brillanz durch schlüssig-ausgewogene Argumentation. Fein säuberlich entwirrt er das Netz aus Günstlingswirtschaft, Alleinvertretungsanspruch und daraus resultierender Selbstgefälligkeit. Das Resultat ist eine Elite, die quasi institutionell und systematisch gegen demokratische Grundprinzipien – allen voran die Gewaltenteilung – verstößt. Die Kontrollierten kontrollieren sich selbst. Die “vierte Gewalt” sitzt mit im Boot. Kritikfähigkeit ist ein Fremdwort. Die Politik ist zudem eng mit der verbeamteten Verwaltung verwoben bzw. spielt diese gleich selbst.

    Den Versuch einer Antwort auf die Frage, wie es zu dieser Machtkonzentration kommen konnte, startet Peterlini erst gar nicht. Er verzichtet daher auch explizit darauf, die Missstände zu einem Alleinstellungs- und Wesensmerkmal Südtirols bzw. der Südtiroler zu machen. Er trennt individuelle Verantwortung von kollektivem gesellschaftlichen Versagen. Das sei ihm hoch angerechnet.

    Es soll also Ladurners Aufgabe sein, im Verein mit der ff-Redaktion den skurrilen “Autorassismus” unverhohlen zu pflegen. Obschon im Titel von “Normalisierung” die Rede ist, verläuft die Schlussfolgerung entlang jener Bahnen, die man in Südtirol anscheinend immer dann befährt, wenn man argumentativ nicht mehr weiter weiß, die dem Autor in bestimmten Kreisen aber kurioserweise gleichzeitig ein gerüttelt Maß an “Weltoffenheit”, “Toleranz” und “Überlegen- bzw. Überlegtheit” bescheren. Die Widersprüche der eigenen Rede werden geflissentlich ignoriert – oder schlimmer noch – gar nicht erst erkannt.

    Wenn Ladurner schreibt

    Die Südtiroler erschaffen in der Abgrenzung ihre Identität. Erst der Feind gibt ihnen die Möglichkeit, zu wissen, wer sie sind. Er ist der Spiegel, in dem sie sich erkennen. Ohne ihn wären sie orientierungslos und verloren.

    dann trifft das wohl auch auf ihn selbst zu, wo er sich doch am Feindbild “Hinterwäldlerischer Südtiroler” seit längerer Zeit gütlich tut (vergl. “ironischer” Kommentar zum Bärenunfall). Obschon es richtig ist, dass sich die Autonomie – durch die Zugehörigkeit Südtirols zu einem Nationalstaat bedingt, wohlgemerkt – über das “Anderssein” legitimiert bzw. legitimieren muss. Gleichzeitig verkennt Ladurner aber, dass “Weltoffenheit” weltweit wohl eher die Ausnahme denn die Regel ist und Attribute wie Toleranz und Offenheit bzw. Engstirnigkeit und Chauvinismus sich nicht an Landesgrenzen halten oder gar festmachen lassen, sondern jede Gesellschaft wie das Nahtl einen Rindsbraten durchziehen. Um jedoch die generelle Zurückgeblieben- und Verdorbenheit der Südtiroler zu untermauern, schreckt man vor keiner noch so grotesken Pauschalisierung zurück. Anders gesagt: Man erhebt das Defizit zum Wesens- und Alleinstellungsmerkmal und würzt das Ganze mit Übertreibung.

    Denn die Südtiroler erleben jetzt, was geschieht, wenn sie wirklich unter sich sind: Sie versinken im Sumpf der Korruption. […] Die SVP hat dieses Land bis aufs Mark verdorben. Das ist ihre historische Schuld. […] Die Südtiroler sind die größten Feinde der Südtiroler, weil sie es verlernt haben, sich auf angemessene Weise mit der Welt zu verbinden. Sie verstehen sich nicht als Bürger dieser Welt, sondern als räuberische Piraten.

    Angesichts dieser Horrorfigur von Gesellschaft muss doch der von der ff unter anderem als Zukunftslösung vorgeschlagene Ausbau der Bürgerbeteiligung – die direkte Demokratie – eine Schreckensvision sein.

    Die Bildunterschrift zu einer Aufnahme aus dem muslimischen Gebetsraum in der Bozner Schlachthofstraße liest sich passend dazu folgendermaßen:

    Was für ein Bild haben wir von Einwanderern? Anderswo fragt man die Menschen: Wer bist du, woher kommst du, was bringst du Neues mit, wir leben in Angst vor dem Fremden.

    Wiederum wird Xenophobie als Alleinstellungs- und Wesensmerkmal Südtirols suggeriert. Freilich gibt es Xenophobie in diesem Land, die aufs Vehementeste bekämpft gehört. Derartige Pauschalverurteilungen sind jedoch so falsch wie kontraproduktiv und im Kern paradoxerweise rassistisch. Der Vergleich mit Kanada – darauf spielt das “anderswo” an – hinkt auch gehörig. Eine umfassende Analyse der Einwanderungssituation würde den Rahmen sprengen – nur so viel:

    Es stimmt, dass Kanada die höchste Einwanderungsrate aller Länder hat. Es hat aber auch eine der niedrigsten Bevölkerungsdichten. Die Regeln zur Einwanderung sind zudem sehr selektiv. Willkommen ist, wer gebraucht wird. Abgesehen von Familienzusammenführungen und Asylwerbern müssen Einwanderer vor der Einreise genügend Geldreserven (ca. € 9.000) nachweisen können und entweder bereits über einen fixen Arbeitgeber in Kanada verfügen oder einer von 29 dringend gebrauchten Berufsgruppen angehören. Die geographische Lage bewirkt überdies, dass es keine leicht befahrbaren Zuwanderungswege gibt. Kanada grenzt bekanntlich nur an ein Land, welches ebenso eine selektive Einwanderungspolitik betreibt. Die tragischen Vorfälle im Mittelmeer zeigen, dass selbst die vergleichsweise kurze Überfahrt von Afrika nach Europa ein lebensgefährliches Unterfangen ist. Der Atlantik und Pazifik sind für “Glücksritter” unüberwindbare Barrieren.

    Jedenfalls scheinen manche Kommentatoren Angesichts der Turbulenzen den Durchblick zu verlieren. Reaktionen auf den SEL-Skandal tendieren zur Überproportionierung von Relevanz wie wir sie sonst bislang nur von SVP-Vertretern kannten, wenn es um neue “Errungenschaften” ging. Schlussfolgerungen und Lösungsvorschläge folgen hingegen alt-eingefahrenen Denkmustern und bedienen sich billiger Allgemeinplätze.

    Vorausgeschickt, dass mir persönlich die Vision einer Energieversorgung in öffentlicher Hand durchaus erstrebenswert erscheint (Stichwort Kalifornien), so ist die Vorgehensweise bei der Konzessionsvergabe dennoch durch nichts zu rechtfertigen und die involvierten Personen gehören strafrechtlich verfolgt. Die Conclusio, dass ein veritabler Skandal in so vielen Jahren “Alleinherrschaft” (so weit, zu behaupten, dass der LH in seiner Allmacht auch noch die italienische Justiz kontrolliert, ging nicht einmal die ff) ein ganzes Land bis aufs Mark verdorben habe, ist mir dann doch ein wenig zu keck.

    Noch kecker finde ich aber, dass bei den 25 Zukunftslösungen für unser Land die Selbstbestimmung komplett ausgespart wurde. Da echauffiert man sich seitenweise über das “System Südtirol”, will aber gleichzeitig nicht wahrhaben, dass einer der Hauptgründe, warum eine derartige demokratiepolitische Anomalie gedeihen konnte, die Zugehörigkeit zu Italien ist. Ursachenforschung statt Symptombekämpfung hieße das Gebot der Stunde. Das heißt selbstverständlich nicht, dass Italien Schuld am SEL-Skandal hat. Es ist vielmehr in seinem Selbstverständnis als Nationalstaat – wie im übrigen alle anderen Nationalstaaten auch – der ideale Nährboden für – im übertragenen Sinne – “geschlossene Gesellschaften” in Minderheitengebieten.

    Siehe auch: 01 02



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  • Unabhängigkeit, EU und Euro.

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    7 Comentârs → on Unabhängigkeit, EU und Euro.

    Fünfzehn katalanische Wirtschaftswissenschaftler, darunter mehrere, die sich klar gegen die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien aussprechen, haben einen gemeinsamen Artikel für die Tageszeitung La Vanguardia verfasst, mit dem sie einige Mythen über die Unabhängigkeit ausräumen. Ihnen gehe es nicht um bessere Argumente für die Unabhängigkeit, sondern um eine möglichst objektive und demokratische Debatte.

    Im Laufe der vergangenen Wochen wurde eine Debatte über die wirtschaftlichen Konsequenzen einer hypothetischen Unabhängigkeit Kataloniens eröffnet. Einer der Aspekte, die die größte Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist die Frage, ob Katalonien »aus dem Euro und aus der Europäischen Union ausgeschlossen würde« (um es so zu formulieren, wie es üblicherweise gemacht wird) und was dies für die katalanische Wirtschaft bedeuten würde. In dieser Hinsicht wurde argumentiert, dass diese Ausschlüsse eine Wiedereinführung der Zölle und anderer Restriktionen im Handel zwischen Katalonien und der EU bedingen und deshalb der katalanischen Wirtschaft großen Schaden zufügen würden [ein Argument, das in Südtirol auch Kammerabgeordneter Karl Zeller (SVP) vorgebracht hat, Anm.].

    Einige der Urheber dieses Artikels haben sich öffentlich für die Unabhängigkeit ausgesprochen, andere dagegen und wieder andere haben sich nicht positioniert. Dennoch halten wir es alle gemeinsam für unabdingbar, dass die Bevölkerung Zugang zu klaren Erklärungen über diese Angelegenheit hat, und sind überzeugt, dazu beitragen zu können.

    Als Wirtschaftswissenschaftler halten wir es nicht für angemessen, uns darüber auszusprechen, ob die Unabhängigkeit den Ausschluss Kataloniens aus der EU mit sich bringen würde, da dies die Fachbereiche des Rechts und der Politik betrifft. Wir können hingegen das analysieren, was als das schlimmste Szenario betrachtet wird: dass das unabhängige Katalonien außerhalb der Europäischen Union geboren würde und dass es, um erneut beizutreten, einen kurzen, langen oder sehr langen Zeitraum warten müsste. Wenn wir diese hypothetische Situation annehmen, sind wir der Ansicht, dass man aus Sicht der wirtschaftlichen Analyse eine rationelle und klare Antwort auf die restlichen Zweifel geben kann, die wir in zwei Fragen zusammenfassen:

    Falls die Unabhängigkeit Kataloniens den Austritt aus der EU bedingen würde, müsste dann Katalonien auch den Euro verlassen?

    Die Antwort ist unzweifelhaft negativ: ein unabhängiges und außerhalb der EU befindliches Katalonien müsste den Euro nicht verlassen.

    Unabhängige Länder können entscheiden, eine eigene Währung auszugeben, und das tun denn auch fast alle. Es handelt sich aber um eine Möglichkeit, nicht um einen Zwang: unabhängige Länder können auch auf strikt einseitige Weise beschließen, dass ihre offizielle Währung diejenige ist, die von einem anderen Land ausgegeben wird, was vor allem von sehr kleinen Ländern und in Sonderfällen auch von größeren Ländern gemacht wird.

    Katalonien hat eine ökonomische Größe, die diejenige vieler europäischer Länder übertrifft (Dänemark zum Beispiel): trotzdem scheint es sinnvoll, dass Katalonien, wo der Euro bereits in Umlauf ist, diesen auch beibehält, wenn das Land ohnehin im Sinn hat, wieder der EU beizutreten.

    Nun gut, was hingegen zutrifft, ist, dass Katalonien, selbst wenn es den Euro beibehält, keine eigene Kandidaten in die Entscheidungsgremien der EZB entsenden könnte, solange das Land nicht der EU beitritt.

    Dies hätte aber keine Auswirkungen auf die katalanische Wirtschaft, wofür es drei Gründe gibt: Weil die Aktion der EZB aufgrund ihres Statuts unabhängig von den Einzelinteressen der Mitgliedsstaaten ist, weil Katalonien auch heute nicht in der EZB vertreten ist und weil die Mitsprache eines einzelnen Landes wie Spanien in den entsprechenden Entscheidungsgremien nicht relevant ist, genausowenig, wie es jene Kataloniens wäre, sobald das Land der EU beiträte.

    Wenn Katalonien nicht Teil der EU wäre, wären dann seine Exporte durch Wirtschaftsbarrieren eingeschränkt?

    Auch in diesem Fall ist die Antwort unzweifelhaft negativ.

    Es ist klar, dass Katalonien, wenn es nicht Teil der EU wäre, Zölle und andere Restriktionen auf den Import von EU-Produkten einführen könnte, so wie die EU Zölle und andere Restriktionen auf die katalanischen Exporte einführen könnte. Nun gut, so wie im Falle der Währung handelt es sich dabei um eine Möglichkeit, nicht um eine Pflicht und, genauso wie im Fall der Währung handelt es sich um ein irreales Szenario. Gehen wir davon aus, dass der katalanische Staat mit dem Wunsch geboren würde, in die EU einzutreten; es hätte also keinen Sinn, dass Katalonien Restriktionen auf die Einfuhr von EU-Produkten einführt.

    Was die EU anlangt, so wäre die Einführung von Zöllen im Widerspruch zu den Interessen internationaler Konzerne, die in Katalonien tätig sein möchten. […] Die Behinderung der katalanischen Exporte in die EU würde sie auf’s Schwerste schädigen, ohne irgendeinen konkreten Vorteil für irgendjemanden zu bedeuten, sowie es auch nicht im Interesse der in Katalonien tätigen Banken wäre, Beschränkungen im freien Geldverkehr einzuführen. Deshalb ist das einzige sinnvolle Szenario im Falle, dass Katalonien nicht von vornherein Teil der EU wäre, die Beibehaltung des freien Waren-, Personen- und Kapitalverkehrs zwischen beiden Wirtschaftsräumen. Das eine wäre mit dem anderen nicht kompatibel, und es gibt genügend Präzedenzfälle, die das beweisen.

    Fazit: Wir sind der Meinung, dass die Vorhersagen, die manchmal gemacht wurden, und die besagen, dass der EU-Austritt aufgrund von Restriktionen negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hätte, unbegründet sind. Wir halten die Aussagen, die zu diesem Thema die Vertreter von BASF und Dow Chemical gemacht haben, als sie ihre neuen Investitionen in unserem Land präsentierten, gemacht haben, für signifikant: Sie sagten, dass eine etwaige Unabhängigkeit ihre Absichten in keinster Weise beeinflussen würde.

    Nun gut, was die Vertreter dieser Firmen sehr wohl gesagt haben, ist, dass vor allem die politische Ungewissheit die Investitionen behindere. Welchen Ausgang der demokratische Prozess auch nimmt, wird es erforderlich sein, die Aufteilung der Staatsschulden und die Beziehungen zwischen Katalonien und dem restlichen Spanien zu klären, die ja zweifelsohne durch den Prozess und die gewählte Lösung beeinflusst werden — und zwar in einem Maße, das davon abhängt, wie man mit Prozess und Lösung umgeht.

    In diesem Sinne befürworten wir einen unaufgeregten Dialog, der auf Improvisationen und Katastrophismen verzichte und baldestmöglich zu einer Einigung führt.

    Alà­cia Adserà , Oriol Amat, Enriqueta Aragonés, Germà  Bel, Núria Bosch, Ramon Caminal, Xavier Cuadras, Marta Espasa, Francesc Granell, Modest Guinjoan, Elisenda Paluzie, Alfredo Pastor, Clara Ponsatà­, Miquel Puig, Jacint Ros

    Übersetzung:

    Siehe auch: 01 02



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  • Eine Frage der Demokratie.
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    2 Comentârs → on Eine Frage der Demokratie.
    Quotation

    Schauen Sie, wir setzen uns dafür ein, dass Sie mit »Nein« stimmen dürfen. Sie setzen sich dafür ein, dass niemand abstimmen darf, das ist der Unterschied.

    Übersetzung von mir

    Alfons López Tena (Solidaritat Catalana per la Independència) zu Alicia Sánchez Camacho (Partit Popular) bei der heutigen TV-Debatte der katalanischen Präsidentschaftskandidaten, zum Thema Selbstbestimmung.



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  • Wilson-Initiative gegründet.

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    2 Comentârs → on Wilson-Initiative gegründet.

    Sechs katalanische Universitätsprofessoren und Forscher, die an angelsächsischen Universitäten arbeiten oder ausgebildet wurden, haben eine Initiative gegründet, deren Namen sie dem ehemaligen US-Staatspräsidenten Woodrow Wilson widmen.

    Das Ziel der Wilson-Initiative ist es, sich an der dezeitigen Selbstbestimmungsdebatte in Katalonien zu beteiligen, um den Bürgern zu helfen, ohne Angst und unbegründete Bedrohungen über ihre Zukunft zu entscheiden.

    Die Mitglieder der Wilson-Initiative sind Akademiker (in den Bereichen Wirtschaft und Politikwissenschaften), die mit einiger Sorge verfolgen, wie bestimmte politische Parteien, Medienorganisationen und Analysten aktiv Fehlinformationen verbreiten, um die Bürger Kataloniens abzuschrecken und von einer freien Ausübung ihres Rechts, die Zukunft unseres Landes zu bestimmen, abzuhalten.
    Diese Kampagnen sind nicht nur antidemokratisch, sie entbehren auch gesunden Menschenverstands und leiden unter Fehlern in Maß, Interpretation und Deduktion, was Wirtschaftsdaten oder den derzeitigen politischen und juridischen Status Quo betrifft.
    Mit einigem Unbehagen mussten wir feststellen, dass manche Antworten auf diese Kampagnen auf Argumenten basieren, die einer systematischen Überprüfung ebenfalls nicht standhalten.

    Übersetzung: .

    Die Gründer und Mitglieder der Initiative sind:

    • Pol Antràs (Ph.D., MIT) Professor of Economics, Harvard University
    • Carles Boix (Ph.D., Harvard University) Professor of Political Science, Princeton University
    • Jordi Galà­, (Ph.D., MIT) Senior researcher of Centre de Recerca en Economia Internacional (CREI)
    • Gerard Padró i Miquel (Ph.D., MIT) Professor of Economics at the London School of Economics
    • Xavier Sala i Martin (Ph.D., Harvard University) Professor of Economics at Columbia University
    • Jaume Ventura (Ph.D., Harvard University) Senior researcher of Centre de Recerca en Economia Internacional (CREI)

    Die Homepage der Initiative ist großteils auch in englischer Sprache verfügbar.

    Siehe auch: 01 02



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  • Auch ein grünes Wahlprogramm.

    Autor:a

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    3 Comentârs → on Auch ein grünes Wahlprogramm.

    Aus dem Wahlprogramm der katalanischen Grünen, das in Hinsicht auf die vorgezogenen Neuwahlen vom 25. November ausgearbeitet wurde und unter dem Motto »Dret a decidir si. Drets socials també.« (»Selbstbestimmungsrecht ja. Soziale Rechte auch.«) steht:

    Wer sagt, dass es keine Alternativen gibt? Das sagen die großen Wirtschaftsakteure, das Finanzsystem und die europäischen Rechtsregierungen. Das sagen 1% der Gesellschaft, die die Gehälter und die Sozialausgaben verringern wollen, indem der Wohlfahrtsstaat zusammengekürzt und privatisiert wird, während sie ihre Gewinnmargen beibehalten oder erhöhen. Das sagen Merkel, Rajoy und Mas, die die selbe wilde Austeritätspolitik angewandt haben, die uns erneut in eine Rezession geführt hat. Die Gewinner dieser Krise sind diejenigen, die uns sagen, es gebe keine Alternative und wir könnten nichts ändern. Doch die Alternative ist nicht nur möglich, sie ist sogar nötig. Die Politik der dogmatischen Austerität hat überall versagt. Die Länder Südeuropas, die sie angewandt haben, stehen heute schlechter da, als vorher: Rezession, hohe Arbeitslosigkeit und Armut, Untergang der Mittelschicht und Abschaffung des Sozialstaats. Und in den Ländern Nordeuropas haben Ungleichheit und Präkariat in Gesellschaft und Arbeitswelt zugenommen, während sich die wirtschaftlichen Perspektiven verschlechtern.

    Es gibt Alternativen, weil Hunderttausende gegen die Kürzungen auf die Straße gegangen sind oder an Generalstreiks teilgenommen haben, um die gesellschaftliche Souveränität gegenüber den Märkten zu fordern. Gleichermaßen sind am vergangenen 11. September Hunderttausende auf die Straße gegangen, um die Souveränität Kataloniens zu fordern.

    Doch die Alternative ist kein Zurück in die Vergangenheit. Weder können, noch wollen wir zu einem spekulativen Modell zurückkehren, das Naturressourcen zerstört und aufbraucht. Ebensowenig können und wollen wir mit einem Autonomiemodell weitermachen, das den Wünschen der Katalanen nicht mehr entspricht.

    […]

    Das Katalonien aller Rechte.

    Katalonien steht am Anfang einer neuen Etappe. […] Sowohl das Verfassungsgericht, als auch die Politik von PP und PSOE machen den Ausbau der Eigenregierung Kataloniens durch eine offene und flexible Interpretation der Verfassung unmöglich. […] Die Kundgebung vom 11. September bringt den Willen, die volle Souveränität zu erlangen, sowie die Ablehnung der derzeitigen Rahmenbedingungen und der Rezentralisierung durch die PP-Regierung zum Ausdruck.

    Diese Konfliktsituation kann in einer Demokratie nur durch die Ausübung der Selbstbestimmung gelöst werden, damit die Bürger ohne Einschränkungen über die Zukunft Kataloniens entscheiden und all ihre Rechte in Anspruch nehmen können.

    […]

    Die Grundidee des linken Katalanismus’ war [aus historischer Sicht] stets, dass die Arbeiter- und Mittelschicht den Wiederaufbau Kataloniens und die Wiedererlangung der Eigenregierung, die als unersetzliche Voraussetzungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bürger zu sehen sind, anführen müssen.

    Die große Lehre der Tradition des linken Katalanismus’ ist, dass die demokratischen und die sozialen Errungenschaften eng mit der Eigenregierung verstrickt sind. Für uns gibt es kein Dilemma zwischen linker Politik und Katalanismus, was wir wollen, ist die Schaffung eines sozial gerechten Landes.

    Ohne eine starke und konsequente Alternative für Katalonien werden die Linken die Vormacht der [christdemokratischen Partei] CiU auch in den restlichen Bereichen nicht brechen können. Das Ziel der katalanischen Grünen ist es, die neue Etappe, die jetzt für Katalonien beginnt, und die die Eigenschaften eines konstituierenden Prozesses hat, von der Mittel- und Arbeiterschicht leiten zu lassen.

    Für die Grünen sind der gesellschaftliche Fortschritt und der Fortschritt Kataloniens unauflöslich miteinander verbunden. Die soziale Gerechtigkeit und die Ökologie sind zentrale Elemente des Wiederaufbaus von Katalonien.
    In der aktuellen Situation sind die Ablehnung der Kürzungen und der Rezentralisierung Teil desselben Kampfes. Die benachteiligten Menschen zu verteidigen, heißt Katalonien verteidigen.

    […]

    Wir wollen Bezugspunkt sämtlicher Progressisten sein, die das Selbstbestimmungsrecht ausüben möchten, sowohl um die Beziehungen zum Staat zu lösen, als auch, um einen Ausweg aus der Krise zu finden […].

    Um eine Alternative zu konstruieren, müssen wir Menschen mit unterschiedlicher Sensibilität zusammenführen, Menschen, die einen föderalistischen Umbau des Staates wünschen und solche, die die volle Unabhängigkeit wollen […].

    Für uns stehen sich der katalanische Föderalismus und der Independentismus nicht entgegen, da sie das gemeinsame Ziel verfolgen, das Selbstbestimmungsrecht auszuüben. Der gemeinsame Gegner ist der Zentralismus.

    […]

    Die Ablehnung der vollen Unabhängigkeit ist töricht, da der Staat schwerlich einen föderalistischen Pakt annehmen würde, wenn nicht im Rahmen einer starken Mobilisierung, die die Unabhängigkeit fordert. Wir verschließen uns keiner Option, außer dem Istzustand. Die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes ist ein Weg, um neue Verhandlungsszenarien [mit Spanien] zu eröffnen oder um endgültig zu konstatieren, dass es keinen Verhandlungswillen [vonseiten Spaniens] mehr gibt.

    Ziele

    Die Ziele der Grünen für die kommende Legislaturperiode sind:

    • Die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes über die Zukunft Kataloniens durch die Abhaltung einer Abstimmung zu ermöglichen.
    • Sich mit einem Pakt zur Eigenregierung dem Rezentralisierungsprozess des Staates, den die PP-Regierung in Gang gesetzt hat, zu widersetzen.

    Vorschläge. Entscheidungsfreiheit

    Selbstbestimmung

    Katalonien ist ein Land, das das Recht hat, frei über seine Zukunft zu bestimmen.

    Die Grünen sind die Kraft, die die radikaldemokratischen und republikanischen Werte des linken Föderalismus und des Independentismus angenommen hat: Die Freiheit, die Solidarität, die Brüderlichkeit, den Internationalismus, die Anerkennung der Pluralität des Staates und der katalanischen Gesellschaft. Ein Föderalismus, der uns zu dem Modell Europas führt, das wir wollen.

    Wenn ein substantieller Teil der Bevölkerung eines klar identifizierbaren Territoriums die Souveränität fordert, müssen die legalen Mechanismen bereitgestellt werden, um den Willen der Bürgerinnen und Bürger zu erfragen. Die Legalität ist nicht unveränderlich und muss sich dem demokratischen Willen anpassen — und nicht umgekehrt.

    Wenn der Staat den Willen dazu aufbringt, wird es möglich sein, die Abhaltung eines Referendums oder einer Befragung der katalanischen Bürgerschaft abzuhalten, ohne dies von einer Verfassungsänderung abhängig zu machen. Die Befragung von einer Verfassungsänderung abhängig zu machen, ist ein Weg, um sie zu verhindern. Die Verfassungsreform könnte gegebenenfalls das Endergebnis des Selbstbestimmungsprozesses sein, darf aber niemals die Bedingung sein, um ihn zu beginnen.

    Für die Grünen ist die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes die Gelegenheit, eine seriöse Debatte über die Vielfalt der Lösungsmöglichkeiten anzustoßen; bei der Suche nach großen, transversalen gesellschaftlichen Mehrheiten, und mit der Nutzung sämtlicher politischer und juristischer Mittel, um dieses Ziel […] zu erreichen, wie es in Ländern mit ausgeprägter demokratischer Kultur, zum Beispiel dem Vereinigten Königsreich, oder mit großer demokratischer und föderaler Kultur, wie Kanada, geschieht.

    Das schottische Beispiel ist erleuchtend. Schottland hat wie Katalonien nicht das Recht, ein Selbstbestimmungsreferendum einzuberufen, doch die britische und die schottische Regierung haben eine Einigung erreicht, um die schottische Bevölkerung vor Ende 2014 zu befragen. Das britische Parlament übergibt seine juristische Zuständigkeit, ein Referendum einzuberufen, der schottischen Regierung, welche über die Bedingungen (Zensus, Stimmrecht ab 16 Jahren) und das Datum der Abstimmung bestimmt. Beide Seiten haben sich verpflichtet, das Ergebnis umzusetzen.

    In dieser neuen, grundlegenden Etappe, ist es wichtig, auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Katalonien zu achten. Zusammenhalt heißt nicht Einstimmigkeit, sondern mehrheitliche Zustimmung zu Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes, Prozedur und Bedingungen, sowie zur Verpflichtung, das Ergebnis umzusetzen.

    Deshalb schlagen wir vor:

    • Einen Pakt zur Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes. Die Grünen schlagen vor, dass während der kommenden Legislaturperiode Parteien, gesellschaftliche Akteure und zivilgesellschaftliche Bürgervereinigungen gemeinsam zu einem möglichst breiten Konsens über die Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes gelangen, damit die Bürger Kataloniens in einem Selbstbestimmungsreferendum ihren Willen über die Zukunft des Landes kundtun können.

    Die Grünen werden in den Pakt folgende Gesichtspunkte einbringen:

    • Respekt für den Pluralismus und große gesellschaftliche Mehrheit. Es muss ein Prozess zur Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes gewährleistet werden, der durch den Respekt für die Vielfalt der Ansichten sowie für den Pluralismus der katalanischen Gesellschaft gekennzeichnet ist, indem eine breite gesellschaftliche Mehrheit zur Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes gesucht wird. Diese Debatte darf nicht eine identitäre, sondern ausschließlich eine politische Angelegenheit werden. Es geht nicht darum, zwischen identitären Gefühlen abzustimmen, sondern um die Definition unserer Beziehungen zum spanischen Staat und zu Europa.
    • Ausschöpfung sämtlicher juridischer und politischer Mittel zur Ausübung des Selbstbestimmungsrechtes. Die Zuständigkeit für ein solches Referendum liegt beim Staat. Deshalb muss ein Pakt wie zwischen Schottland und dem Vereinigten Königsreich gesucht werden. Falls dieser Weg scheitert, muss das katalanische Parlament ein eigenes Gesetz verabschieden, um eine Befragung durchzuführen. Sollte der Staat ihre Durchführung mit allen Mitteln verhindern, muss das Demokratiedefizit des spanischen Staates auf europäischer und internationaler Ebene aufgezeigt und thematisiert werden. Die demokratische Legitimität muss unsere Stärke sein.

    Übersetzung von mir

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Sprache: Das Fass läuft über.

    Autor:a

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    7 Comentârs → on Sprache: Das Fass läuft über.

    In Südtirol scheinen Polizeiorgane mit besonderer Akribie vorzugehen, wenn es darum geht, die Verbreitung der deutschen Sprache einzudämmen. Laut staatlichem Konsumentenschutzgesetz müssen Verbraucherinformationen, Inhaltsangaben, Handbücher und vieles mehr stets in italienischer Sprache verfügbar sein. Anstatt diese Pflicht in Südtirol im Lichte der realen Sprachsituation und des Autonomiestatuts, welches die deutsche der italienischen Sprache gleichsetzt, pragmatisch anzuwenden, werden regelmäßig hohe Strafen verhängt und Produkte beschlagnahmt. Ähnliche Genauigkeit vermisst man etwa bei der (noch immer nicht erfolgten) Durchsetzung der vorgeschriebenen zweisprachigen Packungsbeilagen von Medikamenten.

    hatte auf das Sprach- und Konsumentenschutzproblem bereits vor etlichen Jahren hingewiesen und eine Lösung nach katalanischem Muster gefordert — vergeblich.

    Doch nun wird es auch der Handelskammer zuviel: Nachdem sogar der Verkauf eines Monopoly-Spiels in deutscher Sprache (bei Athesia Toys?) bestraft wurde, sah sich HK-Präsident Michl Ebner veranlasst, alle Landtagsabgeordneten anzuschreiben, um ihnen die Verabschiedung eines Konsumentenschutzgesetzes nahezulegen, welches Art. 99 des Autonomiestatuts (Gleichstellung der Sprachen) ausdrücklich auch in diesem Bereich umsetzt. Einen (etwas holprig formulierten) Vorschlag, der vorliegt, legte er gleich bei:

    Umsetzung von Art. 99 des Autonomiestatutes zur Gleichstellung der Sprachen, im italienischen Rechtssystem

    1. Jedes innerhalb der Autonomen Provinz Bozen gegenüber dem Endverbraucher oder Anwender vertriebene oder bereitgestellte Produkt, kann, in Umsetzung von Art. 99 des mit Dekret des Präsidenten der Republik Nr. 670 vom 31. August 1972 erlassenen Autonomiestatutes der Region Trentino-Südtirol, Auskünfte, Warnhinweise oder andere verpflichtend anzubringende Angaben zum Inhalt und zur Verwendung desselben, ausschließlich in italienischer oder in deutscher oder in beiden Sprachen anführen.

    2. Von den in Absatz 1 angeführten Produkten sind die Medikamente und Galenika ausgenommen, deren Etiketten und Begleitinformationen nach den Vorgaben von Art. 14 des Gesetzesvertretenden Dekretes Nr. 283 vom 29. Mai 2001 sowohl in italienischer wie in deutscher Sprache angeführt werden müssen.

    3. Von den in Absatz 1 angeführten Produkten sind Erzeugnisse ausgenommen, deren Bereitstellung oder Inverkehrbringen auf dem nationalen Markt einer ministeriellen Genehmigung unterliegt und die im Vorfeld Ihrer (sic) Vermarktung oder Einfuhr einer Melde- oder Eintragungspflicht unterliegen.
    Dieser Absatz gilt nicht für Erzeugnisse die aus statistischen Gründen einer Meldung bei Ministerien unterliegen, sowie auch nicht für Erzeugnisse die verpflichtend oder fakultativ den Bewertungen einer “Konformitätsbewertungstabelle” nach Art. 2, Absatz 13 der Verordnung 765/2008/EG unterzogen werden.

    Im Brief von Michl Ebner ist davon die Rede, dass »sich eine ungleiche Behandlung der zwei Sprachen« offenbart.

    Die ausschließlich in deutscher Sprache gekennzeichneten und für das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben eines Großteils der Bevölkerung besonders wichtigen Produkte werden von Seiten der Kontrollorgane systematisch beschlagnahmt und beanstandet.

    Die Interventionen der Kontrollorgane gegen die ausschließliche Verwendung der deutschen Sprache unterminieren das Ziel der Erreichung eines hohen Standards an Sicherheit für die Verbraucher deutscher Muttersprache.

    Selbst wenn der Vorstoß des Handelskammerpräsidenten möglicherweise auf die Schädigung seines eigenen Unternehmens zurückzuführen ist, begrüßt , dass dieses seit Jahren bekannte Problem endlich in Angriff genommen wird und hofft, dass es einer zufriedenstellenden Lösung zugeführt werden kann.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07 08



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