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  • Ohne Bekenntnis zu Israel keine Einbürgerung.

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    Wer in Sachsen-Anhalt einen Antrag auf Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft stellt, muss sich fortan schriftlich zum Existenzrecht des Staates Israel bekennen. Das hat die Innenministerin des ostdeutschen Landes, Tamara Zieschang von der CDU, jetzt in einem entsprechenden Erlass festgelegt. Bewerberinnen sollen zudem auf antisemitische Einstellungen überprüft werden. Wer den Fortbestand von Israel in Frage stellt, soll demnach in Sachsen-Anhalt nicht mehr eingebürgert werden können.

    Der Erlass ging an die Landkreise und an die kreisfreien Städte, die mit der materiellen Abwicklung der Einbürgerungsverfahren befasst sind. Zudem rief die Landesregierung in Magdeburg die Innenministerien der anderen Bundesländer dazu auf, die Maßnahme nachzuahmen oder eine Vereinheitlichung auf Bundesebene mitzutragen. Zieschang sagte, das Existenzrecht Israels sei Teil der deutschen Staatsräson.

    Unmittelbarer Anlass für die Neuerung mag zwar der aktuelle Krieg in Gaza sein. In Halle an der Saale, das in Sachsen-Anhalt liegt, war es aber im Oktober 2019 zu einem rechtsextremistischen Terroranschlag auf eine jüdische Synagoge gekommen. Nun wurde im Oktober dieses Jahres in Dessau eine neue Synagogen eröffnet, morgen folgt eine weitere in der Landeshauptstadt Magdeburg. Der Schutz jüdischen Lebens und der Sicherheit von Jüdinnen im Lande steht deshalb ganz besonders im Mittelpunkt.

    Der Erlass sieht vor, dass die Verweigerung der geforderten Erklärung in der Akte zu vermerken und der Einbürgerungsantrag abzulehnen sei. Doch eine arglistige Täuschung der Behörden kann auch später noch zur Rücknahme der Einbürgerung führen, so wie das schon heute für ein vorgetäuschtes Bekenntnis zum Grundgesetz und zur demokratischen Grundordnung gilt.


    In Deutschland ist es also eine Landesministerin, die Kriterien zur Erlangung der Staatsbürgerschaft festlegt. Zudem ergreift sie die politische Initiative für analoge Änderungen auf Bundesebene. Südtirol als »weltbeste Autonomie« hat diesbezüglich natürlich keinerlei Zuständigkeiten, noch nicht einmal im Rahmen jener sprachlich-kulturellen Besonderheiten, die unseren Sonderstatus begründen. Jedes gewöhnliche deutsche Bundesland ist autonomer.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 06 07



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  • SVP: Sebastian Seehauser tritt aus.

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    Weil die SVP Koalitionsverhandlungen mit Rechtsextremen aufgenommen hat, haben bereits Albert Pürgstaller und Andreas Unterkircher die Partei verlassen. Das Forum Heimat zeigt sich kritisch, ebenso zwei ehemalige Obmänner. Und nun hat die Partei noch ein weiteres Mitglied verloren: Wie Rai Südtirol mitteilt, hat Sebastian Seehauser mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt als Mitglied des SVP-Ortsausschusses Zwölfmalgreien sowie seinen Parteiaustritt bekanntgegeben. Koalitionsverhandlungen mit einer postfaschistischen, klimawandelleugnenden Kraft seien für ihn untragbar. Schon während seiner Zeit als Fraktionsvorsitzender im Bozner Gemeinderat war Seehauser immer wieder durch seine antifaschistische Haltung aufgefallen, wozu er sich oft klarer als die restliche Partei und auch als »linke« Politikerinnen geäußert hat.

    Schon jetzt kann die Volkspartei nicht mehr die Fiktion aufrecht erhalten, dass sie sich durch die Koalition mit den Extremistinnen nicht verändern wird. Diejenigen, denen demokratische Grundwerte wichiger sind als kurzfristiger Opportunismus, werden nicht anders können, als der Partei den Rücken zu kehren und eine immer monotonere SVP zu hinterlassen.



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  • Koalition mit FdI: Plattform Heimat nicht erfreut.
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    Der Brixner Ex-Bürgermeister Albert Pürgstaller und der LGBTQIA-Aktivist Andreas Unterkircher sind wegen der beabsichtigten Koalition mit den neofaschistischen Fratelli d’Italia aus der SVP ausgetreten. Die Ex-Obleute Siegfried Brugger und Richard Theiner zeigten sich in Interviews mit Rai Südtirol ausgesprochen kritisch. Und auch der Trudner Bürgermeister Michael Epp, seines Zeichens Sprecher der Plattform Heimat in der Volkspartei, klingt im TAZGespräch nicht allzu überzeugt:

    Wir haben intern wirklich viel diskutiert und die Meinungen gehen auseinander – aber für uns als Plattform Heimat war immer klar: Nicht mit Fratelli d’Italia. Wir haben kein Problem mit Mitterechts, ich kenne auch Bianchi aus seiner Zeit als Bürgermeister, aber Rechtsaußen ist zu viel. Mit Menschen mit einer solchen Ideologie zusammenzuarbeiten bzw. ihnen vertrauen zu können, ist für mich kaum vorstellbar.

    – Michael Epp (SVP-Plattform Heimat)

    Im Parteiausschuss vertretene Mitglieder der Plattform, wie Robert Tschöll und Fabian Gufler, sollen denn auch gegen Koalitionsverhandlungen mit FdI gestimmt haben. Während angeblich ausgerechnet prominente Mitglieder der Arbeitnehmer dafür waren.

    Siehe auch: 01



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  • Andreas Unterkircher verlässt die SVP.

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    Der langjährige Vorsitzende von Centaurus, LGBTQIA-Aktivist Andreas Unterkircher, war im Sommer 2022 von den Grünen aus- und in die SVP eingetreten. Sein begleitendes Statement hatte ich als positives Signal gewertet, dass unterschiedliche Minderheiten füreinander da sein können und wollen. Trotz ihrer damaligen Koalition mit der Lega hätte die Volkspartei in dieser Hinsicht eine Hoffnungsträgerin bleiben können.

    Fast ein Jahr nach seinem Eintritt richtete Unterkircher einen eindringlichen Appell an seine neue Partei, von einer Zusammenarbeit mit den Fratelli d’Italia und ihren »schwulenfeindlichen und transphoben Positionen« Abstand zu nehmen. Er wies dabei auf die zahlreichen homophoben Stellungnahmen und Aktivitäten von FdI-Mitgliedern auch in Südtirol (vgl. 01 02 03 04) hin.

    Wie wir nun wissen, ließ sich die SVP trotzdem nicht davon abbringen, konkrete Koalitionsverhandlungen mit den Rechtsextremen aufzunehmen. Dies stieß nicht nur auf die Kritik früherer Parteiobleute, sondern führte auch zum Parteiaustritt des ehemaligen Brixner Bürgermeisters Albert Pürgstaller.

    Andreas Unterkircher tat es ihm nun gleich. Nach bloß anderthalb Jahren verliert die SVP ein Stück interner Vielfalt, ohne Rücksicht auf Verluste auf dem Altar des chauvinistisch-opportunistischen Strebens nach Wiederherstellung der Autonomie geopfert. Die Austritte machen sichtbar, wie die Paktelei mit den Menschenfeinden nicht nur Einfluss auf die künftige Regierungsarbeit nimmt, sondern auch die Volkspartei selbst von innen verändert und in ihren Werten korrumpiert.

    Unterkircher hat wie Albert Pürgstaller und Hans Heiss (Grüne) angekündigt, an der morgigen Donnerstagskundgebung teilzunehmen. Wohl noch nie haben Koalitionsabsichten der Volkspartei ein derartiges politisches Erdbeben ausgelöst.

    Siehe auch: 01 02



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  • Die Warnungen der Ex-Obmänner.
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    In der Tagesschau von Rai Südtirol wurden am 4. Dezember unter anderem Interviews mit den beiden früheren SVP-Obmännern Siegfried Brugger und Richard Theiner gezeigt, die sich kritisch zur geplanten Koalition ihrer Partei mit den Rechten geäußert haben:

    Ich bin sehr perplex — und auch deshalb perplex, weil ich denke, dass man zuerst alle anderen Möglichkeiten etwas vertiefter hätte durchstudieren und auch erklären müssen, der eigenen Parteibasis. […] Ich denke, dass man nicht nur nach Rom schauen darf, man kann in Rom auch durchaus eine schwierigere Zeit haben, wo man eben nicht bei der Mehrheit ist.

    – Siegfried Brugger (SVP-Obmann 1992-2004)

    Fratelli d’Italia und auch Lega sind nicht irgendwelche Parteien, sondern sie arbeiten auf europäischer Ebene gemeinsam mit Le Pen, mit Kickl, mit der AfD, mit Orbán und das gibt schon mehr als zu bedenken.

    – Richard Theiner (SVP-Obmann 2009-2014)

    Transkriptionen von mir

    Kurz zuvor hatte der ehemalige SVP-Bürgermeister von Brixen, Albert Pürgstaller, aufgrund der Koalitionsaussage seinen Austritt aus der Partei bekanntgegeben.

    Siehe auch: 01 02 03 04 05 || 01 02



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