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  • Felber und die Gemeinwohlökonomie.

    Am morgigen Montag und am Dienstag wird Christian Felber, Gründungsmitglied von Attac und Lektor an der Uni Wien, in Südtirol weilen:

    • Am Montag um 19.30 Uhr spricht er im Kulturhaus Kurtatsch auf Einladung von Gemeinde Kurtatsch und Westcoast zum Thema »Geld und Gemeinwohl«;
    • Am Dienstag um 20.00 Uhr hält er im Michael-Pacher-Haus in Bruneck den Vortrag »Die Gemeinwohlökonomie: Wirtschaften und alle profitieren?« mit anschließender Diskussion. Die Veranstaltung wird von KVW, Plattform Pro Pustertal, BZG Pustertal, Sozialgenossenschaft POLITiS und Gemeinde Bruneck organisiert und getragen.

    Felber hat

    gemeinsam mit einer Runde von UnternehmerInnen das Modell der “Gemeinwohl-Ökonomie” als Alternative zur kapitalistischen Marktwirtschaft und zentralen Planwirtschaft entwickelt. Dieser Ansatz zielt auf eine umfassende Überarbeitung unseres gegenwärtigen Wirtschaftssystems und wird mittlerweile von fast 1.800 Betrieben, tausenden Privatpersonen und zahlreichen Politikern unterstützt. Felber hat auch das Projekt “Demokratische Bank” (heute: “Bank für Gemeinwohl”) initiiert.

    — POLITiS



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  • Luftnummer?

    Autor:a

    ai

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    2 Comentârs → on Luftnummer?

    Kabelleger / David Gubler (http://www.bahnbilder.ch)

    Flirt der STA. Quelle: Wikicommons

    Im Landtag wurde gestern auf Betreiben von Josef Noggler und Albert Wurzer (SVP) beschlossen, eine Studie in Auftrag zu geben, die die Möglichkeiten einer wasserstoffbetriebenen Vinschger Bahn ausloten soll. Die Vinschger Bahn, welche vor 10 Jahren mit Dieselfahrzeugen in Betrieb genommen wurde, hat alle damaligen Erwartungen übertroffen und transportiert mittlerweile  ca. 1,8 Mio. Passagiere jährlich. Die Fahrzeuge sind aber dem Ansturm vielfach nicht gewachsen und müssen in Doppeltraktion fahren, zudem hat sich bereits nach 10 Jahren die Ersatzteillage als schwierig erwiesen. Das Land hat deshalb eine Elektrifizierung beschlossen, die neben der Umstellung auch neue Fahrzeuge und eine neue Signaltechnik erfordert. Die Kosten dürften sich auf ca. 60 Mio. Euro belaufen, allerdings ergeben sich damit viele Vorteile:

    • Der Dieselbetrieb ist teuer, die Elektrifizierung dürfte sich langfristig auch betriebswirtschaftlich auszahlen;
    • Es kann in Zukunft durch den Einsatz der Flirt-Züge auch auf der Vinschger Bahn von Mals mit Innichen durchgefahren werden, gleichzeitig werden weniger Reservefahrzeuge benötigt. Ein Flirt hat zudem wesentlich mehr Sitzplätze als ein GTW-Triebwagen;
    • Der Einsatz des modernen ETCS-Leitsystems ist zukunftsweisend, da dieses europäische Sicherungssystem in ganz Europa zunehmende Verbreitung findet. Die Flirt-Züge müssen dafür umgerüstet werden, allerdings können sie dann in Zukunft auch viele Netze außerhalb Südtirols befahren;
    • Das Stromsystem wird nicht mehr auf 3000V Gleichstrom ausgelegt, sondern auf den europäischen Industriestandard 25kV bei 50 Hz. Der Brennerbasistunnel wird in Zukunft auch mit diesem Stromsystem ausgestattet sein;
    • Ein ähnlicher Ausbau des Sicherungs- und Stromsystems ist für die Bahnlinie Bozen-Meran geplant.

    Wieso gerade die beiden Abgeordneten angesichts dieser zukunftsweisenden Entscheidungen auf die Prüfung eines wasserstoffbetriebenen Systems pochen, ist völlig schleierhaft. Seit mehr als 20 Jahren wird immer wieder die Wasserstoffzukunft ausgerufen, allerdings ein um das andere Jahr verschoben. Außer einiger Testzüge gibt es — soweit mir bekannt — keinen regulären Einsatz wasserstoffbetriebener Züge. Es macht auch wenig Sinn: Allenfalls auf wenig befahrenen Strecken könnte in Zukunft der dieselbetriebene Zug ersetzt werden, die Vinschger Bahn aber ist mit einem Halbstundentakt eine vergleichsweise vielbefahrene Strecke. Neben der Nichtverfügbarkeit der Technologie für Schienenfahrzeuge ist es vor allem energetisch ein Nonsens, denn für die Herstellung des Wasserstoffes geht rund die Hälfte der eingesetzten Energie verloren. Betriebswirtschaftlich, so hört man, würde sich die Umstellung auf Wasserstoff niemals rechnen, da die Fahrzeuge viel teurer (ein wasserstoffbetriebener Bus kostet etwa das drei- bis fünffache eines herkömmlichen Busses) und weniger leistungsfähig wären. Ein sechsteiliger Flirt hat eine Leistung von mehr als 2 MW, jeder kann sich ausmalen, wie teuer eine derartige Brennstoffzelle wäre; zudem müsste der Tank auch ziemlich voluminös ausfallen, damit ein Fahrzeug zumindest einen kompletten Tagesumlauf schafft. Nebenbei könnten alle bestehenden Flirts nicht das Schienennetz im Vinschgau befahren, wiederum müssten mehr Reservefahrzeuge vorgehalten werden.

    Kurzum: Eine vollständige Luftnummer, das kann auch ein Nichtexperte erkennen, das Geld für die Studie wäre besser in anderen Projekten investiert.



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  • Zweisprachigkeit: Land klagt Ministerium.

    Mal wieder muss die Landesregierung gegen den Zentralstaat vorgehen, weil der sich nicht um die vorgeschriebene Zweisprachigkeit schert. Wie das Landespresseamt mitteilt, handelt es sich um gleich zwei Polizeistellenwettbewerbe, bei denen vom Innenministerium die einschlägigen Autonomiebestimmungen missachtet wurden.

    Der erste Wettbewerb habe bereits letztes Jahr stattgefunden, doch in der nun veröffentlichte Rangordnung schienen mehrere Bewerber auf, die statt des vorgeschriebenen Zweisprachigkeitsnachweises C nur den Nachweis D haben.

    Der zweite angefochtene Wettbewerb sehe hingegen gar nur für eine der auf Südtirol bezogenen Stellen die Zweisprachigkeit vor.

    Diese saloppe und minderheitenfeindliche Vorgehensweise ist an der Tagesordnung. Seit Jahrzehnten kämpft Südtirol vergeblich um eine »strukturelle« Anerkennung der eigenen Rechte, der Staat und seine Betriebe jedoch antworten mit sich dauernd wiederholenden Vertragsbrüchen und unerhörter Ignoranz.

    Gerade erst hat das neue Astat-Sprachbarometer die wachsenden Schwierigkeiten der BürgerInnen hervorgehoben, gegenüber öffentlichen Ämtern und Behörden ihr Recht auf Gebrauch der Muttersprache geltend zu machen.

    Einerseits gilt dem Land Respekt dafür, dass es immer und immer wieder auf die Einhaltung der einschlägigen Gesetze pocht, andererseits könnte man die für die regelmäßig wiederkehrenden Anfechtungen erforderlichen Energien und Steuermittel wesentlich besser einsetzen — zum Beispiel, wenn Südtirol eine eigene Landespolizei hätte. Diese unnachgiebig zu fordern, hat das Land bislang jedoch verabsäumt.

    In den Redaktionsstuben des Tagblatts der Südtiroler wird man auf die Nachricht der Anfechtungen indes mit Kopfschütteln reagiert haben, ist man dort doch der Meinung, die Kenntnis der Landessprachen sei für die Verbrechensbekämpfung überflüssig.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Hauptunterrichtssprache Ladinisch.
    Quotation

    59,0% der Ladiner stehen der Immersion sehr positiv gegenüber. Sie bewerten diesen Punkt aus eigener Erfahrung, da in den Schulen der ladinischen Täler neben Ladinisch als Hauptunterrichtssprache einige Fächer auf Italienisch und einige auf Deutsch unterrichtet werden.

    — Astat Sprachbarometer 2014, S. 66

    Da ist das Landesstatistikinstitut aber falsch informiert: Es gibt in den Schulen der ladinischen Täler kein »Ladinisch als Hauptunterrichtssprache«. In der Regel werden 1-2 Wochenstunden im jeweiligen Talidiom unterrichtet, alles andere findet — statistisch belegbar — auf Deutsch, Italienisch und Englisch statt. Hoffentlich ist der hier zitierte Passus nicht repräsentativ für die Sorgfalt bei der Erstellung des Sprachbarometers.

    Ein Seitenhieb noch sei mir gestattet: Vielleicht will man uns aber auch nur auf die flächendeckende Einführung der Immersion vorbereiten, mit ähnlichen Ergebnissen wie an der Uni Bozen. Dann wird es möglicherweise auch eine Hauptunterrichtssprache Deutsch (mit ebenfalls 1-2 Wochenstunden) geben.

    Cëla enghe: 01



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  • Umweltpfosten des Jahres?

    Die Diskussion um Stickoxidbelastung und Abgasschwindel hat auch Südtirol erreicht. Leider aber nicht so, wie es sich anhand von Grenzwertüberschreitungen und verantwortungsvoller Politik erwarten lässt. Ein besonders krasses Beispiel liefert dabei der Brixner Bürgermeister Peter Brunner (SVP). Auf die Frage, ob ein Tempolimit angesichts der Grenzwertüberschreitungen entlang der Brennerautobahn eine sinnvolle Maßnahme wäre, gab BM Brunner dabei laut Tageszeitung sinngemäß folgende Stammtischweisheit wieder:

    Tempo 100 sei abzulehnen, vor allem auch, weil die damit verbundenen Staus die Luftqualität wieder verschlechtern würden, sagte der Brixner Bürgermeister.

    BM Brunner ist damit ein heißer Kandidat für den Umweltpfosten des Jahres. Mittlerweile ist auch bei vielen Nichtexperten angekommen, dass eine generelle Temporeduktion die Kapazität der Straßen erhöht, beispielsweise auf Autobahnen bei 80-90 km/h, auf Landstraßen um die 60 km/h die Zahl der Unfälle verringert und den Schadstoffausstoß reduziert. Passend zu dieser Meldung erreichen uns nun die ersten Ergebnisse des »Luft-100ers« in Tirol: Der Schadstoffausstoß ist gesunken.

    Ergebnisse Tempo 100

    Erste Ergebnisse des permanenten “Luft-100er”: Quelle: Land Tirol

    Angesichts der massiven Grenzwertüberschreitungen, welche im realen Fahrbetrieb bei vielen Dieselfahrzeugen gemessen wurden und der Hinweise, dass einige Fahrzeugmodelle bei hohem Tempo die Abgasnachbehandlungsanlage komplett abschalten, sollte die Politik in Südtirol endlich Verantwortung zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung ergreifen und Tempo 100 mitsamt einer Abschnittskontrolle einführen. Allein eine dynamische Tempo-100-Begrenzung, wie sie LR Theiner in Rom erbetteln will ist ohne effiziente Kontrollen angesichts der bisherigen Erfahrungen zum Scheitern verurteilt.



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  • Wichtigste Sprache: Italienisch.

    Die wichtigste Sprache »für ein gutes Zusammenleben« in Südtirol ist die italienische. Das sagt nicht , sondern die Südtirolerinnen und Südtiroler laut neu veröffentlichtem Sprachbarometer. Obschon gerade während der letzten Jahre immer wieder davon die Rede war, dass angeblich die Bedeutung der italienischen Sprache in Südtirol zurückgeht (»Südtirol verdeutscht« — zum Beispiel in einem Artikel von Barbara Bachmann in der Zeit), sehen das die hier lebenden Menschen anders.

    Dabei wird das Italienische nicht nur insgesamt als die bedeutendste Landessprache angesehen, sondern auch von jeder einzelnen der berücksichtigten »Sprachgruppen«.

    Bedeutung der Landessprachen.

    Selbst die deutschsprachigen Südtirolerinnen sind mehrheitlich der Meinung, dass die lingua franca nazionale hierzulande wichtiger sei als ihre eigene, wiewohl das Deutsche die Muttersprache von über zwei Dritteln der hier wohnenden Menschen ist. Vor zehn Jahren noch sahen die Deutschsprachigen Deutsch als die wichtigste Landessprache an.

    Die Südtirolerinnen italienischer Muttersprache waren 2004 noch zu 75,8 Prozent der Meinung, die deutsche Sprache sei für das gute Zusammenleben »ausschlaggebend« oder »sehr wichtig«. 2014 sahen das nur noch 68,1 Prozent so.

    Auffallend ist zudem, dass gerade die Personen, die eine andere Muttersprache als die drei autochthonen Landessprachen angaben, dem Deutschen unter allen Gruppen die geringste Bedeutung beimessen (67,6 Prozent), deutlich weniger als dem Italienischen (87 Prozent). Dies deutet darauf hin, dass Südtirol außerstande ist, Zugewanderten die Gleichwertigkeit der beiden landesweiten Amtssprachen Deutsch und Italienisch erfolgreich zu vermitteln.

    Die von den Südtirolerinnen insgesamt gefühlte Bedeutung der deutschen Sprache ist während der letzten zehn Jahre — also im Vergleich zum ersten Sprachbarometer — um über sechs Prozentpunkte eingebrochen, von damals 79,2 Prozent auf heute nur noch 72,7 Prozent. Gleichzeitig hat die Wichtigkeit der italienischen Sprache leicht von 81,5 Prozent auf 81,8 Prozent zugenommen. Der Unterschied zwischen Deutsch und Italienisch beläuft sich nun schon auf knapp zehn Prozentpunkte und hat sich somit in zehn Jahren vervierfacht.

    Die Bedeutung des deutschen Dialekts (63,8 Prozent) ist laut Einschätzung der Südtirolerinnen übrigens noch einmal um fast zehn Prozentpunkte geringer, als jene der deutschen Hochsprache (72,7 Prozent).

    Die ladinische Sprache liegt hingegen weit abgeschlagen bei 6,8 Prozent. Dies liegt vermutlich daran, dass sie fast nur in den Gemeinden, wo sie Amtssprache ist, für ein gutes Zusammenleben nötig ist. Für ein gutes Zusammenleben auf Landesebene halten sie selbst eine knappe Mehrheit der LadinerInnen nicht für »ausschlaggebend« oder »sehr wichtig«. Es wäre jedoch interessant zu wissen, wie die BewohnerInnen der ladinischen Gemeinden die Wichtigkeit des Ladinischen für das dortige Zusammenleben einschätzen.

    Fazit: Eine angebliche »Verdeutschung« Südtirols lässt sich anhand dieser Daten nicht nachweisen. Im Gegenteil — die deutsche Sprache verliert in nur zehn Jahren in der sprachgruppenübergreifenden Einschätzung deutlich an Bedeutung »für ein gutes Zusammenleben« in Südtirol. Ein Befund, der sich mit den wachsenden Schwierigkeiten des Deutschen als Amtssprache deckt.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Spanische Expressreform gegen Mas.

    Wie schnell es gehen kann, eine Verfassungsänderung durchzuboxen, hat der spanische PP um Ministerpräsident Mariano Rajoy gestern in Madrid eindrucksvoll bewiesen. Da der Partido Popular über die erforderliche Mehrheit verfügt, konnte er gegen den Widerstand fast aller anderer Fraktionen, einschließlich der Sozialisten (PSOE), im Eilverfahren das Grundgesetz anpassen. An einem einzigen Tag.

    Freilich wurde mit der Änderung nicht etwa die Grundlage geschaffen, damit die Katalaninnen und Katalanen eine Abstimmung über ihre staatliche Zugehörigkeit abhalten können. Die Möglichkeit hierzu hätte der PP mit seiner Mehrheit jedoch, weshalb die Feststellung, Madrid könne — anders als London den Schotten — die Abhaltung einer derartigen Volksabstimmung aufgrund von Verfassungszwängen selbst dann nicht gewähren, wenn es wollte, Lügen gestraft wurde. Verfassungszwänge ließen sich binnen eines Tages aus dem Weg räumen.

    Der Inhalt der nunmehrigen Verfassungsänderung war vom PP bereits vor den katalanischen Parlamentswahlen vom 27. September angekündigt worden: Fortan soll das spanische Verfassungsgericht die Möglichkeit haben, selbst für den unmittelbaren Vollzug der eigenen Urteile zu sorgen.

    Was er sich von der Reform erwartet, hat Ministerpräsident Mariano Rajoy bereits verkündet: Eine Amtsenthebung des katalanischen Präsidenten Artur Mas direkt durch das Verfassungsgericht. Ein Versuch, die wahren Absichten zu kaschieren oder die Reform nicht als Ad-Personam-Maßnahme erscheinen zu lassen, wurde erst gar nicht unternommen.

    Dabei scheint Rajoy das Ausmaß der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung nicht ganz verstanden zu haben: Wenn am vergangenen Sonntag knapp 48% der Katalaninnen und Katalanen für die Unabhägngigkeit votiert haben, wird die Amtsenthebung von Artur Mas, so er überhaupt als Präsident bestätigt wird, nicht wirklich etwas verändern. Mas ist nicht für den Selbstbestimmungswunsch verantwortlich, er hat ihn lediglich interpretiert und institutionell kanalisiert.

    Maßnahmen, wie die jetzt in Madrid genehmigte, werden das Gefühl, vom Zentralstaat nicht ernstgenommen zu werden, in Katalonien nur noch vergrößern. Mit Demokratie und einem Dialog auf Augenhöhe hat all dies nichts zu tun.

    Europäische Politikerinnen reisen gern mit erhobenem Zeigefinger durch die Welt, und werben für die Einhaltung von Grundrechten und Demokratie. Es wäre jetzt aber höchst an der Zeit, auch auf unserem Kontinent die Augen nicht länger zu verschließen und die Judizialisierung der Politik in Spanien an den Pranger zu stellen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Freiheitlicher Spagat.

    Ausländer gehören zu den Lieblingsthemen der Freiheitlichen. Nicht selten wird die Einwanderungs- und Integrationspolitik kritisiert. So fordert Ulli Mair: “Einwanderer haben zunächst eine Bringschuld und ohne diese auch in die Pflicht zu nehmen, wird Integration unmöglich sein.” Ausländer müssten über Werte, Normen, Denk- und Verhaltensmuster, kulturelle und religiöse Traditionen unserer Gesellschaft informiert werden und Bescheid wissen sowie die Landessprachen beherrschen.

    Laut salto.bz wollen nun genau diese Freiheitlichen mit einem Beschlussantrag erreichen, dass Vereine, die “keine Einwanderer aufnehmen oder Einwanderer aus der Vereinsgemeinschaft ausschließen” nicht vor der Antidiskriminierungsstelle landen können.

    Wir fassen zusammen: Ausländer haben eine Bringschuld und müssen unsere Sprache(n) lernen und unsere Tradition verstehen, sich integrieren, sich anpassen. Besser als mit jedem Lehrbuch erreicht man dies wohl durch die Mitgliedschaft in einem Verein. Gleichzeitig möchten die Freiheitlichen aber dafür sorgen, dass Vereine sich ohne Konsequenzen Ausländern verschließen dürfen.

    Ich habe den Verdacht, die Blauen wollen die neuen Südtiroler bewusst in eine lose-lose-Situation bringen, damit sie dann in einigen Jahren wieder schimpfen können und den “Beweis” dafür haben, dass sich diese Ausländer einfach nicht integrieren wollen. Es wäre ihr Untergang, würden sie durch gelungene Integration ihren Lieblingsfeind verlieren. Deshalb torpedieren sie eine solche, indem sie die Erfüllung ihrer eigenen Integrationsforderungen erschweren bis verunmöglichen. Es darf einem nur nichts zu blöd sein.



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