Autorinnen und Gastbeiträge →

  • Warum immer Völkerrecht?

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    1 Comentâr → on Warum immer Völkerrecht?

    In der heutigen Sendung pro & contra auf Rai Südtirol warfen sich Eva Klotz (STF) und Christoph Perathoner (SVP) minutenlang juristische Spitzfindigkeiten und Rechtsgutachten zum Völkerrecht an den Kopf. Wobei zur Verteidigung beider zu sagen ist, dass sie stellenweise auch sehr schlüssig argumentiert haben. Aber im Mittelpunkt stand immer wieder das Völkerrecht und die Frage, ob es ein Recht auf Sezession gibt und wann innere und äußere Selbstbestimmung erfüllt sind. Gilt das Sezessionsrecht im Übrigen nur für Kolonien? Muss Gewalt und Unterdrückung im Spiel sein? usw.

    Eine solche Diskussion mutet irgendwie schrecklich anachronistisch an. Wollen wir tatsächlich Konflikte des 21. Jahrhunderts mit Lösungsmodellen, die auf der Gesellschaftsstruktur und dem Gesellschaftsverständnis von vor 100 Jahren basieren, bewältigen? Wir scheitern ja bereits daran, zu definieren, was ein Volk ist.

    Einfache Annahme: 

    • Die spanische Verfassung beinhaltet nach wie vor den Unteilbarkeitspassus.
    • Die katalanischen Abgeordneten im Parlament beantragen eine Verfassungsänderung.
    • Lediglich die baskischen Abgeordneten ziehen mit den Katalanen mit und das Parlament entscheidet sich mit mehr als zwei Drittel für die Beibehaltung der Unteilbarkeit.
    • Die Katalanen organisieren eine zwar illegale aber formal allen demokratischen Richtlinien entsprechende Volksabstimmung, an der sich — um die Sache etwas einfacher und offensichtlicher zu machen — 100 Prozent der Wahlberechtigten beteiligen und zu 100 Prozent für die Unabhängigkeit in einem eigenen Staat aussprechen.

    Wollen wir jetzt wirklich diskutieren, ob das Völkerrecht die Sezession erlaubt?

    Mit welchem, auf demokratischen Prinzipien basierenden, Argument könnte man eine derartige Willensbekundung mit Verweis auf die Verfassung ignorieren?

    Und welchen Sinn würde es – wiederum von einem demokratischen Standpunkt aus – machen, die gesamte Bevölkerung eines Territoriums gegen ihren Willen zu zwingen, Teil eines Staates zu sein?



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  • #3O, Tag der landesweiten Lahmlegung.

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    0 Comentârs → on #3O, Tag der landesweiten Lahmlegung.

    Aus Protest gegen das brutale Vorgehen des spanischen Staates und seiner Polizeien gegen friedliche Menschen in Katalonien — darunter Alte, Kinder und Frauen — wird heute das ganze Land von einem Generalstreik lahmgelegt. Wichtige Verkehrsachsen, einschließlich Autobahnen, sind bereits blockiert.

    Gestern schon hatte Präsident Carles Puigdemont den sofortigen Abzug von Staatspolizei (CPN) und Guardia Civil (GC) aus Katalonien gefordert. Mehrere Hotels, in denen Polizeikräfte untergebracht waren, haben ihnen die Unterkunft mit sofortiger Wirkung gekündigt, sodass sie verlegt werden mussten. Allerdings sei der Verbleib großer Schiffe, die CPN und GC als Quartier dienen,  in mehreren katalanischen Häfen verlängert worden, berichteten Medien übereinstimmend.

    Unter anderem kündigten Hafenarbeiterinnen, Feuerwehren, ÖPNV und öffentlicher katalanischer Rundfunk die Teilnahme an dem Streik »für die Würde« Kataloniens und seiner Bewohnerinnen an, der von den Großgewerkschaften CCOO und UGT mit unterstützt wird. Auch Privatunternehmen beteiligen sich, viele Geschäfte bleiben heute zudem geschlossen.

    Siehe auch: 01



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  • Nuff said.
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    1 Comentâr → on Nuff said.
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    Wahnsinn. Das Vorgehen der Polizei gegen einfache Menschen mit erhobenen Händen erzeugt Gänsehaut. Das sind Szenen, die das gemeinsame Europa mit seinem Traum von Frieden, Wohlstand und Freiheit dachte, für immer ausgemerzt zu haben.

    Die Südtiroler Parlamentarierin Michaela Biancofiore (Forza Italia), die für gewöhnlich nicht gerade für ihre Feinfühligkeit bekannt ist, verurteilt die Polizeigewalt in Katalonien entschieden. Die EU-Kommission und die Südtiroler Grünen tun das nicht. Mehr muss man nicht sagen.



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  • Scaring the population.
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    0 Comentârs → on Scaring the population.
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    There were thousands of riot cops on hand, on ships in the harbour. If Madrid had wanted to, it could have confiscated every ballot box within minutes and, for good measure, jammed the smartphone app the Catalan authorities were using to tally the results against the electoral roll. But prime minister Mariano Rajoy wanted to send a subtler message: let the most fervent separatists have their vote and get their heads broken, while scaring the rest of the population into non-participation, including any waverers.

    Paul Mason on The Guardian

    See also: 01 02 || 01



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  • Eine Farce: EU-Pressekonferenz zu Katalonien.

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    1 Comentâr → on Eine Farce: EU-Pressekonferenz zu Katalonien.

    Über 40 Minuten lang wurde Margaritis Schinas, Sprecher der EU-Kommission, heute von Journalistinnen zum Thema Katalonien »gegrillt«. Bis auf den allgemeinen und auch laut Auffassung mehrerer Anwesender missverständlichen Wortlaut einer Pressemeldung war aus Schinas nichts herauszuholen. Auch die Frage, wieviele Verletzte die exzessive Polizeigewalt denn noch hätte fordern müssen, um die Kommission zu einer Verurteilung der zentralstaatlichen Vorgehensweise zu bewegen, blieb unbeantwortet.


    Mehrere Journalistinnen wiesen auf den drohenden Imageverlust der Europäischen Union und auf die unzureichende Verteidigung »europäischer Werte« hin. Außerdem wurde angezweifelt, dass man die eklatante Verletzung von Grundrechten noch als interne Angelegenheit bezeichnen kann. Die Frage schließlich, ob die EU zwischen Spanien und Katalonien vermitteln würde, quittierte Schinas mit der Aussage, die Kommission fordere die Parteien dazu auf, direkt miteinander zu verhandeln.

    Wenn die Kommission das Vorurteil bestätigen wollte, ein gesichtsloser Bürokratenverein zu sein — mit dieser Vortäuschung einer Pressekonferenz ist es gelungen. Gratuliere.

    Siehe auch: 01 02 || 01



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