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  • Zeitumstellung: Die Menschen wollen das.

    Millionen haben geantwortet und sind der Auffassung, dass es so sein sollte, dass die Sommerzeit in Zukunft für alle Zeit gilt. So wird das auch kommen.

    Die Menschen wollen das, wir machen das.

    EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (Zitat via ZDF-Morgenmagazin)

    Was war? Vom 4. Juli bis 16. August hatten sich 4,6 Millionen Menschen an einer nicht repräsentativen Online-Umfrage der EU-Kommission zu diesem Thema beteiligt. Davon sprachen sich 84% für die Abschaffung der halbjährlichen Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit aus. Mit 3,79% der Einwohnerinnen war die Beteiligung in Deutschland am größten.

    Es macht keinen Sinn, Menschen zu fragen, was sie denken, und dies dann nicht umzusetzen.

    – Juncker

    Scharfe Kritik ist aus Südtirol zu erwarten, wo man sich mit einer Beteiligung von unter 1% ganz sicher nicht zufrieden gibt.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Bei ALDI in Bruneck.

    Wie bekannt hat der deutsche Discounter ALDI letzthin auch im mehrsprachigen Südtirol Filialen eröffnet. Zum Beispiel in Bruneck, wo sich bei der letzten Volkszählung (2011) 82,47 Prozent der Bevölkerung der deutschen Sprachgruppe zugehörig erklärt haben, 15,24 Prozent der italienischen und 2,29 Prozent der ladinischen.

    Heute war ich beruflich im Pustertaler Hauptort und habe mich kurz im neu eröffneten Geschäft umgesehen. Hier ist eine kurze Zusammenfassung aus »sprachpolitischer« Sicht.

    Was einsprachig (Italienisch) ist:

    • Das Banner, das die Neueröffnung ankündigt.
    • Der Claim: ALDI – La tua spesa.1siehe Bild
    • Die allgemeinen Hinweise am Ladeneingang (Rauchverbot, Diebstahl lohnt nicht, kein Alkohol an Minderjährige…).
    • Fast alle im Geschäft fest angebrachten Beschriftungen (Abteilungen etc.).
    • Der Hinweis, Handschuhe zu benützen.2siehe Bild
    • Die Software der Kundenwaagen.
    • Hinweise auf Hydranten, Feuerlöscher und dergleichen (Sicherheit!).
    • Hinweise auf Videoüberwachung.
    • Beschriftung der zahlreichen Wühlkörbe.
    • Kassenbeschriftungen (Kassa 1, 2…) und Beschreibung der Zahlungsmodalitäten.
    • Die Preisliste des geschäftsinternen Cafés.
    • Informationen auf den Großbildschirmen im Kassenbereich und im Café.
    • Die Sprache des Kassenpersonals. Wiewohl ich nicht ausschließen kann, dass Deutschkenntnisse vorhanden sind, wurde ausschließlich Italienisch gesprochen.

    Was zweisprachig ist:

    • Preisschilder3siehe Bild (auf manchen ist Deutsch ganz winzig, auf manchen gleichberechtigt, aber stets zweitgereiht).
    • Die im Innen4siehe Bild– und Außenbereich ausgehängten Plakate mit den aktuellen Sonderangeboten (Deutsch winzig).
    • Einzelne der nicht fest angebrachten Schilder mit nichtssagenden Botschaften (Trinken wir aufs Sparen, Tradition und Qualität – Schluck für Schluck…).
    • Willkommensbotschaft (Deutsch untergeordnet) und Öffnungszeiten (gleichberechtigt, zweitgereiht).
    • Der Fluchtplan (allerdings Italienisch und Englisch!).

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02 03 04 05

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  • Die Erschaffung der Spaltung.

    Seit der Festnahme von Aktivistinnen und Politikerinnen in Zusammenhang mit den katalanischen Unabhängigkeitsbestrebungen haben sich die gelbe Farbe und insbesondere gelbe Schleifen als Symbol für die Forderung ihrer Freilassung durchgesetzt. In vielen katalanischen Ortschaften — auch im zu Frankreich gehörenden Nordkatalonien — befestig(t)en zivilgesellschaftliche Akteure gelbe Schleifen an Brückengeländern, Leitplanken oder Lichtmasten.

    Militante Unionistinnen stoßen sich an diesen Symbolen, die sie an die politischen Häftlinge erinnern, und apellieren daran, dass der öffentliche Raum politisch neutral zu sein habe. Eine diskutable These.

    Zu sagen ist, dass die Forderung nach unverzüglicher Freilassung der (bisher ohne Gerichtsurteil eingesperrten) Häftlinge und nach freier Rückkehr der im Exil befindlichen Katalaninnen nicht an der »Grenze« zum Unionismus haltmacht, sondern auch von vielen Menschen erhoben wird, die die Unabhängigkeit des Landes ablehnen.

    Bezeichnend ist jedenfalls, dass militante Unionistinnen, speziell die Parteien Ciutadans (Cs) und PP eine Art der Spaltung herbeireden, die zumindest in dieser Form nicht zu existieren scheint. Mehrmals kam es während der vergangenen Wochen und Monate zu Gewalt, doch — soweit ich das überblicken kann — stets vonseiten militanter Unabhängigkeitsgegnerinnen, die auch um Zusammenarbeit mit (neo-)franquistischen Kräften nie verlegen sind.

    Vor einigen Tagen griff in Barcelona ein Mann eine Frau an, deren Kinder gelbe Schleifen abgenommen und auf dem Boden verstreut hatten. Politikerinnen von Cs und PP verurteilten die Tat aufs Schärfste und verwiesen auf die angebliche Gewaltbereitschaft von Sezessionistinnen. Obschon sich wenig später bestätigte, dass der Mann kein Unabhängigkeitsbefürworter war, sondern ein Rassist, der die Frau dazu aufgefordert hatte, »in ihr Land zurückzukehren«, da ihre Kinder die Stadt verschmutzten, hielt Cs an einer bereits einberufenen Kundgebung »gegen [sezessionistische] Gewalt« fest.

    Während dieser Kundgebung wurde nun von Teilnehmenden ein Team von Telemadrid attackiert, weil sie ein gelbes Symbol auf der Kamera als gelbe Schleife fehlinterpretiert hatten.

    Unionistinnen griffen also ein Kamerateam aus der spanischen Hauptstadt an, weil sie fälschlicherweise dachten, es handle sich um Unabhängigkeitsbefürworterinnen — bei einer Kundgebung, die einen rassistischen Vorfall als angebliche sezessionistische Gewalt instrumentalisieren (und verurteilen) wollte.

    Die größte »Spaltung« wird künstlich von jenen erschaffen, die eine friedliche demokratische Entscheidung mit allen Mitteln unterbinden wollen.

    Nachtrag: Zwei Fragen an diejenigen, die jetzt vielleicht — erwartbarerweise — denken:

    Es ist doch egal, von wem die Gewalt ausgeht. Dass es zu Gewalt kommen würde, war doch irgendwie absehbar. ‘Schuld’ an der Gesamtsituation sind also trotzdem vor allem die, die die Forderung nach staatlicher Unabhängigkeit (wenn auch friedlich und demokratisch) erhoben haben.

    • Liefern wir unsere Demokratie — im Prinzip jede umstrittene demokratische Forderung, wie zum Beispiel auch die nach einer pestizidfreien Gemeinde — dann nicht den (potentiell) Gewalttätigen aus? Entsprechende Drohungen oder auch nur Vermutungen ließen dann jedes Projekt erlöschen.
    • Müssen wir dann aus Rücksicht vor dem Rassisten, der die Frau in Barcelona angegriffen hat — oder aus Angst vor den Nazis, die derzeit in Chemnitz ihr Unwesen treiben — Grenzen dichtmachen?

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06



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  • La deviazione dal vero corso della Storia.
    Da «Sangue giusto» di Francesca Melandri

    Nel 1952 Attilio Profeti fu distaccato al Comitato per la documentazione dell’opera dell’Italia in Africa che era stato trasferito, come tutti gli altri uffici dell’ex ministero delle Colonie, nel nuovo grande palazzo di marmo bianco accanto alle Terme di Caracalla. Aveva davanti l’obelisco di Axum, l’evirazione in pietra dell’Abissinia sconfitta e pezzo più prestigioso del bottino coloniale, di cui l’imperatore Hailè Selassiè chiedeva con forza la restituzione. Il Comitato aveva serafiche linee guida: “L’opera di questo Ufficio deve costituire il vero duraturo monumento di quel che l’Italia ha fatto in Africa, di quell’insigne opera di civiltà di cui sono testimoni non solo i grandi lavori che rimangono ma anche, e soprattutto, i sentimenti delle popolazioni native verso l’Italia: ovunque interessanti, addirittura commoventi in Etiopia.” Nell’aprile dell’anno seguente l’intero ministero dell’Africa Italiana fu però abrogato dal Parlamento. Non ci fu alcuna opposizione, molti deputati si stupirono semmai alla scoperta che esistesse ancora. Era sopravvissuto dodici anni ai possedimenti coloniali da cui prendeva il nome, all’Impero proclamato da Mussolini che avrebbe dovuto essere millenario e invece era durato solo cinque anni – non un giorno di più.

    Nell’Italia della Ricostruzione le colonie erano considerate roba da fascisti – e pazienza se l’Eritrea era stata proclamata colonia alla fine dell’Ottocento e la Libia prima dello scoppio della Grande Guerra, ben prima quindi che la maggior parte degli italiani avesse mai sentito pronunciare il cognome Mussolini. E tutto ciò che, a torto o a ragione, era associato al fascismo veniva considerato un corpo estraneo, una parentesi, una deviazione dal vero corso della Storia patria, quello che univa l’eroismo del Risorgimento a quello della Resistenza. L’Italia era un ex alcolizzato che, come ogni nuovo adepto della sobrietà, non voleva essere confuso con il comportamento tenuto durante l’ultima, tragica sbronza. Desiderava solo i piccoli quotidiani progressi del moderno benessere, che germogliava come erbetta di marzo dalle macerie.

    I due sanguinosi anni dell’occupazione tedesca avevano permesso alla maggioranza degli italiani di identificarsi in una delle due figure ora care all’immaginario patrio, la vittima inerme e l’eroe partigiano. Di tutta la guerra da poco finita, il fronte più raccontato fu di gran lunga quello russo, dove i poveri soldatini mandati al gelo con le scarpe di cartone non potevano che indurre a compassione. Molto meno, quasi nulla, si narrò dell’occupazione di Jugoslavia e Albania; non divenne certo di pubblico dominio la reprimenda di un generale in Slovenia: «Qui si ammazza troppo poco!» L’occupazione della Grecia, le cui reni un tempo ogni scolaretto italiano asseriva di voler spezzare, fu raccontata solo per le stragi di militari italiani compiute dai tedeschi dopo l’8 settembre. Ma il più assoluto di tutti i silenzi fu quello dei reduci delle imprese coloniali. Pareva quasi che il Corno d’Africa si fosse invaso da solo. Nell’Italia degli anni Cinquanta, gli ex coloni erano perfino più invisibili degli ex fascisti, ancora più chiusi in un pervicace mutismo.

    Tratto dal romanzo Sangue giusto di Francesca Melandri (Rizzoli, Milano 2017), in tedesco Alle, außer mir (Klaus Wagenbach, Berlin 2018)

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 || 01 02 03 04 05 06 07



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  • How do you do?
    Quotation · Der latente Rassismus

    Aber ich glaube, dass den Meisten nicht bewusst ist, dass das (Anm.: Rassismus) auf einer tagtäglichen Ebene passiert. Und teilweise auch auf sehr subtilen Ebenen – in gewissen Situationen, die in der Situation an sich vielleicht irgendwie harmlos wirken […]. Ich bin in Österreich, in Niederösterreich, aufgewachsen. Den Leuten ist nicht bewusst, wie normal rassistisches Verhalten ist – auf einer Ebene, dass ich teilweise auch ein gewisses Denken gehabt habe über schwarze Personen, bevor ich vor allem in Wien mehr in Kontakt getreten bin. Und das finde ich schon erschreckend, wenn ich zum Beispiel selber jemanden automatisch auf Englisch anspreche, weil ich mir denke “Na so einer kann sicher nicht Deutsch”.

    Sade Stöger, Sozial- und Humanökologiestudentin und Jugendgruppenleiterin

    Spätestens seit der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter den österreichischen Nationalspieler und Bayern-Legionär David Alaba bei einem ÖFB-Teamcamp in Seefeld mit “How do you do?” begrüßte*, ist die Zugehörigkeit dunkelhäutiger Österreicher ein Thema, das immer wieder öffentlich diskutiert wird.

    Das ORF-Magazin “Heimat fremde Heimat” zeigte unlängst die Dokumentation “Schwarz in Wien”, die der Frage nachgeht, wie es sich mit schwarzer Hautfarbe in Wien lebt und wie sich dieses Leben von dem anderer Wiener unterscheidet. In dem absolut sehenswerten Film kommen junge Österreicherinnen und Österreicher schwarzer Hautfarbe zu Wort, die darüber berichten, wie es ist, wenn man in seiner eigenen Heimat als Fremder empfunden wird und wie prägend nicht bloß offene rassistische Anfeindungen, sondern auch nicht notwendigerweise bös gemeinter Alltagsrassismus sind.

    Dazu gehört auch die eingangs von einer jungen dunkelhäutigen Österreicherin beschriebene Situation, die man mit italienischen statt englischen Vorzeichen tagtäglich in Südtirol beobachten kann. Viele — vielleicht sogar die Mehrheit — der deutschsprachigen Südtiroler sprechen Menschen mit dunkler Hautfarbe grundsätzlich auf Italienisch an. Der einzige Grund, warum sie das tun, ist das äußere Erscheinungsbild des Gegenübers. Für einen deutschsprachigen Südtiroler ist Deutsch/Dialekt die Sprache der Nähe und Italienisch eine Sprache der Distanz. Wenn ich jemanden im Südtiroler Dialekt anspreche, signalisiere ich, dass er/sie dazu gehört. Meist ist der Gebrauch des Italienischen zwar gut gemeint, aber dahinter steckt doch der Gedanke “Na so einer kann sicher nicht Deutsch”.

    Wie stark diese Muster in manchen Menschen verhaftet sind, zeigt eine Episode, die ich vor einiger Zeit auf der Fahrt im Linienbus nach Feldthurns erlebt habe. Am Brixner Bahnhof stieg ein dunkelhäutiger Mann zu, der den deutschsprachigen Fahrer auf Deutsch fragte, ob und zu welchen anderen Zeiten dieser Bus nach Latzfons fahre. Der Busfahrer antwortete in holprigem Italienisch. Der Mann blickte etwas verdutzt und stellte seine Frage erneut. Wieder sprach der Busfahrer von “stazione” und “ogni ora”. Der Mann behielt seine Countenance und versicherte dem Fahrer, dass er des Italienischen nicht mächtig sei und dass er bitte Deutsch mit ihm reden möge. Im dritten Versuch schaffte es der Busfahrer dann, die Frage auf Deutsch zu beantworten, nicht aber ohne in eine etwas merkwürdige Syntax zu verfallen und ein zwei italienische Wörter einzustreuen. Eine ähnliche Situation habe ich auch schon einmal an einer Supermarktkasse erlebt.

    Interessant ist, dass in Südtirol — nach meinem Gefühl — die Forderung, Menschen ungeachtet ihrer Hautfarbe auf Deutsch anzusprechen, eher als “rassistisch” eingestuft werden würde, als eben der Habitus, aufgrund des Äußeren zu differenzieren und Menschen mit dünklerer Hautfarbe auf Italienisch anzusprechen.

    *) Alaba soll angeblich geantwortet haben: “Wieso redet denn der Englisch mit mir? Danke, gut. Sie können ruhig Deutsch mit mir reden, ich bin Österreicher.”

    Cëla enghe: 01



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  • Nie wieder Realismus!
    Quotation

    Die Realisten hätten sich noch am 8. November 1989 nicht vorstellen können, dass die Berliner Mauer fällt, und schon gar nicht, dass die Sowjetunion impolodiert.

    Selbst hochgebildete Menschen, pensionierte Hofräte in Wien oder Abonnenten deutscher Intelligenzblätter verstehen die einfachste Lehre aus der Geschichte nicht: dass alles, was einen Anfang hat, irgendwann ein Ende hat. Dass die eigene Zeitgenossenschaft nicht Höhepunkt und Ende der Geschichte darstellt, sondern dass es danach weitergeht und mit Sicherheit anders wird.

    [D]er Nationalstaat garantiert nicht Demokratie, er garantiert nur Nationalismus. Auf die Gegenwart bezogen: Es hat doch keinen Sinn, sich an das Modell Nationale Demokratie zu klammern, wenn die Voraussetzungen dafür nicht mehr gegeben sind. Ich verstehe natürlich, dass die Realisten politisch Wünschenswertes für unrealistisch halten. […] Das ist es, was wir gegenwärtig erleben: eine Realpolitik, die geschichtsblind und phantasielos ist. Und deshalb real gefährlich.

    Regionen konnten nie durch nationale Leitkultur oder nationale Vereinheitlichungsversuche gebrochen werden, denken Sie nur an Tirol: da wurde quer durch eine willkürliche nationale Grenze gezogen, aber Tirol ist Tirol. Die EU hat den Vereinheitlichungsanspruch der Nationen nicht. Sie sieht in der Vielfalt ihren Reichtum.

    Robert Menasse im FAZ-Interview mit Paul Ingendaay, erschienen am 21. August unter dem Titel Nie wieder Realismus!

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01



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  • Valtònyc: Keine automatische Auslieferung.
    Auch Richter Pablo Llarena muss sich vor Gericht verantworten

    Der vor seiner Verhaftung in Spanien nach Gent* (Belgien) geflohene Rapper Josep Miquel Arenas — alias Valtònyc — wird nicht automatisch der spanischen Justiz übergeben. Dies hat das belgische Gericht vor wenigen Tagen auf Antrag der Verteidigung entschieden, die glaubhaft machen konnte, dass dem Mallorquiner das Recht auf freie Meinungsäußerung versagt wurde.

    Statt dem europäischen Haftbefehl stattzugeben, entschied man sich zu einer inhaltlichen Überprüfung der Vorwürfe, wofür am 3. September ein weiterer Gerichtstermin angesetzt wurde.

    Valtònyc darf sich somit berechtigte Hoffnungen auf eine Ablehnung des Auslieferungsantrags machen. Ob es zu diesem weiteren Debakel der spanischen Gerichtsbarkeit kommen wird, ist allerdings noch völlig ungewiss.

    Anfang September soll aber noch ein weiterer Prominenter vor einem belgischen Gericht erscheinen. Kein geringerer nämlich, als Richter Pablo Llarena vom spanischen Höchstgericht (Tribunal Supremo) wurde vorgeladen, weil ihn ehemalige Mitglieder der katalanischen Regierung wegen Verweigerung von Prozessrechten angezeigt hatten. Zwar ist unwahrscheinlich, dass Llarena eine Verurteilung bevorsteht — doch darum dürfte es bei einer geforderten Entschädigung von einem Euro auch gar nicht hauptsächlich gehen. Läuft zwischen Kläger und Angeklagten ein Prozess, könnte Llarena in Spanien als Befangen eingestuft werden; dann müsste er das Verfahren gegen Puigdemont & Co anderen übergeben.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01 02

    *) und nicht, wie ursprünglich vermutet, nach Brüssel



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  • App-Empfehlung: ‘Magic Earth’.

    Sie kann alles, was man von einer Kartenapp erwartet: Satelliten-, Karten- und 3D-Ansicht, Turn-by-Turn-Navigation, aktuelle Verkehrslage, Offlinekarten und Öffi-Fahrpläne.

    Doch vor allem beruht die kostenlose Magic-Earth-App auf dem »offenen« Kartenmaterial des Crowdsourcingprojekts OpenStreetMap (OSM). Das hat nicht nur den (ideellen) Vorteil, profitorientierten Konzernen wie Google, Apple & Co das Monopol über die Geografie — oder wenigstens die Kartografie — streitig zu machen und Informationen über unseren Aufenthaltsort vorzuenthalten. OSM ist meiner Erfahrung nach auch in Bezug auf Berücksichtigung der leider nach wie vor nicht amtlichen historisch gewachsenen Ortsnamen in Südtirol*, sowie in Präzision und Informationsreichtum unerreicht.

    Cëla enghe: 01 02 03

    Hinweis: Dies ist keine bezahlte Werbung und BBD zieht keinen wie auch immer gearteten Nutzen aus dieser App-Empfehlung.

    *) wobei auch die Reihung (in ganz Südtirol, einschließlich Ladinia) offensichtlich nicht dem Zufall überlassen wurde



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