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  • Selbstbestimmungsfeminismus.

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    34 Comentârs → on Selbstbestimmungsfeminismus.

    Wenn jemand gute Argumente hat, sollte man — meiner Meinung nach — nicht davor zurückschrecken, sie sich zueigen zu machen. So hat Sylvia Rier, Feministin und (meines Wissens) Unabhängigkeitsgegnerin, einen Artikel auf Salto veröffentlicht, dessen Argumentation ich hier — mit wenigen Apassungen — mit einem Augenzwinkern für meine Zwecke recyceln möchte:

    In der Schweiz Südtirol gehe es den Frauen Menschen doch längst gut.” Was soll das heißen, drängelt sich dann sofort eines meiner Ichs nach vorne, und frägt: Soll das ein Argument sein? Gegen Feminismus die Selbstbestimmung? Oder wofür? Mag sein, in der Schweiz Südtirol – in Europa – geht es “Frauen den Menschen gut”, wobei aber jedenfalls festgestellt gehört, dass es auch in (der Schweiz Südtirol) Europa keineswegs allen Frauen gut geht, nicht einmal den meisten, und dass es sehr vielen sogar sehr schlecht geht. Woher und warum also diese groben Nachlässigkeiten in der Bewertung, die völlig undifferenzierten Gemeinplätze? Und natürlich: Mithilfe welchen Millimeterbandes misst denn wer, und woran? Messen Männer Unabhängigkeitsgegnerinnen (für die Frauen Unabhängigkeitsbefürworterinnen)? An ihrem eigenen Empfinden (wann es genug und also “gut” ist, mit weiblichem Wohlbefinden)? Und womit wird verglichen? Mit weiblichem dem Status im 19. Jahrhundert? in Indien? oder Afghanistan?

    Aber auch wenn der Status Quo europäischer Frauen Bürgerinnen an jenem der ferneren Vergangenheit oder der sog. Schwellen- und Entwicklungsländer gemessen würde, um der Behauptung “es geht ihnen ja gut” willen, und das anerkannt würde: Was hätte es zu bedeuten? Dass es Frauen den Südtirolerinnen nicht noch besser gehen darf? Es ist, meine ich, der menschlichen Spezies inhärent, dass sie stets nach einem “noch besser” strebt, und also überhaupt nicht einzusehen, dass dieser allgemeingültige Standard für Frauen Südtirolerinnen nicht gelten sollte, dass also – nur für Frauen Südtirolerinnen, wohlgemerkt – bei einem bestimmten Level Schluss zu sein hat, mit gut oder gar bessergehen. Überdies hat – selbstverständlich – in erster Linie wohl doch die weibliche Hälfte der Welt Südtiroler Gesamtbevölkerung für sich selbst zu bestimmen, wann “es gut ist”. Eine entsprechende Erhebung fehlt noch, nach meinem derzeitigen Stand der Erkenntnis.

    Hinweis: Die durchgestrichenen Textbausteine stellen keine inhaltliche Ablehnung der ursprünglichen, feministischen Argumentation dar — sondern sollen lediglich den »Umbau« des Ausgangstexts nachvollziehbar machen.



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  • Lettera di Puigdemont a Rajoy.

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    0 Comentârs → on Lettera di Puigdemont a Rajoy.

    In data odierna il presidente catalano Carles Puigdemont ha inviato la seguente lettera al primo ministro spagnolo, Mariano Rajoy:

    Stimato Presidente,

    come Le ho esposto personalmente e abbiamo ripetutamente espresso pubblicamente, il Governo della Generalitat ha la massima volontà di cercare una soluzione politica concordata che dia una risposta alla richiesta della cittadinanza catalana di poter decidere in merito al proprio futuro. Anche il Governo spagnolo ha riconosciuto che la questione catalana è un affare di Stato che necessita di massima attenzione. In questo senso, crediamo che sia arrivato il momento imprescindibile perché i due Governi si possano sedere a un tavolo per dialogare.

    In questo senso le allego l’Accordo che il Governo della Generalitat ha approvato ieri, mediante il quale si sollecita il Governo spagnolo a iniziare i negoziati relativi ai termini e alle condizioni del referendum in cui le cittadine e i cittadini della Catalogna potranno decidere il futuro politico del paese con il proprio voto.

    Le allego anche la Mozione che il Parlamento catalano ha approvato lo scorso 18 maggio, in cui viene ribadita la volontà  del Governo della Generalitat a celebrare questo referendum in maniera concordata con il Governo spagnolo e conformemente alle condizioni stabilite dalla Commissione di Venezia.

    Rimaniamo in attesa della sua risposta per dare inizio quanto prima a questo dialogo.

    Cordiali saluti

    Carles Puigdemont i Casamajó

    Traduzione:

    Vedi anche: 01 02 03



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  • Kolipsi II — endlich.

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    71 Comentârs → on Kolipsi II — endlich.

    Heute wurden an der Eurac die Ergebnisse der zweiten Kolipsi-Studie über die Zweitsprachkenntnisse Südtiroler Schülerinnen vorgestellt.

    Erste Bemerkungen dazu:

    • Hurra, endlich gibt es »vergleichbare« Daten! Über Jahre hatten wir immer und immer und immer wieder darauf hingewiesen, dass es sinnlos ist, über die Entwicklung der Zweitsprachkenntnisse in Südtirol (Verbesserung? Verschlechterung?) zu diskutieren, wenn keine wissenschaftlichen Erkenntnisse vorliegen. Und vor allem: Dass es hanebüchen sei, Schulpolitik nicht aufgrund wissenschaftlicher Erhebungen, sondern aufgrund von Mutmaßungen und Mythen zu machen.
    • Für ein mehrsprachiges Land wie Südtirol ist es wahrlich eine Schande, dass im Jahr 2017 erstmals Daten zur zeitlichen Entwicklung von Zweitsprachkenntnissen vorliegen, die nicht auf Selbsteinschätzung der Befragten beruhen. Und sie liegen noch immer nur für eine spezielle Gruppe (Oberschülerinnen der 4. Klasse der Schuljahre 2007/08 und 2014/15) vor. Zudem gibt es m. W. nach wie vor keine Vergleichsdaten über die Erstsprachkenntnisse.
    • Wie wichtig solche Erhebungen sind, zeigt sich dadurch umso klarer, dass die Ergebnisse vielem von dem, was während der letzten Jahre gemutmaßt wurde, widersprechen.

    • Dass die Zweitsprachkenntnisse, die ich schon 2009 ernüchternd fand, in einem mehrsprachigen Land wie unserem weiter abgenommen haben, halte ich für eine extrem schlechte Nachricht.
      • Die Sprachkenntnisse nahmen bei den deutschsprachigen Schülerinnen deutlicher ab, als bei den italienischsprachigen. Bei ersteren gab es allerdings auch eine größere Fallhöhe.
      • Die absoluten Sprachkenntnisse der deutschsprachigen Schülerinnen sind dennoch nach wie vor klar besser, als die der italienischsprachigen.
    • Content and language integrated learning (CLIL), das vor allem in den italienischen Schulen massiv gefördert wurde, scheint nicht die erhoffte — und übrigens auch von mir erwartete — positive Auswirkung auf die individuellen Zweitsprachkenntnisse zu haben. Die sogenannte Evaluation hatte erste Hinweise in diese Richtung gegeben.
    • Angeblich ist — vor allem bei deutschsprachigen Schülerinnen — ein deutlicher Zusammenhang zwischen (außerschulischem) aktivem Gebrauch und Beherrschung der Zweitsprache erkennbar.
    • Bei Italienischsprachigen soll vor allem die Beherrschung des Südtiroler Dialekts für gute Deutschkenntnisse verantwortlich sein (wobei ich mich frage, ob erforscht wurde, welches die Ursache und welches die Wirkung ist).
    • Eine provokante Frage drängt sich mir auf: War früher alles besser? — Sprich: Warum waren die Zweitsprachkenntnisse besser, bevor begonnen wurde, ihren Ausbau immer hysterischer zu forcieren?
    • Vielleicht wäre es nun gut, bevor man von dieser Studie politische Forderungen ableitet, einen Schritt zurück zu machen, tief durchzuatmen und — endlich — besonnen nach Lösungen zu suchen.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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  • Urzì gegen Sèn Jan.
    Entlarvende Forderung

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    0 Comentârs → on Urzì gegen Sèn Jan.
    Entlarvende Forderung

    Im November letzten Jahres segneten die Stimmbürgerinnen von Vich und Poza im Fassatal die Fusion ihrer beiden Gemeinden ab. Daraus soll die neue Gemeinde Sèn Jan hervorgehen — deren Ortsname dem postfaschistischen Südtiroler Landtagsabgeordneten Alessandro Urzì (AAnC) aber ein Dorn im Auge ist.

    Er ruft die Verantwortlichen dazu auf, die neue Verwaltungseinheit in bester tolomeischer Tradition »San Giovanni – Sèn Jan« zu taufen, obschon es im Trentino gar keine Vorschrift gibt, Ortsnamen »zweisprachig« anzuführen. Urzìs verräterische Begründung: Sèn Jan könnte auch für andere Ortschaften in der Region einen Präzedenzfall darstellen. Wenn etwa Graun und Mals fusionierten, führt er gegenüber dem stramm rechten Secolo Trentino aus, könnten sie sich — einnamig — »Gemeinde St. Valentin auf der Heide« nennen. Ganz schlimm.

    Doch im Grunde ein guter Tipp, den Urzì da gibt — dessen Umsetzbarkeit (im Fall von Gemeindefusionen in Südtirol) wohl kaum vom Präzedenzfall Sèn Jan abhängen wird.

    Mit seiner anachronistischen Aufforderung entlarvt sich der umtriebige Postfaschist jedenfalls selbst: Das gängige Argument ist, dass Tolomei zwar einen Fehler gemacht, sich sein Werk jedoch im Laufe der Jahrzehnte durchgesetzt habe und nun — leiderleider — nicht mehr abgeschafft werden könne, ohne den Italienerinnen einen Teil ihrer Idenität zu rauben.

    Die lächerliche Forderung, Sèn Jan zu übersetzen, ist aber nichts anderes als die uneinsichtige Fortsetzung des Werks von Tolomei.

    Siehe auch: 01 02 03



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  • Digitale Grenzen etwas abgeschwächt.
    Nationalstaatlicher Geist bleibt allerdings erhalten

    Die EU bringt das sogenannte Geoblocking teils zu Fall, digitale Grenzen zwischen den Mitgliedsstaaten werden ab 2018 endlich etwas durchlässiger. Ein richtiger Durchbruch ist die nun beschlossene Maßnahme jedoch nicht: EU-Bürgerinnen können ihre kostenpflichtigen Streamingabos (zum Beispiel Netflix) zeitlich befristet (zum Beispiel im Urlaub) auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten nutzen. Zugang zu Onlinediensten aus dem EU-Ausland wird es aber nach wie vor nicht geben, wie Verbraucherschützerinnen bemängeln.

    Für Südtirol, wo aufgrund von Geoblocking häufig nur für Italien bestimmte Inhalte — zumeist in italienischer Sprache — verfügbar sind, ändern die jetzigen Neuerungen kaum etwas ins Positive. Angebote aus dem deutschen Sprachraum können weiterhin eingeschränkt werden, während Südtirolerinnen fortan die Möglichkeit haben werden, ihre italienischen Abos ins (deutschsprachige und nicht-deutschsprachige) EU-Ausland mitzunehmen. Hinsichtlich der Gleichberechtigung zwischen den Landessprachen Deutsch und Italienisch ist dies sogar eine weitere Verschlechterung.

    Siehe auch: 01 02 03 04



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