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  • Öffentlich-rechtliche Information in rechter Hand.

    Paolo Petrecca ist Direktor des öffentlich-rechtlichen italienischen Nachrichtensenders RaiNews24, des Nachrichtenportals rainews.it und der gesamten Rai-Teletextabteilung.

    Das hat ihn nicht daran gehindert, am 24. Juni beim Festival der identitären Zeitschrift Cultura Identità in Senigallia aufzutreten — und dort den »Pluralismus« der Rai damit zu unterstreichen, dass sogar er darin Karriere machen konnte, dessen Werte »Gott, Vaterland und Familie« seien. Die Wendung dio, patria e famiglia ist, ebenso wie das lateinische Motto memento audere semper, das Petrecca in den sozialen Netzwerken teilt, besonders bei Rechtsradikalen und Neofaschistinnen beliebt.

    Es sei ihm aber gelungen, so Petrecca in Senigallia, seine Identität zu behaupten, obwohl das nicht immer einfach gewesen sei.

    Wenig überraschend, dass der Herr seinen Posten einer Nominierung durch FdI verdankt. So wie der Chef von TG21TG2 ist die Nachrichtensendung des zweiten öffentlich-rechtlichen Kanals Rai2., das ehemalige MSI-Mitglied Gennaro Sangiuliano, der im vergangenen Dezember als Teilnehmer beim FdI-Fest Atreju zugegen war, von der Lega vorgeschlagen wurde.

    Während rechtsradikale und neofaschistische Kräfte in anderen europäischen Ländern weitestmöglich marginalisiert werden, sind sie in Italien — wegen der Laschheit im Umgang mit ihnen — längst auch in der Mitte der öffentlich-rechtlichen Nachrichtenwelt angekommen. Dies sichert ihnen Sichtbarkeit und Gleichbehandlung mit demokratischen Parteien, schützt sie vor allzu viel offener Kritik und hilft, den Boden für die Machtübernahme vorzubereiten.

    Sollte es demnächst aber wirklich zu einer Regierung unter Führung von FdI kommen, werden wir uns wohl noch wundern, was alles geht.

    Cëla enghe: 01 02 || 01

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      TG2 ist die Nachrichtensendung des zweiten öffentlich-rechtlichen Kanals Rai2.


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  • Für ein grünes, unabhängiges Schottland.
    Plebiszit

    Die schottischen Grünen entschieden am gestrigen Sonntag, die kommenden Wahlen in ein De-facto-Referendum über die Unabhängigkeit zu verwandeln, falls der Supreme Court in London eine zweite Volksabstimmung untersagen sollte.

    Damit schlossen sie sich offiziell der Linie von Regierungschefin Nicola Sturgeon (SNP) an, die vor etwas mehr als einem Monat angekündigt hatte, am 19. Oktober 2023 ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum abhalten zu wollen. Gleichzeitig erklärte sie, dass die Frage, ob Schottland eine solche Abstimmung einseitig — also ohne Zustimmung aus London — beschließen darf, bereits an den Supreme Court weitergeleitet worden sei.

    Falls das Gericht zum Schluss gelange, dass dies nicht möglich ist, wolle sie die kommenden Wahlen zu einem Plebiszit über die Unabhängigkeit umfunktionieren.

    Dem gestrigen Entscheid zufolge erklären sich die Grünen mit der geplanten Vorgehensweise einverstanden und werden gegebenenfalls im Rahmen der Wahl zum Westminster-Parlament im Jänner 2025 klarstellen, dass jede Stimme für ihre Partei als eine Stimme »für ein grünes, unabhängiges Schottland« gewertet wird.

    Cëla enghe: 01 02



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  • I diritti con le destre sono a rischio.

    Sui diritti civili, specialmente quelli delle minoranze (LGBTQIA+, immigrate…) già oggi l’Italia è uno dei paesi più arretrati di tutto il cosiddetto occidente — perlomeno tra i paesi che non si trovavano dietro alla cortina di ferro fino a pochi decenni fa. Ora però l’alta probabilità di una vittoria della destra alle elezioni del 25 settembre e, dunque, di un governo a trazione neofascista, fa temere un’imminente ulteriore e repentina regressione su temi fondamentali come unioni civili, parità di genere, naturalizzazioni, procreazione assistita, aborto, fine vita e chi più ne ha più ne metta1Sul divorzio mi preoccupo di meno, ché i politici di destra son quasi tutti divorziati.. Solo il pensiero mi fa letteralmente rabbrividire.

    La prova generale, come alcuni hanno fatto notare, si è già avuta pochi giorni fa, con le destre che hanno affossato un emendamento al regolamento del Senato (cofirmataria Julia Unterberger, SVP) che avrebbe introdotto la distinzione di genere nelle comunicazioni istituzionali. E non parliamo certo di gendering «spinto», ma solo dell’utilizzo dei termini femminili «senatrice» o «la presidente» quando il riferimento è a una donna. Come in tedesco, ad esempio, è da sempre (Senatorin, Präsidentin, Ministerin…).

    Se almeno in Sudtirolo avessimo un’autonomia vera, che ci consentisse di intervenire in questi ambiti e che non fosse modificabile unilateralmente dallo stato, l’eventuale desiderio maggioritario dell’Italia di tornare al medioevo ci potrebbe preoccupare un po’ meno.

    Per fare un esempio, ma se ne potrebbero fare altri, il Vermont con poco più di mezzo milione di abitanti ha la sua propria legge sull’aborto.

    Se davvero le destre dovessero vincere le prossime elezioni, per noi potrebbe già essere troppo tardi. Ma se per caso questa volta la scampassimo, quella di estendere l’autonomia al campo dei diritti e di proteggerla dalle manomissioni dovrebbe essere una priorità assoluta.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 || 01 02 03 04 05

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      Sul divorzio mi preoccupo di meno, ché i politici di destra son quasi tutti divorziati.


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  • Geschlossen zur Wahl?

    Angesichts einer drohenden italienischen Regierung unter neofaschistischer Führung will die SVP im Vorfeld der Parlamentswahl mit allen autonomiefreundlichen Kräften Gespräche führen. Das ist zu begrüßen — wenn das Angebot ernstgemeint und nicht nur ein Versuch ist, die politische Konkurrenz zu spalten.

    Es muss die tatsächliche Bereitschaft vorhanden sein, die Listen der VP für Kandidatinnen anderer Parteien zu öffnen oder — falls dafür die bürokratischen Hürden nicht zu hoch sind — gemeinsame Listen zu präsentieren.

    Gleichzeitig ist aber auch der Finger in die Wunde zu legen: die Volkspartei hat während der letzten Jahre viel zu wenig getan, um

    • die Autonomie vor römischen Eingriffen zu schützen und abzusichern;
    • ihren Ausbau im Sinne der sogenannten Vollautonomie und der Ergebnisse des Südtirolkonvents zu verfolgen;
    • den Weg der Selbstbestimmung und Eigenstaatlichkeit offenzuhalten.

    Die Verantwortung dafür, dass Südtirol in vielen Bereichen dem »rauen Wind« einer allfälligen (und leider wahrscheinlichen) Regierung unter neofaschistischer Führung ausgesetzt wäre, ist wohl in erheblichem Maße bei der SVP zu suchen.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Overreaction.
    Quotation

    The road to fascism is lined with people telling you to stop overreacting.

    – Unknown

    Übersetzung anzeigen

    Der Weg in den Faschismus ist gesäumt von Menschen, die sagen, man solle nicht überreagieren.

    – Unbekannt (Übersetzung von mir)

    Cëla enghe: 01 || 01 02



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  • Peaceful revolution.
    Quotation

    Those who make peaceful revolution impossible will make violent revolution inevitable.

    ― John F. Kennedy, 13 March 1962

    Regelmäßig ist die Warnung (oder Drohung) zu vernehmen, dass der Wunsch nach Eigenstaatlichkeit zu Gewalt oder gar Krieg führen würde.

    Die beständige Verweigerung demokratisch völlig legitimer Optionen — einschließlich des Versuchs ihrer Umsetzung auf friedlichem Weg — ist höchst problematisch.

    Nicht sosehr der Wunsch nach einer (auch radikalen) Veränderung selbst birgt die größten Gefahren, sondern seine grundsätzliche und totale Ablehnung.

    Hier noch einmal um jeden Zweifel auszuräumen: Unser Bekenntnis zur Gewaltfreiheit steht natürlich nicht zur Debatte.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01



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