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  • PSOE bekennt sich zur ›Unteilbarkeit‹.
    Dialog unter keinem guten Stern

    Noch vor dem ersten Treffen zwischen den neuen Regierungschefs von Spanien, Pedro Sánchez, und Katalonien, Quim Torra (JxC), hat Sánchez’ Sozialistische Arbeiterpartei (PSOE) am gestrigen Dienstag Tatsachen geschaffen, die dem in Aussicht gestellten offenen Dialog mit dem katalanischen Kabinett diametral widersprechen.

    Zwar kritisierten die Sozialistinnen die von der bisherigen Regierungspartei PP eingebrachte Vorlage, mit der die spanische Einheit beschworen und die Regierung verpflichtet wird, die Unteilbarkeit des Staates — ausdrücklich auch gegen die Abhaltung eines Unabhängigkeitsreferendums — zu verteidigen. Schlussendlich stimmte die PSOE jedoch gemeinsam mit PP und Ciudadanos (Cs) für den Text.

    Immerhin bot die Abstimmung neben katalanischen und baskischen Parteien (PDeCAT, ERC, EAJ) auch der linken Podemos eine Gelegenheit, ihren Widerspruch zu äußern und gegen den undemokratischen Einheitsgrundsatz der Verfassung zu stimmen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Baden im ‘Triveneto’.

    Athesia macht Werbung für eine Tourismusregion, die vor allem für Revisionistinnen und Faschistinnen existiert. Seit letztem Donnerstag — und wohl solange der Vorrat reicht — kann mit dem Tagblatt A. Adige der Seenführer des Triveneto (original: Guida ai Laghi del Triveneto) erworben werden, der zur weiteren Verbreitung dieses zweifelhaften geographischen Begriffs beiträgt.

    Die Erfindung des Begriffs der »Drei Venetien« geht auf den Görzer Graziadio Isaia Ascoli (1829-1907) zurück, der damit die angebliche Italianität des Gebietes der Venezia Euganea (Venetien und Teile Friauls), der Venezia Giulia (Julien und Teile Friauls) und der Venezia Tridentina (Trentino und Südtirol) unterstreichen wollte.

    Aus historisch-geographischer Sicht hat die damit suggerierte Verbindung zwischen Südtirol und Venetien und/oder Italien keinerlei Fundament. Dafür schafft sie einen politischen Denkrahmen für nationale Assimilierung.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Salvini, die Roma und der PD.

    In einem Land, wo sich selbst angebliche Linke mit brutaler Abfälligkeit über Roma äußern, hat ein rechtsradikaler Innenminister ab Amtsbeginn keine zwanzig Tage gebraucht, um ihre flächendeckende polizeiliche Registrierung anzukündigen. Mit der sinngemäßen Aussage, dass die italienischen Roma »leider« nicht ausgewiesen werden könnten, hat er zudem insinuiert, dass er alle anderen des Landes verweisen möchte.

    Sein späteres Zurückrudern — das er mit der Verbreitung weiterer Ressentiments und Vorurteile verband — gehört zum zynischen und brandgefährlichen Spiel, mit dem die Grenzen des Sagbaren ausgelotet und jeden Tag ein Stück weiter verschoben werden. Das schafft ein gesellschaftliches Klima, das Ausgrenzung, Diskriminierung, ja selbst Gewalt fördert und legitimiert.

    Schon werden Forderungen — wie jene von Fratelli d’Italia (FdI) — laut, man müsse Roma zum Nomadisieren zwingen, indem man ihren Aufenthalt an ein und demselben Standort auf ein halbes Jahr beschränkt. Das hätte nicht nur deshalb fatale Folgen, weil nur eine Minderheit der Roma überhaupt nomadisch lebt, sondern auch, weil man mit solchen Schikanen ihre Präkarisierung und Ausgrenzung noch weiter zementieren würde.

    Der PD versucht zwar, sich — auch mit Slogans wie »siamo altracosa«, wir sind etwas Anderes — von dieser Hetze abzuheben und dagegen anzukämpfen. Er muss sich aber gleichzeitig den Vorwurf gefallen lassen, in all den Jahren an der Regierung kaum Konkretes unternommen zu haben, um dem vorzubauen.

    So veröffentlichte der UN-Menschenrechtsausschuss im Mai 2017 einen Bericht, in dem unter anderem Stigmatisierung, Stereotypisierung und rassistische Diskurse über Roma-, Sinti- und Camminanti-Gemeinschaften durch italienische Institutionen und Medien verurteilt werden. Schon 2015 hatte eine Studie konstatiert, dass die ablehnende Haltung gegenüber Roma in Italien weit ausgeprägter ist, als in fünf weiteren großen EU-Staaten. Und der Südtiroler Senator Francesco Palermo (PDSVP) kritisierte gar, dass Italien die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen auch deshalb nie ratifiziert habe, um die Sprache der Roma nicht anerkennen zu müssen.

    Salvinis Planierraupen wurden kaum Hindernisse in den Weg gestellt.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Jensen für entspannten Umgang mit Sezession.
    Bundestagsabgeordnete ruft EU zu Vermittlung auf

    Die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im deutschen Bundestag, Gyde Jensen, ruft die EU auf, im Katalonienkonflikt zu vermitteln. Die junge Liberale ist überzeugt

    dass wir einen positiveren Diskurs über regionale Identität in Europa brauchen. Dazu kann auch Deutschland als größtes EU-Mitgliedsland beitragen.

    Die Europäische Union, so Jensen, sollte in Bezug auf Katalonien eine moderatere und neutralere Position einnehmen, um separatistische und unionistische Kräfte an den Verhandlungstisch zu bringen. Auch mit Sezessionismus solle es einen positiveren Umgang geben, ist die Abgeordnete aus Schleswig-Holstein überzeugt.

    Trotz wiederholter Aufforderungen aus dem In- uns Ausland hatte sich der bisherige spanische Regierungschef Mariano Rajoy (PP) beharrlich geweigert, mit Unabhängigkeitsbefürworterinnen in einen Dialog zu treten. Ob sich dies mit der neuen sozialistischen Regierung von Pedro Sánchez ändert, ist noch unklar.

    Vor wenigen Tagen hatte die katalanische Volksanwaltschaft bekannt gegeben, ihren Erkenntnissen zufolge habe eine Intervention von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem Amtskollegen Mariano Rajoy am 1. Oktober 2017 eine weitere Eskalation der Polizeigewalt verhindert. So sei schlussendlich unter anderem von einem massiven Polizeieinsatz zum Ende der Wahlhandlungen abgesehen worden.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Un nuovo movimento sociale.
    Quotation

    Il movimento catalano m’impressiona, perché è talmente forte e pacifista. E perché non ha commesso l’errore che ha fatto il movimento basco di continuare la lotta armata dopo la fine della dittatura. Credo che il suo carattere pacifico sia un fattore di forza e anche un segnale per tutto il mondo. Si lancia il messaggio che si può raggiungere di più se sono le masse a mobilitarsi senza violenza che avendo una piccola elite violenta che usa le armi.

    L’unico nazionalismo rilevante dello stato è il nazionalismo spagnolo. Il movimento catalano è soprattutto democratico. È la cittadinanza che vuole decidere il destino, che vuole esercitare diritti democratici.

    Sono convinto che il movimento catalano sia una cosa nuova. Non è facilmente paragonabile… è nuovo come movimento sociale. Mi sembra che siate il futuro dei movimenti sociali d’emancipazione. Prima di tutto è un movimento capace di mobilitare regolarmente una gran parte della società. Su una cittadinanza di 7,5 milioni, mobilitarne regolarmente un milione, due milioni, è una cosa straordinaria. In secondo luogo è molto ben strutturato: migliaia di piccoli organi, associazioni, raggruppamenti, entità. Una società civile nel miglior senso della parola. Cittadinanza organizzata. E il terzo elemento è un movimento senza violenza, ma con molta immaginazione, come ha dimostrato il primo ottobre. Vedo nel movimento catalano il futuro dei movimenti di emancipazione d’Europa, e oltre. Basta guardare agli Stati Uniti, con questo movimento di giovani contro le armi. Ci sono somiglianze. Ora, come storico, forse la cosa che mi viene in mente è la Rivoluzione di Velluto, l’anno 1989 in Cecoslovacchia, e il maggio del 1968. Cioè mobilitazioni massicce. Autoorganizzazione molto forte, dove il comando non è centrale e potente, ma è la gente che prende in mano le redini. Molto aperte alle diverse tendenze interne. E infine pacifiche. Sono movimenti di disobbedienza civile nel miglior senso della parola.

    Tratto dall’intervista di Vilaweb con Josef Lang, storico, deputato del Consiglio nazionale svizzero (2003-2011) per i Verdi Alternativi del Canton Zugo (traduzione: ).

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • ‘Aquarius’: València will alle aufnehmen.

    Während heute das von Italien abgelehnte Rettungsschiff Aquarius zusammen mit zwei Schiffen der italienischen Marine und Küstenwache — nach mehrtägiger Reise — in València eintrifft, ist dort zwischen der sozialistischen Zentralregierung von Pedro Sánchez und der links regierten Generalitat Valenciana ein Konflikt um die Aufnahme entbrannt.

    Wohl auch um ein humanitäres Exempel zu statuieren, hat sich die Stadt València nämlich bereit erklärt, sämtliche Insassinnen der Aquarius nach ihrer 1500 Kilometer langen Odyssee aufzunehmen. Demgegenüber besteht Pedro Sánchez darauf, jene, die keinen Anspruch auf Asyl haben, baldestmöglich in Abschiebehaft zu nehmen.

    Indes haben sich spanische Städte und Regionen, aber auch Katalonien und Frankreich bereit erklärt, València zu unterstützen und einen Teil der Geflüchteten bei sich unterzubringen.

    106 Passagiere befanden sich zuletzt noch auf der Aquarius, 274 auf dem italienischen Küstenwachenschiff Dattilo, während weitere 250 mit dem italienischen Marineschiff Orione in València eintreffen.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Neue Giorgio-Almirante-Straße in Rom.

    Die 5SB biegt scharf rechts ab: Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi angekündigt, Straßen neu benennen zu wollen, die heute Unterzeichnern des faschistischen Rassenmanifests gewidmet sind.

    Gestern jedoch stimmten die Fünf Sterne im Gemeinderat für den heftig umstrittenen Antrag der rechtsradikalen Fratelli d’Italia (FdI), eine Straße der italienischen Hauptstadt nach Giorgio Almirante zu benennen. Der spätere Anführer der neofaschistischen MSI war Unterstützer des Rassenmanifests, ab 1938 Redaktionssekretär der Zeitschrift La difesa della razza (Die Verteidigung der Rasse), beteiligte sich dann an der faschistischen »Sozialrepublik« (RSI) und schwor dem Faschismus bis an sein Lebensende nicht ab.

    Während die jüdische Gemeinschaft scharf gegen die Benennung protestierte, freute sich im Gemeinderat von Rom unter anderem die Enkelin des Duce, Rachele Mussolini, die dort für die FdI-Liste »Per Giorgia« sitzt.

    Nachtrag: Medienberichten zufolge will Bürgermeisterin Raggi (5SB) den Entscheid wieder kippen.



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