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  • CGF wird Sprachkompetenzzentrum.
    Ladinia

    Über eine halbe Million Euro wird die Region Südtirol-Trentino im Zeitraum 2021-2023 dem Comun General de Fascia (CGF) — ladinische Bezirksgemeinschaft und Selbstverwaltungsorgan der Minderheit im Trentino — zur Verfügung stellen, damit er sein Sprachbüro um drei Mitarbeiterinnen aufstocken kann. Dies wurde mit Artikel 1 des regionalen Nachtragshaushalts im Juli beschlossen.

    Wichtigstes Ziel der Maßnahme ist es, fortan Dienstleistungen für Gemeinden, Land und Region anbieten zu können — so soll der Comun General für diese Körperschaften künftig Übersetzungen und Sprachberatungen durchführen und somit zu einem übergreifenden ladinischen Sprachkompetenzzentrum werden.

    Darüber hinaus will der vorsitzende Procurador, Giuseppe Detomas, auch die sprachpolitischen Förderungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen ausbauen.

    Cëla enghe: 01 02 03



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  • Riconciliazione è secessionismo.

    Qualche tempo fa a Brixen avevo notato un adesivo in cui qualcuno, pur «ingiustamente» arrogandosi il diritto di farlo, a nome degli «italiani del XXI secolo» prendeva le distanze dall’imperialismo del passato — in particolare per quanto riguarda l’italianizzazione di migliaia di toponimi in Sudtirolo. Un messaggio che ingenuamente avevo interpretato come un piccolo, flebile segno di speranza e di convivenza, pur sapendo che verosimilmente non rappresentava un sentimento maggioritario — e che non era nemmeno detto che chi lo ha redatto fosse effettivamente di madrelingua italiana.

    Evidentemente anche Antonio Bova (FdI), storico esponente di partiti e movimenti post e neofascisti della città vescovile ha notato l’etichetta, ritenendola però talmente pericolosa da dovere denunciarla pubblicamente, ottenendone (a suo dire) l’immediata rimozione da parte del Comune. Sì, perché in questa terra anche oggi vale di più lo schiocco di dita di un neofascista (01 02 03 04) che, come in questo caso, un innocuo messaggio di speranza. Non sia mai che possa rivelarsi contagioso.

    Il meloniano supereroe è peraltro subito stato assecondato dal sempre disponibilissimo quotidiano in lingua italiana dell’Athesia, dove addirittura hanno diligentemente ricopiato la bovana categorizzazione dell’adesivo come opera di non meglio precisati — e pericolosissimi — «secessionisti». La realtà è che nel XXI secolo ancora troppi (inclusi molti media di lingua italiana) ritengono che ciò che altrove è considerato doverosa riconciliazione o perlomeno una normalità democratica (01 02 03 04 05), qui da noi possa essere visto solamente come estremismo e antiitalianismo.

    Poveri noi.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 | 06 07 08 || 01 02 03



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  • Lega mit CPI in Rom — es wird nicht besser.
    Neofaschismus

    Auf den Listen der Lega zur anstehenden Kommunalwahl in der italienischen Hauptstadt stehen die Namen dreier bekannter CPI-Mitglieder: Alessandro Calvo, Simone Montagna und Alessandro Aguzzetti — wovon letzterer für die neofaschistische Bewegung bereits im Rathaus von Ostia saß.

    Seit CPI beschlossen hat, nicht mehr selbst zu politischen Wahlen anzutreten, strömen ihre Mitglieder wieder in die Listen anderer Parteien aus. Fündig werden sie vor allem bei FdI und Lega, die bei der Wahl zur Nachfolge von Bürgermeisterin Virginia Raggi (5SB) gemeinsam den rechten Kandidaten Enrico Michetti unterstützen.

    Vor wenigen Tagen erst musste Wirtschaftsstaatssekretär Claudio Durigon (Lega) zurücktreten, weil er die Rückbenennung des heutigen Falcone- und Borsellinoparks in seiner Heimatstadt Latina zu Ehren von Arnaldo Mussolini gefordert hatte. Doch die Verstrickungen mit dem Neofaschismus sind, wie die römischen Kandidatinnenlisten ein weiteres Mal beweisen, bei der Lega geradezu endemisch.

    Dass eine Partei, die so ungeniert Kontakte zu jenen pflegt, die Südtirol von der Landkarte löschen und die sprachlichen Minderheiten brutal assimilieren woll(t)en, in unserer Landesregierung sitzt, ist unerträglich.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01 02



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  • SaniBook: Feedback zwecklos.
    Kafka lässt grüßen…

    Neulich habe ich über die SaniBook-App des Südtiroler Gesundheitsbetriebs (Sabes) den Termin für eine Blutentnahme vorgemerkt. Die Erfahrung war aus sprachlicher Sicht ungefähr genauso katastrophal wie bei der Vormerkung des Impftermins.

    Da die App eine Feedback-Funktion besitzt (und weil ich ja sonst nix zu tun habe), beschloss ich, eine Meldung zu verschicken:

    Bei der Vormerkung einer Blutuntersuchung in der Sanibook-App (iPhone) scheint als “Vorzumerkende Leistung” nur “Prelievo Adulti > Anni” ohne deutsche Übersetzung auf. Es geht um das Fenster mit der Terminwahl und um die darauffolgenden Schritte. Ich bitte Sie, dies zu übersetzen. Danke.

    Die Meldungen sind leider auf wenige Zeichen beschränkt, deshalb habe ich in aller Kürze nur auf einen Aspekt hingwiesen.

    Witzig, aber — Déjà-vu! — so gar nicht unerwartet: Wenige Minuten später landet in meinem E-Mail-Postfach eine einsprachig italienische Bestätigungsmail.

    SaniBook – Segnalazione

    Gentile SIMON,

    La ringraziamo per la segnalazione:

    Bei der Vormerkung einer Blutuntersuchung in der Sanibook-App (iPhone) scheint als “Vorzumerkende Leistung” nur “Prelievo Adulti > Anni” ohne deutsche Übersetzung auf. Es geht um das Fenster mit der Terminwahl und um die darauffolgenden Schritte. Ich bitte Sie, dies zu übersetzen. Danke.

    Con la presente La informiamo che il Suo messaggio è stato inviato al servizio di supporto tecnico.
    Potrà ricevere una risposta a questo indirizzo e-mail oppure potrà essere contattato telefonicamente al numero di telefono da Lei indicato.

    Weil ich schon dabei war (und weil ich natürlich noch immer nichts Besseres zu tun hatte) setzte ich also eine zweite Meldung ab, mit der Bitte, auch die Bestätigungsmails gesetzeskonform zweisprachig zu gestalten. Das gleicht schon fast einem Kampf gegen Windmühlen.

    Heute Früh nun ist via E-Mail eine Antwort eingetroffen:

    INFOSAIM-8065: SaniBook – Segnalazione – Juri XXXXXXXX

    Messaggio da Jakob (M.J.) perINFOSAIM-8065 (SaniBook – Segnalazione – Juri Toniatti):

    Buongiorno,

    Per queste informazioni prego si rivolga al seguente numero: 0471 100999 che risponderà a qualsiasi domanda riguardante le vaccinazioni COVID.

    Grazie e Saluti,

    Service Desk Saim

    Guten Tag,

    Für diese Informationen wenden Sie sich bitte an die folgende Nummer: 0471 100999, die alle Fragen zu COVID Impfungen beantwortet.

    Vielen Dank und herzliche Grüße,

    Saim Service Desk

    08/09/2021 7.25
    Jakob (M.J.)

    Schwärzung und gelbe Hervorhebung des einsprachigen Teils von mir.

    Cool! Trotz der in einem mehrheitlich deutschsprachigen Land unverständlichen Sprachreihung sind diesmal erhebliche Teile der Antwort zweisprachig. Schade nur, dass meine Meldung (auf welche von beiden sich die Antwort bezieht ist erst gar nicht ersichtlich) offenbar nicht verstanden oder nicht gelesen wurde. Es ging doch um die mangelnde Zweisprachigkeit am Beispiel der Vormerkung einer Blutuntersuchung. Was dies mit den Covid-Impfungen zu tun haben soll, ist mir schleierhaft.

    Einfach nur krass.

    Hinweis an den Gesundheitsbetrieb: Dieser Bericht ist ausdrücklich nicht eine Genehmigung, sensible persönliche Daten zu veröffentlichen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 || 01 02 03



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  • Raubkunst in Südtirol.
    Villa Freischütz – Postkolonialismus

    Das 2019 eröffnete Hausmuseum Villa Freischütz in Meran zeigt seit letztem Samstag und noch bis 6. November eine Sonderausstellung mit dem Titel Der äthiopische Mantel. Im Rahmen des Euregio-Museumsjahrs widmet sich das Haus damit einer der aktuellsten Fragen am Schnittpunkt zwischen Kultur und Kolonialismus: Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit soll es sich bei dem Artefakt, um das sich die Ausstellung dreht, nämlich um Raubkunst handeln. Das edle Kleidungsstück, das in Afrika auch ein Symbol von Macht und Prestige darstellt, wurde wohl vom italienischen General Enea Navarini nach Meran gebracht.

    Der in Cesena geborene Navarini hatte schon im Ersten Italienisch-Libyschen Krieg sowie im Ersten Weltkrieg gedient. Im Abessinienkrieg, einem völkerrechtlich geächteten Aggressionskrieg, kämpfte er unter dem berüchtigten Statthalter Rodolfo Graziani für das faschistische Italien.

    Der sogenannten Sozialrepublik und somit dem Faschismus hielt er bis zuletzt die Treue.

    Im Jahr 1925 heiratete Navarini Luisa Fromm i Hilliger, deren Vater die Villa Freischütz 1921 erworben hatte. Dort residierte der General denn auch von 1938 bis zu seinem Tod 1977.

    Die beiden Kuratorinnen der Ausstellung, die Berlinerin Ariane Karbe und der Südtiroler Historiker Hannes Obermair, wollen mit der Ausstellung eine öffentliche Debatte über den Umgang mit dem Mantel — und mit Raubkunst allgemein — anstoßen. Insbesondere, aber nicht nur von den Ausstellungsbesucherinnen erhoffen sie sich Hinweise und Meinungen zu dem Thema.

    Laut TAZ-Interview vom 3. September könnte es in Südtirol weitere ähnlich problematische Objekte geben. Obermair vermutet sie zum Beispiel im Meraner Stadtmuseum, in den Messner Mountain Museen oder in der Brixner Hofburg.

    Im Fall des in der Villa Freischütz ausgestellten Mantels gebe es zwar noch keine offiziellen Restitutionsansprüche aus Äthiopien, entsprechende Kontakte seien aber bereits hergestellt worden.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 ||



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  • Angoscia costruttiva.
    Quotation

    Gli attentati, secondo me, più che spinta o frenata hanno reso chiaro che così non si poteva andare avanti. Questo è… quindi hanno portato l’angoscia a un livello costruttivo. […]

    Così Romano Prodi, già Presidente del Consiglio italiano e Presidente della Commissione europea, intervistato da Rai Südtirol in occasione della Giornata dell’autonomia (5.9.21), commenta l’effetto che secondo lui hanno avuto gli attentati degli anni 1960.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Durchimpfung… auf Dritte-Welt-Niveau.

    Gestern war ein Interview mit dem ANAAO-Hardliner und nunmehrigen Präsidenten der Südtiroler Ärztinnenkammer Claudio Volanti in der TAZ, in dessen Rahmen der strikte Impfpflichtbefürworter seine Auffassung ausbreiten durfte, dass die Durchimpfungsraten in Südtirol — nicht nur die gegen Covid-19 — auf Dritte-Welt-Niveau seien. Die überhebliche Verachtung, die seinen Worten innewohnt, ist meiner Meinung nach inakzeptabel.

    Umgekehrt hat Italien ja bekanntermaßen einen übertrieben hohen Medikamentenkonsum, insbesondere auch bei Antibiotika, was zu hochproblematischen Resistenzen führt. Bei den damit in Verbindung stehenden Todesfällen ist Italien in Europa ganz vorn.

    Das ist dann wohl die Kehrseite derselben Medaille — also eines (zu?) hohen Vertrauens in Medikamente — und beruht vermutlich auch auf kulturellen Unterschieden.

    Mir als Laien, obschon frecher Sezessionist, würde deshalb nicht einfallen, Italien mit der sogenannten Dritten Welt in Verbindung zu bringen, wobei ja schon der Begriff absurd (und inzwischen weitgehend geächtet) ist.

    Umso mehr sollte es sich dem Vorsitzenden der Ärztinnenkammer verbieten, den Menschen, denen seine Zunft zu dienen hat, derart abschätzig zu begegnen. Immer wieder klingt bei diesen Leuten aber durch, dass sie die Südtirolerinnen auch weiterhin Lingua, Legibus, Artibus aus ihrer Barbarei führen wollen.

    Cëla enghe: 01 02 03 || 01



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