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  • Einsprachigkeit bei der Ortspolizei Meran.

    Die gemeinsame Ortspolizei der Burggräfler Gemeinden Meran, Schenna, Tirol und Partschins vermeldet einen Erfolg gegen Fahrraddiebe.

    Die Beschriftung der hierzu veröffentlichten Pressebilder (»E-bike del valore di 5000 euro«, »Attrezzi da scasso sequestrati«, »Autovettura sequestrata«) ist mal wieder: einsprachig. Dabei stellt sich mir die übliche Frage, mit welcher Glaubwürdigkeit wir von »anderen« (Staatspolizei, Carabinieri, Finanzpolizei…) die Einhaltung der Zweisprachigkeitspflicht fordern können, wenn selbst in Südtirol beheimatete Dienste so unsensibel vorgehen.

    Die Meraner Ortspolizei war vor einiger Zeit bereits in die Schlagzeilen geraten, weil bei der Anschaffung eines neues Streifenfahrzeuges offenbar nicht auf die Möglichkeit geachtet worden war, über das eingebaute Display zweisprachige Hinweise wiederzugeben.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Lombardei: PD-Bürgermeisterinnen für Autonomie.
    Kehrtwende im Eiltempo

    Aus dem ernüchternden Ergebnis ihrer Partei bei den neulichen Kommunalwahlen ziehen einige PD-Bürgermeisterinnen der Lombardei die Konsequenzen — und vollziehen in Hinblick auf das Autonomiereferendum vom 22. Oktober nichts weniger als eine 180°-Wende.

    An jenem Tag werden die Bürgerinnen der wirtschaftsstarken Region darüber abstimmen, ob sich ihre Regierung für ein größeres Maß an Eigenregierung einsetzen soll, wie dies von der italienischen Verfassung vorgesehen ist. Zeitgleich werden die Einwohnerinnen der Region Venetien über eine ähnliche Frage abstimmen.

    Bislang hatte sich der lombardische PD stets gegen die Abhaltung der als »nutzlos« bezeichneten Befragung ausgesprochen. Allerdings zeigen sämtliche Prognosen eine starke Unterstützung für das Referendum und das damit verbundene Anliegen, womit ein deutlicher, beinahe plebiszitärer Sieg der Autonomiebefürworterinnen zu erwarten steht.

    Noch vor wenigen Monaten hatte man sich im PD für eine stark zentralisierende Verfassungsreform ausgesprochen, die dann glücklicherweise Schiffbruch erlitten hat. Heute kündigen die oben genannten Verwalterinnen an, ein »parteiunabhängiges« Unterstützungskomitee für ein Referendum zu gründen, das sie bis gestern bekämpft haben.

    Für die Prinzipien nichts, jedoch alles für die Macht.

    Cëla enghe: 01 02



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  • Erneute Behauptung von »Pè a Corsica«.
    Drei von vier Abgeordneten gehen an autonomistisch-separatistische Koalition

    Entgegen jeder Prognose konnte sich bei der französischen Parlamentswahl die Koalition Pè a Corsica drei von vier auf der Mittelmeerinsel zu vergebende Mandate sichern. Es handelt sich dabei um dasselbe Bündnis aus Autonomisten (Femu a Corsica) und Separatisten (Corsica Libera), das seit Dezember 2015 die Regionalregierung stellt.

    Die Parlamentswahlen gelten in Frankreich für die großen staatsweit agierenden Parteien als Heimspiel, bei dem selbst stärkere Lokalparteien chancenlos bleiben. Ausschlaggebend für den nie dagewesenen Erfolg der Regionalisten soll Wahlanalysen zufolge die Fähigkeit gewesen sein, die linke WählerInnenschaft dafür zu gewinnen, im zweiten Wahlgang nicht die rechten KandidatInnen zu unterstützen. In der Vergangenheit sollen linke WählerInnen im zweiten Wahlgang eher rechte KandidatInnen (und rechte WählerInnen eher linke KandidatInnen) staatlicher Parteien gewählt haben, als den AutonomistInnen den Vorzug zu geben. Dieser Bann wurde am 18. Juni durchbrochen.

    Präsident Emmanuel Macrons starke Parlamentstruppe von La République en Marche wird also auch mit einer selbstbewussten Gruppe korsischer Abgeordneter konfrontiert sein, die sich für Selbstbestimmung, Autonomie und mehr Sprachrechte einsetzen wollen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04



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  • Blaue Übereinstimmung.
    Quotation

    Als freiheitlicher Parteiobmann in Südtirol ist die FPÖ natürlich unser erster Ansprechpartner in Österreich. Und auch die Arbeit, die H.C. Strache, Norbert Hofer aber vor allem auch der Südtirolsprecher Werner Neubauer in den letzten Jahren für Südtirol gemacht haben, ist natürlich beispielgebend und wir sind sehr froh so einen starken Rückhalt in Wien zu haben.

    Der neue Südtiroler Freiheitlichen-Obmann Andreas Leiter Reber in einem Interview auf FPÖ-TV anlässlich seines Besuchs des Festaktes im Nationalrat zum 25-Jahr-Jubiläum der Streitbeilegung zwischen Österreich und Italien.

    Jene österreichische Partei also, die tief wie keine andere der nationalen Logik verhaftet ist, mit Minderheiten im eigenen Land einen – gelinde gesagt – zweifelhaften Umgang pflegt, mit den Feinden der europäischen Einigung auf Du und Du ist und seit Jahren fremdenfeindliche Ressentiments schürt, soll der starke Rückhalt für die Bestrebungen der “neuen Freiheitlichen” sein, ein vorwärtsgewandtes, proeuropäisches Unabhängigkeitsmodell für Südtirol zu entwickeln, das alle hier lebenden Menschen miteinschließt und nationale Grenzen überwindet?

    Siehe auch: 01 02



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  • Da stockt einem der Atem, wobei manchen der Atem stockt.

    Es kann gut sein, dass ich mich jetzt bis auf die Knochen blamiere und morgen auf der Deppenseite lande, weil ich Satire nicht als solche erkannt habe, aber ich riskier’s:

    In den Dolomiten ist heute ein “Vorausgeschickt” von Benno Zöggeler erschienen, bei dem mir der Atem stockte. Da echauffiert man sich auf der Titelseite des Tagblattes der Südtiroler doch tatsächlich darüber, dass RAI Südtirol in einer Heimatsendung einen Trentiner Senner vom Nonsberg* über die Käseherstellung interviewte.

    Kürzlich stockte mir der Atem, als ich minutenlang einen Senner aus Rumo im Trentino (!) über die Geheimnisse der Erzeugung von Hartkäse (Grana Padano) erzählen hörte. Was hat das mit Südtirol zu tun?

    RAI Südtirol hören ist also gar nicht mal so ungefährlich und kann minutenlange Atemstillstände verursachen. Zwar nicht — wie bisher vermutet — aus Langeweile, sondern wegen der ungeheuerlichen Auswahl der Interviewpartner. Zöggeler hat es glücklicherweise überlebt, um uns darüber berichten zu können.

    Wohin soll das aber alles noch führen? Aus gesicherter Quelle im Brüsseler Euregio-Büro habe ich gehört, dass die ORF-Sendung (Nord-)Tirol Heute demnächst ein Feature über die erfolgreichen BBT-Proteste in Wiesen/Pfitsch machen möchte. Dabei liegt Wiesen noch viel weiter hinter der Brennergrenze als Rumo von Proveis und Laurein entfernt ist.

    Erwähnen muss man in diesem Zusammenhang auch, dass das MIT (Massachusetts Institute of Technology) in einer großangelegten Studie unlängst nachgewiesen hat, dass in zwei Laibern des Grana Padano aus Rumo Spuren original Südtiroler Genmaterials gefunden wurden, da sich eine Trentiner Kuh einmal auf den Deutschnonsberg verirrt und dort original Südtiroler Gras gefressen hat. Bei seiner Rückkehr verabsäumte es das Tier jedoch, die ursprungsbezeichnungswidrige Nahrungsaufnahme ordnungsgemäß den Behörden zu melden, wodurch die mit Südtiroler Genmaterial kontaminierte Milch in den Trentiner Käse gelangte.

    Doch damit nicht genug. Südtirol im Allgemeinen und RAI Südtirol im Speziellen wird nämlich nicht bloß vom Süden her bedroht, sondern auch von den Germanen aus dem Norden unterwandert.

    Statt mit einem Südtiroler Experten über moslemisches Schlachten zu reden, wurde endlos nur ein bundesdeutscher Referent befragt – von einer bundesdeutschen Rai-Redakteurin.

    Völlig unverständlich, warum man nicht auf einen der zahllosen Südtiroler Schächtexperten — zum Beispiel aus Graun im Oberen Vinschgau — zurückgegriffen hat.

    Einen Hinweis, wer hinter diesen perfiden Attacken auf die Südtiroler Filterblase steckt, liefert Zöggeler selbst. Und es sind nicht russische Hacker!

    Die angebliche Südtiroler Stimme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks klang einmal mehr “piefchinesisch”.

    Die Chinesen reißen sich also unser Land unter den Nagel. So wie die Deutschen in Felix Mitterers “Piefche Saga”.

    *) Ja, genau jener walsche Nonsberg, wo Andreas Hofer dereinst Italienisch lernte. Was hatte er dort überhaupt zu suchen? Was hat der Nonsberg mit Südtirol zu tun?



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