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  • Frühjahrsputz in New Orleans.
    Denkmäler der Konföderation werden beseitigt

    Mitchell J. Landrieu, Bürgermeister von New Orleans, hat den Abbruch mehrerer Monumente aus dem 19. Jahrhundert angeordnet, die in der Stadt nach wie vor an den Sezessionskrieg erinnerten. Damals gehörte Louisiana zur »Konföderation«, einem Bund aus den USA ausgetretener Südstaaten, der unter anderem gegen die Abschaffung von Sklaverei kämpfte.

    Die Beseitigung dieser Statuen sendet den Menschen in New Orleans und in den USA eine klare Botschaft: New Orleans zelebriert unsere Diversität, Inklusion und Toleranz.

    — BM Mitchell J. Landrieu (Demokraten)

    Ohne Ankündigung des Zeitpunkts wurde in der Nacht vom 23. auf den 24. April zunächst das Battle-of-Liberty-Place-Monument — ein Obelisk — entfernt. Die Polizei riegelte das Gebiet ab, Scharfschützen gingen auf umliegenden Dächern in Stellung und die mit dem Abbruch beauftragten Arbeiter trugen — aufgrund des weitverbreiteten Waffenbesitzes in den USA — schusssichere Arbeitsbekleidung und waren vermummt.

    Uns geht es darum, der ganzen Welt zu zeigen, dass wir als Stadt und als Bevölkerung zu Einsicht, Verständnis und Versöhnung fähig sind und — das ist das Wichtigste — eine bessere Zukunft wählen. Wir können dieser trennenden Kapitel unserer Geschichte in einem Museum oder in einer anderen Einrichtung gedenken, wo sie in einen [geeigneten] Kontext gestellt werden können. Das ist, wohin diese Statuen gehören.

    — BM Mitchell J. Landrieu (Demokraten)

    Die Beseitigung des Liberty-Place-Denkmals folgt auf einen richterlichen Beschluss vom 8. März, der der Stadt das Recht zuspricht, das Denkmal zu entfernen.

    Ganz zufällig wurde der Zeitpunkt des Abbruchs indes nicht ausgewählt: Am 24. April werden in mehreren Südstaaten der USA bis heute die Konföderation und der »weißen Suprematismus« gefeiert.

    Wir werden nicht weiter gestatten, dass die Konföderation im wörtlichen Sinn auf ein Podest gestellt wird.

    — BM Mitchell J. Landrieu (Demokraten)

    Die vier zu beseitigenden Denkmäler, wovon das 3. v.l. (Liberty Place) bereits entfernt wurde. (Bild: commondreams.org – Montage: WILX)

    Der Obelisk war schon zweimal (1974 und 1993) durch neue Inschriften »historisiert« worden:

    Although the “battle of Liberty Place” and this monument are important parts of the New Orleans history, the sentiments in favor of white supremacy expressed thereon are contrary to the philosophy and beliefs of present-day New Orleans.

    — (1974)

    In honor of those Americans on both sides who died in the Battle of Liberty Place
    Members of the Metropolitan Police:
    John H. H. Camp – John Kennedy – Edward Simon
    J.F. Clermont – J.E. Koehler – William Thornton
    David Fisher – James McManus – Rudolphe Zipple
    Armsted Hill – Michael O’Keefe
    A conflict of the past that should teach us lessons for the future.

    — (1993)

    In naher Zukunft sollen — ebenfalls ohne Ankündigung des genauen Zeitpunkts — weitere drei belastete Denkmäler aus der damaligen Zeit beseitigt und vorerst in einem Magazin zwischengelagert werden. Erst dann wird man sich über die endgültige Unterbringung Gedanken machen.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05 06 07 || 01 02



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  • WDR widmet sich CasaPound in Bozen.

    In der vierten und letzten Folge der WDR-Reportage

    Der Aufstieg der Rechten — Antworten auf rechtsextreme Aktionen

    beschäftigen sich die Autoren Diana Löbl und Peter Onneken unter anderem mit den Faschisten des dritten Jahrtausends im Gemeinderat der Südtiroler Landeshauptstadt.

    “Kein Fußbreit den Faschisten!” Michael wehrt sich dagegen, dass ausgerechnet in seiner Heimatstadt Bozen, Italien, die extrem rechte “Casa Pound” in den Gemeinderat eingezogen sind [sic] und nun mit breiter Brust und SS-Pullovern an den Sitzungen teilnehmen [sic]. Doch was kann man dagegen tun?
    In Großbritannien tüfteln zwei Werber an ihrem Abwehrkampf gegen die Hetze. Mit “Stop funding hate” wollen sie dafür sorgen, dass Unternehmen nicht mehr in Blättern werben, die offen gegen Flüchtlinge wettern und das gesellschaftliche Klima vergiften – mit Erfolg.

    — aus der Programmübersicht des WDR

    Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen ist am

    Mittwoch, den 10. Mai 2017 um 22.55 Uhr.

    Cëla enghe: 01 02 03 04 05



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  • Le bizze di Bizzo.

    alla norma di attuazione sulla toponomastica.
    No alla norma di attuazione sulla toponomastica.

    Adesione alla Convenzione dei 33.
    Dimissioni dalla Convenzione dei 33.
    Ritiro delle dimissioni dalla Convenzione dei 33.

    Quel che si dice un politico affidabile e dalle idee chiare.



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  • Vor 80 Jahren wurde Gernika zerstört.

    Heute vor genau acht Jahrzehnten begannen die deutsche (nationalsozialistische) und die italienische (faschistische) Luftwaffe unter der Führung der Legion Condor ein unangekündigtes Flächenbombardement auf Gernika, Symbolstadt der BaskInnen, um sie auszulöschen und Terror in der Zivilbevölkerung zu säen.

    Bei dem brutalen Angriff im Rahmen des spanischen Bürgerkriegs wurden fast ausschließlich ZivilistInnen getötet, während Ziele von militärischer Bedeutung (mehrere Waffenfabriken, Kasernen der rechtmäßigen republikanischen Armee) größtenteils unversehrt blieben.

    Die besondere symbolische und spirituelle Bedeutung Gernikas als »Heilige Stadt« ergab sich für Euskadi dadurch, dass die kastilischen Könige hier geschworen hatten, die Freiheiten des Baskenlandes und somit seine Selbstverwaltung zu gewährleisten und zu verteidigen.

    Dem abscheulichen Bombardement vom 26. April 1937 und seinen tragischen Folgen widmete Pablo Picasso im Auftrag der rechtmäßigen republikanischen Regierung noch im selben Jahr eines der wohl bekanntesten und ergreifendsten Gemälde des 20. Jahrhunderts.

    Späte Aufarbeitung

    Obschon der deutsche Generalkonsul in Bilbo (Euskadi) 1987 zum ersten Mal an der jährlichen Gedenkveranstaltung für die Opfer des Angriffs teilnahm, bat erst 1997 — zum 60. Jahrestag — ein deutscher Bundespräsident (Roman Herzog) um Verzeihung. Ein Jahr später schloss sich der Bundestag den Worten des Bundespräsidenten mit der Verabschiedung eines Antrags an, der auch die inzwischen umgesetzte Aufforderung enthielt, Mitgliedern der Legion Condor kein ehrendes Gedenken mehr zuteil werden zu lassen.

    Die spanische Asociación para la Recuperación de la Memoria Historica (ARMH) forderte Italien noch im Februar 2017 dazu auf, ebenfalls endlich Verantwortung zu übernehmen und sich für den Angruff zu entschuldigen. Sie wies außerdem darauf hin, dass Gernika — entgegen landläufiger Meinung — nicht das erste Beispiel für die Zerstörung ganzer Ortschaften durch die nazifaschistische Allianz sei, denn die italienischen Luftstreitkräfte hätten bereits wenige Tage vor Gernika die ebenfalls baskischen Städte Durango und Eibar ausgelöscht.

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  • Das Land braucht eine (echte) Sprachstelle!

    Wie wir wissen darf Südtirol — trotz Autonomie — nicht eigenständig Verstöße gegen die Sprachbestimmungen ahnden. Nichtsdestotrotz Umso mehr wäre eine leistungsfähige Sprachstelle im Rahmen der Landesverwaltung (nach dem Vorbild anderer mehrsprachiger Gebiete) dringend erforderlich, zum Beispiel um die (derzeit leider oft mangelhafte) Qualität der mehrsprachigen Kommunikation von öffentlichen Verwaltungen in Südtirol sicherzustellen.

    Eine solche Sprachstelle sollte und könnte

    • auf die Einhaltung der Zwei- und Dreisprachigkeitsbestimmungen in der Landesverwaltung, bei den Konzessionären öffentlicher Dienste und möglicherweise auch in den Gemeinden achten;
    • über die verpflichtende Zwei- und Dreisprachigkeit hinaus Empfehlungen aussprechen, auch bezüglich der Ausweitung und Verbesserung von Sprachrechten;
    • die Einhaltung der vorgesehenen Mehrsprachigkeit bei vom Land geförderten Unternehmen (Post…) oder Projekten (Gefängnisneubau…) einfordern;
    • von der Landesverwaltung mit öffentlichen Geldern unterstützte Sprachprojekte begleiten und evaluieren;
    • auch Privaten (insbesondere Unternehmen) mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie hinsichtlich Mehrsprachigkeit sensibilisieren;
    • sich einschlägiges Wissen aneignen und im Austausch mit ähnlichen Stellen anderer mehrsprachiger Gebiete weiterentwickeln;
    • in Zusammenarbeit mit der Eurac den amtlichen Wortschatz in den Südtiroler Amtssprachen auf dem neuesten Stand halten und auf eine korrekte/konsistente Implementierung achten;
    • mit dem Astat die kontinuierliche Erhebung sprachrelevanter Indikatoren planen;
    • ggf. die Koordinierung und Abhaltung der Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen sowie die Anerkennung gleichwertiger Sprachzertifikate übernehmen;
    • den Bürgerinnen und Bürgern als vermittelnde und Auskunft erteilende Ombudsstelle (Sprachgarantin) dienen, wenn sie ihre Sprachrechte verletzt sehen und
    • solange diese Zuständigkeit dort verbleibt: zur etwaigen Ahndung von Verstößen mit dem Regierungskommissariat zusammenarbeiten und/oder Meldungen über Verstöße ans Regierungskommissariat weiterleiten.

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  • Radikale Demokratie statt Nationalstaat.
    Quotation

    Wie kann die nachhaltige Revolution gelingen?

    Der Nationalstaat mit seinen monopolisierenden nationalen Gedanken — eine Heimat, eine Sprache… — das funktioniert nicht. In der Türkei hat das sogar dazu geführt, dass nach dem Zusammenfall des Osmanischen Reiches eine Republik ausgerufen wurde. Vorab wurde noch der Genozid an den Armenieren verübt, danach wurden Kurden und Griechen umgebracht. Das hat alles mit der Idee Nationalstaat zu tun, die nur eine Identität für gültig erachtet.
    Ich komme einfach zum Schluss, dass eine radikale Demokratie und Rätestrukturen viel eindeutiger die gesellschaftliche Realität widerspiegeln, als das System des Nationalstaates.

    Dilar Dirik, Aktivistin der kurdischen Frauenbewegung, im Salto-Interview von Martin Hanni.

    Cëla enghe: 01 02 03



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